Caulerpa taxifolia- Grüne Wüsten im Mittelmeer*

  • Caulerpa sind die größten einzelligen Organismen der Welt, sie können bis zu 1m groß werden, bestehen aber nur aus einer einzigen, verzweigten Zelle.
    Caulerpa zählen mit ihrer Zellform zu den "schlauchalgen". Sie haben in ihrem Zellplasma viele Zellkerne, die im verzweigten Schlauchsystem umherschwimmen.



    Seit kurzem herrscht eine neue Plage im Mittelmeer, die uns sehr wohl bekannt ist: Caulerpa taxifolia.
    "Wir befinden uns am Vorabend einer schlimmen Umweltkatastrophe" (Charles Francois Boudouresque, Direktor des Ökologie-Labors in Marseille)
    Die Caulerpa wuchert extrem und bedroht so die Flora und Fauna des Mittelmeeres.
    Erstmals entdeckt wurde die Alge im Mittelmeer 1984, seitdem hat sie sich breitflächig vermehrt. Besonders schlimm ist das auf den Posidoniawiesen am Grund, da dort die Laichplätze vieler Fische sind, diese aber auch für einen großen Teil der Fauna des Mittelmeers eine Hauptnahrungsquelle darstellen. Die Caulerpa hingegen wird von diesen nicht gefressen. Es ist Experten unklar, wie diese Algenpest zu bekämpfen ist. Mittlerweile werden Sporttaucher eingesetzt, diese zu entfernen und Bekämpfungsmittel zu finden.
    Normalerweise kommt Caulerpa taxifolia nur in tropischen Gewässern vor. Wegen ihrer Attraktivität wurde sie dann aber als Aquarienalge exprotiert und gelangte so vermutliuch auch ins Mittelmeer. Genanalysen bewiesen, dass es sich um Klone einer einzigen Caulerpa handelt.
    Dort hat die Caulerpa keine natürlichen Feinde und so konnte sie frei Wuchern. Aus einem kleinen Büschek wurde eine ökologische Gefahr, denn wo ein dichter Caulerparasen wächst, ist die heimische Ökologie zerstört. Die "Grünen Wüsten" nehmen immer mehr den Platz von Seegraswiesen ein, die den Bewohnern viel nahrung boten. Caulerpa ist keine Alternative dazu, sie bildet sogar ein Gift, das Caulerpinin. Es ist nicht gefährlich für den Menschen, macht die Alge aber für Meeresbewohner ungenießbar. Viele wissen das vielleicht selbst aus Erfahrung, dass z.B . Doktoren viele Algen anrühren, Caulerpa jedoch nicht.
    Inzwischen geht man davon aus, dass zehntausende Hektar schon betroffen sind. Durch Stücke an Schiffsschrauben verbreitet sich die Alge noch weiter. Ein Teufelskreislauf.
    Es wird überlegt, eine tropische Schnecke einzusetzen, die in Ihrer Heimat Fressfeind der Caulerpa ist. Sie ist gegen das Gift immun. Auch das ist allerdings ein Risiko, das alles weiter aus dem Gleichgewicht bringen könnte, da die Schnecke im Mittelmeer nicht heimisch ist.
    Das Wachstum der Caulerpa wird von der Eutrophierung des Mittelmeers begünstigt. Durch die Landwirtschaft und Industrie gelangen Nährstoffe ins Meer.
    Seit 2006 geht die Caulerpa-Plage auf mysteriöse Weise zurück. Sie bedeckt jedoch immer noch weite Flächen.

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