24 Liter Wohnzimmer Riffchen

Hallo liebe Nanogemeinde,

Nachdem ich schon etwas länger wieder im Einfahrbereich berichtet hatte kommt jetzt hier endlich die passende Beckenvorstellung.

Kurz zu mir: Ich heiße Andread, wohne in Essen und bin seit etwa 22 Jahren in der Aquaristik aktiv, hatte auch schon mehrere kleinere oder größere Meerwasser Becken laufen. Da inzwischen alles auf einen schnellen und sauberen Start abzielt habe ich mir gedacht ich probier es mal wieder aus.

So wurde es ein 30cm Würfel im Wohnzimmer. Das ganze sollte mit einem überschaubaren Budget realisiert werden:

Material:
- Becken
- Lampe: Lominie Pixie 30 von Amazon
- HWM Wavemaker 2000 und NeWa Wave 2
- Aquaclear 20 mit Picolo Abschäumer (kein Original von Sander)
- Totgestein RealReefRocks
- Etwas ATI Bodengrund
- Microbe Lift Salz
- AutoAqua Smart ATO Duo Nachfüllautomatik
- Der Einfachheit halber destilliertes Baumarktwasser
- Sangokai Start Versorgung, Microbe Lift Basic Set
- Abdeckscheibe

Eins vorweg:
Das ganze sollte auf Wunsch der Frau absolut leise und abgedeckt laufen.

Nach etwa 2 Monaten Standzeit sehen die Werte auch ganz gut aus, die Bewohner (Korallen, 3 Einsiedler unf 5 Schnecken) erfreuen sich ganz guter Gesundheit. Die Lampe scheint auch für die SPS sehr gute Dienste zu tun. Leider noch nicht stabil genug um stabiles Wachstum und Verbrauch zu haben, daher kann ich weiterhin mit der Versorgung hauptsächlich reagieren.

Regelmäßig dosiere ich hauptsächlich:
- Microbe Lift Ca und Kh
- Sangokai Start, beides 3x pro Woche da sowohl No3 als auch Po4 in die Limitierung zu laufen neigen. Nach meinem Urlaub in den Ferien werde ich hier aber dringend Bewohner suchen die aufgrund von Fütterung etc etwas Dreck einschleppen.
- Hin und wieder gibt es etwas SPS Staubfutter und Granulat für die Einis damit sie nicht übergriffig werden.

Über die Hitzeperiode musste ich etwas per Venti kühlen, daher kommt die Tage noch ein Klemmventilator für die Sommermonate. Also abgedeckrer Dauerbetrieb ist auch hier nicht möglich.

Für Fragen und Anregungen bin ich immer dankbar.

Gruß,
Andreas

Hallöche!

Ich hab nicht nachgemessen, aber es muss minimal sein. Der Sensor bemerkt auch 1-2mm Wasserstandsfehler. Hab allerdings bisher eine Fehlmeldung gehabt und das Becken war randvoll. Seitdem hängt eine schaltuhr davor. Die gibt jeden Morgen 1 Minute Strom frei. Probleme gibts dann nur wenns heiss ist, die Lüfung an und die Abdeckung offen. Dann gibts am Nachmittag auch noch 1 Minute Strom.

Da es den SPS, LPS und Weichlingen durchweg gut geht denke ich aber dass die Schwankungen marginal sind. Mit Abdeckung zu und normaler Raumtemperatur verdunstet eh kaum was. Dann nervt eher die tägliche Reinigung der Abdeckscheibe. Ist aber aufgrund der Lichteserven nicht böse wenn mans mal nicht täglich schafft.

Hab aber ein ganz anderes Problem:
Mein kleiner Splitter Pavona Decussata macht Zicken. Sie ist vollkommen bleich geworden und setzt oben rote Schmieralgen an. Hat da jemand Erfahrung?! Zi viel Licht evtl.?! Sie sieht echt seltsam aus.

Gruß

Mach ich morgen wenn ich aus der Nachtschicht komme.

So hier das Bild. Die Koralle ist direkt in der ersten Woche eingezogen. Evtl hat sie einfach zu harte Zeiten und zu viel Veränderung erlebt.

Gruß,
Andreas

Mh. Leider sehr schwierig, ist eher zu Mutmaßen. Ich denke es liegt am ungünstigen Lichteinfall. Das Ding hat ja einen optischen Sensor. Was mich gewundert hatte ist dass der 2. Sensor auch nicht abgeschaltet hatte. Bei allen Tests war die Anlage sonst zuverlässig.

Hatte aber früher mal nen Tunze Osmolator Nano bei nem anderen Becken. Da hatte ich deutlich mehr stress mit.

Gruß!

Hallo!

Ja, Leben ist noch drin, allerding zeigt sie schon länger ihre Polypen nicht mehr und ist fast weiss geworden. Eine Zeit lang sah sie recht gut aus, eher rötlich braun, wie es sein sollte.

