Mein 660 Liter Riffaquarium

  • Hallo zusammen,


    in diesem Thread stelle ich mein seit etwas weniger als 1 Jahr lang laufendes Riffaquarium vor. Wie ich schon vor einiger Zeit einmal geschrieben habe, habe ich damals (vor etwa 15 Jahren) dieses Becken als Sonderanfertigung für einen Bürotisch gebraucht gekauft. Daraus wurde dann ein Süßwasserbecken. Zwischenzeitlich hat sich der Bürotisch zersetzt und ioch habe mir ein passgenaues Profilgestell gebaut.
    Nun, seit etwa 1 Jahr ist dann nach einem Umzug ein Riffaquarium draus geworden.


    Es ist nun ein zu 100 % Unikat. Alles ist selbst zusammengebaut: Von der Technik bis zum Riffaufbau. Gut ich gebe zu, die Pumpen und den Abschäumer sowie die Heizung habe ich nicht selbst gebaut, aber den Rest schon.


    Zuerst gibts mal mein allererstes Youtube Video, dass ich eben probehalber mal gedreht habe und in relativ schlechter Qualität hochgeladen habe. Sorry schonmal dafür. Die nächsten Videos werden besser. Versprochen.



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    Wie meine Lampe und das Technikbecken gebaut wurde habe ich ja schonmal beschrieben (siehe Links in meiner Signatur). Zum Riffaufbau und den Bau der Rückwand komme ich später.


    So jetzt hoffe ich mal, dass der Link da obern funktioniert. :2_small9:

  • Hey,
    ja mach ich mal, und danke für den Tip.


    Viel mehr würde mich mal interessieren, wie man ein Youtube Video hier implementieren kann, dass man von diesem Forum aus sehen kann.


    Ich dachte man bräuchte nur den Youtube-Button klicken und dann die URL da rein setzen. Oder geht das anders?

  • Hier Volkers Video zum direkt anschauen:


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    Mit dem Link bei Youtube klappt's auch, mit dem den du oben versucht hast nicht ?( Frag mich aber bitte nicht warum :pinch: Keine Ahnung...

  • Hallo Volker,


    vielen Dank für Deine Beckenvorstellung und das tolle Video, dass doch gar nicht so schlecht geworden ist :thumbup:
    Da sieht man, wie viel Arbeit, Zeit und Liebe Du da reingesteckt hast.


    Du hattest übrigens einen Link eingegeben, der sich hier nicht darstellen lässt. Warum das so ist, kann ich Dir nicht sagen.
    Stef kam über diesen Link aber auf das Video und erhielt einen neuen Link. Damit klappte auch das Einstellen.
    Der Link lautete http://www.youtube.com/watch?v=XI6uPwmKpqo
    In Deinem Beitrag habe ich Deinen Link auch sichtbar bekommen, allerdings mit diesem Link
    http://www.youtube.com/watch?v=XI6uPwmKpqo&feature=youtu.be


    Mit dem YouTube-Button den Link einzufügen, wäre aber richtig gewesen :P

  • Auf jedenfall Raffo. Jetzt muss ich aber erstmal alles ein bisschen wachsen lassen.


    Ich denke auch dass ich ein wenig Bodengrund wegnehmen werde. Die Massen an Bakterien setzen mir zu viel und zu schnell meine zugeführten Elemente um.


    Also, wenn jemand ein wenig eingefahrenen mit Krebschen und Zooplankton durchsetzten White Fidji Sand haben möchte kann er sich gerne bei mir melden. Tausche gerne gegen hübsche SPS. :2_small9:

  • Hey Raffo, ist doch auch gut, dann tauschen wir halt Korallen gegen Korallen. Heute habe ich mal ein wenig Sand abgepumpt, dabei bin ich so blöde mit meinem Ellenbogen gegen eine rote Montiplatte gekommen, dass ein etwa 3 cm2 Stück abgebrochen ist, verdammt. Das Ärgert mich...


    So, dann fange ich mal an.


    Nun, zuallererst habe ich mir letztes Jahr eine LED-Lampe passend für die Beckenmaße gebaut und ebenfalls passend dazu aus einem alten 200 Liter Aquarium ein Technickbecken.


    Ich denke darüber brauche ich nicht weiter draf eingehen. Danach musste ich erstmal mein Becken von Resten der Süßwasserphase reinigen.


