Riffpfeiler mit zentralem Luftheber

Hallo Sina,

ein Knop Becken als Wunderlösung für alle Probleme anzusehen halte ich für sehr gefährlich, das wird so nicht funktionieren.
Im Gegenteil, Du hast dann viel weniger Möglichkeiten korrigierend einzugreifen, wenn etwas aus dem Ruder läuft, letzten Endes bleibt als Rettungsanker immer nur ein 50% Wasserwechsel.
Aber auch der kann Dir ja neue / andere Probleme schaffen, vor allem wenn es relativ frisch angesetztes Wasser ist.
Aus diesem Grund arbeite ich ja konsequent und ausschliesslich mit ATI natürlichem Meerwasser, was aber auch bei kleinen Becken richtig ins Geld geht.

Der Gedanke ein Knop Becken sei einfacher und stabiler ist so nicht richtig, eher das Gegenteil ist der Fall, auch wenn das bei mir aktuell alles sehr gut läuft.
Schau Dir mal die Bewertungen zum Knop Buch bei Amazon an, da wird kritisiert, dass dir Titel mit "Nano" eigentlich auf Anfänger zielt, diese Art von Becken für Anfänger aber vollkommen ungeeignet ist.

Um mit den wenigen Eingriffsmöglichkeiten zurecht zu kommen braucht man schon einige Erfahrung und muss auch die grundlegende Beckenchemie begriffen haben.
Insbesondere braucht man auch eine gewisse Ruhe denn das Schlimmste was man tun kann ist permanent in die Abläufe einzugreifen.
Grob gesagt muss man es auch mal aushalten können, wenn der Boden durchgehend mit Cyanos belegt ist oder wie bei mir in letzter Zeit die oberen Steine durch Tubellarien flächendeckend braun sind.

Und der Einsatz von irgendwelchen Mittelchen ist hier wirklich vollkommen Tabu, was ein "normales" Becken vielleicht noch irgendwie wegstecken kann ist das sichere Ende von einem rein biologischen Becken.
Hier kann man wirklich nur mit Fressfeinden arbeiten, was auch nicht wirklich leicht ist, und man muss mit dem Besatz so jonglieren, dass er zu diesem speziellen Becken passt.

Jedenfalls kann ich nur davor warnen zu glauben, ein instabiles Becken bekommt man in den Griff indem man eine Riffsäule mit Luftheber installiert.

Dennoch kann ich nur jedem raten damit mal herumzuspielen und Erfahrungen zu sammeln.
Am besten in einem kleinen billigen Würfel und ohne (!!!) Fischbesatz

Grüße Jochen

Hallo Sina,

ich weiss nicht ob das der richtige Weg wäre, denn genau so habe ich damals angefangen.
Großes Becken, darin Kaiser, Drücker und Kugelfische.
Erfolgreich war das aber nicht, ganz im Gegenteil ...

Grüße Jochen

Ja, klar, kann man so machen und ist heutzutage auch leicht zu bändigen.
Aber ist das spannend?
Für mich in etwa so interessant wie ein Bildschirmschoner mit Fischen

Es ist doch das Kleine, was wirklich faszinierend ist, die Symbiosen etc.
Es sind die kleinen Krabbeltiere die einen in ihren Bann ziehen, klar will man auch ein paar Fischlies haben, aber für mich ist das die Zugabe.
Ich sitze fast jeden Tag mit der Lupe vor dem Becken, bestaune die grünen Augen meiner Einsiedler, die winzigen Polypen meiner Porites, die feinen Strukturen der Röhrenwürmer.
Dazu die Tentakel und das Blitzen der Feilenmuscheln, die pumpende Seescheide, die wachsenden Schwämme.
Das ist es wofür ich den aufwand betreibe und wodurch ich dafür entschädigt werde.

Einzig ein Artenbecken nur mit Anemonen und Anemonenfischen wäre für mich dazu eine Option, aber wahrscheinlich würde mich das doch irgendwann langweilen zumal man auch kaum Optionen für weiteren Besatz hat.

Grüße Jochen

Ich denke es ist relativ egal wie man die Sache angeht, man muss immer persönliche Erfahrungen sammeln und das geht niemals ohne schmerzhafte Verluste ab.
Wer das nicht zugibt ist nicht ehrlich zu sich selbst.
Das war für mich auch immer der Grund wieder aufzuhören und jahrelang zu pausieren, gerade wenn man so kommunikative Tiere wie Kugel- oder Kofferfische sterben sieht kann ich das zumindest nur schwer ertragen und wegstecken.

Das Überangebot an Literatur und moderner Technik macht die Sache auch nur bedingt einfacher, im Zweifelsfall ist es sogar noch verwirrender weil man sich als Anfänger in diesem Dschungel gar nicht zurechtfindet.
Früher gab es nur den Fachhandel mit einem abgestimmten Sortiment und bei Problemen hatte der Fachhändler das auch im Griff.
Heute gibt es zig Versorgungssysteme und Mittelchen, die dann voller Hoffnung auf Hilfe bunt gemischt werden, mit oft fatalen Ergebnissen

Und man braucht auch Ziele, auf die man hinarbeiten kann, auch wenn man sie wahrscheinlich nie erreichen wird.
Mein großer Traum ist es z.B. ein Pärchen Orangeflecken-Feilenfische (Oxymonacanthus longirostris) ind einem großen Becken mit Acroporen zu halten
Oder ein Blauring Octopus, was dann aber wohl eher mein als sein Ende wäre

Grüße Jochen

Octopusse sind total interessante und tolle Tiere.
Aber entweder werden sie zu gross oder sie sind giftig - oder Beides wie beim Wunderpus, den ich schon im Vivarium Karlsruhe bewundern konnte.
Allen gemein ist, dass man sie praktisch nur alleine halten kann, sie einen gewaltigen Stoffwechsel (Wasserwerte) haben und sie wahre Ausbruchskünstler sind.
Schon ein Spalt von einem Millimeter reicht aus...

Die meisten Unfälle mit den Blauring Kraken passieren übrigens in Gezeitentümpeln in Australien, wo die putzigen Tierchen von Touristen entdeckt werden und das Schicksal seinen Lauf nimmt...

Leider leider wird es in Sachen Krake wohl immer beim Traum bleiben...

Grüße Jochen

So in der Art

Wir planen ja im Geschäft einen großen Aquarium Neubau.
Ich hoffe da ein wenig Einfluss nehmen zu können um mir meine Träume zumindest dort zu verwirklichen.
Also Wunderpus, Quallenbecken und Nautilus

Zuhause reicht mir dann ein Nano...

Grüße Jochen

Eigentlich wollte ich heute nur kurz etwas ATI Wasser für einen Wasserwechsel Morgen holen, aber natürlich schaue ich bei solchen Gelegenheiten auch immer, ob es in den Becken vielleicht was interessantes zu sehen gibt.
Und das gab es heute tatsächlich - 2 verbliebene Geweihkorallen-Einsiedlerkrebse (Manucomplanus varians) - 3 Weitere aus der Lieferung hatte sich schon ein Mitarbeiter reserviert

Sorry für die schlechte Qualität des Videos, aber ich habe heute noch keine Scheiben geputzt

Unglaublich, was für tolle Tiere es für so ein Nano Becken gibt!
Bisher waren die Boxerkrabben meine absoluten Lieblinge, aber diese Einsiedler konnten ihnen den Rang streitig machen

Grüße Jochen