Nachhaltigkeit in der Meerwasseraquaristik

  • Auch die Freilandhaltung kann man immer verbessern, ist doch kein Argument es nicht zu fördern. Und Flüssigei hab ich noch nie gekauft, wer macht es denn außer man führt eine Kantine oder schlechtes Restaurant.

    Grüße
    Der Biologe


    Tank: RedSea Reefer 170, 60x50x50
    Light: Giesemann Stellar 4 x 24W + 2x Radion XR15 Pro
    Skimmer: Bubble King Double Cone 130
    Return Pump: EcoTech Marine Vectra VS2
    Flow Pump: 2x Ecotech MP10 QD
    Care System: FM Balling Light & Zeolight


  • Auch da muss die Politik die Vorgaben machen. Und keine Verbesserung in der Tierhaltung in den letzten 20j würde ich jetzt nicht sagen, da wurde schon erheblich Umbrüche in der Bevölkerung vollzogen. Um zurück auf das Thema Aquaristik zu kommen, sowohl politisch müssen die Vorgaben beim Import als auch in der Halterung verbessert werden. Hier verweise ich auf die Vorschläge aus dem Bundesrat, gefangene Wildtierimporte komplett zu verbieten. Ansonsten verbraucherseitig konsequent auf Nachzuchten aus den Ursprungsländern zu setzen und konsequent Läden vermeiden, die schlechte Haltungsbedingungen betreiben.

    Grüße
    Der Biologe


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  • nunja, wenn unser luxus anderswo arbeitsplätze dort schafft, was ist schlecht daran.


    ist ja nicht nur dort so, auch hier werdemn durch" luxus" aller art arbeitsplätze generiert.


    nun ist leider der europäer "reich" und kann gönnerhaft anderen damit helfen, auch für sich und ihre lieben bessere verhältnisse zu schaffen.


    ein hobby ist immer etwas, was dem eigenen befinden dient.

  • Hallo,


    ich habe mich in Sindelfingen nach Vorträgen schon mehrfach öffentlich ähnlich wie Claude Schuhmacher in dem Video geäußert. Für diese Argumentation gibt es ein ganz einfaches wissenschaftliches Argument: Riffe haben eine sehr hohe Nettoprimärproduktion aber eine geringe Produktivität


    Das bedeutet, obwohl ein Riff sehr viel Biomasse laufend produziert, kann man dem System nur wenig Nährstoffe entnehmen, weil die Nährstoffe das limitierende Element sind. Im Endeffekt heißt das, Schaden wird weniger durch die Entnahme von Individuen angerichtet, es wachsen ja ständig welche nach, sondern durch die Entnahme von Nährstoffen in Form von Biomasse. Auf Fische bezogen bedeutet das, 1 kg ist 1 kg, fast egal, ob es 100 Jungfische von 10 g Gewicht oder ein ausgewachsener Fisch von 1 kg Gewicht ist.


    Das ist der gravierende Unterschied zum verbreiteten Hypermoralismus, der immer vom Individuum ausgeht, wie jeder Moralismus. Hypermoralismus ist den Ökosystemen aber egal.


    "Whataboutism" ist eine reine Erfindung des Hypermoralismus, um sich gegen eine Einordnung zu wehren, um die Hypermoral zu etwas Absolutem zu erklären. Letztlich kann und muss man aber fast alles einordnen, das entspricht auch dem Rechtsstaatsprinzip. Vergleichbares muss vergleichbar bleiben und ähnlich bewertet werden. Alles andere führt zu Beliebigkeit.


    Grüße
    Hans-Werner

  • Joe
    ich weiß nicht ob du das Gegenargument mit dem Job gelesen hast, aber hier wurde mehrmals erwähnt, dass auch der Anbau von Kokapflanzen oder der illegale Handel mit Waffen ebenfalls Job schafft. Ferner hatte ich auch erwähnt, dass durch den lokalen Zuchtbetrieb ebenfalls Job schafft und die Menschen nicht darauf angewiesen sind Wildfänge rei zu betreiben.
    @ Werner
    ich kann es irgendwie schwer nachvollziehen, warum die entnahme von 100x10g jungfische vor der geschlechtsreife dasselbe sein sollte wir ein alter 1 kg fisch. vlt magst du das näher beleuchten.

    Grüße
    Der Biologe


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  • @biologe: wenn ich es richtig verstehe, generieren sich die jobs der fänger über eine schonendere nutzung der riffe. Die alternative wäre wieder zum massiven fischfang überzugehen. Beide varianten wären per se ja nicht illegal. Aber der umgang mit der resource ist ein anderer.


    Die beispiele bzgl anbau von kokapflanzen und waffenhandel sind in jedem fall illegal. Denke das ist ein gravierender unterschied.


    Auf der einen seite wird fischern eine möglichkeit gegeben, legal den lebensunterhalt zu beschreiten und gleichzeitig die resource zu schonen. Die ursprüngliche beschäftigung war ja auch schon legal, aber der ökologie abträglich.
    Auf der anderen seite stehen zwei illegale "erwerbsmöglichkeiten" im verhältnis zu welchem ökologischen nachteil/vorteil?




