Korallen sind nach 5 Wochen auf einmal fast komplett zu

  • Also Iod habe ich eben heute nachdosiert. Das sollte dann passen, bzw. warte ich dann die nächsten ICPs ab. Ich dachte der Phosphat-Wert sollte eigentlich nicht über 0,05 mg/l kommen. Besatz ist ja bis auf ein paar Einsiedler und eine Schnecke nichts drin. Wie bekomme ich da am besten den KH dauerhaft runter?

  • Das mit dem Phosphat ist ein Mythos. Ich würde es eher umgekehrt sehen, Phosphat nicht unter 0,05 mg/l damit die Korallen auch noch wachsen ...


    KH: An sich ist das Pro-Reef nicht über 8. Vermutlich ist da nochwas aus Sand und Deko dazu gekommen. Außerdem könntest Du mit der Salinität etwas runter gehen, gibt eine etwas niedrigere KH und den Tieren gefällt es erfahrungsgemäß auch besser.


    Gruß
    Hans-Werner

  • Das mit dem Phosphat ist ein Mythos. Ich würde es eher umgekehrt sehen, Phosphat nicht unter 0,05 mg/l damit die Korallen auch noch wachsen ...


    Hallo Hans-Werner: Hast du hierzu mehr Details? Ansonsten wäre das für mich genauso ein Mythos. In den Weltmeeren findest du nirgends einen annähernd so hohen PO4 Gehalt und die Korallen wachsen auch prächtig...

  • Moin,


    Ich meine irgendwo (ich weiß, keine gute Quellangabe) gelesen zu haben, daß das Phosphat in den Riffen quasi sofort verbraucht wird aufgrund der hohen Biomasse. Zudem haben die Korallen mit dem Plankton im Meer auch eine alternative Möglichkeit an das Phosphat zu kommen.

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Kommt stark auf den Besatz an. Bei 0,1 drehen sps Liebhaber schon durch und lps enthusiasten sind verzückt. Und nein das ist kein Mythos sondern in hunderten Becken nachgewiesen.

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
    Skimmer: Bubble King Double Cone 130
    Return Pump: EcoTech Marine Vectra VS2
    Flow Pump: 2x Ecotech MP10 QD
    Care System: FM Balling Light & Zeolight


  • Hallo Hans-Werner: Hast du hierzu mehr Details? Ansonsten wäre das für mich genauso ein Mythos. In den Weltmeeren findest du nirgends einen annähernd so hohen PO4 Gehalt und die Korallen wachsen auch prächtig...


    Ich antworte der Einfachheit halber mal hierdrauf: Hallo Frank, wie kann etwas ein Mythos sein, das funktioniert?


    Einfach ausprobieren und mal gezielt Phosphat anheben, bevor man meint, das sei ein Mythos. Ich mache seit ca. 25 Jahren gezielte Versuche zu Nährstoffen. Zudem gibt es eine Reihe wissenschaftlicher Artikel aus den letzten 25 Jahren, die auch aufzeigen, dass Phosphat für Korallen der entscheidende Nährstoff ist.


    Man kann natürlich auch füttern. Das ist dann aber eher nicht der entscheidende Versuch, da er auch eine organische Belastung und Stickstoff ins Aquarium bringt, und letzteres macht die Korallen dunkler.


    Ja, es ist so, wie Simon schrieb, viel Phosphat ist im Riff einfach in der Form von Biomasse im Umlauf. Wenn man sich mal anschaut, was in manchen Dokus für Planktonmengen bei Nacht unterwegs sind, dann versteht man, woher die Korallen einen Teil der Nährstoffe haben.


    Im Meer liegen die messbaren Phosphatkonzentrationen im Schnitt bei 0,01 bis 0,02 mg/l, Nitrat aber auch nur beim ca. Dreifachen, in der Regel unter 0,1 mg/l. Korallen bleichen vermehrt aus und sterben ab, wo eine Nitratbelastung dazu kommt, z. B. durch Landwirtschaft und Abwasser.


    Grüße
    Hans-Werner

  • Kommt stark auf den Besatz an. Bei 0,1 drehen sps Liebhaber schon durch und lps enthusiasten sind verzückt. Und nein das ist kein Mythos sondern in hunderten Becken nachgewiesen.


    jau!


    und hier gehts "nur" um weiche/lederrne....


    die wucherten schon in den becken, als kaum einer wusste, wie man phosphat schreibt.


    wir sollten uns angwöhnen, immer zu betrachten, um welchen korallenbesatz es denn geht.


    es werden zuviele klimmzüge veranstaltet, um für weiche und scheiben "naturähnliche" wasserwerte zu schaffen.

