Beiträge von Pitt

    ... Natürlich hängt es von den gepflegten Korallen ab und ihrer Größe, vom Riffaufbau etc. .... aber was Du beschreibst ist eine ganz typische Beobachtung. Korallen benötigen intensive Wasserbewegung, um ihren Stoffwechsel betreiben zu können. Nährstoffe und Sauerstoff werden herangetragen, Ausscheidungen forttransportiert. Auch Fische reagieren sehr positiv, ihre Muskulatur wird gestärkt und wenn man einmal gesehen hat, wie mühelos ein Doktorfisch mitten in der Strömung am Auslauf einer 30000 Liter Tunze steht, bekommt man einen Eindruck davon, wie stark Strömungen im Meer sind.


    Was passiert im Aquarium häufig: Man besetzt ein frisch eingerichtetes Aquarium mit kleinen Korallenablegern. Diese sind gut umspült. Mit dem heranwachsen wird die Strömung durch die Größe der Tiere verlangsamt bzw. vielfach gebrochen. Im Inneren z.B. eines größeren Stockes - sagen wir mal einer Seriatopora hystrix - ist die Stömung nun stark verlangsamt. Das Tier atmet CO2 aus und der PH- Wert sinkt im Inneren der Kolonie etwas. Die Ausscheidungsprodukte werden nicht genügend abtransportiert und der Stock kahlt u.U. rasch aus. Bei verstärkter Strömung atmen die Tiere förmlich durch.


    Also mit der Stömung immer experimentieren, sie möglichst stark machen und den Riffaufbau möglichst locker gestalten und die "Schutthaufen" beim Aufbau der Dekoration vermeiden. Glücklicherweise brauchen die Pumpen
    ja heutzutage nicht mehr viel Strom.


    Gruß
    Pitt

    ich weiß nicht genau, wie Du Du Dir den Einstieg in die Meerwasseraquaristik vorgestellt hast und über die Teile, die Du da erstanden hast, schreibst Du auch wenig. Du versuchst gerade ein Nanoaquarium aufzubauen und machst eine Bestandsaufnahme - dabei stört Dich, dass man die Technik im Becken sieht. 25 Watt LED reichen Dir nicht aus. Du möchtest ein Unterschrankbecken anschließen, was dann etwa die gleiche Größe hat.


    Ich darf Dir empfehlen, Dein Vorhaben zu überdenken. Was Du beabsichtigst, kostet Dich das Becken, einen Überlauf von oben mit Oberflächenabsaugung, entsprechende Verrohrungen und Rückförderpumpe. Dazu käme ein neues Licht mit wieviel Watt ? Mach das anders, denn das spart Dir viel Geld.


    Du hast das Aquarium und es läuft seit 3 Monaten. Besorge Dir das Tunze Reefpack 250 ... das bekommst du schon für 130 Euro. Installiere die beiden Geräte und benutze das Licht, was Du hast weiter. Es reicht für sehr viele Korallen aus. Sauge den Bodengrund ab und ersetze ihn durch eine 3 cm dünne Schicht LiveSand. Bringe 3 oder 4 faustgroße lebende Steine ein ... sehr gute bekommst Du z.B. bei Michael Mrutzek. Achte beim Einbringen darauf, dass sie über dem LiveSand "schweben". Dazu könntest Du Dir z.B. aus einem grauen PVC - Rohr Untersätze sägen. Decke das Becken ab, damit die Verdunstung möglichst gering ist. Fülle das verdunstete Wasser nur mit solchem auf, das Du vollentsalzt hast. Dazu könntest Du z.B. Mischbettharz verwenden.



    Und dann schaust Du Dir Die Sache in den nächsten Wochen einfach in Ruhe an ... der Spass beginnt.


    Gruß
    Pitt

    Hei David ... denn kaum zu glauben, dass ein Aquarium nach 4 Wochen schon so besetzt ist und so gut aussieht ...


    Ich weiß, dass heute viele raten, Becken schnell dicht zu besetzen, aber ehrlich gesagt möchte ich die Tierveluste bei solchen Methoden nicht quantifizieren. 4 Wochen, das bedeutet für traditionelle Aquarianer gerade mal Beginn der Einfahrphase ... Deine Nerven hätte ich nicht, Respekt !


