Algen nach der dritten Woche

  • Hallo an Alle,
    mein Becken mit 450l steht jetzt seit 3,5 Wochen. Läuft mit Sangokai Basis Produkten und der Chem Balance Schiene.
    Wie von Jörg beschrieben habe ich zügig besetzt und aktuell befinden sich 35 Korallen im Becken.


    Selbst die Anemonen aus der Beckenauflösung des Nano stehen hervorragend und den Fischen gehts optisch auch sehr gut. (Fischbesatz startete nach 2,5 Wochen) Aktuell sind 7 Chromis viridis und 2 Falsche A. occellaris drin. Garnelen, Schnecken und Einsiedler zusätzlich.


    An den Steinen, besonders an den Ablegersteinen wachsen büschige Algen. Evtl, Fadenalgen?


    Zudem in strömungstote Zonen leicht lila farbige Beläge mit teilweise fädrigen Anhängen.
    Bläschen sind auf diesen nicht zu erkennen.


    KH 7,25
    PH 8
    PO4 n.N
    SiO2 n.N
    NO3 n.N
    NO2 n.N
    CA 420
    Mg 1150
    Dichte aktuell bei 1.025 (bin ich am senken, lag an das ganze Tranpsortwasser der Korallen und Fische)


    Evtl önnt ihr ja Tipps geben. In zwei Wochen folgen weitere Schnecken, Einsiedler und ein Grudenlpaar.


    Danke und einen schönen Sonntag euch.


    Von den Polypen schaut es für mich in Ordnung aus.







    Gruß Markus

  • Hi
    mit den Braunen Algen ist das immer ne so ne Sache mit dem bestimmen
    aber ich meine und das ist nur eine Vermutung das es kiselalgen sind also
    harmlos und werden auch wieder verschwinden
    Wenn es Kiselalgen sind dann ist das normal das sie frische steine überziehen
    die lila Beläge werden wohl Ansätze von cyanos sein die habe ich auch gerade zwischen
    bei mir sind aber auch diese jetzt auf dem Rückzug

  • Hallo Markus,


    das fädige und etwas buschige sind thallöse Cyanos, die bräunlichen Beläge können wie schon von Daniel vermutet Kieselalgen sein, oder auch Dinoflagellaten.


    Auffällig ist der sehr niedrige Nährstoffgehalt. Du solltest nur sehr trocken abschäumen und ich würde auch zur Dosierung von nutri-complete raten, damit der Hauptnährstoffgehalt stimmt und auf dieser Grundlage das BASIS-System auch optimal wirken kann.


    Bitte lade mal eine Gesamtaufnahme hoch, Detailphoto sind wenig hilfreich, um eine gute Beckenbeurteilung abzugeben.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hi Markus,


    ich habe mein Becken nahezu zeitgleich gestartet. Ebenfalls mit CaribSea und Fiji White.
    Was soll ich sagen, seit 3 Tagen siehts bei mir genau so aus. Die Bilder könnten von mir stammen.
    Nitrat ist minimal nachweisbar aber Phosphat, wie bei dir, auch nicht.
    Wird es bei dir gegen Abend auch schlimmer und morgens ist es eigentlich weg?


    Grüße Lars

  • Hallo Lars,
    das beruhigt mich ein wenig.


    Hallo Jörg,
    danke für deine Tipps. Nutri Complete habe ich bestellt und hoffe ich kann dann mal was nachweisen.
    Wie wachsen den Kieselalgen eigentlich ohne nachweißbaren Silikat? Oder reichen denen auch Spuren davon?


    Beleuchtung ist auf Rat von Jörg auf 3 Röhren Actinic und 5 Marine weiß.
    Aktuell 7Std 100% und 12Std Beleuchtungsphase, wo früh und Abends 1,5Std erst die blauen hochfahren und die weißen folgen.


    Danke







    Gruß Markus

  • Hi Markus,


    ich selbst empfehle keine Blauphase, sondern fahre die Beleuchtung mit einer gleichen Strahlungszusammensetzung hoch wie abends wieder runter. Zu lange Blauphasen können morgens oder abends das Ausstoßen von Zooxanthellen fördern.


    Es können auch andere Mikroalgen sein, mach Dir darüber mal nicht so viel sorgen. Müsstest Du unter dem Mikroskop schauen, was es ist. Aber es können auch ausgestoßene Zooxanthellen sein, die sich auf der Dekoration ansiedeln.


    Lass das Becken sich mal weiter entwickeln und ggf. solltest Du bei akutem Nährstoffmangel und schon gut stehenden und wachsenden Korallen auch den Fischbesatz langsam angehen, damit sich der Nährstoffbedarf besser ausgleicht. Du kannst zwar mit dem nutri-complete arbeiten, aber nichts desto trotz ist ein Nährstoffeintrag über Fische durch die Nähe zu den Korallen effektiver und über den ganzen Tag konstanter als eine zwar spezifische, aber dennoch nicht gleichmäßige Nährstoffversorgung über das nutri-complete mit einer einmaligen Dosierung.


