Nachhaltigkeit in der Meerwasseraquaristik

Zitat von Der Biologe

@ heike
Da du vorhin von unbekannten Arten gesprochen hast, ist mir danach eingefallen, dass 2010 der Gramma dejongi erst beschrieben wurde, und zwar durch den Importeur De Jong. Und ich glaube zuletzt gelesen zu haben, dass die den Fisch erfolgreich nachzüchten konnten.

Das ist eine gute Nachricht! Die Frage ist, was genau jetzt über diesen Fisch bekannt ist. Genauere Lebensraumbeschreibungen, Verbreitung, Abgrenzung von ähnlichen Arten usw. Und wenn die Nachzucht gelungen ist, warum git es dann keine öffentliche Zuchtanleitung dieser Methode? Sicher gibt es auch andere Methoden, aber wenn man eine schon weiß, müssen doch keine Jungfische mehr sterben durch mangelnden Informationsfluss.
Ich suche immer nach Verbreitungskarten und guten Lebensraumbeschreibungen kleinerer Arten und finde kaum etwas dazu.
Insbesondere eben die kleineren Arten sind ein großes Mysterium.
Von manchen Korallen ganz zu schweigen. Wenn man wenigstens genauere Daten hätte, wo sie gefangen/entnommen wurden, könnte man sich selbst auf die Suche machen.
Das macht mich alles immer sehr traurig.

https://www.ifmn.net/zuchtberi…-of-gramma-dejongi-2.html

Ja komisch das sie sogar eine Zucht vorschlagen, das wurde schon vor etlichen Jahren vorgeschlagen , nix Neues.

@ Heike frag dochmal wer hier im Forum sich an Nachzuchten versucht?

Na,Du ... mit Deinen Kardinalbarschen

Ach ja stimmt hat ja jemand schon gesagt das er es unsinnig findet, mit Nachzuchten.

@ Anemonenkrabbe ja ok, ich auch, mich meinte ich jetzt nicht.Es sind wohl noch 2-3 andere die es wohl machen, aber würde mal glatt behaupten zu wenig.

Zitat von Der Biologe

https://www.ifmn.net/zuchtberi…-of-gramma-dejongi-2.html

Großer Gott ! Was für ein Umstand! Ja, so ist das...
Herzlichen Dank für die Info!!

Zitat von michael 68

Ja komisch das sie sogar eine Zucht vorschlagen, das wurde schon vor etlichen Jahren vorgeschlagen , nix Neues.

@ Heike frag dochmal wer hier im Forum sich an Nachzuchten versucht?

Ich gehe mal davon aus, dass sich diese Leute melden werden, wenn sie Nachuchten haben. Was gibt es besseres, als Aquariennachzuchten für einen Aquarianer? Robuste, an die Bedingungen angepasste Fische... das ist perfekt!

Mal eine Geschichte zum Thema Nachzuchten:

Ich war nie Züchter, habe aber lange mehrere Süßwasserbecken betrieben, speziell Ostafrika. Eines Tages fragte mich meine Frau, warum ein bestimmter Fisch so dicke Backen hätte. Sofort habe ich angesetzt zu einem Fachvortrag über Maulbrüter, es ging um Copadichromis borleyi. Darauf kam dann die berechtigte Frage, was denn mit den Jungen später passieren würde. Die Antwort war simpel, der übrige Besatz im Malawibecken findet sie lecker.

Die Geschichte ging ungewöhnlich weiter, meine Frau kam sofort zu der Überzeugung „das kannst Du nicht machen, das Tier gibt sich soviel Mühe“. Mir kam sofort der leicht diabolische Gedanke „dann muss ich aber ein großes Aufzuchtbecken aufstellen“. Geld spielte keine Rolle mehr, die Frau hatte einen Plan.

Jetzt zurück in die Realität. Ich habe ein zusätzliches Becken in der 300l Klasse aufgestellt, etwa 40 Jungtiere großgezogen. Futter, Heizung, Wasserwechsel, jede Menge Kosten. Dann waren die Tiere in einer verkaufbaren Größe, wir sind zu der Zeit sowieso umgezogen. Das Aufzuchtbecken ging auf den Müll (Umzugschaden), aber so oder so kein Platz). Für die Aufzucht gab es einen netten Händler, der sie genommen hat. Natürlich nur umsonst.

Mir hat das Projekt Spaß gemacht, ich will in keiner Weise jammern. Nur unter wirtschaftlichen Aspekten unter Einbeziehung aller Kosten, da wird erfolgreiche Nachzucht nur die Ausnahme der Regel sein.

Das ist Mist! Ok, Umzüge sind immer furchbar. Das weiß ich sehr genau (dreimal umgezogen ist einmal abgebrannt), aber solche Nachzuchten sind einfach Gold wert und das ist megaschade, wenn man das nicht vermitteln kann! Da hat sich ein unfairer Händler richtig bereichern können...

