Fragen zu den Sangokai-Empfehlungen von A-Z

  • Hallo,


    die genannten Einstellungen w=255, b=255, rb=180-200, r=5 sind meine Empfehlungen für die Sirius und die Hybrid.
    Diese Verteilung kann dann über die Lampenintensität je nach Bedarf dann gedimmt werden.


    Der langwellige Blaukanal kann genauso hoch gefahren werden wie weiß, aber royalblau sollte anteilig niedriger sein.


    Rotstrahlung erachte ich für physiologisch wenig nützlich und ein zu hoher Anteil kann erfahrungsgemäß auch Cyanobakterienwachstum fördern.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hi,


    Sollen wir dafür ggf mal eine vordefinierte Konfiguration für die Sirius und Hybrid erstellen? Würde vielen Anfängern helfen.

  • Wäre super. Muß einen Freund bitten mit Laptop vorbei zu kommen da wir zu Hause nur ein Tab haben. Wenn ich meine 6 Stück X6 von Hand verstellen muß dreh ich immer durch... :(


    Grüße Torben


    Gesendet von meinem Handy mit Tapatalk

  • Hallo Jörg,


    ich würde mich hier gerne mal einhaken, allerdings gehts nicht um Korallen(Tiere) sondern um Algen(Pflanzen):
    Ich habe das Gefühl, dass meine Algen im Refugium sehr langsam wachsen, es handelt sich um die klassische Drahtalge/Chaetomorpha linum.
    Ich nutze allerdings kein Sagokai, aber die Spektrumfrage dürfte ja unabhängig davon zu beantworten sein.


    Ich habe aktuell 2 kleine T5 6500K (je 8W) drüber, allerdings das Gefühl, dass das Licht nicht ausreicht.
    Gibt es auch bei der klassischen Photosynthese ein ZUVIEL an Beleuchtung oder könnte ich hier gefahrlos eine weitere T5 oder zusätzliche LEDs hängen?
    In diesem Zusammenhang: welcher Farbbereich ist für die Algen ideal? Wären auch warmweiße oder zusätzliche rote LEDs zu empfehlen oder ist das hier ähnlich wie bei den Zooxantellen, dass das Licht eher kalt und bläulicher sein sollte?


    BG
    Thorsten

  • Zitat

    Hi,


    Sollen wir dafür ggf mal eine vordefinierte Konfiguration für die Sirius und Hybrid erstellen? Würde vielen Anfängern helfen.


    Super Idee!
    Gabs hier nicht schon mal einen Thread dazu?

    Gruß,
    Markus

  • Hallo Jörg,


    ausgehend von diesem Thread kommen jetzt meine nächsten Fragen.


    Gedanklicher Hänger: KH


    Du schreibst in deinen Empfehlungen zur Karbonathärte:


    "Der Carbonatgehalt im Wasser wird auch über den CO2-Eintrag aus der Luft im Rahmen des Gasaustauschs beeinflusst, wie es beim Thema → Kalkhaushalt-Stabilisierung erörtert wird. Wenngleich sich durch den CO2 -Eintrag die KH im Wasser nicht verändert, weil sich CO2 als Säure verhält und zugleich einen Carbonatanteil und auch einen Säureanteil abgibt und sich dadurch das Puffervermögen des Wassers in der Nettobilanz nicht verändert, kann sich der KH-Verbrauch im Meerwasser auch unabhängig von einem Calciumverbrauch durch kalkabscheidende (calcifizierende) Organismen wie Korallen oder Muscheln darstellen."


    Und zur Kalkhaushalt-Stabilisierung:


    "Im Zuge der Calcifikation (Kalkskelettaufbau durch Korallen oder Muscheln) werden sowohl Calcium als auch Carbonate verbraucht, während andere autotrophe Stoffwechselwege wie die Photosynthese oder die ebenfalls autotrophe Nitrifikation nur Carbonate als anorganische Kohlenstoffquelle verbrauchen."


    Mein Verständnisproblem liegt nun darin, dass sich zwar (u.a.) einerseits durch CO2-Eintrag über die Luft und andererseits durch Carbonatverbrauch der Photosynthese ein von der Calcifikation unabhängiger KH-Verbrauch ergibt, die KH im Wasser aber andererseits durch den CO2-Eintrag nicht verändert wird.


    Ich hoffe, du verstehst, was ich meine und kannst das Rätsel auflösen.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    ja, glaube ich weiß, was Du meinst. Meine Darstellungen ziehen letztlich auf die klassische Balling-Anwendung ab, die da besagt, dass man äquivalent gleiche molare Mengen Ca und CO3 zuführt. Es wird also bei der ganz klassischen Anwendung genau so viel Karbonat dosiert, wie an Calcium dosiert wurde, weil Balling die Stöchiometrie in der Kalkbildungs-Gleichung einhalten wollte.


    Das ist aber das Problem, dass die calcifizierenden Organismen auch Carbonat nutzen, das über den Gasaustausch ins Wasser gelangt ist. In dem Falle wäre also die Carbonat-Dosierung über Balling zu hoch und die KH steigt an, weil eben eine aktive Zufuhr von Carbonat über das NaHCO3 stattgefunden hat. Der CO2 Eintrag ändert die KH nicht, aber bezogen auf den Gesamtcarbonatgehalt steigt die KH an.


    Hinsichtlich der Photosynthese bei wachsenden(!) Populationen von Algen oder auch Nitrifikanten will ich sagen, dass diese Aktivitäten auch Carbonate verbrauchen, wodurch die Alkalinität (also die "KH" wie wir sie synonym benutzen) sinkt, auch unabhängig vom Calciumgehalt (weil es mit der Calcifikation nichts zu tun hat). In dem Falle würde die klassische Balling-Anwendung Calcium anreichern.


