Selbstversuch Sangokai

  • Hi Flugi,


    das ist kein feststehender Begriff. Es meint Nährstoffe, die als festsubstanz vorliegen, und nicht wie Nitrat oder Phosphat gelöst sind, also "unsichtbar" sind. Meistens meint man hier sog. Staubfutter, ich halte deshalb nicht viel davon, weil die Organismen im Riff gar nicht auf solche hohen Dosen partikulären Futters, wie wir sie ins Becken geben, angepasst sind. Glasklares Wasser im Riff bedeutet, dass sich die Organismen auf gelöste Nährstoffe spezialisiert haben müssen. Der anteil an partikulärer Nahrung ist sehr gering, und hier arbeitet v.a. auch der Volumentransport im Riff mit, d.h. es ist nur wenig vorhanden, dafür kommt aber sehr viel Wasser "vorbei". Darauf sind Korallenriffbewohner angepaßt, nicht aber darauf, eine hohe Partikeldichte zu beherrschen. Die staubfütterungen machen wir also alle komplett flasch bzw. übertrieben. Daher arbeite ich auch gar nicht damit.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Zum Stand der Dinge:


    nach weiterer Zunahme der Mikroalgen, und entsprechender Eintrübung des Wassers
    habe ich eine UV-Anlage provisorisch an das System gehängt


    Gruss
    Michael

  • kurzes update
    das Wasser ist wieder glasklar,
    keine Beläge mehr an Scheiben, Beläge am Bodengrund gehen zügig zurück
    um einer Nährstofflimitierung vorzubeugen habe ich den Phosphatabsorber entnommen


    Gruss
    Michael

  • Der Versuch ist hiermit erstmal abgeschlossen. Fotos reiche ich noch nach.


    Mein Fazit :


    Zunächst konnte ich keine Probleme feststellen, lediglich ein sehr leichter bräunlicher Belag stellte sich ab und zu ein, wenn ich 2ml auf 540 Liter dosierte. Bei 1ml täglich war dieser nicht da.


    Nitratwert liegt bei ca. 1, Phosphat bei 0,05. Diese Werte somit für mich optimal. Die Zoanthus haben sich deutlich vermehrt, Acanthastrea kein wesentliches Wachstum, Seriotoporas wie z.b Milka zeigen deutliche Wachstumsspitzen und schöne Farben. Der KH Verbrauch ist mit 100ml Lösung (80g/ Liter Natron) recht hoch.


    Normales Wachstum bei Euphyllias und weichen. Wasserwechsel 10 % alle vier Wochen. Zeolith und Algenrefugium.


    Jetzt fang ich kommende Woche mit Triton an, der Wassertest ist da. Mal sehen, ob ich damit ebenso gut klarkomme. Falls ja, was ich natürlich hoffe, wäre es natürlich eine extreme Arbeitserleichterung (kein Wasserwechsel etc.)


    Nach drei Monaten entscheide ich dann für mich, welche Methode für mich besser funktioniert.

  • Hi Timo,


    meinst Du wirklich, Du kannst nach drei Monaten schon eine Langzeitprognose für die Methode geben?
    Ich würde da noch wenigstens drei Monate anhängen (pro System). Den Selbst-Versuch finde ich jedenfalls klasse. :thumbup:


    Gruß
    Sandy

  • Als ich das geplant hatte, hat niemand widersprochen dass 3 Monate ausreichend sind. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, wie er meine Resultate interpretiert.

  • HI,


    du schreibst "zunächst" konntest du keine Probleme feststellen. das klingt für mich so, als hätten sich irgendwann Probleme eingestellt. Ist dem so?


    Wie lange lief dein Becken noch mal vor dem Versuch?


    Ich würde allerdings, wenn möglich, zwischen den beiden Versuchsreihen eine Pause für das Becken einplanen. Sonst weißt du nicht, ob die Änderung von Triton oder noch eine Nachwirkung von Sangokai sind. Evtl. kommt es auch zu einer Überlagerung!
    Außerdem wäre interessant, ob du eine Änderung nach dem Absetzen von Sangokai hast.


    Grüße
    Beni

  • Da fehlt ein Wort. Es sollte heißen : Zunächst einmal, im Sinne von "bevor ich auf weitere Details eingehe möchte ich vorausschicken, dass ich keine Probleme hatte"


    Ich mache eine Übergangsphase. Fahre schon seit zwei Wochen die Dosierung langsam runter. Aber bislang konnte ich auch noch keine Veränderung feststellen.

  • Hallo super Beitrag !


    ich interessiere mich auch sehr für die beiden Methoden und bin auf die Ergebnisse echt gespannt.


