Reefer 170 läuft ein

  • Höchste Zeit, mein neues Aquarium vorzustellen, welches jetzt seit genau 20 Tagen läuft.


    Besatz
    Ich habe mich für Lebendgestein und "schnellen Besatz" entschieden und bis jetzt scheint es allen gut zu gehen. Die Korallen habe ich grösstenteils aus meinem Nanobecken entnommen.
    Sogar eine kleine Kupferanemone habe ich schon drinnen, was viele hier nicht so gut finden. Diese hat sich nochmal auf Wanderung begeben und sich einen "Platz an der Sonne", aber leider auf der Rückseite des Riffs gesuchst.



    Algenphase
    Trotz des Besatzes habe ich ganz schön viele Algen.
    Dagegen habe ich einen Seeigel (ich glaube Pfaffenhut), 7 Algenschnecken (die meisten davon sehe ich nie) und 2 Einsiedler.
    Brauche ich wohl mehr?


    Wasserwerte
    Die sind im optimalen Bereich. KH scheint jetzt langsam zu sinken, beobachte ich aber noch.
    Nitrat war mal auf 30 und ist dann sehr schnell abgefallen, erst 5, dann 2 dann 0... - ich dosiere jetzt gezielt nach
    Das Phosphat wird auch stark verbraucht (oder von Steinen absorbiert, keine Ahnung) - ich dosiere gezielt nach
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Nachdosieren gut ist, solange ich noch Algen habe?


    VG
    Tobias

  • Hi,


    das Becken wird sich schon einfangen, ich würde jetzt erstmal abwarten und beobachten. Der Algenbewuchs spricht eigentlich gegen einen Nährstoffmangel. Die Fische genügen erstmal als Nährstofflieferant. Solange du die normal fütterst denke ich, dass das Becken nicht in eine wirkliche Limitierung fährt.


    Warte mal noch 1-2 Wochen ab, oft ziehen einem die Algen in der Einfahrphase die Nährstoffe aus dem Wasser. Nicht das du dir deine Algenphase künstlich andüngst :-).


    Viele Grüße
    Manuel

  • Es hat sich wieder was getan.
    Kann mir vielleicht jemand Tipps wegen der braunen Beläge (Cyanos??) geben?

    • Standzeit: 33 Tage
    • Die grünen Algen sind endlich verswunden
    • Die Anemone ist gewandert und hat jetzt einen schönen Platz
    • Neuer Besatz (4 Chromis (1 war leider tot angekommen), 1 Blenny)


    Wasserwerte

    • KH: 7,4
    • pH: 8,2
    • PO4: 0,01
    • NO3: 2
    • Ca: 450
    • Salinität: 1,023



    Ich hoffe, Phosphat und Nitrat nun auf natürliche Weise mit der Fütterung langsam ansteigen zu lassen.


    aktuelle Probleme

    • Es gibt so "braune Algen". Eventuell sind das Cyanos? Nein, ich habe kein Mikroskop.
    • eine Zoanthus ist gestorben. Ich weiß nicht warum. Allen anderen geht es gut.
    • Ich habe Montipora Schnecken unter der Hoffmeisteri gefunden. (habe sie jetzt im Abstand von ein paar Tagen mehrfach gedippt)


    noch immer nicht entschieden

    • Soll ich den Sand auffüllen oder lasse ich es so?



    VG
    Tobias

  • Toki,
    die Meßwerte sind prima. Der Algendurchgang normal. Lasse alles so, wie es ist. Jedes Becken braucht Zeit.


    Um das Grundgleichgewicht der verschiedenen Bakterienkulturen einzupendeln, gilt als Daumenregel 100 Tage.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Wer erzählt sowas?

    "Abwasserbiologie", Habeck-Tropfke.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Und was hat das mit Meeresbiologie zu tun? Zwei völlig andere biologische Bereiche. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. So kommen Gerüchte auf, die auch noch weiterverbreitet werden und dann als wissenschaftliche Tatsache vertreten wird. Ähnlich wie das Redfieldverhältnis. Diese These hält sich auch noch immer.


    Rolf

  • ich denke man kann sich darauf einigen, dass, bis es zum biologischen gleichgewicht in einem becken kommt, eine zeit vergehen muss. mitunter dauert dies auch recht lange. ist aber bei jedem becken etwas anders. einige werden schneller aktiv und stabil, andere brauchen gefühlt ewig. dabei gibt es viele faktoren, die das beeinflussen können.
    und da wir irgendwie permanent bewusst und unbewusst änderungen am system vornehmen, kann man eigentlich nie von nem gleichgewicht reden. in irgendeine richtung läuft es immer. allerdings sind eingefahrene systeme schneller in der anpassung. daher auch stabiler.


    warum ist das redfield-verhältnis unwissenschaftlich? es bezieht sich zwar auf pflanzen und algen, aber auch zooxanthellen sind algen... von daher ist das redfield-verhältnis eher kein gerücht und wird daher auch immer wieder im bezug auf nährstoffverhältnisse herangezogen. ob es letztendlich für die koralle wichtig ist, ist nicht abschliessend geklärt.


    man sollte es eben nur nicht als gerücht oder unwissenschaftlich darstellen.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • CeiBaer
    Das Redfieltdverhältnis selber ist ja richtig und stimmt auch, nur die Übertragung ins Meerwasseraquarium nicht.
    Das Redfieldverhältnis wird immer wieder herangezogen, wenn man das Verhältnis im Meerwasser, sprich in Aquarien, erklären will, was aber falsch ist. Redfield hat seine Messungen im eine einer Planktonbrühe gemacht (um es einfach zu erklären) und hier versucht die notwendigen Verhältnisse zu erklären. Da ist das ja auch richtig und seine Schlussfolgerungen auf reine Algenkulturen auch richtig. Und darauf und nur darauf bezieht sich das Verhältnis. Er hat aber auch erklärt und aus seinen Messungen gefolgert, dass dies nicht im natürlichen Meer anzuwenden ist.