    Im Anhang ist ein Foto von meinem gereinigten Becken, vor dem Einbau des Technikbeckens. Die Rückwand habe ich mit himmelblauer Acrylfarbe von außen (mehrfach) angestrichen. Ich wollte eigentlich lieber himmelblaue Abtönfarbe verwenden, aber mein Baumarkt hier im Ort hatte die nicht. Beides ist eigentlich nicht für Glas geeignet, aber großer Vorteil ist hier, dass man die Farbe entsprechend leicht wieder entfernen kann.
    Testanstriche auf Glasscheiben haben generell gezeigt, dass sich Abtönfarbe besser auf dem Glas versteichen lässt als die Acrylfarbe, d.h. sie deckt auch besser ab.
    Acrylfarbe zieht sich nach meiner Beobachtung beim Trocknen teilweise zusammen, löst sich wieder vom Glas und macht hässliche Luftblasen, die
    nur schwer wieder dicht überstrichen werden können.
    Also, beim nächsten mal würde ich dann doch einen Baumarkt suchen, der die himmelblaue Farbe hat. Andere Farben waren mir persönlich einerseits zu dunkel und andererseits zu hell.


    Dann hatte mir damals zum Einschätzen von Menge und Qualität 10 kg Riffgestein von Meerwasser-Bartelt besorgt, weil ich
    davon nur Gutes gehört habe.
    Und ich muss sagen ich bin echt begeistert. Extrem leichtes Riffgestein, sehr porös und schön große Brocken sind geliefert wurden.
    Hatte ja erst Bedenken bei Online Lieferungen, weil ich mir normalerweise solche Sachen vor Ort begutachte, aber das hier ist meiner
    Meinung nach ein echter Glückstreffer.
    Hiervon hatte ich mir anschließend nochmal die Gleiche Menge bestellt um neben meiner geplanten Rückwand auch 1-3 schöne Riffsäulen aufbauen zu können.

  • Weiter gehts nun mit meiner Beckeninneraumgestaltung. Genauer gesagt, erstmal mit der Rückwand. Lange habe ich mir damals überlegt wie ichs angehen soll. Soll ich die ganze komplette Rückwand durchweg mit Riffgestein verkleiden oder soll ich eine (zumindest teilweise) zerklüftete
    Landschaft simulieren bzw. abbilden?
    Nun, ich hatte zu Beginn meine Beckenaussenseite mit himmelbaluer Acrylfarbe bestrichen, die würde bei einer kompletten Verkleidung gar
    nicht zur Geltung kommen. Naja wäre jetzt auch nicht schlimm, aber irgendwie wollte ich dennoch einen Teil der blauen Rückwand sichtbar
    haben.
    Nun, ich habe mich für die teilweise bedeckte Rückwand entschieden. Gerne hätte ich die Gestaltung mit Überhängen realisiert, allerdings
    wäre es für die Zukunft recht unpraktisch, wenn man doch mal die Rückwand reinigen möchte. Also habe ich mir den Horizont so gestaltet,
    dass ich relativ gut mit einer Klinge oder Schwämmchen die Rückwand von der Frontseite des Aquariums reinigen kann.


    Als Grundplatte habe ich mir aus dem Baumarkt 3mm transparentes Polystyrolplatten/Hobbyglas (ist auch lebensmittelecht) besorgt. Damit
    ich nicht die gesamte Rückwandplatte in einem ins Becken heben muss, habe ich mir die Platten in ca. 60cm breite Stücke zerteilt (-eigentlich
    60er Stücke aber das letzte Stück wurde halt etwas kürzer-). Dann habe ich auf ein paar Blatt Papier mehrfach die Rückwand skizziert, wie sie
    aussehen könnte und meine beste Vorlage auf die 3 Platten übertragen. Mit einer Stichsäge (-schmier!!!!-) habe ich dann es dann
    glücklicherweise geschafft, meine Skizze auszuschneiden.