    In stehenden Populationen gleicht sich die CO2-Assimilation über die Respiration in der Nettobilanz aus und hat gar keinen Effekt auf Carbonatgehalt oder KH.


    LG
    Jörg

  • Der CO2 Eintrag ändert die KH nicht, aber bezogen auf den Gesamtcarbonatgehalt steigt die KH an.


    Danke, Jörg.
    Das war der Knackpunkt und jetzt ist es klar geworden, was du meinst.


    Ich habe mit Hans-Werner vor längerer Zeit schon einmal diskutiert, weil er den vom Calcium unabhängigen KH-Verbrauch leugnet. Da ging es allerdings eher um das Phänomen, dass in frischen Becken zunächst nur KH nachdosiert werden muss, während Calcium noch lange stabil bleiben kann. Für die nächste Debatte bin ich jetzt besser gerüstet. :D


    Grüße
    Ingrid

  • hallo,



    ich habe bzw plane ja mein flachriff.. das becken hat eine grundfläche von 100x40 cm. nun war meine überlegung da eigentlich mit 2 strömungspumpen jeweils am ende aber versetzt eine ringströmung zu erzeugen.


    in den neuen empfehlungen steht man könnte es auch mit pumpen auf einer seite versuchen, das wäre optisch natürlich schöner da das becken quasi als raumteiler fungiert. und auf der einen seite eh ein technickabteil integriert ist. nun wäre das aber sicher nicht die optimale lösung für die bewohner oder?



    die gestaltung im becken ist dann natürich eher flach und relativ mittig.


    und gut das in den empfehlungen die ausrichtung angesprochen wird. ich hätte die pumpen leicht zur oberfläche bzw scheibe ausgerichtet..

    Gruß Michael


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  • ich bin jetzt davon ausgegangen das eine ringströmung am besten wäre

    Gruß Michael


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  • Du hast dadurch ja auch eine Zirkulationsströmung von der einen zur anderen Seite und jeweils passiv zurück. Aus den sangokai Empfehlungen geht hervor, dass es nicht das eine einzige Strömungskonzept gibt!
    Wenn Du durch Deine Gestaltung keine Ringströmung hinbekommst, dann ist das Thema Ringströmung auch entsprechend nicht die beste Lösung für Dein Becken, bzw. gar keine Lösung!


    Jörg

  • okay, verstanden. ich sollte aufhören zu denken das es eine optimale lösung für ein Problem gibt :)


    danke für die schnelle beantwortung meiner fragen

    Gruß Michael


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  • Naja, eine optimale Lösung gibt es immer :-))) Aber die muss man sicherlich auch praktisch mal überprüfen und schauen, wie es am besten passt. Wenn Du Dein Becken soweit als Raumteiler locker und eben dann im Stirnbereich flach baust, damit sich das Wasser gut verteilen kann, dann wird das so sicherlich funktionieren.
    Was bei dieser Anordnung immer etwas problematisch sein kann ist die Kahmhautbildung, weil die Strömung auch die Oberfläche vom Ablauf wegdrückt und sich dadurch also im Bereich der stirnseitigen Wasseroberfläche eine Kahmhaut bilden kann.


    LG
    Jörg

  • das mit der kahmhaut ist ein guter denkansatz. wenn ich nun die pumpe auf der der seite des ablaufs in den unteren bereich setze sollte es doch nicht ganz so enorm ausfallen oder? auf der anderen seite dann wieder im oberen bereich

    Gruß Michael


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  • Wenn Du die Zirkulationsströmung von unten nach oben einrichtest, wird alles in Richtung Ablauf gedrückt. Dafür muss aber dann Deine Gestaltung auch geeignet sein, mit Sandboden wirst Du Dir das natürlich alles wegspülen. Aber es gibt dazu auch Lösungen und Pumpeneinstellungen, die das mit der Kahnhaut auch unproblematisch machen.
    JÖrg


  • Danke, Jörg.
    Das war der Knackpunkt und jetzt ist es klar geworden, was du meinst.


    Ich habe mit Hans-Werner vor längerer Zeit schon einmal diskutiert, weil er den vom Calcium unabhängigen KH-Verbrauch leugnet. Da ging es allerdings eher um das Phänomen, dass in frischen Becken zunächst nur KH nachdosiert werden muss, während Calcium noch lange stabil bleiben kann. Für die nächste Debatte bin ich jetzt besser gerüstet. :D


    Grüße
    Ingrid

    Hallo Ingrid,


    ich denke Balling hat recht, dass es keinen vom Ca unabhängigen KH-Verbrauch (durch Kalzifikation und das hat B. wohl gemeint) gibt oder geben kann.
    Auch muss unterschieden werden, was mit KH gemeint ist. Bei der KH-Messung über Tröpfchentest wird die Säurekapazität/Pufferkapazität gemessen; und nur indirekt der Karbonatgehalt des Wassers "hochgerechnet". Auch der pH-Wert des zu messenden Wassers spielt bei der KH-Bestimmung somit eine Rolle. Bei viel CO2-Eintrag wird der pH-Wert sinken (wobei das meiste CO2 in Wasser nicht als Kohlensäure oder Hydrogencarbonat-Ion vorliegt, sondern als hydratisiertes CO2) und die Säurekapazität sich verringern, obwohl der Karbonatgehalt unverändert ist.


    Ich vermute mal, dass der Photosynthesestoffwechsel der Zooxanthellen über CO2-Verbrauch läuft und der Kalzifizierungsprozess der Korallen über Hydrogenkarbonat/Karbonat-Verbrauch. Und da wird nun mal ein Mol-Ca mit 1 Mol CO3 verbraucht.

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