Wasserwerte im Meerwasseraquarium



  • Ein immer gern vernachlässigter Bereich.

    Wasserwerte die wir regelmäßig prüfen sollten:

    1. Der bequemste, die Temperatur: Soll: 24-27° C.
    2. Salzgehalt in der Dichte: 1,022 - 1,024
    3. Karbonathärte als kH: 6,5 - 10.
    4. Calcium in Ca:420-440 mg/L
    5. Magnesium in Mg: 1250- 1350 mg/L
    6. Nitrit in No2 : 0 mg/L
    7. Nitrat in No3 : 5-10 mg/L
    8. Phosphat in Po4 : 0,01 bis 0,03mg/L
    9. Silizium oder Silicat in Si02 : 0 mg/L

    Andere Werte die nicht immer gemessen werden aber auch eine Rolle spielen:

    10. Säurewert als pH: 7,9- 8,4
    11. Jod in I: 0,1 mg/L
    12. Strontium in Sr: 8 mg/L

    Diese Werte ergeben sich in einem gewöhnlichen Riffaquarium und sind Idealwerte.
    Wichtig bei jeder Anpassung der Wasserwerte ist es langsam anzugehen, nichts überstürzen!

    1. Die Temperatur.
    Tropische Meerwasseraquarien sollten bei Temperaturen von 24° bis 27° betrieben werden. Im Sommer oder auch bei sehr starker Beleuchtung, sowie bei Geräten mit einem sehr schlechten Wirkungsgrad kann es vorkommen, dass die 27° Marke überschritten wird. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten z.B. Ventilatorkühlung, Kühlaggregat, usw. Bei dauerhaften Temperaturen über 30°C kann es zu massiven Schädigungen des Tierbestandes kommen.

    2. Die Dichte
    Schwankungen in der Dichte (Salzgehalt des Wassers) sollten vermieden werden. Der Idealwert eines Korallenriffaquariums liegt bei ca.1.023-1,024
    Die Dichte sollte regelmäßig überprüft werden!

    Wie kommt es zu den Schwankungen?

    Der wohl größte Teil macht das Verdunsten von Wasser aus. Da Riffbecken meist nicht abgedeckt werden, (Temperaturanstieg) und stark beleuchtet werden, verdunstet sehr viel des Wassers. Wie den meisten wohl bekannt sein sollte, verdunstet nur das Wasser und das Salz bleibt im Becken. Dies hat die Folge, dass die Dichte ansteigt.
    Verdunstetes Wasser wird mit Osmosewasser wieder dem Becken zugefügt.
    Der Abschäumer holt auch einen geringen Teil von Salzwasser aus dem Becken.
    Bei Pflegearbeiten bleibt auch ein geringer Teil an den Armen des Pflegers.
    Die gängigste Methode die Dichte zu bestimmen ist ein Aärometer oder ein Refraktormeter.

    3. Die Karbonathärte
    Ein Wert von 8 KH sollten wir im Meerwasseraquarium anstreben. Auch hier ist das Messen sehr wichtig. Eine Erhöhung des KH Anteils ereicht man z.B. durch einem Kalkreaktor oder Kalkwasser.

    4. Der Calciumgehalt
    Dieser ist in einem Korallenriffaquarium einer der wichtigsten Werte. Der Verbrauch in einem Steinkorallenbecken ist nicht zu unterschätzen.
    Steinkorallen benötigen unter anderem viel Calcium um ihr Kalkskelett aufzubauen.
    Ein zu hoher Calciumgehalt wirkt eher contraproduktiv. Der Wert sollte bei Möglichkeit immer konstant gehalten werden. Schwankungen sind zu vermeiden.
    Um den Wert zu halten gibt es mehrere Methoden, z.B. Balling und Kalkreaktor.
    Zur genauen Ermittlung des Calciumgehaltes hat sich der Tröpfchentest durchgesetzt.

    5. Der Magnesiumgehalt ist eines der wichtigsten Mengenelemente. Lange Zeit war er unbeobachtet bis sich herausgestellte, dass er eine sehr große Rolle spielt für das Wachstum der Korallen sowie Kalkrotalgen und mehrer Meeresbewohner.
    Die Magnesiumkonzentration können wir mit mehreren Mitteln erhöhen, z.B. Balling, Bio Magnesium, oder das Magnesium Pro als Granulat für den Kalkreaktor.

