Umstieg von Weichkorallen auf LPS

Im Grunde genommen musst du wöchentlich Werte messen (kh, Ca, Mg, No3, Po4) und deinen Verbrauch bedarfsgerecht anpassen (zusätzlich zum WW). Aber ich finde es sehr bemerkenswert, dass dein Becken trotz des minimalen Pflegeaufwandes so gut aussieht. Hier hat sich über die Jahre wohl ein biologisches Gleichgewicht eingestellt. Tiere Die mit den Umständen klar kommen wachsen gut, die die es nicht tun eben nicht.

Von daher: Entweder du lässt einfach alles so und veränderst nichts (auch keine weiteren LPS oder Korallen grundsätzlich) oder du wirst um stärkere Pflegemaßnahmen nicht herum kommen um die LPS am Leben zu erhalten (stärkerer Verbrauch an Mengenelementen). Mein Tipp: Lass alles wie es ist und freu dich, dass dir dein Becken null Arbeit macht (im Vergleich zu anderen).

dem stimme ich zu. bei der haltung von lps/sps muss man mehr augenmerk auf die hauptwasserwerte legen. diese sollten im optimalen bereich sein und dort auch bleiben. dazu gehört das regelmässige messen und ausgleichen der werte mittels versorgungssystem. kleinere schwankungen werden von einigen lps sicher toleriert. auf dauer wird dies auf und ab aber sicher nicht optimal für die entwicklung sein.

weichkorallen und scheibenanemonen z.b. sind dort härter im nehmen und verzeihen diese schwankungen in der regel. auch sind die toleranzgrenzen dieser tiere um einiges weiter.
auch beim licht kann es zu veränderten ansprüchen kommen. wo weichkorallen relativ problemlos klarkommen, kann es für steinkorallen schon eng werden. das sollte man zumindest mitbedenken.

also wie Riko sagte, ein erhöhter pflege/wartungsaufwand ist bei der haltung von steinkorallen nötig.

Nein.
Schwankungen sollen eben vermieden werden!
Steinkorallen verbrauchen von allen Elementen mehr. Also werden die derzeitigen Schwankungen nur noch stärker. Dosierung sollte mindestens täglich geschehen. Besser mehrfach täglich!

die werte musst du etwas trennen. zumindest po4 und no3 hängen nicht direkt mit den hauptelementen für den kalkhaushalt zusammen.

am wichtigsten sind erstmal die mengenelemente für die kalkversorgung wie kh und ca. diese sollten weitestgehend stabil im optimum bleiben. schwankungen sollten vermieden werden. gerade die kh kann schon stark innerhalb eines tages schwanken. magnesium spielt eine nicht sooo grosse rolle für die korallen. dies sollte nicht unter 1100 und nicht über 1600 sein. optimal ist ein wert um die 1300. plus minus 50.

po4 und no3 sind die nährstoffe die zum wachsen und gedeihen der tiere benötigt werden. diese müssen nachweisbar sein aber auch nicht zu hoch. eine tabell bezüglich wasserbeschaffenheit, idealwerte, versorgung u.v.m. findest du im einsteigerleitfaden.

Kaisernatron aus dem Discounter.

Die Werte sehen doch sehr gut aus. KH solltest du etwas höher einstellen (Ziel 7-8 °dH). Dazu kannst du nach Balling einfach eine Natriumhydrogencarbonat-Lösung verwenden. Du löst hierbei 84 g Natriumhydrogencarbonat in 1l Osmosewasser und erhälst 2800 °dH in diesem Liter. Um die KH in 100l Beckenwasser um 1°dH zu erhöhen brauchst du 59 ml dieser Lösung. Alternativ kannst du pro Tag 20 ml der Lösung zugeben und nach 1h erneut messen. Das wiederholst du so oft, bis der KH Wert im Ziel liegt. Je nach Menge deines LPS-Besatzes kannst du dann den Verbrauch nach Balling-Methode (oder mit ATI-Essentials) ausgleichen. Die Zugabe einmal pro Tag müsste völlig ausreichen bei dem geringen Steinkorallenbesatz oder du musst halt die Menge/Häufigkeit der Wasserwechsel erhöhen. Theoretisch wäre dies mit "Pro-Salzen" sinnvoll, die häufig in KH, Ca und Mg angereichert sind (z.B. Red Sea Coral Pro Salt). Das Problem ist, das man hiermit je nach Beckenbesatz auch Ionenverschiebungen bekommen kann, daher bei diesem Vorgehen vorsichtig sein. Zu Beginn der Besatzänderung würde ich auf jeden Fall sehr regelmäßig KH, Ca, Mg messen, um plötzliche Änderungen rasch zu bemerken. Eine Ausführliche Erklärung der Balling-Methode findest du übrigens bei mir im Blog (s.u.).

