LPS - Gorgonien- Becken MIT Sangokai

  • Hallo,


    nachdem ich irgendwan im letzten Jahr miot Sangokai komplet aufgehört habe, steige ich jetzt wieder ein. Grund war damals dass innerhalb von paar Wochen sämtliche Korallen, die vor Sangokai und ne Zeitlang mit Sangokai super standen, absolut ausbleichten. Unter den SPS war ne grüne Acro, die seit sie in mein Becken kam, etwa 10 fach gewachsen ist, einige tischförmige rote Montis, die Hoffmeisteri und Seriatopora caliendrum. Alle sind unglaublich weiß geworden, verloren Farbe und aus war es dann recht schnell mit dem Gewebe. Auch die Euphyllien und andere LPS sind recht bleich geworden. Zu dieser Zeit war auch noch ein riesiges Algenrefugium (gleiche Grundfläche wie das Becken selbst) angeschlossen. Zusammen mit Jörg hatten wir überlegt was man ändern müsste, damit es dem Becken besser ging, aber keine der Maßnahmen hat wirklich gefruchtet. Bis ich das Refugium aus dem Verkehr zog, sämtliches LS aus dem Technikbecken rausnahm und das LS in Becken gegen Keramik austauschte. Die Seriatopora hat sich erholt, alle anderen SPS sind eingegangen. Für die war es wohl zu spät. Das war bitter, den vorher wuchsen sie enorm und ich habe sehr viele Ableger abgeben können. Nun hatte ich diese Korallen selbst nicht mehr im Becken.


    Danach habe ich kein Sangokai mehr zugegeben. Und das Becken ohne Aditiva bis auf Balling weiter laufen lassen. Die LPS bekamen wieder Farbe.
    Phosphat und Nitrat waren da nie nachweisbar. Das Becken lief gut, allerdings habe ich keine SPS mehr eingesetzt.


    Dann bekam ich eine Milka, die braun war. OK dachte ich, die wird schon farbig, bei meinen Werten. Nun, wurde sie nicht und ab einem Zeitpunkt (etwa 3 Monate nach dem Einsetzen) verlor sie recht schnell ihr Gewebe bis auf einen Ast und auch die übriggebleibene Seriatopora verlor ihr Gewebe ganz. Also habe ich die Werte gemessen und oh Schreck. 50 mg/L Phosphat und 65 mg/L Nitrat im Becken. Oops. Also einen 50 % WW gemacht über 3 Tage, Diakat B rein, Aktivkohle rein. Vor dieser Zeit war ich beruflich echt eingespannt und habe zugegeben das Becken so nebenher gefahren. Mit schlimmen Folgen.



    Dann habe ich festgestellt dass auch meine Steuerung im Eimer war und das Becken auf 27 ° C aufheizte, aber nur 24,5 anzeigte. Ebenso hat die Dosieranlage, welche durch den gleichen PC und Programm gesteuert ist ihren Dienst versagt. Denn Mg war bei 1200, Ca bei 380, kH bei 5. Und die Salinität etwa bei 32. Ok das erklärte, warum irgendwie alle Korallen schlecht standen und die wunderschöne Fungia, sich gänzlich zusammenzog.


    Also habe ich die Software nochmals draufgespiellt und getestet. Nun lief es wieder. Die Ca, Mg, kH und Salinität auf die richtigen Werte gebracht und wieder mit Sangokai, allerdings in der kleinesten Dosierung angefangen. Ich werde es vorerst auch nicht steigern.


    Die Korallen erholen sich zusehends. Der Rest Milka, der noch Gewebe hatte, verliert es nicht mehr und ist schön expandiert, wenn auch noch recht braun. Ah, aber über eine recht lange Zeit haben sich alle Faviaartigen, Micromusas und Acans sehr langsam in meinem Becken verabschiedet. Da habe ich echt noch nicht herausgefunden, woran das liegen mag. So ca 1 Jahr brauchen die Korallen bei mir, bis sie nicht mehr sind. Es geht wirklich sehr langsam, aber unaufhaltsam.


    Weiter habe ich die Beleuchtung meiner DIY Led Lampe angepasst und royal blau gegenüber von blau noch mehr zurückgefahren.


    Jetzt heißt es abwarten wie es wird.


    So zwischenzeitlich überlegt man schon, das Ganze aufzugeben, aber wenn es mit dem Becken wieder bergauf geht, dann mag man es doch nicht hergeben ;)


    lg
    Evie

  • Gib niemals auf, du schaffst das schon! Wenn du nicht so viel Geld in die Korallen stecken möchtest und die nacher ggf. eingehen, dann kauf doch mini bzw S / Nano Ableger und schau ihnen beim Wachsen zu :)


    Ansonsten ein Bericht der einen zum Nachdenken bringt und sehr interessant. Vielleicht hatte ja schon jemand ein ähnliches Problem

  • Hi


    Uff, das ist echt eine Harte geschichte ! ich wünsch Dir viel Glück, Erfolg und durchhaltewillen !


