Start mit Sangokai Nano

Hallo Boegi,

danke für Deinen Beitrag und die entscheidung pro sangokai.

Ich möchte Dich zunächst darauf hinweisen, dass es nicht darum geht, das Becken voll zu besetzen, wie Du es schreibst.
Sondern, ich möchte nach ca. 4 Tagen von 2-3 Korallen eine Info bekommen, wie das Becken auf Korallen reagiert. Letztlich ist es klar, dass Du am dritten Tag eine komplette Wasseranalytik machst und schaust, wo Du mit den Werten bist. Ca, Mg und KH kann man leicht korrigieren, sofern sich hier schon Defizite ergeben (kann passieren, wenn man das Meerwasserzu früh ansetzt und Kalk ausfällt). Nitrat und Phosphat sollten natürlich in einem Rahmen sein, der für Korallen funktioniert. Wenn Du z.B. Nitrat bis 10-15 mg/L hast, ist das kein Problem. Phosphat sollte aber unter 0,1 mg/L sein. Hier kannst Du entsprechend mit dem kinko anio arbeiten. Bei hohen Phosphatwerten über 0,1 mg/L richtest Du Dich an die Angaben auf der sangokai Webseite zum Produkt kinko anio (hier). Unter 0,1 mg/L nutzt Du die Dosiermenge, die im Dosierplan angegeben ist, denn hier wird eine kombinierte Anwendung mit kinko carb aktivkohle gezeigt. Wenn Du gar kein Phosphat nach 3 Tagen nachweisen kannst, dann setzt Du den Adsorber natürlich NICHT ein!
Es geht also wie gesagt nicht darum, einem riesen Haufen Korallen einem enormen Risiko auszusetzen, sondern nach 4 Tagen mit einer entsprechenden Wasseranalytik als Basis eine Reaktion vom Becken zu bekommen.

Wenn Du Dein Becken vernünftig geplant und aufgebaut hast, wird es bei den ersten Korallen keine Probleme geben. Du wirst also eine ganz andere Motivation haben, weiter zu besetzen, und v.a. bist Du nicht 6 Wochen lang nervös und hast Angst vor Algen oder hast Angst davor, dass Dir nach 6 Wochen Wartezeit die Korallen genauso eingehen (was übrigens genauso wahrscheinlich ist wie am vierten Tag, wenn etwas im Argen liegt, was Du nicht korrigiert hast).

Ich kann Dir nur dazu raten, dass Du Dir eben mit einigen Korallen früh nach dem Start den Weg bereitest und nichts dem Zufall überläßt.

Das sangokai System unterstützt genau diese Vorgehensweise, alle Deine bakteriellen wie auch korallenbezogenen Stoffwechselvorgänge werden über die Nährstoffe gefördert, so dass Du ohnehin nicht befürchten musst, dass den Korallen irgend etwas fehlt.
Die sangokai Dosierung startet schon am zweiten Tag, wenn Du die NANOriffe edition hast, dann dosierst Du 1 Tropfen pro 20 L. Ich Gegensatz zu den "großen" sangokai Produkten findet keine Dosis-Steigerung statt, weil ich Tropfen natürlich nicht mehr halbieren kann. Es bietet sich also an, dass Du das zeitlich regelst, in dem Du die erste Woche nur jeden zweiten Tag die sango nutri-basic All-in-One Lösung zugibst, und erst in der zweiten Woche auf eine tägliche Dosis umsteigst. Eine genaue Dosieranleitung für die NANOriffe edition und auch eine Anleitung zum "Schnellstart" mit sangokai wird in Kürze kommen.

Mit Bakterien arbeite ich nicht, nein. Wenn Du am vierten Tag mit Korallen besetzt, erfolgt hier die Animpfung mit vielen Bakterien und Mikroben, die Du über die Korallen einbringst. Ggf. hast Du auch etwas Lebendgestein, hier hast Du sowieso eine gewisse Menge Bakterien. Sehr wertvoll sind die extrem hochwertigen Biofilme auf den Import-Korallen, da ist nicht nur eine reichhaltige Kalkrotalgenpopulation drauf, sondern eben auch viele Bakterien, ggf. manchaml auch kleine Röhrenwürmer, Scwhämme, etc. Also, diese "Ablegersteine" der Import-SPS z.B. sind super wertvoll, und ich kann hier nur empfehlen, dass man sich eine solche Koralle einmal gönnt, und sich darüber natureigene marine Bakterienkulturen ins Becken holt.

Wegen des raschen Besatzes kann Dir hier im Forum auch von mehreren Leuten geholfen werden, wobei Du Dich hier eigentlich nur Überwinden musst. Es gibt hier keine besondere andere Vorgehensweise, Du musst einfach nur Korallen einsetzen, hast aber eben darüber den Vorteil, dass Du Dein Ökosystem gleich auch auf Korallen trimmst und Du vom Becken eine Info bekommst, dass alles okay ist. Korallen nehmen auch sehr rasch Ammonium auf, d.h. dass Deine anfängliche Stickstoffbelastung gar nicht so hoch ist. Zudem ist Ammonium toxisch auf Nitrit-oxidierende Bakterien, also die, die Nitrit zu Nitrat innerhalb der Nitrifikation umbauen. Wenn Du einen Teil des anfallenden Ammoniums (sofern Du überhaupt welches hast) über Korallen wegziehst, dann ist die Entwicklung der Nitrifikation meistens schneller, weil anfangs hohe Ammoniumkonzentrationen eben zuänchst zu einem hohen Nitritpeak führen, weil die Nitrit-Oxidierer noch gar nicht da sind. Erst bei einer Absenkung der Ammoniumkonzentration durch die Ammonium-oxidierenen Bakterien können die am zweiten Oxidationsschritt beteiligten Nitrit-Oxidierer den Lebensraum besiedeln.

Ein früher Korallenbesatz bietet Dir eben hier auch Vorteile.
Wie Du siehst, empfehle ich das nicht aus Willkür oder weil es einfach mal was anderes ist. Vielmehr bietet es viele Vorteile und führt zu einer schnelleren und einfacherern Aquarienentwicklung.

Hoffe, Deine Fragen habe ich alle beantwortet,

Liebe Grüße
Jörg

Hallo Jörg,

wir hatten gestern ja schon über deine Firma Kontakt. Ich habe mir jetzt auch die Nano Edition bestellt. Da habe ich noch eine Frage. Du schreibst ja wenn man Lebengestein ins Becken einbring brauch man keine zusätzlichen Bakterien. Nun meine Frage schaden diese wenn man Sie trotzdem mit zuführt. Und sollte wie sonnst auch noch ein Teil Sand eines eingefahrenen Becken dazu, oder kann man sich das sparen?

Bye

Marcus

Noch ein Nachtrag. Ich habe vor zunächst eine Scheibenanemone(MINI/MinMax), Weichkoralle und eine Hornkoralle ins Becken zubringen. Welche Weichkorallen bzw Hornkorallen sind denn für mich als Anfänger besonders geeignet? Wenn ich ein stabiles Bechen hingekommen sollen später auch Steinkrallen rein.

Ab wann kann ich Schnecken in bringen?

Bye

Marcus