Zunehmende Algenprobleme in meinem Blenny

    Hallo Zusammen,


    nach einer etwas längeren, durch private Umstände hervorgerufenen Abwesenheit,
    melde ich mich mal wieder mit meinem Blenny zurück. Leider direkt mit einem Problem im Schlepptau.


    Bisher lief das Becken top, Wasserwerte waren voll in Ordnung.
    Hier und da ein paar Cyanos die ich mit dem wöchentlichen Wasserwechsel abgesaugt habe.
    Ein paar Bodenbeläge die ich entfernen konnte, so wie diverse grüne Büschelalgen die ich wöchentlich gerupft habe.
    Tubellarien habe ich auch welche drin, die sauge ich jedoch bisher mit dem WW ab.


    In den letzten zwei Wochen jedoch, nahm die Anzahl/Art und Ausbreitung meiner Algen recht schnell zu.
    Grüne Büschelalgen, vereinzelt Bryopsis etc, ich kam mit dem rupfen fast nicht hinterher.


    Link zur Einfahrphase des Beckens: Once upon a time...(Blenny 80l)
    Während dieser zeit fing auch folgende Alge an zu wachsen: http://www.meerwasser-lexikon.…981_Padina_gymnospora.htm
    Da ich sie recht hübsch finde und sie den anderen Algen evtl Nährstoffkonkurenz macht, hab ich sie bisher mal drin gelassen.




    Womit ich nun aber wirklich gar nicht mehr klar komme, sind diese Goldalgen auf meinem Boden.
    Hier die Wasserwerte vor meinem wöchentlichen 7Liter Wasserwechsel (bisher sehr gut damit gefahren)


    Dichte 1,023 gemessen bei 25C°


    Beckentemperatur liegt bei 26C°


    pH 8,2


    kh 7


    Nitrit 0mg/l
    Nitrat < 1mg/l


    Phosphat <0,01 mg/l


    Ammonium ca. 0,1mg/l (natürlich nicht gut :( )


    Ca 462


    Mg - konnte ich nicht messen da der test im Moment noch bei einem Bekannten liegt.


    Hier die Bilder, ich habe sie jetzt mal absichtlich direkt vor meinem WW und der Rupf- und Absaugaktion gemacht








    Die Korallen und Anemonen sehen generell recht gut aus.
    Die Krusten zicken im Moment auf grund der Algen etwas rum.
    Die Ohrenschnecken produzieren fleißig Nachwuchs.
    Meine Röhrenkorallen (trotz der Algen die sich mittlerweile in Ihnen verfangen) jedoch nicht so stark.


    Habt ihr mir einen Tip wie ich dem wieder Herr werde? :8_small14:
    Der Besatz ist im Moment noch etwas spärlich (Nährstoffkonkurenz),
    diesen konnte ich bisher jedoch aus finanziellen Gründen, sowie dem Fakt das ich mich nicht entscheiden kann,
    nicht weiter aufstocken...


    Viele Grüße! :6_small28:
    Jan

    Hallo Jan,


    dass Du Nitrat und Phosphat nicht messen kannst, aber Ammonium mit 0,1 misst macht mich echt stutzig. Prüfe diese Werte doch bitte einmal gegen eine Referenzlösung. Wo soll das Ammonium herkommen, hattest Du Verluste, die im Becken nicht mehr auffindbar waren?


    Wenn die Werte wirklich stimmen, dann könnte es sein, dass es Deinem Becken besser gehen würde, wenn Du etwas Nährstoffe im Becken hättest. Nitrat und Phosphat sollte zumindest nachweisbar sein. Sonst hast Du eine Mangelsituation.


    Gruß
    Sandy

    Hallo Flipper,


    eine meiner Schnecken hatte das zeitliche gesegnet (blöd gefallen und im Sand gelegen).
    Sie lag aber min. zwei Tage drin bevor ich sie rausnehmen konnte.
    So könnte ich mir den Wert erklären...


    Ich hab immer mal wieder meinen Korallen ein FroFu Mysis oder in langen Abständen uch etwas Staubfutter ins Becken gegeben.
    Das hatte ich jetzt aber auf Grund des Algenaufkommens komplett ausgelassen, ich dachte mir, ich muss nicht noch mehr Nährstoffe rein bringen...


