Pico-Aquarium - welche Tiere?

  • Hallo!


    Ich bin eigentlich gar kein richtiger Aquarianer, sondern mache nur so ganz komische Mikro-Tanks. Die sind auch eher Dekoration, als echte Aquarien. Bei denen gehts drum, ein möglichst realistisches, kleines Biotop zu erschaffen, was aber Null Technik dahinter hat - ebenfalls ohne Wasser-Wechsel (ausser es passiert mal irgendwas verrücktes). Das einzige, was ich in diesen Gläsern tue, ist ab und zu mal verdampftes Wasser nachfüllen. Bisher hab ich das immer nur mit Süßwasser gemacht. Das reicht von 1 L bis 15 L Tanks. Das tolle daran ist, dass ich auch immer "komische" Gläser hierfür nehmen kann, die z.B. Rund sind oder ungewöhnliche Öffnungen haben. Ich hab Bilder angehängt und dann seht ihr ja, was ich meine.


    n den Gläsern leben aber trotzdem tatsächlich Tiere und es funktioniert einwandfrei. Ich nehme natürlich nur ziemlich primitive Tiere, die halt Destruenten sind und deshalb bloß von dem Leben, was das Glas so abwirft. Ein Spezialfall ist mein 1 L Hydra-Glas. Ich züchte Moina / Wasserflöhe und gebe sie dann in das Glas, in dem dann die Hydren leben. Aber da die Moina das Wasser nicht belasten, muss ich auch hier niemals Wasser wechseln. In meinem größten Glas (25 x 35 cm Zylinder) leben auch Garnelen. Weil diese nur von Algen nicht allzu glücklich wären, schmeiße ich ab und zu mal 1-2 Futter-Pellets hinein. Das belastet das Wasser auch garnicht. Ich wechsle es höchstens, wenn es durch das Driftwood dunkler geworden ist, aber das hört natürilch auch iwann auf.

    Was hier so insgesamt drin lebt:


    Garnelen (im großen) / Schnecken / Bachflohkrebse / Muschelkrebse / Feenkrebse (leider derzeit nicht, da Eier austrocknen müssen)


    Von links nach rechts:


    1L Glas für normale Hydra / 1L Glas für grüne Hydra / 3L Glas mit komischer Form / 3L Glas rund / 15L Zylinder für Garnelen (dort gerade frisch, daher Wasser trüb und keine Tiere drin)


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    Nun dachte ich, Meerwasser-Aquarien sind viel komplizierter und können ohne spezielle Überwachungs-Technik garnicht funktionieren. Allerdings hatte ich mehrmals recht langweilige Gläser mit nur Copepoden oder Artemia und diese haben sich über Ewigkeiten selbst ernährt, obwohl ich das Glas komplett ignoriert habe - kein Wasser gewechselt, kein (neues) Futter rein etc.


    Daher kam nun die Idee, auch eine Salzwasser-Version von solchen Gläsern zu machen.


    Als Glas nehme ich folgendes:


    Leonardo Windlicht - Höhe 32cm


    Darin kommt dann Sand und lebende Steine. Natürlich nur kleine. Jetzt ist meine Frage an euch:

    Welche Tiere könnten in dem oben beschriebenen Glas erfolgreich leben? Wenn ich ab und zu mal einen Futter-Pellet reinschmeißen muss, wäre das nicht tragisch. Aber natürlich muss es etwas sein, dass nur alle paar Tage auf einen Pellet angewiesen wäre. Es soll ja weiterhin die Anforderungen da oben erfüllen.


    Mein Gedanke:


    Copepoden / Artemia / Einsiedlerkrebse / Schnecken


    Was vermutlich nicht geht:


    Röhrenwurm - frisst die Artemia / Copepoden weg

    Mysis - fressen Copepoden/Artemia und sich gegenseitig (habe ich gelesen)


    Welche möglicherweise interessanten, aber trotzdem genügsamen Tiere könnten hier noch mit rein? Gibt es z.B. hübsche Garnelen, die analog zu meinem "großen" Süßwassertank hier existieren könnten? In der Zoohandlung hieß es, da gibt es keine Erfahrungswerte, aber ausgeschlossen wäre es erstmal nicht gänzlich. Ab und zu Wasserwechsel oder ab und zu ein Pellet reinschmeißen wäre ja kein Drama. Fische gehen da sicher nicht (und will ich auch garnet), deshalb habe es direkt hier bei Wirbellose gepostet.


    Vielen Dank für irgendwelchen Input!

  • Und ich habe auch in bisschen Bedenken dass das nicht klappen wird . So wie ich das lese hast du auch keine Strömungspumpen oder irgendwas was das Wasser bewegt … Ohne eine Wasserbewegung wird das mit dem MW nicht … Und du müsstest da sehr penibel den Wasserstand achten und jeden Tag mit osmosewasser auffüllen.