    Wie gesagst, mein Tipp wäre, dass Du keine so ausgedehnte Blaustrahlung erzeugst. Denke daran, dass Fluoreszenz eine Anzeichen von zu viel Strahlung ist. Das ist eine Möglichkeit, Strahlung wieder loszuwerden. Sieht zwar vielleicht schön aus,ist aber bei Nährstoffmangel eher eine ungünstige Umgebungsbedingung.


    LG
    Jörg


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Aktuell 7Std 100% und 12Std Beleuchtungsphase, wo früh und Abends 1,5Std erst die blauen hochfahren und die weißen folgen.


    ich selbst empfehle keine Blauphase, sondern fahre die Beleuchtung mit einer gleichen Strahlungszusammensetzung hoch wie abends wieder runter. Zu lange Blauphasen können morgens oder abends das Ausstoßen von Zooxanthellen fördern.[...]
    Wie gesagst, mein Tipp wäre, dass Du keine so ausgedehnte Blaustrahlung erzeugst. Denke daran, dass Fluoreszenz eine Anzeichen von zu viel Strahlung ist. Das ist eine Möglichkeit, Strahlung wieder loszuwerden. Sieht zwar vielleicht schön aus,ist aber bei Nährstoffmangel eher eine ungünstige Umgebungsbedingung.


    Hallo Jörg,


    wenn ich das richtig verstanden habe, wird hier in der Blaulichtphase keine Strahlung extra erzeugt, sondern das Licht wird nur nicht durch weißes Licht überdeckt. Welchen Unterschied macht es für die Koralle, ob das blaue Licht alleine einwirkt oder ob zusätzlich andere Spektren auftreffen? In der Blaulichtphase bekommt die Koralle doch insgesamt nicht mehr, sondern weniger Licht. Und auch nicht mehr Blaulicht, sondern die gleiche Intensität wie für den Rest des Tages.
    Nach meinem Verständnis sieht man die Fluoreszenz tagsüber lediglich nicht. Da das Blaulicht aber vorhanden ist, müsste auch die Fluoreszenz vorhanden sein.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    ich glaube, dass es im Photoakklimatisationsprozess nicht so linear zugeht, wie Du es anhand der Strahlungsintensitäten darstellst.


    Auch wenn ich mich jetzt auf ein rein spekulatives Niveau begebe, was nichts desto trotz mit praktischer Erfahrung hinterlegt ist, dann macht es für die Photoynthese einen Unterschied ob Du mehr oder weniger monochromatisch oder polychromatisch beleuchtest.


    Ausserdem ist da durchaus ein unterschied, ob Du Blau auf 100% anlegst und Weiß dazu hochnimmst, oder ob Du alles gleichmäßig hochnimmst und darüber auch anfangs und abends einen geringeren Anteil an Blaustrahlung hast. Aber das ist vielleicht auch gar nicht mal so bedeutungsvoll.


    Ich sehe in der Blauphase v.a. ein Problem der Photoakklimatisation, und wenn Becken Probleme mit Dinoflagellaten oder Cyanos habe, die auf Strahlungsstress hindeuten, dann versuche ich reine Blauphasen zu verhindern. Praktisch zeigt das oft oder fast immer Erfolg, und das ist letztlich das, was aquaristisch zählt, zumindest für mich in der Beratung. Dass das für Dich inhaltlich bzw. thematisch unbefriedigende ist, kann ich nachvollziehen, aber für mich zählt die Praxis mehr und ich kann hier wie gesagt nur hypothetisch bzw. spekulativ vermuten, dass das Problem nicht die Strahlungsintentsität an sich ist, sondern der Wechseln von mehr oder weniger monochromatischem Licht zu polychromatischem Licht und abends wieder zurück zu monochromatischem Licht ist. Das sind keine konstanten Umweltbedingungen und die sind auch in der Natur im Strahlungsspektrum nicht so extrem.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,
    danke für deine Antworten. Es war wieder sehr hilfreich. Dann habe ich das falsch interpretiert, hatte bewusst weniger blaulastige Röhren gewählt und dachte eine morgendliche und abendliche Monophase seien nicht schlimm.


    Was empfiehlst du mir für eine Beleuchtungsdauer gesamt mit beiden Kanälen inkl Dimmphase und was empfiehlst du an Dauer auf beiden Kanälen mit 100%.



    Vielen Dank und allen einen schönen Start in die Woche.
    Gruß Markus



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  • Hallo Markus,


    ich empfehle 12 Stunden maximal inkl. aller Dimmphasen. Bei Sonnenaufgang fahre ich die Lampe innerhalb von 30-45 min. auf ca. 70-80% der maximalen Tages(!)Leistung hoch, und abends wieder runter. Dazwischen kann man dann schauen, ob man parabelförmig auf 100% hochgeht, oder nochmal innerhalb von 1-2 Stunden auf 100% fährt, wie auch immer, das macht dann letztlich den Kohl nicht fett. Wichtig ist nur, dass es wie in den Tropen schnell angeht und abends auch schnell wieder ausgeht. Gerade ausgedehnte Dimmphasen abends mit zwar geringer Beleuchtungsintensität können stressig sein. Die Photosysteme sind über den Tag auf Volllast und dann ist abends jede Minute länger stressig, die eine Koralle bzw. die Zooxanthellen dann immer noch bewältigen muss. Der hohe pH-Wert abends und die hohe Sauerstoffsättigung im Korallengewebe bewirken oxidativen Stress und das ist nicht gut, weder für Koralle noch für die Zooxanthellen!


