Statik-Frage 200-400L mit Bodenheizung

  • Hallo Leute,


    wir haben nun seit gut 1,5 Jahren ein kleines Red Sea Max Nano mit 75L, welches mittlerweile sehr gut läuft und vorkurzem sogar einen kompletten Umzug unbeschadet überstanden hat :)


    Nun ist es bei uns so, wie bei vielen wohl auch; es soll nach Möglichkeit was größeres her :) Und auch wir stellen uns die Frage nach der Statik, bzw. der Tragfähigkeit des Bodens. Mir ist bewusst, dass es hier wahrscheinlich von "alles kein Problem" bis "das geht gar nicht" jede Antwort kommen wird, das Thema schon 1000 Mal bearbeitet wurde und nur ein Fachmann weiterhelfen kann. Trotzdessen wäre ich über jede Meinung/Erfahrung Dankbar :)


    Zur Beschaffenheit des Untergrundes:
    Das AQ soll im Bereich von 200-400 L liegen und an einer massiven Außenwand im EG ohne Keller stehen (Bj. 2017). Anhand einer kleinen Stelle im DG lässt sich zudem in den weiteren Aufbau des Bodens schauen. Der Boden besteht aus Beton. Darauf liegt eine 25 mm starke OSB-Platte, dann kommt eine 25 mm starke Styropor (!) Platte in die eine Fußbodenheizung eingelassen ist, dann eine Gipskartonplatte (?) von 25 mm und abschließend Fliesen mit einer Größe von 44 x 89 cm. Dazu auch anbei ein Foto.
    Was mir hier Sorten macht ist die 25 mm Styroporplatte mit der Fußbodenheizung.


    Für Anregungen / Meinungen / Erfahrungen wäre ich sehr dankbar :)


    P.S.: Da es sich hier um ein Mietobjekt handelt sind Eingriffe in den Aufbau des Bodens nicht möglich und auch eine Beschädigung sollte vermieden werden.


  • Hi,


    wenn ich mir das Foto mit dem Schnitt ansehe, dann gefällt mir einmal überhaupt nicht, dass die OSB Platte gar nicht Plan mit dem Betonboden liegt. Wenn das jetzt genau an der Stelle, wo das Aquarium abgestellt werden soll so ist, dann reißt dir auf jeden Fall mal der Fliesenboden. Wie hoch die Stauchung des Styropors und die Maximalbelastung dieser ist, kann dir nur der Hersteller beantworten. Auch hier wäre eine gleichmässige Senkung wahrscheinlich weniger schlimm, wie eine Punktuelle.


    Ich selbst habe ein Eigenheim mit Fussbodenheizung (+ Schüttung, Trittschaldämmung usw...). Nach viel Recherche und monatelangem Bauchweh habe ich mich dazu entschlossen Punktfundamente zu machen. Ich weiß das hilft dir nicht weiter und kann bei dir nicht umgesetzt werden, dennoch wäre es die sicherste Variante.


    Was auch noch möglich wäre, ist die Lastabtragung über Schwerlast-Wandanker. Hier müsstest du aber dennoch in die Wand eingreifen (Anker einzementieren). Eine Siebdruckplatte hilft nur als Lastenverteilung (damit du dir leichter mit der Waage tust). Als große Lastminderung darf diese nicht angesehen werden. Hier findest du dazu mehr Informationen:


    http://www.deters-ing.de/Statik/Lastverteilung.htm

  • Gipskartonplatte



    Hallo,


    das ist sicherlich eine Fermacell-Platte und kein Gibskarton. Dein Aufbau ist ganz normal (Trockenbausystem), die OSB-Platten musste ich im Altbau leider teilweise auch drunter machen, um auf eine Höhe auszugleichen, also da ist noch eine Schüttung drunter, sonst kann man sich das schenken.


    Ich kann dir trotzdem nur eins raten, frage einen Statiker.


