Planung & Umsetzung meines 150L "Schreibtischbeckens"

  • Im Grunde ist die (biologisch sinnvolle) Schnellstartmethode die rein logische Übertragung der Ökologie wie sie beispielsweise in Schulen gelehrt wird auf unser Aquarium. Begriffe wie Konkurrenz, Standortfaktoren, ökologische Nische, ökologische Potenz usw. sind hier die Stichworte. Mit der Methode werden von Anfang an die unliebsamen Algen, Cyanos und co. vermieden indem man ihnen einfach keine Chance bietet sich breit zu machen.


    Ich habe mein 160er damals ebenfalls nach der klassischen Methode eingefahren und das 54er mit dem Schnellstart. Rückblickend werde ich nie wieder die alte Methode nutzen. Gut man muss natürlich beim Aufbau des Beckens bereits ein paar hundert Euro für Korallen übrig haben, aber das Becken dankt es einem langfristig!

  • Das habe ich dank Erikas Link schon gesehen, aber für ein Konzept welches so drastisch vom gewohnten abweicht was mir das nicht ausführlich genug.


    Wenn ich es richtig verstanden habe wird hier ja empfohlen was in jeder halbwegs aktuellen "Top 10 Der Dinge die man nicht tun sollte" aufgelistet wird.


    In meinem Link wird von völlig missverstandener Bedeutung von Ammonium und Nitrit gesprochen. Ammonium sei sogar gut für die Korallen.


    Ohne die Hintergründe jetzt genau zu prüfen ergibt das Konzept ja sicherlich Sinn, muss man sich gedanklich aber erstmal drauf impfen.


    Wie jung ist das Konzept, wo hat es seinen Ursprung? Ist das ein deutsches Ding, begrenzt auf eine bestimmte Community? Ich wunder mich nur das man so wahnsinnig wenig darüber findet, und mein Google Skill ist eigentlich exzellent. :)

  • Naja, ganz so ungewöhnlich und/oder neu ist die Sache mit dem schnellen Besetzen nun auch wieder nicht. Und auch wenn es natürlich interessant ist sich diesbezüglich Wissen zu beschaffen und zu informieren darf man es auch nicht verkomplizieren (bzw muss man nicht).Es funktionieren beide Varianten und ich bin mir sicher dass du hier noch genug Forenmitglieder finden wirst die nach der vermeintlich "alten" Methode starten (nicht zuletzt weil man das "ein paar Wochen warten" ja auch aus dem Süßwasserbereich kennt).


    Ähnlich ist das mit der Diskussion Livesand <-> Totsand und natürlich auch Lebendgestein <-> Totgestein ...meiner Meinung nach ist der wichtigste Teil deines geposteten Artikels die Stelle an der erwähnt wird dass es nicht DIE Methode gibt. :)



    Wenn ich mir so deine Threadverläufe und Beiträge ansehe kann ich schon sehr klar erkennen dass du Sachen im Vorneherein sehr stark durchdenkst und Alles perfekt geplant haben willst / auf alle Eventualitäten vorbereitet werden willst. Das ist eigentlich gut, wird meiner Meinung nach im Meerwasserbereich aber nie wirklich möglich sein. Ich bin ja schon mal froh dass du dich endlich mal auf die Vorschläge der Anderen einlässt...ich hatte den Eindruck dass du anfangs hier zwar viel gefragt hast, deine Meinung / deinen Weg / deine Entscheidungen vorher schon getroffen hattest und somit sehr oft "Danke...AAAABER..." geantwortet hast. ;) Insofern sehe ich schon eine Verbesserung. ;)


    Ich würde sagen du solltest den Neustart mit schnellem Besatz einfach mal wagen.

  • Dieses Hobby ist für Einsteiger, explizit für mich, aber auch wirklich nicht einfach zu durchschauen. Ich mag diese Herausforderung und beschäftige mich auch entsprechend gern und möglichst intensiv mit der Materie.


    Ich sitze einfach zwischen sehr vielen Stühlen und muss meinen Platz und Weg noch finden denke ich. Auf der einen Seite haben wir meinen Schwiegervater.


    Ein Mann alter Schule der sich natürlich freut, dass sein Schwiegersohn in sein Hobby eingestiegen ist und seine Erfahrungen weitergeben kann. Wir führen viele Interessante Gespräche und ich versuche dann und wann auch mal aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse basierend auf meinen Recherchen mit einfließen zu lassen. Er betreibt das Hobby aber nun schon Jahrzehnte... ;)


    Auf der anderen Seite haben wir die klassisch passive Internetrecherche. Wir haben 100 Leute gefragt, und 100 Leute haben etwas anderes gesagt. Ich kenne kaum ein Hobby in dem die Meinungen und Ansätze so weit auseinandergehen und wie verbittert teils auf "den eigenen" Ansatz bestanden wird.


