Beiträge von lars78

    Hallo zusammen,


    ich habe kürzlich wieder eine ICP Analyse machen lassen und und in meinem Becken hat sich auch einiges getan, daher wäre ich nochmal für Eure Expertenratschläge dankbar.


    Hier das Ergebnis meiner letzten ICP-Analyse: https://lab.atiaquaristik.com/share/296a9b0d43843acb4030


    Die zuletzt erhöhten Nährstoffwerte habe ich durch die Dosierung von Nopox und die dauerhafte Zugabe einer stark verdünnte Lösung von Tropic Marin ElimiPhos Rapid (Lanthanchrlorid) (derzeit 0,67 ml/ Tag verteilt auf 6 Einzeldosierungen) in den Griff bekommen. Die Lanthanchloridlösung dosiere ich direkt in den Ablauf, das Wasser läuft im Anschluss durch einen Vliesfilter, so dass die Lanthanphosphatausfällungen ausgefiltert werden sollten. Nitrat ist sowohl in der ICP Analyse als auch gem. Tröpfchentest nicht nachweisbar. Beim Phosphat strebe ich einen Wert um 0,02 mg/l an. Ich habe von der gleichen Wasserprobe der ICP-Analyse den Phosphatwert auch mittels Red Sea Pro PO4-Test (0,03 mg/l) und mittels Hanna-Checker (0.02 mg/l) bestimmt. Diese Werte sind konsistent mit den vorangegangenen und im Nachgang durchgeführten Messungen. Im ICP-Test liegt der Phospahtwert allerdings bei 0,1 mg/l und somit deutlich höher als meine Testergebnisse. Ich habe leider keine Referenzflüssigkeit welche Phosphat enthält, daher kann ich meine Test nicht verifizieren/ kalibrieren aber es erscheint mir schon merkwürdig, dass eine so starke Abweichung zwischen zwei eigentlich als zuverlässig bekannten Tests und dem ICP Ergebnis vorliegt. Wie verlässlich ist aus Eurer Sicht das ICP Analyse Ergebnis für Phosphat?

    Mit meinem Becken bin ich weiterhin im Wesentlichen zufrieden, die Korallen stehen gut und zeigen gutes Wachstum. Seit dem letzten Beitrag habe ich wie geplant einige robuste SPS (Stylophora Mila, Stylophora grün, Pocillopora, Seriatorora daminicornis, Acropora Enzmann, Arcopora Joker, Acropora sp. blau, Montipora digitata usw.) eingesetzt. Auch diese stehen gut und wachsen, meine Montipora digitata lila ist aber nur an den Wachstumsspitzen lila und sonst eher braun, gleiches gilt für die ursprünglich mal blau Acropora sp. Dies deutet aus meiner Sicht darauf hin, dass der höhere Phosphatwert der ICP Analyse doch stimmen könnte und meine Tests konsistent zu wenig anzeigen. Schätzt Ihr das auch so ein oder übersehe ich etwas?

    Weiterhin habe ich seit einigen Wochen trotz der (vermeintlich) niedrigen Nährstoffwete ein Problem mit grünen Fadenalgen in meinem Becken. Die komplette Rückwand ist damit vollgewachsen und auch der Riffaufbau ist betroffen, so dass ich die Algen regelmäßig entfernen muss damit nicht die Korallen überwachsen werden. Ich habe einen Hawaii-Doc, drei Seeigel, mehrer Einsiedler und diverse Schnecken im Becken, aber diese schaffen es nicht gegen das Algenwachstum anzufressen, Ich hatte gehofft, das Problem durch niedrige Nährstoffwerte in den Griff zu bekommen, dies scheint aber bis jetzt wirkungslos.


    Wie sollte ich Eurer Meinung nach weiter vorgehen?


    Ich habe mir folgende Vorgehensweise überlegt:

    1. Validierung meiner PO4-Testergebisse über eine Referenzflüssigkeit. Könnt Ihr eine gute Referenzlösung für Phosphat empfehlen?

    2. Anhebung des Nitratwertes auf um 2 mg/l. Meine Korallen stehen zwar auch bei nicht-nachweisbarem Nitrat gut, aber stellenweise liest man, dass Algenprobleme durch ein Ungleichgewicht des Nitrat/Phosphat-Verhältnisses verursacht werden. Die Empfehlungen für das richtige Verhältnis sind allerdings nicht kosistent und reichen von 1:10 (Buddy Ratio) über 1:16 (Redfield) bis 1:100.

