Hallo,
da der Text etwas lang wurde, ein kurzes Executive Summary :
Bestehendes Becken: 125l
Technikbecken / Refugium nachrüsten Im Unterschrank: 60x30x30, 3 Kammern (15cm Technikbecken, 35cm Refugium, 10cm Rückförderbecken)
Das Becken soll im Notfall auch als Quarantänebecken betreibbar sein (also Kreislauf trennbar) Technik im Technikbecken: Abschäumer, evt. UCV Klärer. Filterpumpe bleibt im Hauptbecken. Sonst noch etwas vorsehen?
Ins Refugium sollen Korallenableger sowie eine Phyto- und Zooplankton Kultur zur ergänzenden Nahrungsversorgung - geht das?
Refugium soll im Erfolgsfall als Zuchtbecken dienen - geht das?
Langtext:
ich bin erst vor kurzem in die Meerwasser Aquaristik gewechselt und betreibe nun seit rund 5 Monaten mein erstes 125l "Nano" Riff (Oase Styleline 125, Größe nutzt den vorhandenen Platz optimal aus). Besatz derzeit: Korallen, Wirbellose, 2 Fische, ausschließlich Lebendgestein
Ich überlege nun, ein Technikbecken / Refugium im Unterschrank nachzurüsten. Das bestehende Becken hat bereits zwei Auslässe für Überläufe, also sollte das grundsätzlich machbar sein. Da das ganze trotzdem mit Aufwand verbunden ist, würde ich es gerne gleich so gut wie möglich planen und habe mir daher ein paar Gedanken dazu gemacht. Das macht vermutlich eine eierlegende Wollmilchsau daraus (insb. aufgrund der sehr limitierten Größe und ich bin sicher, dass sich nicht alles so umsetzen lässt, aber ich freue mich über den Input von erfahrenen Aquarianern )
Das Hauptbecken betreibe ich derzeit mit einem Tunze Comline 9001 Skimmer, in der Oase Filterpumpe (3 Kammern) sind zwei Kammern Zeolith, die ich abwechselnd tausche, sowie eine Kammer mit Aktivkohle.
Die Technik ist aber eigentlich überhaupt nicht der Grund, warum ich über das zusätzliche Technikbecken nachdenke - ergeben hat es sich aus zwei Gründen:
1) einer meiner Fische war eine zeitlang verletzt / krank. Er hat sich Gott sei Dank nach ein paar Wochen jetzt relativ gut erholt, aber im Gegensatz zum Süßwasser kann man im Meerwasser mit den ganzen Wirbellosen ja nicht einfach Medikamente geben. Daher die Grundidee, es im Notfall auch als Quarantänebecken betreiben zu können.
2) meine Krustenanemone ist relativ gut gewachsen, daher habe ich ein paar Ableger gemacht und auf Ablegersteine geklebt. Allerdings hatten meine Einsiedlerkrebse einzelne Polypen schon wieder herunten, bevor der Kleber fest war. Und generell schauen die Ablegersteine im Schaubecken ja auch nur mäßig aus. Daher würde ich in einem Teil des unteren Beckens gerne auch Korallenableger ziehen.
Wie würde ich das ganze jetzt umsetzen?
In den Unterschrank würde sehr gut ein 60x30x30 Becken passen (Höhe 35 ist fast zu hoch, da ich im oberen Regal die Stromverkabelung habe - Platz im Unterschrank innen ist 66x34)
Das Becken würde ich mit Plexiglas in drei Kammern teilen: Links (15cm) Technikbecken, Mitte (35cm?) Refugium/Korallen, Rechts (10cm?) Rückförderungskammer, wo das Wasser jeweils überläuft.
Macht es Sinn, dazu schwarzes Plexiglas zu verwenden, damit nur im Refugium Licht ist, aber im Technikbecken und Rückförderbecken das Licht reduziert wird, um Algenwachstum zu reduzieren?
Technikbecken: Da ich es im Notfall auch als Quarantänebecken betreiben möchte, würde ich nur den Abschäumer nach unten siedeln. Die Oase Filterpumpe ist dezent in der Ecke und durch den Algenbewuchs fällt sie auch gar nicht so stark auf. Zudem passt sie von der Größe auch gar nicht ins Technikbecken. So müsste ich im Quarantänefall (so er hoffentlich nie auftreten möge) nur einen kleinen Abschäumer besorgen, den großen wieder nach oben geben, den Kreislauf trennen und die Rückförderung ins die linke Technikkammer hängen (Frage: Wenn nur ein kranker Fisch in diesem kleinen Becken ist und sonst nichts, reicht ein Abschäumer für den beschränkten Zeitraum der Behandlung?)
Zudem überlege ich, an der inneren Rückwand des Unterschranks noch einen UVC Klärer (z.B. Aqua Medic Helimax 2.0) zu installieren.
Frage: Gibt es sonst noch Technik / Filterung, die ich fürs Technikbecken (ggf. auch für die Zukunft und nicht gleich) platzmäßig vorsehen sollte? Oder reicht die bestehende Technik + ggf. UVC Klärer?
Refugium: Neben den Korallenablegern im Refugium würde ich hier gerne auch probieren, eine kleine Phyto- und Zooplankton Kultur zu etablieren. Hintergedanke: Im Hauptbecken mit Tierbesatz wird sich sowas langfristig nie etablieren lassen, aber wenn sich im Refugium eine Kultur etabliert, wird über die Rückförderung immer wieder ein bisschen was ins Hauptbecken gelangen. Das soll nie das Hauptfutter werden, aber eine Ergänzung zur normalen Ernährung und gerade für die Filtrierer das Leben verbessern.
Hat damit jemand Erfahrung? Klappt sowas?
Die Korallenableger würde ich z.B. auf einem Fragboard etwas in die Höhe geben und das Plankon am Boden ansiedeln.
Benötigt natürlich eine Unterschrank geeignete kleine LED Lampe (hätte aber auch den Vorteil, den PH Wert ausgleichen zu können, wenn ich die Lampe in der Nacht betreibe)
Makroalgen refugium möchte ich keines machen, da meine Werte eher "zu gut" / niedrig sind (muss regelmäßig Nitrat und abundzu Phosphat nachdosieren)
Zu guter Letzt würde ich das ganze gerne auch als Zuchtbecken verwenden, sollte sich jemals eine Nachzucht ergeben (ich habe das derzeit noch nicht aktiv vor, aber sollte es sich in Zukunft mal ergeben, hätte ich gerne schon die Voraussetzungen bedacht). Mit Zucht habe ich mich derzeit noch sehr wenig beschäftigt, aber so wie ich es verstehe, würde man den Kreislauf nicht trennen, sondern mit dem Hauptbecken verbunden lassen, ich müsste dann nur darauf achten, dass die Jungfische nicht unabsichtlich in die Rückförderpumpe gelangen (daher auch die Rückförderkammer mit Überlauf)
Ich freue mich über Feedback & Ergänzungen zu meinen Gedanken
Vielen Dank im Voraus
Dominik