Gorgonien und/oder Hornkorallen, Kalkachsenkorallen genannt, gibt es in etwa geschätzt 1200 Arten in vielen unterschiedlichen Farben und Formen. In fast allen warmen Meeren der Welt sind diese wunderschönen und faszinierenden Geschöpfe zu finden. Ungefähr zwei drittel der Arten bewohnen das Küstengebiet, dringen aber niemals bis ins Brackwasser vor. Über 10 % findet man in Tiefen unter 1000 Meter. Auch unterhalb 3000 Meter hat man noch Hornkorallen gefunden.
Es gibt eine große Anzahl im Aquarium ziemlich gut haltbarer Gorgonien, von denen ich einige Arten schon längere Zeit gepflegt und zum Teil auch schon vermehrt habe. Dabei handelt es sich, um Gorgonarien, die mit Zooxanthellen in Symbiose leben. Die Zooxanthellen versorgen die Korallen mit den wichtigsten Nährstoffen, hauptsächlich mit Glyzerin, Zuckerverbindungen und Aminosäuren. Obwohl diese Hornkorallen oft „nur" gelbbraun bis dunkelbraun gefärbt sind, die Stämme können sehr farbig sein, begeistern sie mich doch und sind ausgesprochen interessante Pfleglinge.
Aber wie die Überschrift schon sagt habe ich mir dazu nochmal intensivere Gedanken gemacht. Eigentlich ist die größte Anzahl Meerwasseraquarianer davon ausgegangen das Gorgonien, Hornkorallen und Kalkachsenkorallen das gleiche ist. Warum auch anders denken? Sehen sie mit Ausnahme der inkrustierenden Arten doch fast gleich aus.
Wie wir ja bereits wissen, werden diese Korallen in zwei Unterfamilien und in eine Gruppe eingeteilt.
Systematik | ||||||
Unterreich: | Vielzellige Tiere | Metazoa | ||||
Abteilung: | Gewebetiere | Eumetazoa | ||||
Stamm: | Nesseltiere | Cnidaria | ||||
Klasse: | Blumentiere | Anthozoa | ||||
Unterklasse: Ordnung: |
Oktokorallen [definition=6]Weichkorallen[/definition] |
Octocorallia Haeckel, 1866 Alcyonacea Lamouroux, 1812 |
Unterordnung: | Calcaxonia Grasshoff, 1999 | Familie: | Chrysogorgiidae Dendrobrachiidae Ellisellidae Ifalukellidae Isididae Primnoidae |
Unterordnung: | Holaxonia Studer, 1887 | Familie: | Acanthogorgiidae Gorgoniidae Keroeididae Plexauridae |
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Gruppe: | Scleraxonia Studer, 1887 | Familie: | Anthothelidae Briareidae Coralliidae Melithaeidae Paragorgiidae Parisididae Subergorgiidae |
Grundsätzlicher Aufbau der Gorgonarien
Die Gorgonarien sind niemals Einzeltiere, sondern bilden stets Kolonien und sind stets festsitzend. Ihre Polypen sind untereinander gleichwertig und durch basale horizontale Ausläufer, auch Stolonen genannt miteinander verbunden. Unter dem Polypenkelch ist der verdickte proximale Teil des Polypen zu verstehen, in den sich der dünnwandigere distale Teil zurückziehen kann. In vielen Fällen sind aber auch die Kelche in das Coenenchym in verschiedenem Grade zurückziehbar und man kann dann von einem Scheinkelch sprechen.
Die gesamte aus den Stolonen hervorgegangene Leibesmasse der Kolonie ist das Coenenchym, in dem sich von Entodermzellen ausgekleidete engere und weitere Kanäle, die Solenia hinziehen. Die zwischen Ektoderm und Entoderm liegende meist gallertartige Schicht ist die Mesogloea. In dieser liegen mitunter in Stränge angeordnete Mesogloeazellen und mit diesen im Zusammenhang stehende von ihnen ausgeschiedene Substanzen, teils horniger Natur, das Hornskelett, teils kalkige Substanz. Letztere tritt entweder in besonders geformten Gebilden, den Scleriten in die Erscheinung, oder bildet Einlagerungen, welche die Scleriten verkitten oder die in dem Hornskelett abgeschieden sind.
Als Achse bezeichne ich das durch die Kolonie durchziehende zusammenhängende Hartgebilde, das entweder aus teilweisem oder völlig verkittetem Scleriten oder aus zusammenhängender Hornmasse gebildet wird. Nicht allen Gorgonarien kommt eine echte Achse zu; als ihr Vorläufer ist die bei den als Gruppe einzustufenden Scleraxoniern vorkommende Markschicht zu bezeichnen, welche von einer Rindenschicht umgeben ist. Diesen beiden Schichten entsprechen bei den nur membranös ausgebreiteten Gorgonarien die Oberschicht und die Unterschicht.