    Vielleicht schaut Herr Kokott ja nochmal hier rein und könnte sich dazu äußern ob es Möglich wäre Triton und Sangokai zu kombinieren. Von den Beschreibungen her klingt es so also ob Sangokai die Biodiversität anspricht und durch Mikro und makrofauna die beckenbiologie und damit das Wachstum der korallen födern will und triton eher eine direkte Versorgung der Korallen anstrebt. Jedenfalls schreibt Triton nichts über üppige zunahme der kleinslebenwesen etc wie Sangokai. Wäre super ein Statement dazu zu bekommen.



    Grüße

  • Hallo,


    nein, da kann ich leider nichts zu sagen, weil die Inhaltsstoffe bzw. überhaupt die Wirkstoffgruppen bei Triton nicht bekannt sind. So wirkliche konkrete Informationen habe ich aus anfänglichen Tests von Kunden und Bekannten bisher nicht erhalten, ausser, dass es sich praktisch doch "beißen" kann. Daher rate ich von einer Kombination ab! Ich möchte hier kein Becken einem Risiko aussetzen, das ich nicht kontrollieren kann.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hi @all,


    dem kann ich nur zustimmen, ein grosses Problem liegt darin, das wie Jörg schon erwähnte, das es keinerlei Inhaltsdeklaration gibt.
    Auch auf Nachfrage gibt es keine wirkliche Aufklärung dbzgl.. Eshan ist zwar sehr hilfsbereit was das den praktischen Umgang mit seinem System angeht und gibt der Aqua Welt mit seinen Testmöglichkeiten ein tolles Instrument an die Hand, allerdings erfährt man nicht was tatsächlich in den einzelnen Produkten drin ist.
    Ich nutze Sangokai mittlerweile ein dreiviertel Jahr an unterschiedlichen Becken und bin sehr zufrieden. Vor drei Monaten habe ich interessehalber ein System begonnen mit Triton zu betrieben, weil ich "mitreden" wollte. Es ist verführerisch, keine Frage, einfache Handhabung, Berliner System mit Algenrefugium, vier Stammlösungen mittels Dosierpumpe in gleicher Menge, kein Wasserwechsel, nur etwas rausnehmen um im Ionengleichgewicht zu bleiben und alle zwei bis drei Monate einen Test....
    Man kann nichts verallgemeinern, aber das Problem ist, das obwohl Kontrolle eines der Argumente Tritons ist, man eigentlich gar nichts kontrollieren kann, jedenfalls nicht bis zum Zeitpunkt der nächsten Wasseranalyse.
    Innerhalb kürzester Zeit, hatte ich in diesem System massivste Nährstoffdefizite.
    Darüber hinaus sind das zwei völlig unterschiedliche Versorgungsansätze.
    Triton sollte man, meine persönliche Meinung, ausschliesslich als Balling plus System sehen, mit der Problematik, das ich nicht weiss was wirklich drin ist, und daher auch nicht kontrollieren kann.


    Das sieht bei Jörgs Sangokai schon ganz anders aus. Da steht drauf was drin ist!
    Und damit kann ich es steuern und kontrollieren!
    Sangokai beginnt erst nach der Makronährstoffversorgung von CA,MG, und Alkalität
    Die Entwicklung der Aquarienbiologie, selbst in kürzester Zeit, ist gewaltig.
    Für mich sehr wichtig: Die Rekonvaleszenzzeit von angeschlagenen oder vermehrten Tieren und Ablegern
    ist sehr, sehr kurz.


    Die Ansatzdiversität beider Systeme lädt zum kombinieren ein,
    ich war auch am überlegen, der entscheidende Faktor es nicht zu tun war, das niemand ausser Eshan wirklich weiss was Triton tatsächlich enthält,
    und für Vermutungen sollte einem der Beckeninhalt zu schade sein!


    Ach so, Jörg...,
    kann ich eigentlich die HED Produkte nutri Amin und nutri Spur, beide! mit zur Arbeitslösung der Basic Produkte zufügen??



    Beste Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael,


    danke für Deinen netten Erfahrungsbericht und die positive Rückmeldung zu sangokai! Es freut mich, dass Du so zufrieden bist.


    Zu Deiner Frage:
    nein, die HED Wirkstoffe sind so konzentriert, dass sie mit einer einmaligen Dosis einmal pro Woche optimal wirken. Ansonsten ist die Wirkstoffdosis zu gering, wenn Du das zu den nutri-basics dazu gibst.


    Beim nutri-amin HED habe ich das anfangs so gemacht, das geht auch durchaus, aber wie gesagt, weitaus wirkungsvoller ist es, wenn Du einmal die Woche die 5 mL/100 L dosierst.


    Liebe Grüße

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!