Cyanobakterien

  • Früher wurden Cyanos noch zu den Algen gezählt, dann aber eröffnete man für die eine eigene Klasse: die Blaualgen oder auch Cyanophyceae. Sie sind nicht als Algen zu bezeichnen, da sie keinen wirklichen Zellkern besitzen. Sie wachsen auch dort, wo keine Algen mehr wachsen, z.B. in Dunkelzonen.
    Cyanobakterien sind dazu fährig, oxygene Photosynthese zu betreiben.
    Im Süßwasser sind sie blau gefärbt, enthalten den Photosynthesefarbstoff Phycocyanin.
    Im Meerwasser finden wir sie in der uns allzu gut bekannten roten Form vor, sie enthalten das rote Phycoerythrin.
    Es gibt über 2000 Arten Cyanos, einige davon einzellig, einige vielzellig.
    Das besondere bei Cyanos ist, dass sie nicht nur wenige Teile des Lichtspektrums zur Photosynthese nutzen können, sondern auch das infrarote Spektrum und sogar in Dunkelzonen überleben können.
    Sie sind zur fototrophen ATP-Sythese fähig, enthalten also Bakterienrhodopsin. Bakterienrhodopsin ist ein farbstoffbildendes Protein. Ort der Photosynthese sind die Thylakoidmembranen.
    In Cyanobakterien wurde eine neuartige Form von Chlorophyll entdeckt, nämlich das „Chlorophyll f“. Die in Pflanzen am häufigste Variante ist das so genannte „Chlorophyll a“, welches anfangs auch bei Cyanos vermutet wurde. Diese Form von Chlorophyll kann jedoch nicht das infrarote Licht nutzen, was die Cyanos aber können. Cyanos enthalten sowohl das Chlorophyll d, als auch das Chlorophyll f, was es ihnen möglich macht, auch Lichtquellen unter 700 nm zu nutzen.
    Dieses Wissen könnte in Zukunft helfen, neue Solarzellen zu entwickeln oder auch Verbesserungen der medizinischen Strahlenbehandlung.
    Einige Cyanoarten können auch eine anoxygene Photosynthese mit Schwefelwasserstoff als Reduktionsmittel betreiben.
    Cyanos produzieren Toxine, die sehr unterschiedlich sein können. Eines der Toxine sind Microcystine, die beim Menschen zu Schleimhautreizungen führen können. Es kann außerdem zu Durchfall und Erbrechen kommen.
    Außerdem werden Neurotoxin und die giftige Aminosäure β-Methylamino-alanin (BMAA) produziert. Gelangen diese über die Nahrung in den menschlichen Organismus, kann dies zum Tod führen.
    Cyanos haben aber nicht nur negative Aspekte. Am Anfang des Lebens auf der Erde, vermehrten sie sich massenhaft und setzten Sauerstoff als Abfallprodukt frei. Dies beeinträchtigte die Entwickelung des Lebens positiv.

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