Einstieg ins Salzige

  • Hallo zusammen,


    ich erstelle aktuell das Setup für mein erstes MW-Aquarium. Ich hätte dazu einige Fragen. Zu allererst stelle ich mein Vorhaben aber etwas genauer vor, damit ihr euch einschätzen könnt, ob die Hardware passen könnte.


    Der Riffaubau wird im Halbkreis erfolgen (würfelförmiges Becken). Es werden überwiegend Weichkorallen, Wirbellose und eventuell LPS einziehen. Ich habenicht vor mich auf SPS zu konzentrieren.


    Das Becken soll ohne Filter auskommen, es wird lediglich ein Abschäumer mit Skimmer eingesetzt werden. Dafür werde ich wöchentliche Wasserwechsel (um die 20%, sollte also machbar sein) durchführen. Es wird kein Technikbecken geben. Lediglich einen Eimer im Unterschrank mit Osmosewasser und einem Osmolator im Becken, um nicht Gefahr zu laufen, dass durch die Verdunstung die Salinität extrem beeinflusst wird.


    Ich möchte so wenig Technik wie möglich einsetzen und ein relativ "einfaches" Aquarium am Ende haben. Als Vorlage zu meinem Vorhaben diente mir das Becken von Aquaowner (teilweise verrufen im salzigen Gebiet, ich liebe aber seine Scapes und auch das MW-Becken scheint stabil zu laufen).


    Für folgende Dinge habe ich mich bereits entschieden:
    - Dupla Cube 80 (ohne Technikkamer, der Filter soll nicht allzu gut und vor allem sehr laut sein) auf dem passenden Unterschrank
    - Tunze DOC Skimmer 9001
    - Tunze Osmolator, eventuell auch das Nano-Modell


    Das war's dann auch :whistling:
    Beim Rest bin ich mir noch nicht wirklich sicher, habe aber einiges an Hardware schon in der engeren Auswahl.


    Als Beleuchtung wird definitiv eine LED-Lampe eingesetzt werden. Röhren sind sowas von 1990 :thumbup: In der engeren Auswahl sind die Red Sea Reef LED 50 und die AI Prime 16HD. Beide Lampen sollten für einen 45x45x40cm Cube ausreichend dimensioniert sein oder?
    Für die Strömung möchte ich zwei Pumpen einsetzen, um Fäulnisstellen oder Cyanos (ekelhaftes Zeug, soll ja noch schlimmer sein als im Süßwasser) vorzubeugen. Bisher habe ich die Tunze Turbelle nanostream 6045 ins Auge gefasst, alternativ die 6025 (eventuell dann doch zu überdimensioniert?).


    Vielleicht kann mir jemand helfen und sagen, ob das funktionieren kann oder völliger Schwachsinn ist. Vielen Dank schonmal :8)


    MfG Matsu

  • Hallo Matsu




    funktionieren kann alles. da kommt es immer auf die persönlichen vorlieben und die zu haltenden tiere an.
    bezüglich strömung solltest du auf was regelbares setzen. dafür käme sowas wie die tunze 6040 oder aqamai kps pumpen in frage.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Servus,


    ein Abschäumer ist aber der Filter :vain:


    Je nach "Versorgung " und den Werten könntest auch bei den WW flexibel bleiben. Sie sind kein Muss.


    Ansonsten viel Spaß

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • Vielen Dank schonmal für die Antworten. Im Vergleich zum Süßwasser gibts deutlich weniger LED Vergleiche, um für sich das passende zu finden.
    Zum Thema Strömung: Könnte eventuell eine Pumpe im 45x45x40cm Becken reichen? Diese würde ich vermutlich an der Rückseite montieren. Die Pumpe wird dann in eine Richtung gerichtet, um eine einförmige Strömung zu erzeugen. Die AI Nero 3 ist mir noch aufgefallen, gerade die Steuerung über das Smartphone mit Nachteinstellungen finde ich extrem gut.


    Kann mir jemand sagen, wie man gebogene Kanten von hartnäckigen Algen befreit? Mit Klingen wird’s durch die Wölbung ja ziemlich schwer werden.


    Beim Googeln habe ich extrem viel negatives über Totgestein gelesen (überwiegend Schadstoffe und dass diese kaum zu beseitigen sind?). Eigentlich wollte ich die Jurassic Rocks von Aquadecor einsetzen, da sie mir optisch am meisten zusagen und ich Entnahmen aus dem Meer soweit es geht vermieden möchte. Bei den Tieren möchte ich auch hauptsächlich auf deutsche NZ setzen.

  • Man muss das mit dem toten Gestein etwas differenzierter sehen.
    Totes Gestein, welches mal Lebendgestein war, kann durchaus belastet sein und somit problematisch werden. Diese künstlich hergestellten Steine mit den tollen Namen sind es in der Regel nicht. Man kann sie also verwenden.