    Als drittes kommt dann die aktive Hilfesuche und lebendige Diskussion in so einem netten Forum wie diesem. Zwangsläufig gibt es hier die "frischesten" Erfahrungen und es wird expliziter auf die eigene Situation eingegangen.


    Ich bin froh das ich mit meiner vermeintlichen Sturheit noch nicht all zu viele Leute verprellt habe. Ich habe einfach noch relativ großen Respekt vor dem für mich ungewohnten Umgang mit einem Ökosystem und der entsprechenden Verantwortung. Daher dreh ich vieles von links nach rechts und wieder zurück bis ich mich möglichst logisch, und sicherlich etwas vorsichtig, für den nächsten Schritt entschieden habe.


    Ich versuche das ganze Thema mal etwas lockerer anzugehen, werde aber vermutlich trotzdem nicht müde weiter zu hinterfragen. :)


    Edit:


    Bezüglich eurer Vorschläge alternativer Bezugsquellen für Ableger etc. Ich sehe das ein bisschen wie Erika. Bei einem Becken meiner Größe will ich gerne sehr genau im Vorfeld entscheiden welche Farbvariante welcher Koralle in mein Becken zieht. Mir fehlt einfach der Platz um dort "irgendwas" einzusetzen. Ich möchte schon ausgewählte Stücke.


    Die bekomme ich entweder im lokalen Handel oder noch viel bequemer und mit exklusiverer Auswahl online. Die höheren Preise muss ich dafür dann aber leider in Kauf nehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von SinSilla ()

  • Also ich starte jetzt mein zweites Becken. Im 60 Liter hatte ich bereits nach 1-1,5 Monate schon stark besetzt. Für mich fühlte es sich schon ziemlich voll an. Einen Tag nach Start kamen die ersten korallen, Schnecken und Einsiedler. Danke lebenden Steinen. Hatte nie eine richtige Algenphase oder echte Probleme.
    Im grossen (525 Liter) jetzt hab ich wegen toten steinen 4 Tage mit meinen alten Steinen ohne Besatz laufen lassen. Dann die erste Hälfte meines alten Bestand und 3 Tage später die zweite Hälfte.
    Dank dem Gestein aus dem alten Becken waren auch einige direkt mit der zweiten Hälfte die Garnelen, Schnecken und Einsiedler mit gekommen. Im alten Gestein finden die genug Futter.
    Heute läuft das Becken etwas über eine Woche. Langsam kommen wenige Kieselalgen. Ich denke aber dabei bleibt es auch. Werde kontinuierlich weiter Cleaning Crew besetzen. Sobald der abschäumer endlich wieder läuft kommen auch die ersten Fische direkt.
    Einziges Problem beim Schnellstart: man darf nichts einsetzen was von kleinsttieren lebt. Mandarinfische, Muscheln,... denn die kleinen Tiere und Schwämme müssen sich entwickeln. Korallen aber haben absolut kein Problem.

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
    - Tunze Osmolator - Aqua Medic T controller twin 2018 - GHL Doser 2.1 4-fach -

    2 Mal editiert, zuletzt von -Saithron- ()

  • Die Sache mit dem schnellen Besetzen gibt es schon ein paar Jahre. Ich erinnere mich an die Diskussionen mit Jörg Kokott, welcher relativ früh dieses immer wieder empfohlen hat. Und jetzt halt dich fest... Er konnte es sogar begründen :D


    Entstanden ist diese Art des Startens als eine Konsequenz aus der fortschreitenden Entwicklung, Forschung und neuen Erkenntnissen der Zusammenhänge im Meerwasser. Nicht zuletzt auch wegen der verbesserten technischen Möglichkeiten, Messbarkeiten und der Pflegemittel die uns heute zur Verfügung stehen.