    Was ich vielleicht machen würde (wäre ich Eigentümer und kein Mieter), wäre unter dem Becken eine 5 cm dicke MDF-Platte zu packen, die locker überall 2-3 cm übersteht. Dadurch kann man den Druck gut verteilen. Dann denke ich, sind 200 Liter gar kein Problem und 400 Liter nur bedingt ein Problem.


    Die Seite war früher der Anlaufpunkt für solche Fragen: http://www.deters-ing.de/Statik/holzplatte.htm


    Bei uns steht auf einen solchen System (ohne Fermazell-Platten, dafür eine sogenannte Lastverteilplatte (Strongboardplatte FL) z.B. ein Kühlschrank auf vier doch recht kleinen Füßen. Naja, Kühlschrank ist leicht untertrieben, eigentlich so ein Side-by-Side Monster, welches gefüllt bestimmt auch 200 - 250 kg wiegt. Bisher hat sich da nichts bewegt.




    Da war jemand schneller. :D :dh: Punktfundamente wären immer die bessere Alternative. Ich habe beim Bau die Stellen für das Aquarium gleich eingeplant und dort anstelle der Fußbodenheizung gleich OSB-Platten plan verlegt in der gleichen Höhe wie die Fußbodenheizung.



    LG
    Daniel

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mir da zu viele Gedanken drüber mache...Unser aktuelles Red Sea Max Nano mit 45 x 45 x 45 cm habe ich extra auf einem deutlich größeren Schrank mit einer Grundfläche von 120 x 60 cm gestellt. Darunter hab ich eine 21 mm Siebdruckplatte. Den ganzen Schrank hab ich zusätzlich noch mit 8 Winkeln verstärkt. Zusätzlich noch alles mit 4 8er Dübeln in die Wand geschraubt Was wahrscheinlich viel zu übertrieben ist...


    Andere Leute kaufen sich auch einfach ein größeres AQ und stellen das ohne drüber Nachzudenken auf....


    Das Argument mit dem Kühlschrank ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Ein 2 Meter hoher, voll beladener Küchenschrank wiegt auch mit Sicherheit einiges und steht nur auf 4 kleinen Füßen.
    Was mir auch noch nicht so ganz einleuchtet ist, dass wenn ich mir beispielsweise die EHEIM incpiria marine Reihe anschaue, dann hat das 230 L Becken das gleiche Gewicht pro cm^2 wie das 530 L Becken. Müsste ja heißen, dass wenn mein Boden das 230 L Becken wegsteckt, dass 530 L Becken auch keine Problem sein sollte ?

  • Hi.


    Hat ein Kühlschrank über 300 kg?
    Es geht um die Belastung einer Decke pro Quadratmeter, nicht um das ob ein Kühlschrank auf kleinen Beinchen steht.
    Geh mal davon aus: Stahlbeton so ca 300 kg /m2 + Reserve


    So jetzt pflanz ein Becken mit 1 x 0,6 x 0,6 auf diesen Platz dann rechne mal wie viel Gewicht pro m2 kommen(Wasser Sand Steine).
    Es gibt Traglast, Zuglast, Punktlast usw...
    Ist es eine Tragende Wand ja/nein
    Bodenbeschsffenheit usw...


    Beauftrage einen Statiker, mich hats 200€ gekostet, habe meine Sicherheit, incl Freigabe vom Statiker.

  • Hat ein Kühlschrank über 300 kg?


    Nun, unserer wiegt leer schon 150 kg. Und Ja, es ist da schon entscheidend, dass die 200 kg durch 4 kleine Druckpunkte auf die Aufbau der Fußbodenheizung übertragen werden. Das ist eine viel höhere Punktlast, die auf den Aufbau wirkt, als wenn ein Becken möglichst großflächig auf den Boden steht. Das hat aber nichts mit der Decke und deren Traglast zu tun, sondern nur mit dem Aufbau der Fußbodenheizung, die nicht wirklich für größere Punktlasten geschaffen wurde.


    Unabhängig davon sind wir uns mit dem Statiker ohnehin einig.