    Gebogene Kanten reinigst du am besten mit nem Stück Filterwatte, welche du um eine Art Stab wickelst. Im Fachhandel gibts auch extra Geräte für diese Kanten.


    signatur.jpg


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    bis zum Betrieb des Beckens

  • Moin Matsu,
    ein Meerwasseraquarium nur mit totem/künstlichen Material zu starten ist eine Herausforderung... und das nicht nur für Anfänger. Wie schon erwähnt wurde, sind die Steine der Filter. Bis totes Material aber soweit besiedelt ist, dass es diese Aufgabe ausreichend erfüllen kann, dauert es eine Weile. Zudem ist es schwierig sich die nötige Diversität an Mikroorganismen ins Becken zu holen. Die üblichen Bakterienpräparate können das nicht leisten. Vielleicht findest Du ja einen Aquarianer, der bereit ist, Dir etwas bereits eingefahrenes Material abzugeben, wenn Du auf echtes Lebendgestein verzichten willst.
    Mit einem halbrunden Aufbau und einer umlaufenden Strömung schaffst Du Dir in der Mitte wahrscheinlich tote Stellen. Sowas sieht man aber meist nach der Einrichtung erst genauer. Ich habe gute Erfahrungen mit den kleinen regelbaren Jebao Strömungspumpen gemacht (SOW/RW Serie, da gibt's inzwischen aber wohl schon aktuellere).


    Bei der Beleuchtung würde ich nicht auf eine einizige punktförmige Leuchte setzen. Da gibt es mir zu viele harte Abschattungen. Es hat schon seinen Grund, dass flächige Leuchten wie die ATI Straton derzeit so beliebt sind. Ich würde mir eine Viparspectra/Mars/Roleadro 165W LED (reale 100W) oder Nicar Hyperreef 150W für Deine Beckengröße zulegen, wohl wissend, dass die Lüfter der erstgenannten ggf. gegen leisere zu tauschen sind.
    Der Tunze 9001 Skimmer macht bei mir als Abschäumer einen passablen Job, sein Oberflächenabzug (den ich für nötig halte) ist aber unbrauchbar. Entweder man modifiziert diesen oder man schafft einen zusäzlichen an.
    Als Scheibenreiniger für runde Kanten haben sich bei mir sowohl der Hobby Klingenmagnet wie auch der Tunze Care Magnet bewährt.
    Gruß
    Micha

  • Vielen Dank schonmal für die weiteren Antworten :)

    Man muss das mit dem toten Gestein etwas differenzierter sehen.
    Totes Gestein, welches mal Lebendgestein war, kann durchaus belastet sein und somit problematisch werden. Diese künstlich hergestellten Steine mit den tollen Namen sind es in der Regel nicht. Man kann sie also verwenden.

    In meinem Fall wäre das zwar echtes, aber kein lebendes Gestein. Sollten also frei von Schadstoffen sein.

    Gebogene Kanten reinigst du am besten mit nem Stück Filterwatte, welche du um eine Art Stab wickelst. Im Fachhandel gibts auch extra Geräte für diese Kanten.

    Gute Idee, werde ich mir auf jeden Fall merken. Hab nur schon öfters gehört, dass die Algen im Meerwasser deutlich hartnäckiger und "härter" und damit schwerer zu entfernen sind.

    Moin Matsu,
    ein Meerwasseraquarium nur mit totem/künstlichen Material zu starten ist eine Herausforderung... und das nicht nur für Anfänger. Wie schon erwähnt wurde, sind die Steine der Filter. Bis totes Material aber soweit besiedelt ist, dass es diese Aufgabe ausreichend erfüllen kann, dauert es eine Weile. Zudem ist es schwierig sich die nötige Diversität an Mikroorganismen ins Becken zu holen. Die üblichen Bakterienpräparate können das nicht leisten. Vielleicht findest Du ja einen Aquarianer, der bereit ist, Dir etwas bereits eingefahrenes Material abzugeben, wenn Du auf echtes Lebendgestein verzichten willst.
    Mit einem halbrunden Aufbau und einer umlaufenden Strömung schaffst Du Dir in der Mitte wahrscheinlich tote Stellen. Sowas sieht man aber meist nach der Einrichtung erst genauer. Ich habe gute Erfahrungen mit den kleinen regelbaren Jebao Strömungspumpen gemacht (SOW/RW Serie, da gibt's inzwischen aber wohl schon aktuellere).

    Leider haben die meisten im Umfeld mit der Aquaristik aufgehört, so einfach wird das also nicht an Teile eines bereits eingefahrenen Beckens zu kommen. Ich hatte vor den Microbe-Lift Gel Filter auf die Steine zu pinseln, um etwas mehr Bakterien zum Start ins Becken zu bekommen. Live Sand wird höchstwahrscheinlich auch eingesetzt werden. Eigentlich dachte ich, dass beides zusammen ausreichen müsste. Mit dem Erstbesatz kann ich mich dann auch ein paar Wochen gedulden, da sollte sich schon einiges entwickelt haben.

