Riffpfeiler mit zentralem Luftheber

  • Ich denke Fischbesatz und Beckengröße ist ein sehr komplexes Thema.


    Dass man in der Lage sein muss den Fischen entsprechende Futter zu bieten versteht sich eigentlich von selbst, ist aber bei manchen heiklen Tieren (Seenadeln, Synchiropus und andere) nicht ganz trivial und kann mit einem hohen Aufwand (Ledendfutterzucht) verbunden sein.


    Primär muss ein Becken (der dessen Technik) in der Lage sein die von den Fischen produzierten Stoffwechselprodukte abzubauen / zu entfernen.
    Aber daran scheitert es heutzutage eigentlich nicht mehr, selbst mit minimaler Technik ohne Abschäumer.


    Dann muss man den Fischen ermöglichen ein artgerechtes Leben zu führen.
    Anemonenfische sollten eine Anemone habe, in der sie sich wohlfühlenn (sic!), Lippfische benötigen einen relativ feinen Bodengrund um sich einzugraben, viele kleine Riffbarsche wollen kleine enge Spalten im Riff um sich zu verstecken und um dort zu schlafen.
    Dazu kommt die Vergesellschaftung, manche Arten kümmern als Einzeltiere, andere kann man nur alleine halten.
    Stress unter den Fischen ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, dass die Sache aus dem Ruder läuft und sich Krankheiten ausbreiten können.


    Und natürlich muss die Endgröße der Tiere zur Beckengröße passen.
    Hier gilt es zu beachten, dass es schwimmfreudige Tiere gibt, die Kilometer machen wollen, andere sind sehr standorttreu und bewegen sich kaum auch nur wenige Zentimeter von ihrem Zuhause weg.


    Alles in allem nicht ganz einfach und schon gar nicht pauschal zu beantworten.
    Hat man aber erst mal die Seuche eingeschleppt kann man das entweder hinnehmen und aussitzen, oder man sterilisiert das Becken mit UV und/oder Diatomeenfilter und hofft dadurch mit geringeren Verlusten (aber anderen Defiziten) davon zu kommen.
    Für mich käme so etwas nur in einem reinen Fischbecken in Frage, da mir die Mirkoflora in einem Becken viel zu heilig ist um sie zu opfern.


    Grüße Jochen

  • Der Ozean hat Jahrmillionen gebraucht um sich zu entwickeln und wir sitzen da und machen das in 5 Minuten. Danach kontrollieren wir alles und meinen das klappt dann schon...
    Ich arbeite in der Kommune hier und da ist da smit Gruenanlagen eigentlich genau dasselbe: Das was alleine waechst wird als Unkraut bezeichnet und am besten noch mit Mitteln bekaempft waehrend das was nicht wachsen will angepflanzt und geduengt wird....


    Ich hab jetzt beschlossen die Finger weitgehend aus meinem Aquarium zu halten, zu schauen dass die Krebse, Krabben, Garnelen, Aktinien und Roehrenwurm sich halten, wenn die SPS-Frags endgueltig eingehen, dann hats halt nicht sein sollen. Dafuer waechst langsam aber sicher anderes Zeugs und wie es aussieht hat sich eine relativ stabile Beckenbiologie etabliert.


    So habe ich halt ein Salzwasseraquarium was mal voellig aus der Reihe ist weil keine Korallen drinne wachsen... Aber dafuer ist es dann auch wirklich mehr oder weniger selten.

  • Ja, alles ziemlich traurig und auch frustrierend, ich hoffe jetzt, dass zumindest die Seenadeln weiterhin gesund bleiben.


    Der Versuch die Tubellarien mit der Chelidonura varians zu dezimieren ist auch gescheitert, ich konnte noch nicht einmal beobachten dass die Schnecke auch nur ein Exemplar gefressen hätte.
    Warum das so ist kann ich mir nicht erklären, es ist die selbe Art Tubellarien, die eine andere Chelidonura varians vor einigen Monaten noch genüßlich vertilgt hat.


    Ich werde jetzt erstmal nichts bis wenig am Becken machen und Anfang nächsten Jahres die Planung des neuen Beckens angehen, dann sehe ich weiter.
    Meinen Korallen und Wirbellosen geht es zum Glück sehr gut.
    Wahrscheinlich muss ich in genau diese Richtung denken, was ja anfangs auch so geplant war.
    Korallen, Wirbellose, minimaler zarter Fischbesatz.


    Grüße Jochen

  • Die letzten Mohikaner ...