    Wenn du eine kleine USB Strömunspumpe nimmst könnte es funktionieren. In letzterzeot haben hier mehrere USer ihre 12 l Picos vorgestellt.

    VG

    Aqua Medic Armatus 300 LPS, SPS Mischbecken Styloporen und Gonioporen Liebhaber

    Dupla Marin Ocean Cube 50 LPS/ Weichkorallen/Ablegerbecken

  • Sehr guter Punkt, aber da die gezeigten Picos keine "Null Technik" umgesetzt haben (ich sehe bei jedem zumindest Licht) könnte man das zu "wenig Technik" noch ergänzen 🫣😜

    VG

    Chris

  • Da sieht man auch gut das es dann funktionieren kann .

    VG

    Aqua Medic Armatus 300 LPS, SPS Mischbecken Styloporen und Gonioporen Liebhaber

    Dupla Marin Ocean Cube 50 LPS/ Weichkorallen/Ablegerbecken

  • Hallo ihr Lieben,


    danke für die Antworten. Ja tatsächlich soll es auch ganz sicher bei Null Technik bleiben. Da würde ich lieber gar kein Glas mehr haben, als nun extra Sachen mit rein hängen.


    Es ist aber zumindest so, dass nur Artemia und Copepoden da ganz sicher drin funktionieren würden, solche Gläser hätte ich vorher schon. Die Frage ist dann eben, wer noch vielleicht in Frage kommt.


    Einsiedler Krebse und manche Schnecken scheinen auch eher anspruchslos und falls es Arten aus der Gezeiten Zone sind, wäre ein nicht immer konstanter Salzgehalt ggf weniger dramatisch.


    Für das Thema habe aber zumindest eine Low-Tech Lösung: für die Süßwasser Gläser setze ich oben immer Deckel mit Löchern drauf. Hierdurch wird die Verdunstung stark verlangsamt. Löcher sind natürlich so groß, dass der Gasaustausch nicht beeinträchtigt werden sollte.


    Bei der Strömung wird es dann halt happig. Wenn irgendwelche Arten das ganz sicher brauchen fliegen die raus.


    Damit wären vermutlich Garnelen so mit das höchste der Gefühle, was dort mit rein kann. Gäbe es irgend einen Grund, warum ihr sagen würdet Thor amboinensis würde hier auf keinen Fall funktionieren?


    Mfg

  • Thor amboinesis sind eher Gruppen Tiere, du bräuchtest schon 5-10 Tiere dass sie sich wohl fühlen und die fressen kein Aufwuchs sondern Proteine, d.h. täglich füttern.


    Hawaii Garnelen wären die kleinsten Garnelen die gehen, die fressen auch gut Aufwuchs+ Gezeiten Zone, aber Strömung wirste brauchen, auch wenn's nur ein Luftheber ist.


    Im MW sind Korallen oder höhere Algen die Verbraucher. Und da du eh Licht über Becken hast, biste für mich nicht mehr "Null Technik" sorry, ob dann noch nen Luftheber dran ist, würde keine Rolle spielen.


    Was du probieren könntest wäre LS einzusetzen und zu schauen was sich etabliert bzw hält. Kleine Röhrenwürmer, Gammarus ggfs Mini Schlangenseesterne... Wobei ohne minimaler Strömung wird's wohl nicht. In der Gezeitenzone hast du auch nicht nur stehende Tümpel.


    Kleine Aufwuchsschnecken gehen natürlich auch, nichts räuberisches halt

    VG

    Chris

  • Alles klar. Könnt ihr so einen Luftheber mal beschreiben? Ich finde da bei google Bilder eher Sachen, die nach einem ganz normalen Filter aussehen. Unten ist ein schwamm, der saugt sicher Wasser an und schießt ihn an der Oberfläche wieder raus. Ist das tatsächlich was ihr meint und einfach nur eine kleine Variation von einem Aquarien Filter?


    Das hier sehe ich jetzt auch was wirklich als Luftheber deklariert ist aber eben nicht nach einem Schwamm Filter aussieht:


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    Hier kann ich aber nicht erkennen, was das genau macht...


    VG!


    PS: wäre der volumenstrom hier auch gut anpassbar? Ich würde (falls ich sietwas nehme) es wirklich auf ein Minimum reduzieren, damit die Artemia noch ungestört ihre Kreise ziehen können. Die sind tatsächlich die Priorität, im Endeffekt kam die Idee für das Glas nur wegen denen. Mein Glas hatte nur 5-10 L und das Produkt aus dem Link ist bis 60 L konzipiert. Wenn es jetzt keine Stufen-Regelung hätte, dann würde es wohl sicher zu heftig für die Artemia pusten.