Viele Grüße
Björn

Hey Andrea,

weiß nicht aber Deine Werte schauen gut aus. KH reicht meiner Meinung nach als untere Grenze 6,5. Bei Deinem Stress mit Kindern uns so würde ich einfach ein Salz für den WW nehmen, dass eine hohe KH Ca Mq hat. Kannst im Aqua Calculatur gut raus lesen (DeepBlue, Dupla Premium Reef, Red Sea Coral Pro und viele mehr) . Dann würde ich 10% in der Woche WW machen und fertig. LPS sind doch nicht so anspruchsvoll wie SPS.

Lg
Martin

Zitat von martin.holzner

KH reicht meiner Meinung nach als untere Grenze 6,5

Sehe ich genau so.Sollte allerdings auf 7-7,5 erhöht werden.
Saitron hat es ja schon gesagt Kaisernatron . 3g erhöhen die kh auf 100l um 1 KH.

Zitat von Coby

Theoretisch wäre dies mit "Pro-Salzen" sinnvoll, die häufig in KH, Ca und Mg angereichert sind (z.B. Red Sea Coral Pro Salt). Das Problem ist, das man hiermit je nach Beckenbesatz auch Ionenverschiebungen bekommen kann, daher bei diesem Vorgehen vorsichtig sein.

die pro salze sind lediglich in der zusammensetzung von den spurenelementen anders. es gibt auch pro salze mit niedrigeren hauptwerten.
dem gespenst "ionenverschiebung", welches allerhöchstens bei der versorgung des beckens entsteht, nicht durch das salz, wirkst du mit dem wasserwechsel entgegen. da brauchst du also keine angst zu haben.

Da hat sich doch der Fehlerteufel eingeschlichen: Um 100l Beckenwasser in der KH um 1° dH anzuheben, brauchst du 36 ml Natriumhydrogencarbonat Lösung nach Balling. Die 59ml sind der Wert für mein eigenes Beckenvolumen, 165l... Alternativ kann man auch einfach 3,02 g Natriumhydrogencarbonat in eine gut durchströmte Stelle im Technikbecken geben.

Zitat von CeiBaer

die pro salze sind lediglich in der zusammensetzung von den spurenelementen anders. es gibt auch pro salze mit niedrigeren hauptwerten.
dem gespenst "ionenverschiebung", welches allerhöchstens bei der versorgung des beckens entsteht, nicht durch das salz, wirkst du mit dem wasserwechsel entgegen. da brauchst du also keine angst zu haben.

Mit Ionenverschiebung meine ich eine Verschiebung der Mengenelemente hin zu den Werten des Salzes, das man verwendet (nicht den Dichteanstieg durch die Ballingmethode - da habe ich mich vllt. etwas missverständlich ausgedrückt). Viele Prosalze haben besonders hohe Mengen an Ca, KH oder Mg enthalten um eben gerade an Balling vorbeizukommen und alleine mit WW ein Becken mit nicht allzu vielen Steinkorallen gut pflegen zu können. Solch ein Salz wäre hier auch eine Alternative zur Kalkversorgung, da in dem Becken ja nur wenige LPS gehalten werden sollen.

das pro salz von tropic marin hat sehr neutrale werte, genauso das fauna marin professional. diese beiden nur als beispiel. von daher kann man nicht generell sagen, dass ein pro salz grundsätzlich hohe werte bei den mengenelementen aufweist. es gibt auch salze die nicht als pro ausgeschrieben sind, aber hohe werte aufweisen. das wollte ich nur damit sagen.

grundsätzlich kann man natürlich sein becken mit wasserwechseln versorgen. man muss dann aber schwankungen in kauf nehmen, wenn man bedenkt das die kh sehr schnell sinken kann. dies nicht nur durch den verbrauch der korallen. kompensieren könnte man das fast nur durch tägliche wasserwechsel. ist aber dann schon sehr aufwändig und
ist bei nährstoffarmut zusätzlich noch kontraproduktiv. muss man dann halt abwägen.
aber grundsätzlich kann das schon gehen, wenn man für die entsprechende verbrauchssituation das entsprechende salz auswählt. egal ob pro oder nicht. die mengenelemente müssen dem entsprechen.

für eine einmalige anpassung einzelner werte würde ich daher immer die entsprechenden einzelsalze nutzen und ein versorgungssystem wählen, welches zu der situation passt. dies eben um die schwankungen zu vermeiden.

und dabei ist es mir persönlich egal ob scheibenanemonen, weichkorallen, lps oder sps; alle haben ein recht darauf die bestmöglichen bedingungen geboten zu bekommen.