    In der der Meerwasseraquaristik haben viele seine Messungen nicht verstanden und behaupten immer noch, dass dies Verhältnis auch im Meerwasser gelten würde, was aber nicht der Fall ist. Nur Halbwahrheiten verbreiten sich halt schneller als eine wissenschaftlich schwer zu verstehende Abhandlung.


    Rolf

    Einmal editiert, zuletzt von wilro ()

  • Und was hat das mit Meeresbiologie zu tun? Zwei völlig andere biologische Bereiche.


    Lieber Rolf,
    offensichtlich hast Du dieses Fachbuch nicht gelesen! Denn es wird dort auch auf die Nitrifizierung etc. im Meerwasser eingegangen.


    4 Monate gelten bei optimalen Voraussetzungen auch dort für eine stabile Nitrifikation.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

    Einmal editiert, zuletzt von Werner F. ()

  • Moin,


    Ich würde behaupten, dass in der Meerwasseraquarustik die Halbwahrheiten an der Tagesordnung sind. Alle paar Jahre wird etwas verworfen und zum Teil sogar Gegenteiliges als die aktuelle absolute Wahrheit proklamiert.
    Wissenschaftliche Abhandlungen würde ich ab und zu mal gerne lesen, aber dies defintiv nicht von den meisten erwarten.
    Man kann auch erfolgreich ein Aquarium betreiben ohne sich für einen Wissenschaftler zu halten.


    :MALL_~12:

    Beste Grüße,
    Simon :hm:

  • hallo,
    nur hilft das alles dem TO hier nicht.
    Tobias: du befindest dich am rande einer nährstofflimitierung. po4 ist sehr niedrig und kann recht schnell komplett verbraucht werden. du solltest durch die menge fisch eine entsprechende reserve haben, dennoch engmaschig po4 beobachten und eventuell zudosieren. wert um 0,05+ ist anzustreben. dabei immer langsam vorgehen.
    wegen der braunen beläge. es hilft nun mal ur mikroskopieren an der stelle. vielleicht hat jemand in deinem bekanntenkreis ein kleines mikroskop. die, die sich jedes kind irgendwann mal gewünscht hat (zumindest war das früher so :D) reichen völlig aus.
    und zum thema sand: hier scheiden sich eh die geister. aber in der momentanen situation würde ich nix einbringen. das wäre eine zu große veränderung im becken und wenndu pech hast, zieht dir neuer sand den po4 noch weiter runter.

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

    Einmal editiert, zuletzt von jackrum ()

  • jackrum, danke für die Überleitung zum Ausgangsthema :D


    Wegen der Cyano-Identifikation:


    Dieses Wochenende besuche ich meine Eltern und habe auf dem Dachboden ein ca. 60 Jahre altes Mikroskop gefunden. Das kann 300x vergrößern. Ich bin mal gespannt, ob ich das damit hinbekomme.. melde mich dann wieder.

  • Es sind wohl keine Cyanos. Die Sicht durchs Mikroskop führt bei mir am ehesten zur Assoziation mit vielen Kartoffeln, die dicht an dicht liegen. Es ist auch seit dem letzten Mal nicht mehr geworden. Hat jemand einen Link zu guten Referenzbildern, mit denen ich das vergleichen kann?
    Phosphat und Nitrat sind minimal höher, als vor ein paar Tagen. Ich warte deshalb da erstmal ab.
    Aber bei KH und Ca hat sich jetzt endlich ein deutlich messbarer Verbrauch eingestellt (KH 6,9, Ca 400). Ich starte jetzt mit dem Versorgungssystem ATI Essentials.

  • Hi,
    suche bei Dr. Google mal unter "Kieselalgen".

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
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    13 % Wasserwechsel/Woche

  • eigentlich nicht.
    rund und wenn in bewegung wie autoscooter, dann dinos.
    kieslalgen sind mehrheitlich spitz und länglich. zukindest die, di ich bisher gesehen habe

    lg, sven :EV790A~137:




    mein becken: 150x100x60 mit 856l (berechnet) plus technikbecken 140x45x45

    licht: 4x ati straton; strömung: 5x jebao mlw30; 1x jebao mdc 6000; filterung: rollermat; deltec 1000i; deltec 22w uvc; zeolith; aktivkohle und adsorber

  • Toki,


    wie Jack schreibt, Kieselalgen (umgangsprachlich "Braunalgen") bewegen sich nicht. Ansonsten ja, länglich, oval, rund - wie nicht-EU-konforme Kartoffeln halt ausschauen.


    Viel Spaß beim spannenden Mikroskopieren, damit sind meine Forscherhaare a) noch grauer geworden, b) noch mehr Fragen aufgetaucht ...

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
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