    Bei der Beleuchtung würde ich nicht auf eine einizige punktförmige Leuchte setzen. Da gibt es mir zu viele harte Abschattungen. Es hat schon seinen Grund, dass flächige Leuchten wie die ATI Straton derzeit so beliebt sind. Ich würde mir eine Viparspectra/Mars/Roleadro 165W LED (reale 100W) oder Nicar Hyperreef 150W für Deine Beckengröße zulegen, wohl wissend, dass die Lüfter der erstgenannten ggf. gegen leisere zu tauschen sind.
    Der Tunze 9001 Skimmer macht bei mir als Abschäumer einen passablen Job, sein Oberflächenabzug (den ich für nötig halte) ist aber unbrauchbar. Entweder man modifiziert diesen oder man schafft einen zusäzlichen an.
    Als Scheibenreiniger für runde Kanten haben sich bei mir sowohl der Hobby Klingenmagnet wie auch der Tunze Care Magnet bewährt.
    Gruß
    Micha

    Für mich kommt wirklich nur eine Spot-LED infrage. Ich liebe harte Schatten im Aquarium, erinnert einfach an ein schönes Riff in der Karibik. Die Sonne wirft schließlich auch harte Schatten :) Ich habe gegen Ende auch auf Spot-LEDs im Süßwasserbereich gesetzt. Dieser Schimmereffekt an der Wand sieht - gerade in den Abendstunden - einfach phänomenal aus. Die anderen Lampen werde ich mir dennoch als Vergleich anschauen, danke dafür ;)
    Wie soll der Tunze 9001 modifiziert werden, damit dieser besser als Abzug funktionieren kann? Hättest du eventuell auch eine Alternative für die Beckengröße parat?

  • Moin,

    Eigentlich dachte ich, dass beides zusammen ausreichen müsste. Mit dem Erstbesatz kann ich mich dann auch ein paar Wochen gedulden, da sollte sich schon einiges entwickelt haben.


    Wie schon gesagt, Bakterienpräparate allein schaffen Dir noch kein belastbares Ökosystem. Die ganzen Verwertungsstufen vom Futterrest/Fischkot bis hin zum bakterienverwertbaren Material fehlen ja noch, Schnecken, Schlangensterne, Gammariden, Isopoden, Copepoden usw. Alles das bekommt man mit Lebendgestein oder ehemals totem Material aus einem gut laufenden Becken.


    Beginnt man nur mit Bakterien, so holt man sich zwar manches davon in kleinen Mengen mit Ablegersteinen ins Becken, doch es dauert eine ganze Weile bis sich die wenigen Organismen vermehrt haben und eine entsprechende Verwertungskette zustande kommt.

    Für mich kommt wirklich nur eine Spot-LED infrage. Ich liebe harte Schatten im Aquarium,

    Du kannst das vielfach stärkere Sonnenlicht mit entsprechend hohen ambienten Lichtwerten nicht mit einer Aquarienbeleuchtung vergleichen. Bei dem von Dir genannten Besatzwünschen kann das zwar klappen, bei SPS kommt es durch harte Schatten oft zum Absterben des zu wenig beleuchteten Gewebes.

    Wie soll der Tunze 9001 modifiziert werden, damit dieser besser als Abzug funktionieren kann? Hättest du eventuell auch eine Alternative für die Beckengröße parat?


    Soweit ich gelesen habe, funktioniert der Oberflächenabzug des Dennerle Biocirculators sehr gut am Tunze 9001. Falls Du Zugriff auf einen 3D Drucker hast, findet sich auch was passendes bei Thingiverse. Eine komplette Alternative kann ich Dir leider nicht nennen.


    Gruß
    Micha


  • Für mich kommt wirklich nur eine Spot-LED infrage. Ich liebe harte Schatten im Aquarium, erinnert einfach an ein schönes Riff in der Karibik. Die Sonne wirft schließlich auch harte Schatten :) Ich habe gegen Ende auch auf Spot-LEDs im Süßwasserbereich gesetzt. Dieser Schimmereffekt an der Wand sieht - gerade in den Abendstunden - einfach phänomenal aus. Die anderen Lampen werde ich mir dennoch als Vergleich anschauen, danke dafür ;)


    hi,


    nun, im riff gibt es auch den "blauen" himmel, der eine diffuse strahlung ins riff und vor allem an die korallen bringt.


    gerade für sps eine wichtigie funktion in bezug auf die energieaufnahme von "allen seiten".


    bei "spots" im Sinne des wortes ist darauf zu achten, dass es eine "hotspots" werden, die korallen verbrutzeln lassen.

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