C.borley sind wunderschön ...hatte ich auch mal LG

Ich finde Wörter wie Nachhaltig, Bio usw sind zu einem Trendwort geworden mit dem man Kundschaft lockt, Bio ist nicht gleich Bio, kaufst du Bioland hast du hohe Standarts kaufst du Bio aus nicht EU Landwirtschaft oder sogar in derEU kann je nach Land die Norm schon extrem abweichen.

Gleiches gilt für die Bewirtschaftung von Riffen und deren Schutz, klar gibt es vl 1000 kleine Jungfische in den Riffen, aber gibt dass Ökosystem nicht immer so viel her wie es auch verträgt, im Einklang. Der Mensch oder Naturkatastrophen bringen diese Systeme in Wanken und hier muss ich ganz klar sagen umso weniger der Mensch eingreift umso besser für die Natur, da gibts gar nicht viel darüber zu lamentieren. Nehme ich 10 Fische aus dem System und generiere ich dadurch 1000 NZ finde ich es moralisch trotzdem immer noch besser, egal ob die Sonne da immer scheint, Schlussendlich kann ich zuhause auch mit 100% Ökostrom fahren aber ich lasse dass System in Ruhe.

Die Aussage man schaffe Arbeitsplätze stimmt schon, aber man muss auch Hinterfragen warum diese Menschen von einfacher Fischerei auf den kommerziellen Zierfischfang kamen. Diese Leute sind auch heute noch zum größten Teil unterbezahlt, dir Gier nach schnellem Geld bezogen auf Raubfischerei spielt dann ganz groß mit rein. Die Fischgründe sind erschöpft, schaut euch mal die Seaspiracy Doku auf Netflix an, es ist scheußlich und dass ist nur die Spitze des Eisberges. Der Mensch, die Politik, die Gesetzte wenn sie überhaupt in gewissen Ländern kontrolliert werden haben versagt und tun es heute noch. Ganz gleich wo auf der Welt... Für ein Schrimp auf deinem Teller sterben 100 andere Lebewesen

Klar ist es gut wenn sich Leute vor Ort dafür einsetzten dass eine Grundgedanke geschaffen wird wie man Nachhaltig wirtschaftet. Ich bezweifle aber dass es überwiegend so ist.

Im Grunde beliefern die nur uns, die wo in Dekadenz und Völlerei leben, sorry man kann es nicht anders sagen.

Klar jeder will was vom Kuchen haben und es ist wichtig dass wir hier mit vernünftiger Sicht auf Nachhaltigkeit voran gehen und den Menschen, die eigentlich gewusst haben wie man in Einklang mit der Natur lebt dieses gut wieder zurückgeben.

Deshalb finde ich die reine Wildentnahme egal aus welchen Gesichtspunkten man es betrachtet nicht gut.

Zitat von Zzero_0

Klar jeder will was vom Kuchen haben und es ist wichtig dass wir hier mit vernünftiger Sicht auf Nachhaltigkeit voran gehen und den Menschen, die eigentlich gewusst haben wie man in Einklang mit der Natur lebt dieses gut wieder zurückgeben.

Deshalb finde ich die reine Wildentnahme egal aus welchen Gesichtspunkten man es betrachtet nicht gut.

moin,

wer nimmt denn die gewissheit, dass die leute dort weiterhin im einklang mit der natur leben möchten?

entscheidet die westliche welt, wie dort wer wie zu leben hat?

kolonialismus anders herum?

klar möchte man, so wie oft in dokus zu hören ist - die kulturelle seite erhalten aber jeder dort versucht, seinen kindern bildung zu ermöglichen, um es eineman "besser" zu haben.

also genau so wie in der westlichen oder überhaupt welt.

dazu bedarf es guter verdienstmöglichkeiten und das kilo aquarienfisch wird hakt besser bezahlt als das kilo speisefisch.

und ja, sie beliefern den "dekadenten" westen, weil der genug kohle hat, um ihnen die fischchen abzukaufen, um die dann in glaskästchen zu halten.

vieles, was "wir" in unserer tlw. übersatten gesellschaft in sachen "moral" so hervorbringen...lässt sich das in 1 : 1 auch in anderen politisch unterschiedlichen systemen überhaupt umsetzen und ist es überhaupt so "gut" wie "wir" meinen?