Hallo!

Nach langer Ruhe möchte ich mal wieder etwas zu Entwicklung berichten:

Es zeigte sich, daß das Einfahren des toten Gesteins tatsächlich eine Menge Beobachtung und Geduld erfordert. Seit meinem letzten Bericht ist einiges passiert. Die Schlüsselmomente allerdings waren eine massive Dino- / Cyanophase zu Anfang der Sommerferien und die vorangegangene Hitzewelle die wohl auch zur Entstehung beitrug.

Es begab sich so:
Kurz vor beginn der Sommerferien in NRW hatten wir hier in Essen einige Tage plötzlich Temperaturen um die 32 Grad, was dazu führte dass es schwierig war spontan die Temperature unter dem kritischen Bereich zu halten. Bis ich Gegenmaßnahmen in Form einer konstanten Lüftung umsetzen konnte waren bereits 2 Tage mit enorm hohen Temperaturen um die 29 Grad im Becken vergangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Becken soweit gut stabilisiert. NO3 und Po4 mussten weiterhin künstlich Nachweisbar gemacht werden, KH, Ca u d sogar Mg hatten Verbrauch angezeigt. Die Abschäumung in den heißen Tagen zeigt sichtlich das Sterben signifikanter Biomasse, durch die folgende Lüftung konnte allerdings das schlimmste verhindert werden.

Anschließend, nachdem technisch alles wieder gesichtert, belüftet und hinreichend automatisiert war folgten 2 Wochen Urlaub. Nach Rückkehr war bereits ersichtlich was dem Becken blüht denn erste Beläge und Fäden waren an Rückwand, Deko und Grund sichtbar. Diese haben sich innerhalb weniger Tage massiv ausgebreitet. Zunächst hauptsächlich Braun, mit ziehenden Fäden, anschließend typisch rot. Abends waren sämtöiche Flächen im Becken mit Luftblasen übersäht. Den Krollen ging es nicht mega gut, jedoch hatte ich Glück und sie waren stabil genug um der Plage zu widerstehen.

Im Vergleich zu früheren Invasionen habe ich auch hier entschieden gar nichts dagegen zu unternehmen, sonder weiter analysiert wie ich die Biologischen verhältnisse ausgewogen bekomme.

Meine Idee war hier, die enorme Siedlungsfläche (inzwischen etwa 14% Gestein) gepaart mit der verbrühten Biomasse führten unweigerlich zu enormen Siedlungsraum für Pionierorganismen der jetzt einfach geschlossen werden wollte. Gepaart mit den vorher ohnehin schon niedrigen Nährstoffwerte lies das nur eine Maßnahme zu: Besatzerhöhung.

Folglich zogen innerhalb von 2 Wochen, nach und nach, 1 Neongrundel, 2 Gobidion Okinawae, eine Kardinalsgarnele, ein Laierfisch und 1 kleiner Diademseeigel (hat bereits ein Alternativheim falls er schließlich in dem kleinen Becken nicht mehr zu halten sein sollte) ein.

Folge des Besatzes und der Fütterung (Flocken, Frost, Granulat - wird alles gierig angenommen). Waren einige Tage stark erhöhter No3 und Po4 Werte gegen die ich zunächst nichts weiter unternahm als den Po4 Wert mittels RowaPhos im Verhältnis 1:10 zum No3 zu halten.

Es dauerte genau 12 Tage bis das Becken wie geleckt aussah. Cyanos und sonstige Plagegeister waren fast komplett verschwunden (bis auf ein oder zwei obligatorische Siedlungsstellen zwischen dem Gestein)

Beim letzten WW gestern habe ich trotz des hohen Besatzes No3 = 10mg, Po4 = 0.09 gemessen. Und das ohne weitere Maßnahmen wie Adsorber, oder Ähnlichem. Die Korallen stehen inzwischen wieder deutlich besser die SPS zeigen ein sehr schönes Polypenbild, haben auch wieder an Farbe gewonnen.

Umgestiegen bin ich auf das Bioactive Salz von Microbe Lift, habe damit auch deutlich weniger Stress mit dem galten der Wasserwerte (wenn das nicht auch nur Zufall ist).

Zusätzlich habe ich die Filterung mit Kohme komplett eingestellt und gebe zur Eliminierung der Gelbstoffe jeweils kurz eine mäßige Dosis Ozon zu. Die Filterung über Kohle im Sack war einfach zu ineffizient.

Es ist tatsächlich sehr viel Leben eingekehrt. Zur Zeit kann ich der Teilung der orangenen Rhodactis beiwohnen. Den Fischen geht es scheinbar ganz gut, obwohl die Gobis schon teilweise noch etwas scheu sind. Spötestens zur Fütterung sind aber alle da

Zum Schluss häng ich noch ein paar Bilder an.