    6. Nitrit ist ein Gift das wir nicht im Aquarium finden wollen. In der Einfahrphase erhöht sich der Nitritanteil, wird aber durch die Bakterien nach ca. zwei Wochen abgebaut. Wenn ein großes Tier im Aquarium stirbt und es nicht bemerkt wird, dann steigt der Nitritwert schnell an und kann zum Absturz des Gleichgewichtes im Aquarium führen. Hier helfen großvolumige Wasserwechsel.
    Einen Nitrittest können wir mit sämtlichen im Handel erhältlichen Produkten machen, da alle sehr genau sind.

    7. Der Nitratgehalt ist ein Zwischenprodukt im Stickstoffkreislauf. Nitrat ist nicht giftig, sonder in geringer Menge sogar lebenswichtig für Algen und Korallen die ja auch Symbiosealgen beheimaten.
    Oft Messen wir Konzentrationen die über 10mg/L überschreiten. Ein zu hoher Nitratwert kann zu Algenplagen führen, und kann das Wachstum z.B. bei Steinkorallen einbremsen.
    Abhilfe schaffen wir über einen Regelmäßigen Teilwasserwechsel von ca.10% des Wasseranteils im Aquarium.
    Ein Teil des Nitratabbaus findet auch in bakterieller Form im Lebendgestein statt.
    Eine genaue Messung erfolgt mit einem Tröpfchentest.

    8. Phosphat oder PO4 Anteil ist wiederum ein Zwischenprodukt im Phosphorkreislauf. Durch den Abbau organischer Substanzen wie Algen, Mikro Organismen oder auch durch Fischfutter entsteht PO4. Selbst Aktivkohle kann PO4 freisetzen, bitte hier gute Produkte verwenden. Ein überhöhter PO4 Anteil führt meist zu massiven Algenplagen oder zur Verdunkelung einiger Steinkorallen. Hier hilft unser alt bewährter Teilwasserwechsel zur Reduzierung des Wertes meist weiter.
    Im Handel gibt es auch verschiedene Phosphatbindemittel wobei hier eher eine Ursachenbekämpfung gemacht werden sollte.
    Zu starke Fütterungen oder auch Überbesetzung des Aquariums kann ein Grund für zu hohe Konzentrationen haben. Hier wieder zur Bestimmung des Wertes einen Tröpfchentest verwenden.

    9. Silizium oder Silicat finden wir meist in zu hohen Konzentrationen im Leitungswasser, und führt oft zu einem Wachstum von Schmieralgen. Hier hilft oft die Verwendung einer Osmoseanlage mit Silicat Filter.

    10. Säurewert oder pH.
    Ein pH Wert von 7,0 ist eine neutrale Lösung.
    Bei niedrigen Werten spricht man von einem sauren Wasser, bei hohen Werten um ein basisches Milieu.
    Im Meerwasseraquarium sollte er bei 7,9- 8,4 liegen. Der pH Wert schwankt im Laufe des Tages. Die Schwankungen entstehen durch Wesen wie z.B. Algen die durch die Photosynthese Kohlensäure in Sauerstoff umwandeln.
    Ein Abfallen des Gehaltes kann auch durch Säuren hervorgerufen werden.
    Vorsicht bei der Bekämpfung von Glasrosen oder Feueranemonen mit Salzsäure!
    Die genaue Messung des pH Wertes erfolgt mit elektronischen Messmitteln oder einem Tröpfchentest.

    11. Jod.
    Sämtliche niedere Wesen benötigen Jod. Der Jodanteil beträgt nur 0,1mg/L trägt aber stark zu
    Wachstum im Riff bei. Leider verflüchtigt er sich meist schon in drei Tagen. Hier ist eine Spurenelemente Lösung zum nachdosieren empfohlen. Messung mit einem Tröpfchentest.

    12. Strontium
    finden wir im Ozean in einer Konzentration von etwa 8 mg/L.
    Dieses Element trägt in einem noch nicht bekannten Teil des Korallenwachstums bei.
    Da es sichtlich nicht schadet stellen wir auch diesen Wert mit Mitteln wie z.B.Strontiumchlorid-Hexahydrat naturgemäß
    ein. Eine Überdosierung kann schädlich für Steinkorallen wirken. Messung mit Tröpfchentest.

    Die Gesamthärte GH
    Dieser Wert wird nicht in der Meerwasseraquaristik ermittelt, da er keine Rolle spielt.
    Wir messen andere Werte wie KH die hier Priorität haben. Hier in einer Tabelle die wichtigsten Werte

    Beste Grüße
    Harald


    Freunde gibt es viele. Nur die Echten wird man erkennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Harald ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!