    Wenn du es noch nicht kennst, dann schau mal in die Empfehlungen, die SEA-Z von Jörg, rein. Sehr lesenswert und verständlich.
    Einen Link findest du im Leitfaden unter Dokumente.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Genau Cei...in den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet der Meerwasseraquaristik so viel getan,daß man kaum nachkommt...viele Dinge waren einfach noch nicht bekannt...oder auch nicht möglich...deswegen kann man heute völlig anders an einen Beckenstart gehen,als noch vor Jahren...man denke nur an die Wasseranalysen,die heute schon fast Routine sind...und natürlich haben solche Leute wie Jörg Kokott mit ihrem Wissen um die Zusammenhänge in der Meeresbiologie viel dazu beitragen können,daß sich viele Ansichten geändert und verändert haben...die verschiedenen Meinungen der Reefer zu bestimmte Dingen resultieren meist daher,daß wirklich jedes Becken ein eigenes kleines Ökosystem ist...und dementsprechend auch anders reagiert...da hat man es als Änfänger schon schwer,weil der erfahrene Reefer eben mit dem geschulten Auge erkennt,ob es seinen Tieren gut geht,oder ob Handlungsbedarf besteht...das muss man aber erst erlernen :7_small27: LG Angelika

    Becken Waterbox Cube 10...Kessil A80 Tuna blue LED...Lebendgestein... RFP Tunze...Versorgung mit All for Reef

    Einmal editiert, zuletzt von anemonenkrabbe ()

  • Okay, vielen Dank für eure Erläuterungen! Ich lasse mich Mal darauf ein und werde es so versuchen! Muss mir jetzt allerdings erstmal nen kleinen Puffer ansparen. Ich hab ja jetzt Zeit. :)


    Ein weiteres Thema was mich in den vergangen Wochen (zu sehr) beschäftigt hat ist meine Beleuchtung. Ich habe meine Lampe kürzlich auf die neueren 15000 Kelvin Pads umgebaut und bin mit der visuellen Qualität des Lichts sehr zufrieden.


    Bezüglich Intensität und Kanaleinstellung tappe ich aber trotzdem im Dunkeln und hab viel rumprobiert.


    Daher wollte ich gerne fragen ob ein freundlicher Aquarianer mit einem Seneye daheim dieses verleihen/vermieten würde?


    Würde gerne vor dem Besetzen die richtigen Einstellungen bezüglich Par und Pur setzen um nicht hinterher mit den Tieren im Becken zu experimentieren.


    Danke im Voraus!

  • Da sich meine Gedanken aktuell widder in alle möglichen Richtungen bewegen muss ich nochmal um eure Meinung bitten. :whistling:


    Ich hatte damals ja schon einmal das Thema Riffkeramik angesprochen und damals wie heute gibt es konkret eine Säule von Korallewelt dir mir megagut gefällt.




    Gemäß den Ausführungen von Herrn Kokott bringt man, vorausgesetzt man besetzt zügig und üppig, die notwendigen Bakterien über die Korallen mit ein.


    Würde ich durch die Keramik den Schwierigkeitsgrad deutlich erhöhen wegen Nährstoffknappheit und ggf. Silikatpotential?


    Daumen hoch oder runter? :)



    Einmal editiert, zuletzt von SinSilla ()

  • Klar kannst du auch Riffkeramik nehmen und zügig besetzen. :EVERYD~16:
    Edit: Hat den Vorteil keine Plagen von den Steinen und den Nachteil evtl. werden unerwünschte Stoffe von den Steinen freigegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Wassermaus ()

  • Kann das Bild leider nicht sehen....
    aber ja, geht natürlich auch mit Keramik oder toten Steinen... in meinem 110ner hab ich LS und "nachgemachtes" gemischt...
    ein 6oer hatte ich nur mit "toter" Riffsäule, ein 30er nur mit LS besetzt, um alles auszuprobieren.
    Fazit: je schneller die Korallen kamen, desto weniger die Algen

    Sea Reefer Nano (110L), Maxpect R420R 70W, Tunz 9004 in Container, Jebao RW4, Jebao Nano RF,
    Fährt mit Sangokai seit Februar 2016
    30er Dennerle, nur mit Lebendgestein, Oberflächenabsauger, kleiner SP und programmierbarer Zetlight AquaZA 1201 18 W, seit Anfang Juni 2016
    Tests von TM; Multireferenz Reefanalystics
    May be never wins :vain:
    LG Corinna

  • Wobei zwischen toten steinen und Keramik noch ein ziemlicher Unterschied ist.
    Tote Steine sind trotzdem Natur und echt. Keramik ist Kunst und kann Schadstoffe enthalten.
    Zudem waren meine Erfahrungen mit Keramik und toten steinen das die Toten Steine natürlicher aussehen und geformt sind. Keramik hat nicht so viele kleine beliebige Höhlen. Aber es ist ein gängiger Start. Würde aber wenigsten etwas lebendes Gestein dazu machen. Oder zumindest aus einem laufenden Becken. Das hilft auf jeden Fall!

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
    - Tunze Osmolator - Aqua Medic T controller twin 2018 - GHL Doser 2.1 4-fach -

  • Hallo und vielen Dank für die Geburtstagsgrüße!