  • Ich kenne die aus dem Süßwasserbereich, da werden die unter anderem bei einem Hamburger Mattenfilter eingesetzt. Die Luft die unten eingeleitet wird zieht Wasser mit nach oben, was dann zusammen mit der Luft oben rauskommt.

    Den Durchfluss kannst Du meiner Meinung nach über einen Absperrhahn an der Luftzufuhr passabel regeln.


    Da müssten die Experten mal sagen, ob das für MW geeignet ist.


    VG Carsten

  • Vielen Dank schon mal, aber wie sieht es mit den Varianten mit diesem Filterschwamm aus? Sitzt so ein Ding immer unten dran? Oder ist das, was ein echter luftheber ist, das aus meinem Link - und hat somit lediglich so einen Becher (?) am unteren Ende.


    Geht mir nun darum, ob ich so ein Teil geschickt hinter den Steinen verstecken kann oder dann halt so einen Filter-Plastik-Klotz in der Wassersäule rumstehen habe.


    VG

  • Wenn Du es als Filter nutzen willst dann kannst Du entweder unten einen Schwamm dran machen oder Du hast wie beim HMF z.B. eine Filtermatte über die schmale Seite vom Becken installiert, der Luftheber zieht dann da das Wasser auch durch die Matte und spuckt es über den Schwamm auf der anderen Seite wieder aus. In dem Fall willst Du, dass das Wasser durch den Schwamm gefiltert wird und sich dort Bakterien ansiedeln.
    Ob das hier nötig ist, würde ich nicht vermuten, da sollten sich aber die Experten zu äußern. Ich denke es geht in erster Linie um die Wasserbewegung/Strömung, dafür brauchst Du keinen Schwamm. Die Bakterien sitzen denke ich eher im Boden oder in den Steinen.

    In dem Fall könntest Du das denke ich ganz passabel im Becken verstecken.

  • Klingt schon mal gut. Nur ist dann gleich meine nächste Frage:


    Wenn dann unten einfach ein offenes Rohr ist, werden dann nicht Tiere eingesaugt und ggf verletzt, wenn sie nach oben durchgejagt werden? Da dürften doch ordentlich Scherkräfte wirken... Lässt man das dann trotzdem unten einfach offen? Oder muss dann ein anderer Verschluss dort als "durchlässiger Stopfen" angebracht werden?



    Und eine andere Frage:


    Wenn ich die lebenden Steine rein setze, werde ich sie ggf garnicht festkleben. Zum einen ist mein Glas sehr klein und ich will sie einfach nur lose aufeinander verkanten. Da wird sich sicher niemals irgendwas von selbst lösen. Da das ganze Projekt ja Trial-and-Error ist, sollte ich auf jeden Fall zumindest am Anfang noch schnell umbauen können, wenn etwas so nicht funktioniert.


    Aber wie sieht es aus mit einer Schutzschicht gegenüber dem Glas? Kommt dann zuerst eine Art schaumstoff Matte unten rein, auf der dann die Steine und das Substrat ruhen? Oder lege ich die tatsächlich so wie sie sind direkt auf das Glas?


    VG!

  • Gute Frage, ob man da jetzt einen Schutz braucht. Gerade die kleinen Tiere kannst Du ja auch nicht wirklich vor einer richtigen Strömungspumpe schützen. Wenn Du ein Netz oder einen Schwann dran machst wird sich das sicher schnell zusetzen und Du musst dann öfters alles zum Reinigen rausnehmen.

    Also ich würde vermuten, dass die Steine in einem so kleinen Becken nicht so schwer sein können. Wenn Du schaust, dass nicht gerade eine Spitze direkt als Punktbelastung auf den Glasboden drückt sollte das denke ich gehen.


    Ich habe in meinem 300l Becken auch nichts drunter. Steine direkt auf Glas und danach dann den Sand eingefüllt, dass der nicht zwischen Scheine und Stein sitzt.

  • Ich züchte Artemia nur als Futtertiere, Plastikröhrchen mit Luft dran reicht auf volle Pulle, da gedeihen die Artemia zumindest bei mir besser als ohne oder wenig Luft 🤷

    VG

    Chris

  • Ja mit Artemia im Glas ist das sicher ein Sonderfall. Eine extra Sauerstoff Zufuhr wird es wohl nicht geben (wäre so ein Luftheber nicht quasi aber eine?), aber die Artemia haben ohne extra Fütterung ja sicher sowieso das natürliche Nährstoff-Angebot als Flaschenhals, ich denke da stößt man vorher eh an seine Grenzen. Da sie ja kein Futter sind, würden mir zur gleichen Zeit 20-50 Stück auf 10L schon reichen, dass das Glas ein Erfolg wäre.