    Gerade zu Beginn ist es ein Irrglaube zu meinen, man könne die Natur messend bewältigen ... vertraue lieber Deinen LS und der Zeit ... Und setze vor allem auf Geduld und warte etwas länger mit solchem Besatz. Aber wie gesagt, es sieht so gut aus, dass ich nicht einmal zucken würde ... Algen sind im Seewasser wichtige Idikatoren für den Zustand und die Qualität des Wassers ... Sie zu lesen lernte man früher in der Einfahrphase der ersten Wochen ... denn sie kommen auch später immer mal wieder ... also entspannt bleiben :)


    ... und ... wirklich gut gemacht :)


    Herzlichen Gruß
    Pitt

    Hei Inday,
    ich kenne mich mit den vielen Mittelchen überhaupt nicht aus und habe das auch nie gebraucht. Insofern kann ich nicht zu- oder abraten. Ich spare mir das Geld. Mit LS oder LiveSand bekommst Du Kleinstlebewesen und Bakterien in riesiger Diversität ins Aquarium. So viele Arten können die Mittelchen sicher nicht enthalten. Die Vorteile von LS sind unbestritten. Sie haben nur den einen Nachteil, dass man sich auch unliebsame Gäste ins Aquarium holen kann. Das kann man vermeiden, wenn man darauf verzichtet. Aber gerade die Beobachtung der Entwicklung der vielen Kleinstlebewesen ist auch ein tolles Erlebnis. In jedem Fall bräuchtest Du nur einen kleineren LS.


    Ich entnehme dem Foto, dass Du feinen Korallenkies als Bodengrund hast. Das ist kein Problem, funktioniert auch, ich würde ihn durch ganz feinen LiveSand (0,1 mm) in gleicher Höhe austauschen. Und dann die Sache zunächst sich selbst überlassen. Möchtest Du gern SPS halten! würde ich es so machen.



    Möchtest Du Seepferdchen halten - wegen der Tunze Pumpe nehme ich das nicht an - würde ich den kompletten Aufbau aus LS erstellen.


    Gruß
    Pitt

    Sorry, meine das auf keinen Fall persönlich,


    empfehle aber dringend, nie !!!!! auf einen Abschäumer zu verzichten, und ganz besonders nicht bei kleinen Becken. Wer das macht, kann mit dem Hobby besser gleich aufhören. Im Interesse der Tiere :) :after-boom:


    Gruß
    Pitt

    ... Nein Inday, alles gut, Du machst nichts falsch ... einfach weiter warten. Ammoniumtest würde ich mir sparen. Kieselalgen können noch kommen. Über die Dauer der Einfahrphase wird es hier viele Meinungen geben. Ich persönlich warte mindestens 3 Monate, oft auch bis 6.


    Übrigens ein ganz großartiger Aufbau, der zeigt viel Gefühl und Interesse an der Sache ... Kompliment. :EVERYD~313:


    Gruß
    Pitt

    Hallo Tina,
    Ich wünsche Dir einen Morgen ... Aus dem Bett und direkt ins Forum bin ich da gefallen :) und habe erstmal ein bischen gelesen. So passiert das häufig im Handel: Klein und teuer, knappe Technik und auch teuer und zum Schluss keine wirklichen Lösungen. Vielleicht schreibst Du noch, was für einen Abschäumer Du hast und welche Strömungspumpe.


    Zuerst ein Vorschlag für einen einfacheren Weg, der Dich nichts kostet - wenn Du nicht zu weit entfernt von Bonn wohnst : Du besuchst mich, bekommst von mir die Menge Meerwasser sehr guter Qualität, die Du zum Befüllen benötigst und die Korallen, die Du Dir da so wünscht. Das sind gute Anfängerkorallen. Du hast in diesem Fall praktisch ein funktionierendes Aquarium und kannst mit der Systempflege beginnen, ohne von einem Problem ins nächste zu stolpern.


    Worauf kommt es bei so kleinen Becken an :
    1. guter kräftiger Abschäumer mit Oberflächenabsaugung, der auch überdimensioniert sein kann
    2. Verdunstung durch Abdeckscheibe minimieren. Du hast sonst ständig Schwankungen in der Salzdichte oder musst ständig und penibel nachfüllen
    3. regelmäßiger wöchentlicher Wasserwechsel von 10 %, weil Du darüber die wichtigen Wassewerte stabilisierst.
    4. das Licht ist prima und reicht für Weichkorallen und Krustenanemonen aus, sicher auch für Steinkorallen, z.B. der Gattung Acanthastrea
    5. auf die Temperatur achten, auch diese Schwankungen können bei kleinen Becken enorm sein.


    Eine sehr gute Technik für Dein Becken wäre das Reefpack 250 von Tunze. Ob Dir Wassertests weiterhelfen, bezweifle ich - meine Erfahrung ist, wer misst, misst Mist :). Wer Mist misst, dosiert falsch nach. Wer einmal misst, misst dauernd. Wer dauernd misst, vergisst das Beobachten. Für das Geld von 6 guten Tests - je nach Hersteller - hast Du schon das Reefpack.


    Die beste Pflege ist Beobachtung. Du sagtest was von 2 Std wöchentlich .... Du willst doch öfter reinschauen, oder ?


