Fragen zu den Sangokai-Empfehlungen von A-Z

  • Hallo Fremder,


    hier geht es um Fragen zu den Sangokai-Empfehlungen. Die hast du (noch) nicht gelesen, oder? Jörg führt eine ganze Reihe von Fällen an, in denen ein von Calcium unabhängiger KH-Verbrauch stattfindet.


    Grüße
    Ingrid

    Einmal editiert, zuletzt von IngridR ()

  • Hallo Circeflex,


    Ob Du die Alkalinität als KH-Einheit ausdrückst oder die Alkalinität in einer Stoffmengenkonzentraion ausgibst ist doch unerheblich. Das ändert doch an der dahinter stehenden praktischen Veränderung nichts.


    Wenn Du in einem Meerwassseraquarium so viel CO2 einführst, dass das Carbonatgleichtgewicht signifikant in Richtung CO2 verschoben wird, dann brauchst Du Dir um das Thema KH auch eine Gedanken mehr machen ;) Wir reden hier immerhin von Meerwasser mit einem alkalischen pH-Wert von 8,3-8,4, und da liegt als Hauptform Bicarbonat vor. Und das wird auch von marine Algen so genutzt.


    Ber der klassischen Anwendung der Balling-Methode steigt die KH in fast jedem Becken an, was wiederum die Ausfällung von Calcium wahrscheinlicher macht. Daher gibt es auch die ganzen individuellen Methoden, weil sich Ca und "KH-Verbrauch" nicht gemäß der Stöchiometrie der Calcifikation-Gleichung verhält.


    Jörg

  • Hallo Ingrid, hallo Jörg,


    ja ich habe die Ausführungen (A bis Z) von Jörg gelesen.
    Wir Riffaquarianer messen die KH nun mal über Säuretitration. Und der Verbrauch an Säure wird als Karbonat interpretiert. Je nach Wasserzusammensetzung kann dies aber auch mal falsch sein. So können organische Säuren, mineralsäuren aus Denitrifikation (Nitratgehalt) oder Borate eine Rolle spielen.
    Bei unseren Becken liegt der pH-Wert nicht bei 8,3 bis 8,4, sondern eher unter 8 im Mittel. Und da kommt auch CO2 in hydratisierter Form vor.
    Ich habe nicht bestritten, dass Hydrogenkarbonat in unseren Becken unabhängig von Ca verbraucht werden kann. Das hat doch fast jeder von uns mal in der Praxis erlebt. Jedoch bei einer Kalzifizierung wird nun mal Ca und Karbonat verbraucht, und das meinte m. E. Balling. Bein Ausfallen von Ca bei zu hohen Karbonatgehalt wie du schreibst (bzw. zu hohem pH-Wert), wird aber auch Karbonat aus dem System entfernt, Jörg.


    Gruß
    Circeflex

  • Hi,


    ja klar wird da auch Carbonat ausgefällt, aber dann ist die KH immer noch zu hoch und der Ca-Gehalt möglicherweise kritisch zu niedrig.
    Es geht ja darum, dass HW-Balling in der Originalpublikation und vermutlich auch noch in dem ein oder anderen Produkt immer beides äquivalent dosiert. Und wenn KH und Ca durch eine einseitige Anreicherung einer der jeweiligen "Partner" übermässig ansteigt, dann steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit für eine chemische Fällung von Kalk, und die hat nichts mit einem Verbrauch durch die Calcifikation zu tun.


    So wie ich Ingrid aber verstanden haben, geht HW-Balling immer davon aus, dass sich die KH nur verändert, wenn sich auch Calcium verändert, und andersherum.