  • Claude würde mit AQ Silikon Standfüße bauen 👍


    Bei Artemia dürfte die Population ohne zufüttern nicht allein gehalten werden. Oder klappt das bei dir wirklich ohne zufüttern? Behälter draussen in der Sonne geht es durchaus, hängt sicher am entsprechenden Licht welches für die Futtergrundlage sorgt.

    VG

    Chris

    Edited once, last by Linkstein ().

  • Luftheber ohne Filterschwamm funktionieren gut im Meerwasser. Ich würde dann aber keine Korallen einsetzen, denen ist zu wenig Strömung.

    Wenn Tiere eingesaugt werden sollten, kommen sie oben ganz wieder raus. Wenn man es verhindern möchte, kann man unten ein Netz drüberziehen.

    Höhere Algen fühlen sich auch bei Tageslicht sehr wohl, weil sie ja eh recht nah unter der Wasseroberfläche leben.

    Was gehen kann, sind die kleinen Hummelgarnelen (Gnathophyllum americanum), die leben paarweise. Von denen sieht man nicht wirklich viel. Ich habe ein Pärchen in einem 10-Liter-Dennerle mit Algen.

    Sie bekommen Frostfutter und mal einen kleinen Seestern von Borkum, auch räumen sie sehr gerne nal ne Strandschnecke aus :wacko: Strandschnecken sammele ich auf Borkum, passe sie an Raumtemperatur an und dann klappt es auch mit den 22-23° im Aquarium.

    Die kleinen Tricolor-Einsiedler bleiben auch sehr klein.

    Mysis klappen, wenn du tropische Mysis bekommen kannst. Die Brackwasser-Mysis sterben leider schnell.

    Artemia mögen keine Strömung und nicht so gerne Bewuchs im Aquarium.

    Grüße,
    Stef

  • Artemia hatte ich mal in einem 1L Glas welche, welche sich konstant gehalten haben über Monate, bis ich sie dann verschenkt habe. Das wäre sicher noch ewig weiter gegangen... Nur am Anfang mal ah und zu gefüttert und dann war es ein selbstläufer, aber es waren jetzt nicht allzu viele - die Biologie hat wohl nicht zu viel abgeworfen, aber das ist ja egal. Und genau das hoffe ich einfach funktioniert auch im "großen" 5-10 L Glas, wo dann immer 20-50 umherschwirren.


    Bezüglich Strömung:

    Ja das dachte ich mir, dass für Artemia die Pumpe besser aus sein sollte. Aber das würde dann heißen, zwischen Artemia ohne Pumpe oder ein paar kleinen Garnelen mit Pumpe entscheiden und da würde ich bei den Artemia bleiben...


    Irgend eine Chance, dass die Pumpe nur langsam läuft und das Wasser seitwärts am Glas entlang raus wirft, sodass Umwälzung passiert, aber die Tiere frontal in der Mitte dennoch halbwegs ungestört schwimmen können?


    VG


    PS:

    Mysis finde ich auch cool, aber da habe gelesen die fressen nicht nur Artemia und Copepoden, sondern auch sich selbst. Wenn ich dann als Resultat von allen Tieren nur wenige drinnen habe, will ich die lieber nicht... Aber natürlich könnte ich es ja einfach iwann mal probieren/riskieren, falls ich ne halbwegs stabile Artemia/Copepoden Population HÄTTE.

  • Artemia mögen keine Strömung und nicht so gerne Bewuchs im Aquarium.

    Woher die Erfahrung? Ich hab sehr gute Erfolge bei Artemia und Strömung, bleibt das Futter besser in der schwebe. Den Artemia interessiert die Strömung eher wenig.

    VG

    Chris

  • Ich würde es mal so probieren:


    Morgen kommt das Glas, also dann Sand/Lebend Gestein rein. Die stehen jetzt schon seit einer Woche in einem Eimer in Wasser, daher könnte ich sicher auch alsbald Copepoden + Artemia + 2-3 Schnecken rein setzen.


    Vielleicht etwas gefriergetrocknetes Algenpulver, damit die Artemia nen guten Start haben.


    Wenn das halbwegs klappt, mal so einen Luftheber installieren und schauen ob alle damit klarkommen.


    Danach ganz evtl Einsiedlerkrebs / Thor Garnelen.


    Aber sollten die Artemia dauerhaft leben und regelmäßig tote zu Boden sinken, sollte der Einsiedler ja keine Probleme haben. Die benötigen ja keine Vergesellschaftung und dann hätte ich bloß einen als Bodenputzer.


    VG

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