    Gruß
    Pitt

    Thorsten,
    Mit der Optik hast Du natürlich recht ... Der Abschäumerkopf überragt das Becken an der Seite ... frei hängende LED oder T5 sind auch nicht so schön. Letztlich müssen die Aquarien verkleidet werden. Aber da gibt es sehr schöne Möglichkeiten ... Nur mal eine Idee ... Becken durch ein Loch in der Leichtbauwand, Glassteg im Bereich des Durchbruches, zwei Drittel des Beckens im Wohnraum, ein Drittel mit Abschäumer und Strömungspumpen im Nebenraum.
    Es ist ohnehin nicht ganz einfach, größere Aquarien in den Wohnraum zu integrieren. Man muss sich was einfallen lassen. gut geht auch Dreiecksbecken in die Ecke und Abschäumer hinten im Dreieck. Solche Ecken lassen sich auch insgesamt leicht und preiswert verkleiden.


    Gruß
    Pitt

    Hallo Evje,
    das Becken war bis vor einem halben Jahr mit ca. 60 Fischen besetzt, die mit wenigen Ausnahmen fast von Anfang an im Aquarium waren. Der älteste Fisch war ein Rotmeerkaiser, den ich schon in meinem vorherigen Aquarium hatte. Dieses Tier war 17 Jahre alt. Im Februar haben mir "freundliche Besucher" etwas ins Becken getan, das innerhalb von 24 Stunden alle Fische getötet hat. Was auch immer das war ... Habe es auch über professionelle Wasseranalyse nicht identifizieren können. Grundsätzlich sind die Verluste in einem solchen Riffaquarium sehr gering. Fühlen sich die Tiere wohl ist die natürliche Abwehrkraft sehr hoch. Im Moment sind 15 Fische im Becken. Die Wartezeit seit dem Vorfall betrug 8 Monate bei wöchentlichem Wasserwechsel von 200 Litern. Im August war noch kein Besatz möglich. Bei den Korallen gab es keine Ausfälle.


    Zu Deiner Frage nach Problemen:
    Ich bin der festen Überzeugung, dass erfolgreiche Meerwasseraquaristik sich auf systematisches Handeln abstützen muss. Die oft dargestellte Ansicht, viele Wege führten zum Erfolg, stimmt meiner Meinung nach nur für erfahrene Aquarianer. Es gibt einfach sehr viele Stellschrauben und Erfahrung kommt erst mit der Zeit.
    Anfänger benötigen ein festes System, welches das Entstehen von Problemen von vornherein vermeidet. Dieses System hält das Aquarium mit wenigen Routinetätigkeiten in Balance. Auf dieses System stütze ich mich selbst auch nach vielen Jahren noch ab und dann gibt es grundsätzlich auch keine Probleme. Anders ausgedrückt: Es gibt hier einige "Anfänger", deren Becken besser aussehen, als das meine. Zu Beginn der Stehzeit eines Aquariums ist es auch etwas leichter. Sie halten sich einfach an wichtige Eckwerte und probieren nicht herum.


    Zu den Betriebskosten:
    Evje, mach Dir mal eine Liste Deiner Ausgaben für Dein Aquarium. Teuer wird es meiner Meinung nach durch Tests, Spurenelemente, Farbverbesserer, Wachstumsförderer, Bakterienmischungen, Zeolite e.t.c. und einen stetig anwachsenden "Technikpark". Man muss Aquarien gar nicht flächig ausleuchten. Man braucht gar keine Förderpumpen. Und es müssen auch nicht überall farbige SPS wachsen. Stell Dir vor, Du beleuchtet in einem 2000 Liter Becken nur zwei Säulen mit je 100 Watt LED. Die übrigen Bereiche sind 5 cm unter der Wasseroberfläche mit großen Platten dekoriert, darunter also freier Höhlenschwimmraum. Der Abschäumer verbraucht 50 Watt je Stunde, die Strömungspumpen können schwächer sein, denn sie müssen ja keine massiven Aufbauten durchfluten ... Und zu guter letzt: keine Veluste, keine Kosten :)


    Für das Riffaquarium: Abschäumer 55 Watt/ 24 Stunden. Beleuchtung 700 Watt / 9 Stunden; 350 Watt / 3 Stunden. Heizung 300 Watt, gelegentlich, da Raum beheizt auf 22 Grad. Strömungspumpen von Tunze, ungeregelt, 20000 Liter x 9 Stück/ 24 Stunden. Salz für Wasserwechsel 25 Kg im Monat. Kalkreaktor 50 Watt / 12 Stunden. Es täte auch ein kleinerer. Habe es noch nicht genau ausgerechnet, aber es ist nicht so schlimm, wie man zunächst glaubt.


    Vielleicht noch eine letzte Anmerkung: Teuer ist es, wenn man mehrfach kauft. Also z.B. gleich einen guten Abschäumer kaufen. Unsere Becken werden sowieso schnell zu klein, oder ?