  • Moin,


    In dem Zusammenhang würde ich aber auch behaupten, dass die Euphyllia paraancora bei (seeehr) erhöhtem Phosphat auch wuchert :MALL_~12:

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Hallo,


    nach meiner Erfahrung gibt es einen groben, einfachen Zusammenhang: Je mehr Skelettbildung eine Koralle zeigt, umso mehr ist sie auf eine gleichmäßige und relativ hohe Phosphatzufuhr angewiesen. In diesem groben Schema gibt es Abstufungen, je nachdem, wie ausdifferenziert die Skelettbildung ist.


    Acropora sind besonders empfindlich, die nahe verwandten Montipora deutlich weniger. Bei Acropora könnte die Ausbildung differenzierter Strukturen entscheidend sein. Während Acropora mit axialen und radialen Koralliten sehr differenzierte Strukturen ausbildet, bei deren Aufbau eine entsprechende Phosphatversorgung eine Rolle spielt, ist der Aufbau von Montipora eher undifferenziert.


    Je weniger und je weniger differenziert der Skelettaufbau, umso toleranter ist die Korallen gegenüber schlechter und schwankender Phosphatversorgung.


    Ich würde grob sagen: empfindliche Acropora > Chalice, Euphylliidae, Pocilloporidae, Goniopora, robustere Acropora > Montipora, Merulinidae (Cyphastrea etc.),mittelempfindliche Poritidae > Faviidae, Agariciidae, unempfindliche Poritidae.


    Natürlich gibt es in dieser groben Einstufung immer Gattungen, Arten und Klone, die +/- abweichen und Übergänge.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Und gerade die empfindlichen Acros finden po4 bei 0,03-0,05 so wunderbar. Ja konstant soll sie sein.

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
    Skimmer: Bubble King Double Cone 130
    Return Pump: EcoTech Marine Vectra VS2
    Flow Pump: 2x Ecotech MP10 QD
    Care System: FM Balling Light & Zeolight


  • Hi Joe,


    falls Du mich meinst, Leder-, Weichkorallen und Scheibenanemonen sind beim Phosphat nicht so heikel. Schwer zu sagen, ob sie beim Wachstum stärker vom Phosphat abhängen. Mein Eindruck ist, dass sie eher auf Spurenelemente reagieren. Die Balance aus oxidativen und antioxidativen Enzymen/Spurenelemente muss stimmen, damit sie optimal aufgehen und wachsen. Das gilt allerdings auch für Steinkorallen.


    Was/wen meinst Du mit SPS hochkarätige?


    Gruß
    Hans-Werner

  • moin hans-werner,


    nun, ich nehme gerne auch die rückschau nach hinten, um vergleiche ziehen zu können.


    falls da mein gedächnis auch noch mitspielt;-)


    in den 80ern und auch 90ern waren sps gar nicht in den becken pflegbar (80er), in den 90ern fing sps so langsam an.


    80er: weiche und lederne, scheiben und krusten wuchsen allerdings in enormer größe bei dickem fischbesatz.


    wasserwechsel alle paar monate mal - sonst wenig bis nix.


    meine ich mich zu erinnern.

  • Stimmt schon, Joe,


    Wilken hat aber auch schon sehr früh (frühe 90er oder schon 80er) erkannt, dass Spurenelemente wie Iod und andere notwendig und die Ergänzung mindestens förderlich ist, Produkt "Combisan".


    Salzmischungen hatten damals relativ stark überhöhte Anteile an vielen Spurenmetallen.


    Einige Korallen sahen nicht immer besonders gut aus, z. B. Lobophytum war standardmäßig eher ohne Polypen, ebenso Heliopora.


    Die Haltbarkeit war nicht immer besonders gut, sie verkümmerten langsam, und die Kenntnis der Gründe und Reproduzierbarkeit war nochmal deutlich bescheidener als heute. Die Tipps vieler Händler waren auch nicht immer brauchbar.


    Ich selbst fand auch lange Sinularia eine schwierige Lederkoralle, die wurden immer kleiner bis sie weg waren.


    Gruß


    Hans-Werner

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