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    Mir war aufgefallen, dass die beiden Seenadeln in den letzten Tagen vermehrt im Riff und am Boden herumpicken.
    Vorher hatten sie praktisch nur das zugegebene Futter gefressen.
    Als ich heute mal mit der Lupe unterwegs war habe ich gesehen, dass die Populationen von Plankton und Kleinstlebewesen regelrecht explodiert sind.
    Ich vermute dass kommt durch den reduzierten Fressdruck.


    Womöglich ein Wink mit dem Zaunpfahl, in welche Richtung sich mein Becken zukünftig entwickeln sollte - back to the roots ...


    Grüße Jochen

  • Vielleicht war das mit den Fischen wirklich nen Wink mit dem Zaunpfahl... Weils so gut lief hast Du Dich zu weit an oder ueber die Biogrenze gewagt. Ging solange gut bis da nen augenscheinlich infizierter Fisch kam. Dabei kann niemand sagen ob nicht irgendetwas in der Richtung sowieso passiert waere oder nicht.



    Aber immerhin, nach vorne gucken und wieder Fokus auf das worauf das Becken anfaenglich ausgelegt war.

  • So traurig es ist und obwohl ich ja weiss wie schnell man sich solche Krankheiten einschleppen kann musste ich durch diese Lehre wohl nochmal durch :(


    Die Wasserwerte sind gut, nein sie sind zu gut :(


    Nitrat und Phosphat sind hart an der Nachweisgrenze und das ohne Abschäumer und obwohl ich die letzten Monate klar zu viele Fische hatte und die auch immer gut gefüttert habe.
    Das wird einigen Korallen auf Dauer sicher nicht gefallen zumal ich ja nun deutlich weniger füttern werde.


    Zudosieren mag ich aber auch nicht, das Becken soll und muss mit minimalem Aufwand laufen.
    KH anpassen ja, das muss sein, aber zu mehr (ausser 10% Wasserwechsel) bin ich einfach nicht bereit.


    Ich warte jetzt einfach mal ab wie sich die Korallen machen bzw. werde vielleicht auch noch einige nachsetzen und beobachten.
    Ich denke insbesondere die Weichen und wahrscheinlich auch Anemonen mögen zu sauberes Wasser nicht, na dann ist es halt so.


    Das Becken muss sich mir anpassen, nicht umgekehrt :)
    Mit Dosierpumpen etx. fange ich ganz sicher nicht an zu werkeln.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Vorschläge für Korallen, die mit so wenig Nährstoffen auskommen.


    Grüße Jochen

  • Ich lese immer wieder Naehrstoffe, bis jetzt bin ich noch nicht ganz durchgestiegen welche das sind. Phosphat hab ich mitbekommen fuer Korallen (SPS ? ) Nitrat/Nitrit?



    Bei mir muss irgendwas gedeihen denn die norwegische Strandkrabbe hat ihre Abmessungen verfuenfacht…. Auch die Borstenwuermer finden wohl genug, was immer das ist, um zu wachsen...

  • Hallo Andreas,


    es geht und Phosphat und Nitrat.
    Die dürfen nicht gleich null sein aber natürlich auch nicht zu hoch.
    SPS wollen ziemlich sauberes Wasser, da sie sich fast komplett durch Photosynthese ernähren, aber LPS benötigen schon ein Wenig von dem Zeug um gut zu wachsen und gedeihen.


    Da heute viele Becken ohne oder mit wenig Fischen gehalten werden muss man diese Nährstoffe zudosieren, wenn es den Steinkorallen gut gehen soll.
    Bei Fischbesatz regelt sich das normalerweise von selbst - normalerweise ;)


    Grüße Jochen

  • Sind dann wohl die ganzen Mikroorganismen.... Zeigt ja aber auf eine Weise, dass die Biologie im Becken an sich funktioniert. Jetzt muss im Endeffekt jeder Bewohner zeigen, dass er dort ueberleben kann. Oder eben auch nicht...

  • Die extrem niedrigen Werte von Nitrat und Phosphat waren ja mit der Grund, weshalb ich den Fischbesatz und somit auch die Futtermenge hochgefahren habe.
    Nur hat es komischerweise absolut nichts verändert.
    Somit kommt es als Lösung nicht in Frage, zumal es andere Probleme mit sich bringt.


    Lediglich als ich das Becken gewechselt und dabei den Bodengrund gespült hatte gingen die Werte kurzfristig nach oben.


    Grüße Jochen

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