    Anschließend habe ich dann das Glas mit groben Schmirgelpapier aufgerauht. Das Riffgestein habe ich teilweise komplett gelassen und
    teilweise mit einem Hammer bearbeitet, so dass ich ein paar schöne Steinchen zum Befestigen hatte. Die habe ich dann nach Belieben
    vorgelegt und mit CEM I 42,5 N (Lugato) gemischt mit feinem Aragonitsanda ngeklebt. Eigentlich wollte ich den Weisszement von dieser Fa. besorgen, aber mein Baumarkt um die Ecke hatte zufällig den hier da. Wichtig hier ist in erster Linie, dass es CEM I ist !!!!!!!!!!
    Nach dem Trocknen den Rest der Platten und teilweise die Zementstellen mit 2K-Klebstoff (E45TM) vom Klebstoff-Profi bestrichen. Darauf kam dann Aragonitsand und Korallenbruch verschiedener Korngrößen.


    Anschließend habe ich dann noch für rechts und links des Beckens und für den Überlaufkasten ebenfalls Platten nach selben Schema vorbereitet.


    Dann habe ich mal alles mal ins Becken gestellt und geschaut wies Aussieht.
    Das Ergebnis ist auf den Fotos zu erkennen. Ich hatte anschließend noch eine zweite Sandschicht aufgetragen, weil es erstens mehr Oberfläche
    für die Besiedlung gibt und zweitens noch Lücken sichtbar waren, bei
    denen man die Platte sieht.


    Zuletzt habe ich die Platten mit ein paar Silikonpunkten am Glas befestigen und den Feinschliff der Rückwand innerhalb des Beckens
    vorgenommen, bevor ich nich ein paar Riffbrocken davorgestellt habe.
    Mit ein bißchen fummlerei habe ich dann 2-3 Riffsäulen mit Zement zusammengeklebt, die dann als zerklüftete Steine mit Höhlen in die Rückwand übergehen werden.

  • Den Unterschrank habe ich zwischenzeitlich nochmal etwas unterteilt. Habe eine Trennwand aus Acryl von Nassbereich zum Technikteil gesetzt
    und eine etwas anders unterteilte Steckdosenleisten verwendet, die ich erstmal so laufen lassen werde,bis mein Selbstbau Aquariumcomputer zum Einsatz kommt.


    Meine 4 Strömungspumpen brauchen ja jetzt auch nochmal 4 Steckdosen (Ätz!).

  • So, zwischenzeitlich habe ich dann noch meine zusammengeklebten Riffsäulen mit der Rückwand verklebt und dann ging es langsam los.


    Nach mehreren Wochen spülen der toten Steine im Becken mit aufgereinigtem Regenwasser und gleichzeitigem Test meines
    Funktionsmuster des Arduino Aquariumcomputers via Funksteckdosen habe ich dann das Wasser komplett raus und Osmosewasser
    reingefüllt. Mit dem alten nitratfreiem und phosphatfreiem ca. 600 Liter Beckenspülwasser habe ich meine 3 Säcke Fidji Sand gereinigt.


    Nach mehreren Tagen Füllprozedur (habe mir noch keine Tonne als Osmosewasser-Reservoir bereitgestellt ;kommt aber noch) wurde dann
    kräftig gesalzt. Anschließend Erst eine Schicht (20 kg) Aragonit rein, dann 3 Säcke Lebendsand, ein bißchen untergerührt (war ein bißchen
    schwierig in der Milch, aber ging!) und dann den gewaschenen Fidji Sand obendrauf.
    Mit der Rohrmethode den Sand einzufüllen habe ich anfänglich gemacht, wurde mir aber dann doch zu lästig, weil ich nicht in alle Ecken damit
    hin kam. Deshalb wurde der Rest dann mit einem Becher reingeschaufelt.


    Dann hieß es abwarten. Am nächsten Morgen konnte man schon wieder die Steine sehen und am Abend war die Trübung schon fast weg.


    An diesem Tag kam auch gleich die extra bestellte frische Lieferung 25 kg Lebendgestein aus Bali, die ich dann auch gleich ins Becken plaziert habe. An einigen stellen gab es schöne rote und violette Fluoreszenzen von Kalkrotalgen, die sind erstmal mit den Tagen verschwunden.


    Vom LG Lieferanten habe ich auch gleich noch ein paar Algen bekommen, die mir die Einfahrphase etwas erleichtern sollen. Die habe ich auch
    gleich man in den Vordergrund gesetzt. Wie die meißten Meerwasser-Aquarium Anfänger (und ehemals Pflanzenaquarist) findet man
    natürlich das bißchen Grün in der kahlen Landschaft ganz hübsch. Als die aber ihre Aufgabe erledigt hatten setzte ich sie erstmal ins Tecnikbecken. Dort sind sie allerdings recht schnell kaputt gegangen. Wahrscheinlich hat das Licht nicht gereicht. Es war nur eine kleine aus einem 25 Liter Nanobecken.