    Hm, was mir eingefallen ist / aufgefallen ist beim lesen, offensichtlich kannst du die Probleme nicht unbedingt lokalisieren. Wäre es vielleicht interessant bei Triton ein ICP-OES zu machen ? Nur um sicherzugehen das Du Dir nicht aus irgendwelchen Quellen ein Schwermetall im Wasser eingefangen hast und dir das den ganzen Ärger bereitet.


    Grüße
    Michael

  • Hallo,


    es geht voran. Nach den eingeleiteten Maßnahmen nun heute folgende Werte mit Glibers-Tests gemessen:


    Ca 440 mg/L
    Mg 1320 mg/L
    kH 7
    PO4- 0,13 mg/L


    Und mit dem Marchery&Nagel
    No3- 25 mg/L


    Also bin ich Wertetechnisch auf gutem Weg :) Und das am Tag 5 nach Start der Maßnahmen.


    Der Gewebeverfall bei den LSP scheint gestoppt zu sein.


    Was nur nicht wirklich funktioniert ist der Ca-Verbrauch. Man sollte meinen, dass der Wert an einem Tag um xy sinkt und man dementsprechend xy mL Ca1 und Ca2 Lösung zugeben muss. Was bei kH durchaus funktioniert, diese sinkt am Tag um 0,5 und kann zuverlässig angehoben werden (KH noch mit eigener kH-Lösung, nicht mit Sangokai) Das funktioniert bei Ca irgendwie überhaupt nicht.


    Erster gemessener Wert am 11 März war 390 mg/L. Das erforderte eine Anpassung um 40 mg/L. Also 250 mL der Ca-1 Lösung. Der am nächsten Tag gemessene Wert war 445 mg/L. OK, man muss das Nettovolumen des Beckens schätzen und kann sich schon um etwas verschätzen. Nach der Zugabe von gleicher Menge Ca-2kletterte der Mg Wert von 1230 auf 1320.


    Nach 2 weiteren Tagen ohne erneute Anpassung befand sich
    Ca bei 440 also um 5 mg/L gefallen
    Mg bei 1320 also unverändert.


    Was ich nicht so ganz bei Sangokai nachvollziehen kann ist, dass Ca-1 und Ca-2 immer in gleichen Volumina hinzugegeben werden. Wenn aber Calcium im System schneller verbraucht wird als Magnesium, habe ich irgendwann ein Überschuss an Magnesium im Becken, wodurch wiederum Ca noch mehr ausgefällt wird. Ich bin mir grad nicht wirklich sicher, ob das auf Dauer funktionieren kann.


    Und was ich noch beobachtet habe ist, dass sich die Salinität nach Zugabe von Ca-1 und Ca-2 in meinem System nicht verändert hat. Ich messe mit einem Refraktometer, kalibriert auf 35 PSU. Wenn nun mein Ca-Wert langsam fallen sollte, ergeben sich auch seltene Gaben der Lösungen, was noch seltener zum Salinitätsanstieg führt. Ergo wird recht selten Wasser aus dem System entnommen und duch Osmosewasser ersetzt.


    Da fehlen mir Langzeiterfahrungen, aber ich werde berichten, in welchen Zeitabständen ich die Salinität tatsächlich anpassen muss.


    Michael,


    eine Analyse bei Triton ist sicherlich eine Möglichkeit, habe ich nur noch nicht in Betracht gezogen. Vielleicht mal :)


    schönes WE
    Evie

  • So hab bei Sangokai gelesen. Erst 1 L von Ca-1 und 1 L von Ca-2 auf 100 L Wasser erhöhen rechnerisch die Salinität auf 36, irgendwas. OK von den Mengen bin ich ja noch meilenweit entfernt. Also Lesen bildet doch :EV48CE~136:

  • Mit dem Ca ist mir auch schon, quasi gerade eben, passiert. Erst war der Ca mehrere Wochen quasi festgenagelt auf ca 420 mit ca 7mg/l Verbrauch am Tag. Und in der letzten Woche ist er nun um etwa 70mg/l gefallen. Also auf einmal ein täglicher Verbrauch von ca 17mg/l. Der KH Verbrauch ist weiterhin konstant. MG auch keine großen Änderungen. Bin mal gespannt. War nur etwas geschockt vom Sprung beim Ca-Verbrauch.

    Gruß, Basti

  • Hallo Evie,


    gib mir doch mal Dein Gesamtnettovolumen an und was Du genau dosiert hast. Ich rechne das mal nach, ob es überhaupt stimmen kann, was Du an Messwerterhöhung festgestellt hast.


    Wenn Du von 390 mg/L Ca auf z.B. 420 mg/L erhöhen möchtest, dann brauchst Du pro 100 L Gesamtnettvolumen in Deiner Anlage 30x 2,5 mL = 75 mL. Ich weiß nicht, auf welchen Wert du erhöhen wolltest, aber nehmen wir mal 420 mg/L an, dann hättest Du mit 250 mL Ca-1 Gebrauchslösung ein rückgerechnetes Nettovolumen von ca. 330 L. Ist das so halbwegs richtig?