    Grüße
    Jan

    Sofern du keine seltsamen Problemen in den knapp 4 Monaten hattest wo das Becken nun steht frag ich mich wieso du keine Tiere/Korallen hinzugefügt hast?

    Hallo Jan,


    das muss aber schon eine fette Schnecke gewesen sein, um den Ammoniumwert so hochzupuschen!
    Aber von welchen Nährstoffen sprichst Du hier? Du hast außer Ammonium doch keine Nährstoffe gemessen, oder?


    Als ich mit Dinos und Cyanos am Kämpfen war hatte ich lange auch praktisch Nullwerte, und das war mein Fehler. Die Beckenbiologie hat sich bei mir erst stabiliert, als ich wieder Nährstoffe hinzugefügt hatte. Versuche doch mal, Nitrat von ca. 5 mg/l und Phosphat 0,02-0,05 mg/l anzusteuern.


    Gruß
    Sandy

    Hoi


    Man sollte eine große Turboschnecke mal nicht bei kleineren Beckenmassen unterschätzen wenn sie vor sich hergammelt.
    Da fiese ist wenn sie verstorben ist und ihr Häuschen gerade liegt und kein Vertilger da dran kommt.


    Wer mal eine Tote Schnecke die länger im Becken hatte und sie dann rausnimmt, kann dann glatt seine Wohnung lüften.


    Aber ich glaube auch bei dir muss ein wenig mehr faul sein, die Fotos sehen nicht sehr nett aus.


    Sven

    Hi Sandy,


    vielen Dank für deine schnelle Antwort :)
    Sorry mit den Nährstoffe, ich vertausche manchmal noch Begriffe...
    Ja, nur Ammonium, und der eben außergewöhnlich hoch (im Gegensatz zu früher).
    Die Schnecke (eine von den tectus) hatte so den Durchmesservon nem 50 Cent Stück.

    Zitat von Flipper

    Versuche doch mal, Nitrat von ca. 5 mg/l und Phosphat 0,02-0,05 mg/l anzusteuern.

    Im genauen dann durch vermehrte Fütterung, oder?


    @ Thorsten:
    Kein Problem :) Sehr teure Sachen am Auto auf das man angewiesen ist gehen vor.
    Wenn sich das mit den Algen jetzt einpendelt, denke ich über weiteren Besatz im nächsten Monat nach.
    Im Moment wärs mir jedoch etwas unwohl, weitere Blumentierchen einzusetzen.



    Was ich mir auch überlegt hatte, ob vielleicht auch Silikat durch das destillierte Wasser ins Becken kommt?
    Destilliertes Wasser ist ja nicht gleich destilliertes Wasser, wie man oft ließt.
    Den Silikatwert kann ich jedoch nicht messen, da müsste ich mir morgen erst den passenden Test bestellen.


    Viele Grüße
    Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Solares ()

    Hallo!


    Womit hast du die Werte gemessen? Phosphat hat ja erst mal nicht so
    viel mit Amonium zu tun. Die Werte von PO4 und NO3 hat er doch ermittelt und
    sind gering aber nachweisbar. Stutzig macht mich Nitrit 0 bei 0,1
    NH4(Absterbende Algen und andere Organismen?) und der geringe NO3. Würde da
    noch mal einen anderen Amonium Test und ggf. Amoniak Test zu rate
    ziehen. Amonium als solches ist erstmal nicht die Katastrophe, erst wenn
    es in das giftigere Amoniak umgewandelt wird, ist es problematischer. Dies
    geschieht in Abhängigkeit von der Höhe des alkalischen PH Werts.




    Gruß

    Ich gebe Sandy Recht,


    Du solltest auf jeden Fall prüfen, wie Deine Nitrat und Phosphat Werte sind, du schreibst <1mg Nitrag und <0,01 Phosphat, was ja auch soviel bedeuten kann wie "nicht vorhanden".


    Jörg Kokott hat hier schon andere Becken mit Dino Problemen unter seine Fittiche genommen und durch kontrolliertes Anheben verfügbarer Nährstoffe wieder in den Griff bekommen.