    Nach ein paar Tagen Laufzeit mit Lebendgestein habe ich ein wenig Silikatadsorber hinzugefügt, aber eigentlich haben sich fast nur
    braune Cyanos und ein paar Grünalgen auf die Steine gesetzt. Die paar Kieselsäure Algen auf dem Sand hatten meine 4 Tunze Pumpen schon fast
    alle weggepustet. Trotz alledem musste ich hier auch noch ein wenig die Strömung optimieren.


    Ich war jedoch verblüft, wie wenig Algen bisher entstanden sind. Habe bis zu diesem Stadium mit mehr gerechnet. Wahrscheinlich leisten die paar Caulerpa einen guten Dienst.


    Nachdem ich die Lebendgesteine hinzugefügt habe, fiand ich mein Becken doch recht vollgepackt. Hier werde ich bei Gelegenheit wohl doch den einen oder anderen Stein wieder entfernen.

  • Nach 2 Wochen kam es dann so wie es bei einem Anfänger nicht anders hätte laufen sollen. Die Bilder sprechen für sich. :D Ich habe aber als Meerwasseraquariumanfänger nichts anderes erwartet und war ddiese Art Einfahrphase selig vorbereitet. Sicherlich hätte man die Algenphase besser umgehen können, aber ich wollte irgendwie genau das auch durch machen um auch ein Gefühl für das entstehen und der Beseitigung der Algen durch das Einstellen den Beckenbiologie bekommen.


    Übrigens, die Turbellarien bzw. Plattwürmer habe ich nach einer kommenden Invasion doch durch einen Lippfisch im Schacht halten können. Man sieht heute noch einige winzige Nachkommen (wenn man genau hinschaut) an der Scheibe in Sand- also Bodennähe kleben, aber eigentlich sind sie besiegt.

  • Als ich dann ca. 2-3 Monate später doch noch massive Probleme mit (ich dachte erst) Algen hatte, habe ich dann Jörg Kokott von Sangokai kontaktiert. Meine ersten Korallen wuchsen so gut wie gar nicht und mein Seratopora hystrix fing an zu sterben, einige andere SPS wurden farblos. Mit dem Ausfüllen eines Anamnesebogen habe ich prompt eine Antwort bekommen:
    Keine Algen sondern wohl eine Dinos, welches wohl eine Art sei, die bei Nährstoffmangel in dieser Form auftritt. Habe ich so noch nirgends gelesen, aber Jörg riet mir den Abschäumer für eine gewisse Zeit nur Nachts laufen zu lassen, sodass sich meine absolute Nitrat und Phosphatarmut einpendelt. Zu dieser Zeit hatte ich auch nicht so viel Fischbesatz, sodass sich das hätte schneller einpendeln können. Aber Jörg hatte recht: mit genau dieser Vorgehensweise konnte ich nach 1 Woche schon erste Erfolge erkennen. Überall brodelte es an den Steinen wo die Dinos, wo ich dachte es seien Fadenalgen, saßen. Die Fetzen trieben allmählig im Wasser umher bis sie sich zersetzten. Alles ging dann doch rasend schnell. Nach etwa 3 Wochen war alles vorbei und ich habe nachweisbares Nitrat und Phosphat gehabt. Heute läuft der Abschäumer wieder rund um die Uhr.

  • So, und seitdem ich die Nährstoffe nun im Griff habe sieht mein Becken nun endlich so aus wie es sein soll. Im Anhang ein paar Fotos bei Abenddämmerung. 8)


    Was mache ich nun, um meine Wasserqualität konstant zu halten:
    1. alle 1-2 Wochen 10 % Wasserwechsel
    2. Sangokai System (Basic)
    3. [definition=9]Balling[/definition]
    4. Fische Füttern ^^


    Wie ich weiter oben geschrieben habe werde ich nun auch etwas von meinem Bodengrund wieder rausnehmen, weil der Nährstoffumsatzt nun doch recht hoch ist durch die Massen an Mikroorganismen in meinem Boden.

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