    Der Magnesiumgehalt steigt nur anteilig zum Chloridgehalt, und der ist äquivalent zum Anstieg in der Salinität! Du erhöhst also nicht den Magnesiumwert, sondern Du gleichst nur den Anteil aus, der sich über die Chlorid-Anreicherung ergibt. Daher ist Dein Mg-Anstieg auf 1320 mg/L absolut unrealistisch. Gerne kann ich Dir wie gesagt ausrechnen, was Du genau an Mg dosiert hast, mit den 250 mL Ca-2. Dann kannst Du Deine Magnesiummessung überprüfen.


    Magnesium kannst Du aber eigentlich praktisch gesehen vernachlässigen, wenn Dir der Wert nicht zu stark absinkt, z.B. unter 1000 mg/L, musst Du da auch nicht groß was machen. Die meisten Becken verbrauchen deutlich weniger Magnesium als die Leute immer nachschütten!


    Liebe Grüße,
    Jörg

  • Hallo Jörg :phat:


    Als Nettovolumen habe ich 250 L angenommen. Zusammen mit dem Volumen im Technikbecken. Erhöhen wollte ich den Ca Wert von 390 auf 430. Also um 40 mg/L
    Gerechnet habe ich 2,5 (die Erhöhung um 1 mg/L auf 100 L) x 2,5 (Faktor um auf 250 L zu kommen) x 40 (die Konz, die ich erhöhen wollte) Das macht ein Volumen von 250 mL aus. Das habe ich dann zudosiert. Von jeder Ca-1 und Ca2 also 250 mL.


    Die nach einem Tag gemessenen Werte habe waren:
    Ca 445 mg/L. (vorher 390. übrigens im ersten Post schrieb ich 380, was aber nicht stimmt, wie ich meinen Zetteln am Becken entnehmen kann)
    Mg Wert 1320 mg/L. (vorher 1230)


    Beide Tests wurden mit Gilbers-Referenz überprüft und stimmten auf den Punkt genau.


    Ich wiederhole die Tests heute noch mal. Weil ich gerne wissen will, wie die sich verändern.
    Korallen stehen gut. Der eine übriggebliebene Milkaast ist voll expandiert und das Gewebe reicht bis zur Klebestelle (normal, denn nachdem ca 2/3 der Koralle hin war, habe ich das letzte Stück einfach neu geklebt.


    Fungia ist zwar noch nicht expandiert, aber ich sehe, dass sie Gewebe nachbildet, denn das Skelett was an einigen Stellen offen zu Tage trat wird immer weniger sichtbar. Ich hoffe, sie erholt sich ganz.


    Das mit Magnesium im niedrigen Bereich kann ich aber nicht so ganz unterschreiben. Zumindest merke ich unterhalb von 1200 mg/L dass es den Euphyllien nicht mehr gut geht. Die sind dann recht klein und nich expandiert. Erhöht man den Wert wieder, kann man die Reaktion der Euphylien förmlich sehen. Und ich habe recht viele Euphyllias im Becken. Andererseits habe ich ja auch keinen stetigen und starren Magnesiumverbrauch. Also musste ich in der Vergangenheit nicht über die Dosieranlage täglich erhöhen, sondern nach Messung nach Bedarf.


    lg
    Evie

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  • Hallo Evie,



    Deine Erhöhung ist viel zu hoch, Infos dazu habe ich auch in meinen SANGOKAI Empfehlungen A-Z oder auch bei den chem-balance Produkten. Du förderst mit einem hohen Ca-Gehalt nur die KH-Fällung, das macht keine Sinn. Erhöhe auf 420 mg/L, max. 425 mg/L, aber mehr nicht! Ich selbst fahre mein Becken bei 415-420 mg/L.


    Deine Beobachtungen zu den Euphyllias hinsichtlich des Magnesiumgehalts habe ich so noch nicht gemacht. Letztlich ist eine solche praktische Reaktion aber natürlich ein Punkt, bei dem ich Dir schlecht widersprechen kann und auch nicht möchte. Aber nachvollziehen kann ich es nicht, bis 1100 mg/L Magnesium hatte ich nie praktische Auswirkungen. Zumal eine Koralle mit Magnesium hinsichtlich der Calcifikation gar nichts zu tun hat.


    Ich würde hier auch nicht ausschliessen, dass es ein Begleitfaktor war, vielleicht hast Du mit dem Magnesium auch zusätzlich etwas an Verunreinigungen dosiert, was die Euphyllias brauchten. Aber das ist rein spekulativ.


    Wenn Du 250 mL Ca-2 Gebrauchslösung auf Deine 250 L Nettovolumen dosiert hast, dann hast Du damit 2,1 mg/L Magnesium dosiert!
    Das ist die Menge, die sich anteilig zur Salinität durch den Chlorid-Eintrag ergibt! Du hättest also statt 1230 mg/L lediglich 1232 mg/l messen müssen... aber nicht 1320!


    Der Anstieg von 1230 mg/L auf 1320 mg/L kommt also nicht vom chem-balance! Entweder es ist ein Messfehler, oder Du hast mit etwas anderem Deinen Mg-Gehalt beeinflusst!


    Grüße
    Jörg

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