    3. Parallel zur Anhebung des Nitratwertes würde ich versuchen die Algen mit Hilfe der "Kalkwassermethode" zurückzudrängen. Ich habe hierzu schon einiges im Netz gelesen (gut finde ich insbesonders: https://www.riffaquaristikforu…gen-fadenalgen-und-andere), wäre aber auch für Eure Erfahrungswerte dankbar. Unklar ist mir insbesondere, ob die empfohlene Anhebung des KH-Wertes auf 8,6 zwingend notwendig ist. Mein KH-Wert liegt aktuelle bei 7,5 und ich versuche diesen unter 8,0 zu halten, da höhere KH Werte im Zusammenhang mit niedrigen PO4 Werten insbesodere schlecht für SPS sein sollen.

    Was haltet Ihr davon und wie würdet Ihr in meiner Situation vorgehen?


    Danke und viele Grüße,

    Lars

    Hallo zusammen,


    mein Becken Red Sea Reefer 425 XL mit ca. 400l Systemvolumen steht seit Dezember 2020. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (Cyanos, Goldalgen usw.) bin ich aktuell mit meinem Becken recht zufrieden. Lediglich meine Nährstoffwerte insbesondere Phosphat sind derzeit erhöht, ich habe bereits begonnen diese abzusenken.


    Nun habe ich zum ersten Mal eine ICP Analyse bei ATI machen lassen. Ich weiß, dass es gut gewesen wäre diese schon früher zu machen, aber nun ja.


    Mein Analyseergebnis sieht so aus: http://lab.atiaquaristik.com/share/6da239e2772af4695971


    Neben den bereits bekannten erhöhten Nährstoffwerten, stechen insbesondere die zu niedrigen Werte für Iod und Mangan sowie ein erhöhter Barium-Wert ins Auge. Als Versorgungssystem nutze ich Balling-Light, da ich aktuell aber keine SPS sondern nur Weichkorallen, Krustenanemonen und wenige LPS im Becken haben, dosiere ich aktuell nur 16ml der KH-Komponente inkl. Trace 3 (Spurenelemente) um den KH Wert konstant zu halten. Der Ca und Mg Verbrauch sind so gering, dass diese vollständig über die monatlichen Wasserwechsel ausgeglichen werden. Ich filtere außerdem dauerhaft über Aktivkohle, was sicherlich einige Spurenelemente rauszieht.


    Wie würdet Ihr vorgehen, um die Spurenelemente Iod und Mangan wieder anzuheben? Trace 3 in der KH Lösung stärker dosieren oder Iod separart zugeben z.B. über Tropic Marin Pro-Coral Jod (Lugol'sche Lösung)? Ersteres hätte den Vorteil, dass ich die Dosieranlage nutzen könnte, ggf. erhöhe ich damit aber auch andere Elemente weiter, die bereits ausreichend vorhanden sind. Welche Erklärung seht Ihr für den erhöhten Barium-Wert? Muss ich mir deshalb Sorgen machen? Sobald meine Wasserwerte insbesondere PO4 wieder im Normalbereich sind, möchte ich anfangen robuste SPS (Stylophora, Pocillopora, Seriatopora usw.) einzusetzen. Danach müssten dann eigentlich auch die Verbräuche von Ca und Mg ansteigen.


    Die ATI ICP umfasst auch eine Analyse des Osmosewassers. http://lab.atiaquaristik.com/share/44c72107b3e3d19a0d06


    Offenbar ist der Silikat-Wert deutlich zu hoch, ich vermute, dass der Mischbettharzfilter meiner Osemoseanlage erneuert werden muss. Die Anlage verfügt über einen "RO Computer Controller", welcher bisher immer 0 T.D.S. (wofür steht das eigentlich?) anzeigt, somit bin ich davon ausgegangen, dass die Filter noch in Ordnung sind. Interpretiere ich das richtig oder gibt es eine andere Ursache?


    Danke für Eure Empfehlungen und Tipps.


    Viele Grüße,
    Lars