    Das Problem mit Dinos und Cynanos ist, dass diese auch gebundene Phosphate aus Bodengrund und Steinen lösen und verwerten können, weshalb diese dann die Überhand bekommen.


    Ich habe sehr gute Erfahrung mit Phosphat um die 0,05 und Nitrat bei 1-3 gemacht. Bei diesen Werten fühlen sich sowohl LPS wie SPS wohl und man läuft nicht Gefahr einer Nährstofflimitierung. Phosphatwerte <0,02 und Nitrat <1 sind aus meiner Erfahrung mit herkömmlichen Tröpfentest kaum zuverlässig messbar, weshalb ich lieber etwas höher und somit aus der Gefahrzone bin. Dabei nehme ich gerne in Kauf, wenn die SPS nicht in den hellsten Bonbonfarben strahlen und kurz vorm Hungertod stehen.


    Ich kenne einige Becken, auch im Freundeskreis, die mit Nährstofflimitierungen zu kämpfen hatten, kenne aber keines, welches mit zu hohen Nährstoffen zu kämpfen hat.


    Ach und noch etwas: Ich meine mich erinnern zu können, dass durch eine Nährstofflimitierung auch die Nitrifikationskette gestört sein kann, wodurch sich der Amoniak-Wert erklären ließe. Ich hoffe ich erzähl keinen Stuss.

    Einmal editiert, zuletzt von Timo ()

    PS. Das mit der toten Schnecke hatte ich noch nicht gelesen. Auf kleinem Volumen kann das natürlich evtl. Auswirkungen haben.


    Gruß

    Hallo zusammen,


    vielen vielen Dank für eure Rückmeldung!


    Da ich in meinem Becken ohnehin den Fokus auf LPS statt SPS legen möchte,
    wäre eine erhöhung der Werte sicher nicht falsch..


    Die Erhögung erzielt ihr entsprechend durch die Fütterung, richtig?


    Meine Test sind alle aus dem Hause Tropic Marin. Ammonium finde ich hier recht schwer abzulesen, aber der Wert ist auf jeden Fall im Bereich des nachweisbaren.


    Ich mach mich jetzt gleich an meinen wöchentlichen Wasserwechsel und versuche mal das Gröbste abzusaugen.


    Viele Grüße
    Jan

    2 Mal editiert, zuletzt von Solares ()

    Hallo Jan,


    wenn vorhanden, versuche doch mal unter dem Mikroskop zu sehen, ob es Dinos oder tatsächlich Goldalgen sind. Ansonsten sollte der Händler Deines Vertrauens ein Mikroskop haben, wo man hoffentlich sehen kann ob es Dinos sind oder nicht. Dinos auszuhungern war mir nicht möglich. Alles andere ging eher drauf. Von daher lieber etwas die Nährstoffe mit etwas Futter anheben und damit den anderen Bakterien und Aufwuchsalgen eine Chance geben.


    Gruß
    Sandy

    Hi Sandy,


    selber hab ich leider kein Mikroskop. Werde mir wohl nächste Woche mal irgendwo eins leihen.


    Deprimierend das ganze, dabei machts mir doch eigentlich so viel Spaß :|


    Viele Grüße
    jan

    Hallo Jan,


    ich war heftig mit Dinos geschlagen, und das für etwa neun Monate! Es dauert etwas, bis sich nach etwas mehr Fütterung die Nährstoffe anheben, also bitte bloß nicht übertreiben! Die Steigerung sollte langsam erfolgen, ich würde da 3-4 Wochen für ansetzen.


    Gruß
    Sandy

    Ich wollte hier nur kurz abschließend berichten.
    Es waren tatsächlich Dinoflagellaten, und das nicht wenige.
    Nach mehrmonatigem Kampf und verschiedenen Ansätzen zur Lösung,
    kann ich jetzt sagen, ich hab gewonnen :)


    Keine Dinos mehr im Becken, dafür sprießen direkt nach dem Ableben der Dinos jetzt allerhand grüne Algen.
    Aber ich bin mir sicher, aus das bekomme ich mit Geduld in den Griff :)


    Vielen Dank für die bisherige Hilfe
    Beste Grüße
    jan

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