    Sorry, so lang sollte es gar nicht werden :)


    Gruß
    Pitt

    Hallo Guido,
    gern ... Ich habe im Prinzip kein Technikbecken ... Die von mir seit 25 Jahren betriebene Lösung verzichtet auf Bohrungen, Überläufe, Verrohrungen, Unteschrankbecken, spart die Förderpumpen, verzichtet auf Rückschlagventile und ist bei Stromausfall überlaufsicher. Du musst Dir das wie folgt vorstellen:
    Du legst zunächst Deine gewünschte Aquariengröße fest. Zu diesem Aquarienvolumen ist ein Abschäumer in einer bestimmten Größe erforderlich. Dieser Innenabschäumer muss nach dem Bauprinzip der BubbleKings von RoyalAquaristik konstruiert sein, H&S baut sie z.B. auch so.
    Jetzt vergrößerst Du das Aquarium um die Größe einer Kammer, die diesen Abschäumer aufnehmen kann ( es wird immer das Argument genannt, die Kammer gehe auf Kosten des Aquariums - das ist nicht der Fall, wenn man die Kammergröße zum gewünschten Aquariumvolumen einfach addiert).
    Am einfachsten ist es, wenn man ein kleines Rechteckbecken so in das große Becken einklebt, dass es in Oberflächennähe mit einem Überlaufkamm versehen werden kann und vollläuft, wenn das Aquarium gefüllt ist. Nimmt man nun den Abschäumer in Betrieb, drückt er das Wasser durch den Rücklauf ins Aquarium, von dort strömt es über die Überlaufkämme wieder in die Kammer zurück.
    Im Fälle des BubbleKing 300 ist die Kammer 45 x 60 cm groß und 35 cm hoch. Die Kosten für eine solche Kammer - beispielsweise ein kleines Glasaquarium - ist sehr gering. Für die eingesparte Technik kann man sich einen Top Abschäumer leisten.
    Die Vorteile sind:
    Kostenminimierung, vor allem im Betrieb, Geräuschlosigkeit ( wenn der Schäumer gut ist), leichte Zugänglichkeit ( denn der Schäumer befindet sich in günstiger Arbeitshöhe, bücken nicht erforderlich! man reinigt regelmäßig), Beckenvolumen geht einmal pro Stunde durch den Schäumer (wenn der Schäumer dr Beckengröße angepasst ist), Strömung des Abschäumers wird im Becken genutzt (wenn er keine Bläschen ausstößt - da gibt es nicht so viele), minimaler Strombedarf ( wenn der Schäumer gut ist, da gibt es auch nicht so viele).
    Wenn Du näheres Interesse hast, stelle ich morgen mal ein Bild ein. Das Prinzip ist sehr variabel und bei Stromausfall auslaufsicher. Im Becken liegt noch die Heizung ... Unter dem Becken ist Platz für Streampumpen. Das war es schon :3_small30:
    Gruß
    Pitt

    Alter der Anlage: aktuell 13 Jahre. Maße 250 x 120 x 80 cm, Volumen ca. 2500 Litern. Wasserbewegung mit Tunze-Pumpen, 180000 Liter/Std. Abschäumung über BubbleKing 300 in integrierter Filterkammer, Die Abschäumerpumpe betreibt auch den Durchfluss durch die Kammer. Beleuchtung mit 700 Watt LED, die 1800 Watt HQI ersetzt haben. Keine Spurenelemente. Wöchentlicher Wasserwechsel von 10 % mit ReefCrystals. Aufbau mit Riffkeramik und 15 kg lebenden Steinen. Kalkreaktor Jetstream 2 von Schuran.
    Pflegearbeiten: Reinigen des Abschäumers, Reinigen der Scheiben, regelmäßiger Wasserwechsel, Entkalkung der Pumpen, Fütterung der Fische. Jeder unnötige Eingriff ins Becken wird vermieden.

    und viele Grüße schickt euch auf diesem Wege Pitt. Ich bin 51 Jahre alt und betreibe Meerwasseraquaristik seit 1976. Meine Frau bringt nach so vielen Jahren immer noch Verständnis für mein Hobby auf, hat es doch aus Ihrer Sicht den Vorteil, dass ich immer zu Hause bin - auch wenn man mich nur von hinten sieht. Vieles hat sich verändert über die Jahre, vor allem ufert die Kommerzialisierung aus. Ich freue mich auf Gespräche abseits von "besten Abschäumern, neuesten Tests, bestem Licht ... u.s.w.. Ich habe über all die Jahre niemals ausgelernt, vielleicht kann ich auch mal helfen. Ich habe das Glück, für meine Heimatgemeinde Riffaquarien ehrenamtlich betreiben zu können. Eines dieser Aquarien stelle ich im Forum kurz vor. Ich wünsche allen viel Freude an unserer schönen Profession :EVD335~121: .