    Ich sitze jetzt schon ein paar Tage vor meinem leeren Becken und hatte dementsprechend wieder einmal zu viel Zeit zum umplanen. :)


    Von der Riffkeramik habe ich mich gedanklich wieder verabschiedet, Herr Dammers von Atoll wird mir kommende Woche einen Entwurf für mein Becken vorstellen und ich bin mir relativ sicher das ich dort nicht widerstehen kann.


    Das zweite Thema ist Filtrierung. Auch vom "Experiment" Makroalgenreaktor" habe ich mich wieder distanziert, auch wenn die Ergebnisse die ich bislang gesehen habe überzeugend sind habe ich mich für eine klassischere und wartungsärmere Variante entschieden.


    Habe mir dazu einen Dual-Reaktor für Aktivkohle und Phosphatadsorber (Diakat B) bestellt.



    Nun gibt es hier grundsätzlich zwei Varianten diesen zu betreiben, entweder über eine separate Pumpe oder aber ich zweige direkt von der Rückleitung ab.


    Ich würde gerne letzteres umsetzen da ich meine Pumpe (Jebao DCS-3000) aktuell auf Sparflamme fahre und somit genug Leistungsreserven hätte. Da ich immer noch Lautstärkeprobleme mit meinem Ablauf habe hatte ich gestern einen Kugelhahn in die Rückleitung gesetzt, leider ohne den erhofften Erfolg. Muss diesbezüglich woanders ansetzen. Aber darum soll es gar nicht gehen.



    Ich bin eine Niete in Physik und brauche daher euren Rat. Die Rückleitung misst 25mm, der Filter akzeptiert 9mm Schlauch und würde direkt vor dem Filterbecken stehen. Ich würde daher den vorhandenen Kugelhahn gegen ein 25mm Y-Stück tauschen, dort auf 9mm reduziert abzweigen und direkt in den Doppelfilter und anschließend ins Becken.


    Nun hab ich hier nicht den Luxus der Schwerkraft sondern würde ziemlich weit unten abzweigen und müsste mit dem 9mm Schlauch ein Stück (5-10cm) nach oben über die Scheibe zum Filter. Geht das überhaupt? Bekomme ich so überhaupt, mit nennenswertem Druck, Wasser durch den Filter oder rauscht das direkt daran vorbei ins Hauptbecken über den 25er Schlauch? Wenn es klappt, in welche Richtung sollte ich abzweigen, nach "unten" (also quasi hinterm Schlauch), zur Seite oder nach "oben" (vor dem Schlauch).


    Ich stehe fast schon buchstäblich auf dem Schlauch...


    Edit: In letzte Zeit habe ich Probleme mit den Bilderlinks? Mach nichts anders.

    Einmal editiert, zuletzt von SinSilla ()

  • Hallo zu deiner gestellten Frage kann ich dir leider keine Antwort geben. Aber wird sich sicher noch jemand zu melden.


    Was mir aber auf deinem Bild aufgefallen ist und das du vor dem Start ändern solltest, sind die V2A Schlauchschellen, die Rosten dir im Salzwasser schneller weg als du schauen kannst. Benutze lieber Kunststoff, da bist auf der sicherenseite.
    Auch die Aluschiene die du als Blassenfalle zwischen denn Kammern hast wird mit der Zeit Aluminium ans Wasser ab geben auch wenn man keine Oxidation sieht.


    Eigentlich alle Metalllegierungen ausser Titan geben im Salzwasser Ionen ab.

    Gruss Lars

  • Hallo!


    Es handelt sich um V4A Schellen, diese sind laut Händler Rostfrei sowie Seewasserbeständig.


    Die Schiene zwischen den Kammern ist aus Kunststoff. :)

  • Nur so als Tipp. V4A ist bestimmt vieles, jedoch nicht seewasserbeständig. Wenn die Schellen dauerhaft Salzwasser ausgesetzt sind, wird es zu Korrosion kommen. Würde eher Kunststoffschellen benutzen.

    Einmal editiert, zuletzt von nienus ()

  • Okay, dann wechel ich diese pauschal aus. Danke für die Hinweise.


    Bin trotzdem ein wenig irritiert weil in der Artikelschreibung mehrfach und im bebilderten Vergleich auf die korrosionsbeständigkeit im Seewasser hingewiesen wird.


    "Die hier angebotenen Schlauchschellen aus V4A Stahl sind deshalb selbst im Salzwasser korrosionsbeständig und haben sich dadurch die Bezeichnung rostfrei auch wirklich verdient."

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