    Ich glaube die beispiele sind schlecht.

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • @ jackrum
    Es geht darum dass die Menschen dort einen Lebensunterhalt generieren können, entweder durch klassische Fischerei (ganz schlimm), Fischerei für die Aquaristik (schlimm) oder den Nachzucht (am wenigsten schlimm). Wenn man also die Wahl hat, warum nicht die 3. Option nehmen und fördern? Als 4. Möglichkeit wäre zb der Tourismus zu nennen, und da empfehle ich das Video vom AquaOwner über die Schutzprogramme vom Great Barrier Reef, die durch die Einnahmen aus dem Tourismus finanziert wird.
    Btw: der anbau von Koka ist in Kolumbien zb nicht illegal, es gibt illegale felder, (durch illegale Rodung) das ist aber ein unterschied. Sollte nur als beispiel dienen für etwas was zwar job generiert, aber trotzdem umwelt- und menschenschädigend ist. Kannst auch stattdessen Kreuzfahrtreisen als bsp nehmen wenn es dir lieber ist.
    Achja Indonesien und illegale Entnahme von Korallen bis hin zur Exportverbot. War da nicht was?

    Grüße
    Der Biologe


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  • Das Kauen von Kokablättern hat in Südamerika und dort besonders in den Höhenlage eine uralte Tradition. Nicht Alles, was der Mensch aus Naturprodukten macht, ist per se schlecht.

  • @ jackrum
    Es geht darum dass die Menschen dort einen Lebensunterhalt generieren können, entweder durch klassische Fischerei (ganz schlimm), Fischerei für die Aquaristik (schlimm) oder den Nachzucht (am wenigsten schlimm). Wenn man also die Wahl hat, warum nicht die 3. Option nehmen und fördern? Als 4. Möglichkeit wäre zb der Tourismus zu nennen, und da empfehle ich das Video vom AquaOwner über die Schutzprogramme vom Great Barrier Reef, die durch die Einnahmen aus dem Tourismus finanziert wird.
    Btw: der anbau von Koka ist in Kolumbien zb nicht illegal, es gibt illegale felder, (durch illegale Rodung) das ist aber ein unterschied. Sollte nur als beispiel dienen für etwas was zwar job generiert, aber trotzdem umwelt- und menschenschädigend ist. Kannst auch stattdessen Kreuzfahrtreisen als bsp nehmen wenn es dir lieber ist.
    Achja Indonesien und illegale Entnahme von Korallen bis hin zur Exportverbot. War da nicht was?


    ja, da war was. wurde dann ja auch richtigerweise abgestellt. kontrolle und einschränkung funktionieren also in diesen bereichen. könnte vielleicht schneller gehen und bereits im vorfeld geschehen, aber prinzipiell tut sich was. und das ist doch erst mal positiv. auch das wir hier reden. bewirkt vielleicht auch was.


    mir ging es um die vergleiche als solche. die finde ich oft nicht wirklich passend, weshalb vergleiche tendenziell schwierig sind, wenn wir am ende eben doch einen spezifischen fall betrachten.
    ich persönlich schaue mir (schon von berufs wegen) immer an, welches problem das größere/schlimmere ist. hier kann ich in der regel mehr erreichen als eventuell bei dem welches grade im focus steht. deswegen musste ich bei der sache mit den hühnern fast schmunzeln (obwohl das sehr traurig ist). das ist doch eine angelegenheit, wo wir tatsächlich alle zusammen direkt ansetzen könnten. trotzdem passiert hier nicht so viel oder in der geschwindigkeit, wie ich es (vermeintlich zumindest) in sachen meeresaquaristik wahrnehme. das wäre dann die doppelmoral: freiheit für den riffbarsch fordern, aber für das schlachthuhn ist es egal solange sich der deutsche michel den kilopreis gut leisten kann beim discounter. persönlich finde ich die baustelle bei unserem nahrungserwerb größer als bei unseren riffentnahmen. aber das ist meine meinung.
    unterm strich zeigt das ganze auch die zwei seiten des whataboutism. einerseits die ablenkung als solche.


    andererseits auch für alle, die das irgendwann mal geschnallt haben, das es überall noch genügend äcker zu bestellen gibt. und für mich ist das der punkt. wenn ich mich auf ein thema einlasse, dann rede ich auch genau über diese thema. wenn dann jemand davon ablenkt, weiß ich genau, es lohnt bei demjenigen auch nochmal tiefer ins detail zu gehen.

    lg, sven :EV790A~137:




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  • Ich bezweifle dass das wirklich abgestellt wurde, da wurde höchstens an der richtigen Stelle geschmiert :P

    Grüße
    Der Biologe


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  • Na die wollen alle nur das beste von uns, unser Geld, wie immer halt. :phat:

    Gruß Micha
    :EV02A9~123:


    Aqua Medic Armatus XD 375 Neues Projekt


    Aqua Medic Armatus xd 375 Mixbecken Weich/LPS /SPS
    Licht: ATI Straton
    Abschäumer: Royal Exklusiv Mini bubble King 180
    Rückförderpumpe: Jebao DCP 5000
    Strömungspumpe: Tunze 6055/ Mlw 20 Jebao
    Totgestein/ Riffäste


    Thema AM Cubicus
    Licht: Nicrew Hyper reef led
    Abschäumer: Coral Box 500
    Rückförderpumpe: Aqualight 3000
    Totgestein/ Korallengestein.