    LG
    Jörg

  • Hallo Jörg,
    nachdem ich den (wieder mal sehr interessanten) Abschnitt zum Strömungskonzept durchgelesen hatte (und festgestellt habe, dass meine Strömung im AQ gar nicht so schlecht ist :D ) beschäftigt mich doch eine Frage:
    Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl von Pumpen, die nicht nur gleichmäßig strömen, sondern auch pulsieren usw.
    Was wäre für die Korallen denn besser, eine gleichmäßige Strömung oder ständig wechselnde bzw. pulsierende Strömung?
    Gruß
    Angela

    Mein AQ: Aqua Medic Cubicus 140 Liter; 10kg Lebendgestein; LED: aquareefLED 54W mit Sunrise Controller; Abschäumer: AM EVO 500;
    Strömungspumpen: AM Nanoprop 5000; Tunze nanostream 6045; AM Eco Drift 4.0; Heizstab: Eheim Jäger150W mit
    AquaLight-Temp.-Controller; ATI Dosierpumpe; Osmoseanlage: Aquili RO Classic NPS FV; NF: Tunze Osmolator Nano
    Versorgung: Sangokai und sango chem-balance-Produkte

    MW-Einstieg mit AM Cubicus

  • Moin Jörg,


    ich versuche gerade mit deinen sehr gut beschriebenen Empfehlungen mein Technikbecken inkl. gegenläufigem Refugium zu planen.


    In einem anderen Forum habe ich mal ein Bild eines solchen TBs von dir gefunden. Da liegt das Refugium praktisch parallel zu den restlichen Kompartimenten. Das TB hättest du mal für einen Kunden entworfen, hieß es dort.


    Hat sich dieser Aufbau eigentlich bewährt? Wie groß war das Hauptbecken in diesem Fall?


    Das Refugium hat ja vergleichsweise wenig Volumen (~20l) und muss ja dann auch nur mit ganz kleinem Durchlaufvolumen (20-40l/h) betrieben werden, wenn ich deine Empfehlungen richtig verstehe, oder?


    Ich warte sehnsüchtig auf deine nächste Veröffentlichung (hoffentlich mit Hinweisen zu Lebendgesteinrefugien)...


    Viele Grüße
    Jochen (jojo/2)

    --
    Viele Grüße aus der Löwenstadt
    Jochen (jojo/2)

  • Hallo Jochen,


    naja, mit der nächsten Version wird es noch etwas dauern, ich schreibe derzeit noch einen anderen Artikel und habe abgesehen davon derzeit auch keine Zeit. Aber ich werde das Thema Refugien weiter bearbeiten, sobald ich Zeit dazu habe.


    Das Refugiumabteil von Dennis (Beluga) war eigentlich eher einfach mal so mit geplant, ohne dass wir vorher wussten, was wir damit mal machen. Es war zwischenzeitlich mal ein kleines Ablegerabteil, aber das ist im Unterschrank bei der Platzierung nicht so ganz leicht zu pflegen und dann hatte sich da recht viel Dictyota breit gemacht, so dass Dennis es leer gemacht und bis jetzt nicht mehr in Betrieb genommen hat.


    Bewährt ist immer so die Frage bei einem Refugium, wie macht man das fest? In Dennis Fall war es als Ablegerbecken einfach auch sehr klein (bei 700 L Hauptbecken) und hatte da zumindest keinen Effekt auf das Hauptbecken. Als Algenrefugium könnte man es durchaus auch wieder nutzen, aber hier ist wieder z.B. auch der Punkt, dass man sich darum auch kümmern muss und dazu sollte das Refugium auch sehr gut und leicht zugänglich sein.


    Wegen des Wasserdurchlauf, den Du ansprichst, empfehle ich ca. 10% des Beckennettovlumens pro Stunde, das sind dann bei Dennis 70 Liter pro Stunde. Da kann man natürlich auch mehr durchfliessen lassen, solange man es ohne Plätschern hinbekommt. Aber unabhängig vom Durchfluss braucht es dann wiederum auch immer eine eigene Beströmung, die funktioniert aber in einem schmalen Strömungskanal immer recht gut. Eine kleine 6015 hat das in diesem Fall glaube ich ganz gut hinbekommen.


    Liebe Grüße
    Jörg

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