Joe
die Leute können so leben wie sie wollen. Allerdings müssen wir das nicht unterstützen.
Keine kann mich zwingen, gefangene Wildtiere zu kaufen. Das liegt allein an meine freie Entscheidung.
Das hat nichts mit Kolonialismus zu tun. Ich bitte dich, damit „entwertest“ du dieses Wort völlig.

nunja, erst hat man diese länder ausgebeutet, nun wird handel getrienen und wir kommen mit dem zeigefinger.

natürlich kann keiner "gezwungen" werden, etwas zu kaufen.

aber sollen sie aufgrund "unserer" vorstellung von ihrem leben gezwungen werden, wieder das riff für ihre nahrungsmittelbeschaffung plündern zu müssen?

weiter oben wurde die speerfischerei angesprochen.

da werden in der tat die großen und geschlechtsreifen tiere dezimiert, was zum rückgang der art führt.

und es war die frage gestellt, warum der züchter nicht seine alttiere verkauft - wozu wäre das gut?

"schwache" tiere im riff werden in windeseile futter der räuber, sodass ich bezweifle, dass nur die "schwächsten" fische zu gfangen sein.

Also sollen wir deine Meinung nach den Leuten bei der Zerstörung der Riffe, Regenswälder, ect unterstützen um kein Neokolonisalismus zu betreiben?
Und ich weiß nicht ob du es durcheinander bringst, aber in der Diskussion zwischen mir und Werner ging es um juvenile Tiere (nicht um schwache), die vornehmlich entnommen werden und deswegen nicht mehr für den Nachzucht sorgen können

nun, jung oder schwach war mir nicht mehr präsent.

allerdings gibt es bei der speerfischerei den effekt, dass nix junges mehr nachwächst.

warum sollte das bei anthias anders sein?

nunja, regenwälder zu zerstören, um palmöl zu generieren, ist etwas völlig anderes, als riffe durch "geplante" entnahmen "nachhaltig" zu bewirtschaften.

Nein, es ist genauso schlimm, gar schlimmer. Deswegen sollte man auch auf Palmölprodukte verzichten (Stichwort Nutella)

Zitat von KorallenFarm

kolonialismus anders herum?

Gibt es Kolonialismus anders herum? Ist nicht die Folge der Imperialismus der genau diese Welt voller Kapitalismus und Globalisierung geschaffen hat, ohne Rücksicht auf Mensch und Natur!

Zitat von KorallenFarm

klar möchte man, so wie oft in dokus zu hören ist - die kulturelle seite erhalten aber jeder dort versucht, seinen kindern bildung zu ermöglichen, um es eineman "besser" zu haben.

Du schreibst es als ob Bildung mit Reichtum verknüpft sein muss, wieder ein Sinnbild unserer westlichen Denkweise, muss es aber nicht, Bildung sollte für jeden für 0 zu haben sein.
Auch zu definieren dass Reichtum nur durch Bildung entsteht bezieht sich nur auf den Gesichtspunkt einer Kapitalistischen Welt. Für mich ist Bildung mehr als nur zu funktionieren, wird doch Ethik und Moral ihn unsere Bildung öfters weggelassen. Nautrwissenschaftliche Fächer sind nur Rand Themen, leider....

Warscheinlich ist ein einfacher Mensch der eher Natur und Familien gebunden lebt und nicht dem exzessiven Kosum unterlegen ist Glücklicher und will gar nicht dass, was wir Bildung nennen!

Zitat von KorallenFarm

und ja, sie beliefern den "dekadenten" westen, weil der genug kohle hat, um ihnen die fischchen abzukaufen, um die dann in glaskästchen zu halten.

Natürlich, weil ihnen suggeriert wird das sie vl auch irgendwann diesen "falschen Reichtum" erhalten, die Moral, wenige besitzen viel auf den Schultern vieler. Die reichste Milliarde ist verantwortlich für dass Leid der anderen und seien wir ehrlich, ob eine Bewirtschaftung der Riffe in 20 Jahre überhaupt noch möglich ist durch die rasante Erwärmung?

Zitat von KorallenFarm

vieles, was "wir" in unserer tlw. übersatten gesellschaft in sachen "moral" so hervorbringen...lässt sich das in 1 : 1 auch in anderen politisch unterschiedlichen systemen überhaupt umsetzen und ist es überhaupt so "gut" wie "wir" meinen?

Nein unsere Lebensweise entspricht absolut dem Gegensatz eines gesunden Systems. Desh

Jetzt wird's hier aber philosophisch .

Zitat von Bigsimon

Jetzt wird's hier aber philosophisch .

Ja war bissle Off topic

Zitat von sascha

"Warscheinlich ist ein einfacher Mensch der eher Natur und Familien gebunden lebt und nicht dem exzessiven Kosum unterlegen ist Glücklicher und will gar nicht dass, was wir Bildung nennen! "

moin sascha, ja, unsere im reichtum basierte ideologie nach heiler welt meint, dass in der einfachheit das glück liegt.

ist nur nicht kompatibel mit der wirklichkeit von anderen.