  • Das ist ja eine lustisge Theorie. Der einheimische hört auf Fische, eine wichtige Eiweißquelle vor Ort, zu essen, wenn er Fische für die Aquaristik in Europa fangen darf. Klingt echt logisch... :EV790A~137:

    -----------------------------------------------------------------------------------------------------
    Vitamine, das sind kleine bekömmliche Tiere, die am Salatblatt entlang klettern...

  • Nun, wenn er woanders Geld verdient, sei es in einer Fabrik, in einer Fischfarm oder auch beim fangen Aquarienfische, dann kann er damit auf dem nächsten Markt Fleisch & Gemüse kaufen. Und bei aller Liebe, Indonesien ist jetzt kein 3. Welt Land wie Mosambik oder der Niger, die sind nicht grundsätzlich auf dem Fischfang angewiesen wenn es alternative Angebote gibt. Deren BIP/Kopf ist sogar noch höher als die von Vietnam.

    Grüße
    Der Biologe


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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe ()

  • Schon.


    Die theorie ist doch, dass der fischer mit der resourcenschonenden bewirtschftung der riffe ein einkommen erwirtschaftet, das ihm ein besseres auskommen ermöglicht. Er kann sich dann endlich döner oder sonst was kaufen. Und jeder weiß doch, das cheeseburger besser schmeckt als fischfrikadelle.


    :7_small27:

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • Und zu den Hühnern.
    Die Schreie nach der Politik sind auch nichts anderes, als der Versuch, die eigene Verantwortung wegzuschieben. Was macht denn die Politik? Die macht nur das, was die Bevölkerung will. Selbst, wenn ein Politiker die Lösung für alle Probleme hatte, hätte er keine Chance, diese Lösungen zu praktizieren, wenn er nicht genug Wählerstimmen hat, denn dann bestimmen andere. Die Politik heischt um Wählerstimmen und wid den Teufel tun, etwas zu machen, was nicht zu mehr Stimmen führt oder gar zu wenigeren.
    Also liegt die Verantwortug bei jedem einzelnen, der sich so ein krankes, mit Antibiotika und Hormonen vollgestopftes Tier einverleibt und damit den Markt damit fördert. Man kann wenigstens Bio kaufen und damit ein Mindestmaß an Haltungsbedingungen fördern oder man macht es gleich ganz richtig und reduziert den sowieso krank machenden Fleischkonsum oder lässt es ganz. Aber herumjammern und diese Missstände als Vergleich heranzuziehen, um andere Misstände besser dastehen zu lassen... unschön...
    Wer mit frischen Fisch aufgewachsen ist, wird sich wohl kaum auf einen Papp-MC umpolen lassen. Fisch gehört dort zu den Basislebensmitteln. Das gibt keiner auf. Warum auch? Es ist Illusion, dass keine Fische mehr gefangen werden (die ja nichts kosten), nur weil man ein Minieinkommen in einer Fabrik hat. Wer mal dort war, müsste doch gesehen haben, dass jeden Morgen bei Ebbe viele Frauen über die Riffe laufen und sich haufenweise Babyoktopusse und was sonst noch zu finden ist, mit Haken aus dem Stein holen, um sie in einen Salat oder ein Essen zu schnippeln. Kleine Fische kommen in die Suppe. Jeder kennt doch die indonesischen Suppen oder nicht?


    MCDonalds... die Leute da haben noch Geschmacksnerven!

    Schon.


    Die theorie ist doch, dass der fischer mit der resourcenschonenden bewirtschftung der riffe ein einkommen erwirtschaftet, das ihm ein besseres auskommen ermöglicht. Er kann sich dann endlich döner oder sonst was kaufen. Und jeder weiß doch, das cheeseburger besser schmeckt als fischfrikadelle.


    :7_small27:


    öhm...neee, ich ziehe Fischfrikadelle in jedem Fall vor. Aber sowas von... leider gibt es ja keine mehr.

    -----------------------------------------------------------------------------------------------------
    Vitamine, das sind kleine bekömmliche Tiere, die am Salatblatt entlang klettern...

  • Tja, vorurteile über vorurteile...rausgehauen in die welt aller orten...meine cheeseburger sind selbstgemacht.
    Selbstgemachte paddys aufm grill, selbstgemachte buns und nicht so pappedinger... aber immer denken alle nur an an fastfood. Wer das tut, hat noch keine richtigen burger gegessen. Aber sowas von.


    :6_small28:

    lg, sven :EV790A~137:




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  • Na ja selbstgemachte Cheeseburger und ne selbstgemachte fischfrikadelle ist eh Geschmacksache, diese Vergleiche bringen doch keinem was.

    Gruß Micha
    :EV02A9~123:


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