    LG
    Daniel

  • So richtig sicher kann man dabei nie sein. Es gibt viele verschiedene Faktoren, die dabei eine Rolle spielen.
    Weder der vergleich von Wasserbett, Buchregal oder Kühlschrank passen so wirklich. Meistens ist die Last eines Aquariums einfach noch viel höher. Speziell auf den Quadratmeter.
    Gleichzeitig ist der Quadratmeter nicht entscheidend. Treibt man das Spiel mit dem Gewicht pro Quadratmeter auf die Spitze, dann stelle man sich mal vor, wenn man eine Stecknadel auf den Boden stellt. Durch die winzige Fläche wird das Gewicht pro Quadratmeter gigantisch.


    Für beinahe alle gilt der Estrich als die wichtige Konstante. Der ist bei den meisten für 250kg/m² ausgelegt. Etwas Reserve ist da noch drin. Aber das überschreitet eben beinahe jedes noch so kleine Becken. Selbst ein 60 Liter Cube auf einem passenden Schrank ist schwerer.
    Wie viel mehr Belastung der Estrich verträgt hängt auch wieder von verschiedenen Faktoren ab. Die wurde der gemischt und verarbeitet? Und wie sieht der Unterbau vom Estrich aus.


    Gerade für Mietwohnungen kann das mit dem Statiker schwierig werden. Denn allein, um die Baupläne einzusehen kann es sein, dass man erhöhten Aufwand betreiben muss. Mich hat der Spaß 350€ gekostet. Dafür durfte ich mit Erlaubnis vom Vermieter mein Xenia 160 aufstellen.
    Am Ende hat der aber (so weit ich als Laie das Gutachten überhaupt verstehe) die Deckenlast ausgerechnet und den Estrich dabei unbeachtet gelassen. Und eine reine Stahlbetondecke hält auch locker mehrere Tonnen Gewicht aus (nicht unbedingt direkt auf den Quadratmeter).


    Das Knackpunkt (im Wahrsten sinne) ist der Estrich.

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  • Früher hatte Ich SW.
    Wenn Ich vergrößert hätte, dann nur mit viel Aufwand.
    Wär z.b gegangen Eisenträger in die Wand betonieren usw....


    Problem ist Estrich


    Bin mir nicht mehr sicher, glaub der hat was erzählt von nem 1000 Liter Becken welches an die Wand gehängt wurde. Aber nur mit extremen Aufwand.
    Stahlträger in Wand betonieren usw...

  • Hallo.


    ja, oft scheitert es schon am Estrich. Die Styroporplatte der Fußbodenheizung spielt da noch eine Liga höher (sprich die macht mindestens genau soviel Ärger. Man darf das Styropor nicht mit dem Styrodur verwechseln. Styrodur® 5000 CS hat zum Beispiel eine Druckfestigkeit von 700 kPa. Beim Neubau würde ich das also trotz der höheren Kosten lieber unter das Becken packen.


    Ich kann immer wieder nur empfehlen, das Gewicht des Aquariums möglichst flächig abzutragen, das verursacht die wenigsten Probleme.....Bei meinem großen Becken (etwas über eine Tonne) hat der Statiker damals vor allem darauf bestanden, dass das Gewicht des Beckens über möglichst viele Stützen in den Boden abgetragen wurde. Und unter dem Becken sollte eine große und hohe MDF-Platte liegen. Im Keller wurde die Decke nochmal mit Stützen abgefangen. Beim Auszug war kein einziger Schaden festzustellen.


    Also lieber so:


    als so:


    Quelle: http://www.deters-ing.de/Statik/Lastverteilung.htm


    LG
    Daniel

  • Also die Verteilung des Drucks ist mit einer MDF-Platte gut zu handhaben. Es ist jedoch nicht die Größe der Platte entscheidend, sondern die Dicke, also nach oben. Damit bekommt man den Druckpunkt deutlich nach oben. Bin auch im Miethaus mit Fussbodenheizung. Weiter links neben dem Aquarium steht auch ein Kamin mit mehr Gewicht.

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