    Infos dazu findest Du in den SANGOKAI Empfehlungen A-Z auf http://www.sangokai.org, dann Kategorie Wissen. Stichwort Beleichtung bzw. Blauanteil in der Beleuchtung.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hallo Zusammen,


    muss da nochmal nachhaken, habe ich da richtig versande das man so wenig wie möglich Blauphasen erzeugen soll.


    Um den Korallen weniger Stress auszusetzen ?


    Also das hochfahren der Lampe zügig durchziehen und dann das Blaue komplett weg lassen oder mitlaufen lassen ?


    Beste Grüsse,



    Oliver

  • Hi,
    genau wie CeiBaer schreibt.


    Es geht darum, möglichst konstante Umweltbedingungen zu generieren. In der Natur geht das Licht auch nicht Blau auf, wird dann weiß und wird abends wieder blau. Unter Wasser schon gar nicht. Zumal sich das Spektrum morgens und abends sogar genau anders herum verhält. Es heißt Morgen- und Abendröte, weil genau zu dieser Zeit sogar Blau fehlt.


    Während also in der Natur morgens und abends der Energiegehalt der Gesamtstrahlung kurzzeitig geringer ist, machen wir es mit den Blauphasen genau anders herum und geben die energiereichste Strahlung ins Becken, die wir im sichtbaren Licht haben.


    Dadurch können ausgedehnte Blauphasen v.a. in Nährstoffmangelsituationen sehr kritisch sein und wie hier diskutiert auch das Ausstoßen von Zooxanthellen bewirken.


    In den Tropen ist der Sonnenaufgang und Untergang sehr schnell, das können wir im Riffaquarium gerne auch so umsetzen, wie es in der Natur ist.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • O.K also habt ihr gar keine Blauphasen (nur blau) nur in Kombination mit weis ?


    Sorry, wenn ich so doof frage aber ich glaube dann müsste ich die Lampe anders ansteuern.



    LG,


    Oliver

  • sorry konnte nicht mehr editieren habe es jetzt geschnallt keine extra Blauphasen.


    Aber sehr schade so sieht man manche schöne leuchtende Koralle nicht, manche sehen echt Hammer unter dem Blauen Licht aus .



    LG,


    Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von j0k3r ()

  • Hallo Jörg,
    wir sofort geändert.


    Spekulativ, wäre es sinnvoll eine rotlichtphase als morgen und Abendröte aus dem Süsswasserbereich zu nutzen? Oder wieder eher für das Becken sinnlos und nur für uns ansehnlich.


    Ich hab ein 1500 Diskusschaubecken bei dem solche Farbspiele abends und morgens sehr attraktiv wirken und mich schon öfters gefragt warum im Meerwasser eher Blautöne als Abendphase genutzt werden.


    Danke
    Gruß Markus



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Hallo Markus,


    Rot dringt nur knapp 1 m ins Wasser ein und ist soggesehen im Riff so gut wie nicht vorhanden und spielt photobiologisch keine Rolle. Im Süßwasser ist das sicherlich anders! Eine Rotphase wäre dahingehend falsch interpretiert, ich wollte es nur beispielhaft zeigen, dass wir teilweise Dinge machen, die völlig abseits natürlicher Gegebenheiten sind. Allerdings können hohe Rotanteile in der Beleuchtung auch Probleme mit Algenwachstum oder Cyanos verursachen.


    Oliver: klar gibt es da einen ästhetischen Aspekt und die Fluoreszenzen in Korallen sind wirklich beeindruckend.


    Du kannst gerne eine Blauphase machen, es geht v.a. aber darum, dass man bei akuten Problemen mit Algen, Cyanos oder Mikroalgen wie Dinoflagellaten überlegen sollte, ob eine Blauphase Sinn macht und ob es ggf. nicht auch kontraproduktiv ist. Die tollsten leuchtenden Korallen bringen wenig, wenn das Becken voll ist mit Schmieralgen.


    Korallen wie LPS, Zoanthus oder Scheibenanemonen werden teilweise ja auch in extrem blaulastigen Becken gepflegt. Bis zu einem gewissen Grad kann man das auch machen, aber es muss eben der Nährstoffgehalt stimmen und sonst alle Umgebungsbedingungen, damit es nicht zu Problemen kommt.


    Für Einsteiger oder auch eben bei Problemfällen sollte man die Umgebungsbedingungen allerdings möglichst sinnvoll einstellen. Extreme Einstellungen bedeuten eben auch höhere Anforderungen an das Können des Riffaquarianers, Korallen unter solchen Bedingungen gesund zu erhalten.


    LG
    Jörg

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