Hallo Evje,
das Becken war bis vor einem halben Jahr mit ca. 60 Fischen besetzt, die mit wenigen Ausnahmen fast von Anfang an im Aquarium waren. Der älteste Fisch war ein Rotmeerkaiser, den ich schon in meinem vorherigen Aquarium hatte. Dieses Tier war 17 Jahre alt. Im Februar haben mir "freundliche Besucher" etwas ins Becken getan, das innerhalb von 24 Stunden alle Fische getötet hat. Was auch immer das war ... Habe es auch über professionelle Wasseranalyse nicht identifizieren können. Grundsätzlich sind die Verluste in einem solchen Riffaquarium sehr gering. Fühlen sich die Tiere wohl ist die natürliche Abwehrkraft sehr hoch. Im Moment sind 15 Fische im Becken. Die Wartezeit seit dem Vorfall betrug 8 Monate bei wöchentlichem Wasserwechsel von 200 Litern. Im August war noch kein Besatz möglich. Bei den Korallen gab es keine Ausfälle.
Zu Deiner Frage nach Problemen:
Ich bin der festen Überzeugung, dass erfolgreiche Meerwasseraquaristik sich auf systematisches Handeln abstützen muss. Die oft dargestellte Ansicht, viele Wege führten zum Erfolg, stimmt meiner Meinung nach nur für erfahrene Aquarianer. Es gibt einfach sehr viele Stellschrauben und Erfahrung kommt erst mit der Zeit.
Anfänger benötigen ein festes System, welches das Entstehen von Problemen von vornherein vermeidet. Dieses System hält das Aquarium mit wenigen Routinetätigkeiten in Balance. Auf dieses System stütze ich mich selbst auch nach vielen Jahren noch ab und dann gibt es grundsätzlich auch keine Probleme. Anders ausgedrückt: Es gibt hier einige "Anfänger", deren Becken besser aussehen, als das meine. Zu Beginn der Stehzeit eines Aquariums ist es auch etwas leichter. Sie halten sich einfach an wichtige Eckwerte und probieren nicht herum.
Zu den Betriebskosten:
Evje, mach Dir mal eine Liste Deiner Ausgaben für Dein Aquarium. Teuer wird es meiner Meinung nach durch Tests, Spurenelemente, Farbverbesserer, Wachstumsförderer, Bakterienmischungen, Zeolite e.t.c. und einen stetig anwachsenden "Technikpark". Man muss Aquarien gar nicht flächig ausleuchten. Man braucht gar keine Förderpumpen. Und es müssen auch nicht überall farbige SPS wachsen. Stell Dir vor, Du beleuchtet in einem 2000 Liter Becken nur zwei Säulen mit je 100 Watt LED. Die übrigen Bereiche sind 5 cm unter der Wasseroberfläche mit großen Platten dekoriert, darunter also freier Höhlenschwimmraum. Der Abschäumer verbraucht 50 Watt je Stunde, die Strömungspumpen können schwächer sein, denn sie müssen ja keine massiven Aufbauten durchfluten ... Und zu guter letzt: keine Veluste, keine Kosten
Für das Riffaquarium: Abschäumer 55 Watt/ 24 Stunden. Beleuchtung 700 Watt / 9 Stunden; 350 Watt / 3 Stunden. Heizung 300 Watt, gelegentlich, da Raum beheizt auf 22 Grad. Strömungspumpen von Tunze, ungeregelt, 20000 Liter x 9 Stück/ 24 Stunden. Salz für Wasserwechsel 25 Kg im Monat. Kalkreaktor 50 Watt / 12 Stunden. Es täte auch ein kleinerer. Habe es noch nicht genau ausgerechnet, aber es ist nicht so schlimm, wie man zunächst glaubt.
Vielleicht noch eine letzte Anmerkung: Teuer ist es, wenn man mehrfach kauft. Also z.B. gleich einen guten Abschäumer kaufen. Unsere Becken werden sowieso schnell zu klein, oder ?
Sorry, so lang sollte es gar nicht werden
Gruß
Pitt