Aqua Medic Blenny advanced Steinkorallenbecken

  • Hallo Leute,


    ich bin seit heute hier Mitglied und auch sonst (noch) in keinem Forum.


    Ich betreibe Meeresaquaristik (Riffaquaristik) seit nunmehr 20 Jahren und habe so einiges an Erfahrungen gesammelt (Hauptbecken zur Zeit 130*60*60). Lichterfahrungen bisher nur mit HQI und T5.


    Mein neuestes Projekt ist ein Nano-Becken (erstes Becken dieser Größe und Art). Besatz sollen überwiegend Steinkorallen sein. Ich habe dafür das Blenny advanced von Aqua Medic ausgesucht (bek. Blenny, nur mit 50W-LED+Steuerung).


    Obwohl ich bisher keinerlei Erfahrungen mit LED-Beleuchtungen gemacht habe, scheint mit die gewählte 50W Aquareef-LED-Leuchte auch für SPS-Korallen ausreichend (hoffentlich) zu sein.


    Beginn der Inbetriebnahme wird diese Woche sein.


    Bestandsliste Technik zusätzlich zur Originaltechnik (alles neu):


    -Aqua Medic sunrise control


    -Tunze Osmolator nano


    -JBL 50W (ProTemp S50) - Regelheizer


    -Aerometer von Aqua Medic


    -Digitalthermometer von Aqua Medic


    Verwendung ausschließlich von Osmosewasser (Rowa 90), bei noch feststellbarer Kieselsäure im O-Wasser (Stralsund hat leider viel Kieselsäure im Leitungswasser)wird mit einem Vollentsalzerharz /Silikatentferner der Leitwert zusätzlich noch gesenkt.


    Geplant sind als Besatz zunächst etwa 10-12 kg Lebendgestein, frisch, vielleicht auch mehr + 4,54 kg Nature`s Ocean Bio-activ Live Aragonite (lebender Sand, 0,5-1,7 mm).


    Ich werde (aufgrund von vielen negativen Erfahrungen, das lose Steine immer wieder ihre gewünschte Position verändern) diese von Anfang an miteinander fest verbinden.


    Bisherige Erfahrungen mit Riffmörtel, Korallenkleber (Gel oder Knetharze) diesbezüglich sind meist frustran oder einfach nur unzureichend gewesen. Wenn man fragil-wirkende Riffaufbauten gestalten will, sind diese Methoden meiner Erfahrung nach bei frischem Lebendgestein meist nicht zufriedenstellend. Ich dachte da diesmal an einen Ersteinsatz von Orca Unterwassersilikon und/oder an das Verdübeln der Steine.


    Wer kann mir da vielleicht Tipps geben?


    Bilder diesbezüglich werden dann folgen.


    Würde mich über den einen oder anderen Hinweis bzw. Kontakt zum Erfahrungsaustausch freuen.


    Gruß t.b.

  • Hallo Leute,


    ich habe das kleine Komplettbecken bekommen und kann sagen, das ich nicht enttäuscht bin. Recht edles und praktisches Design.


    Es steht bei mir auf meinem Schreibtisch zu Hause. Nachdem ich alles ausgepackt und installiert habe wurde die gesamte Anlage mit Osmosewasser 3 Tage gewässert und alle Geräte in Betrieb genommen. Der 50W-Regelheizer passt nur waagerecht im unteren Bereich des doch ziemlich knapp gehaltenen Technikabteils und reicht gerade so aus, um 25-26°C zu halten. 75W wären vielleicht besser gewesen...Initial machten die Pumpe und der Abschäumer ein paar Einlaufgeräusche, aber das ist ja normal und gab sich noch ein paar Tagen. Aufpassen muß man bei der Einstellung des Wasserniveaus (Tunze Osmolator Nano) bei unterschiedlichen Pumpenleistungen (Wasserstand im Technikbecken sinkt bei voller Leistung der Strömungspumpe ab und das führt zum Nachfüllen über den Osmolator). So wie es aussieht, werde ich die Pumpe immer unter Voll-Last laufen lassen, dann hat man auch keine Einstellungsprobleme mehr. Ein klein wenig Geräusche gibt die Anlage von sich, aber wirklich nur sehr gering. Ein Aerometer paßt gerade soeben auch noch mit rein ins Technikabteil, dann das Digitalthermometer von Aqua Medic (welches jedoch im Vergleich (Test) zum IKS-Thermocontroller um ca. ein Grad zu hohe Werte mißt) noch lesbar integriert und fertig. Nach den 3 Tagen Vorwässerung wurde die Anlage komplett entleert, mit Osmosewasser wieder aufgefüllt und mit Aqua All ex Vollentsalzer dann mit Feinstrumpfhosensäckchen, welches ich in den Filterstrahl hängen ließ, innerhalb von einem Tag auf den Leitwert 0 (!) gebracht und für 2 Tage zur Temp-Beobachtung und zur genauen Einstellung laufengelassen. Rest-Silikate habe ich mit Aquaconnect-Silikatentferner vollständig herausgeholt. Somit fand ich also praktisch destilliertes Wasser vor, beste Vorraussetzungen für einen Neustart.


    Zur 50W Aquareef-LED-Leuchte: Verarbeitung (komplett aus Alu, auch die mitgelieferte Halterung) gefiel ausgesprochen. Hat ein bischen gedauert, bis ich die anfangs noch nach vorne runterhängende Halterung mittels der Imbusschrauben auf ein gerades Niveau schrauben konnte (hing immer nach vorne runter...nerv). In der Bedienungsanleitung stand dazu Nichts-da könnte man noch was in der Anleitung verbessern... Die klappbare Halterung ist für die Wartung des Technikabteils fast perfekt (könnte sich noch per Clipschlter selbst ausschalten-als Verbesserungsvorschlag). Durch passive Kühlung absolut lautlos und in Kombi mit dem Light-Controller eine sehr schöne Sache. Auf dem PC habe ich ein Lichtprogramm erstellt (Mondlicht auf 1% der Blaulichtleistung), Wolkenflug jeweils kurz mit 75% der Lichtleistung bei sonst 100% der Lichtleistung mit Sonnenauf-und Untergangssimulation über jeweils ca. 1 Std. Programmierung und Datentransfer über USB bzw. Stick problemlos. Ich habe einfach eines der 10 bereits installierten Lichtprogramme am PC gelöscht und ein eigenes dazugefügt und aktiviert. Schöne Lichtfarbe mit leichtem Kringeleffekt bei Gesamtspektrum um 14K. Es ist zwar keine HQI (die erzeugen eine erheblich höhere Lumenmenge, selbst 70W schon), aber dafür kann man genau Dimmen und Steuern und das Wasser wird auch nicht so warm...ich bin also positiv vom LED-Licht überrascht. Wirkt natürlicher und lebendiger als T5.


    Sobald Niveau und Temperatur konstant bei 25,5° waren, kam das Salz rein (diesmal Microbe-Lift Premium Reefsalt) und Dichte auf 1023 eingestellt (auch da wieder unterschiedliche Dichtewerte beim Aerometer und dem Dichtemesser von Red Sea...ich habe also den Mittelwert von beiden Messwerten genommen). Dann noch einen 20l-Eimer Salzwasser temperiert und bewegt frisch angemischt für das Spülen der Lebenden Steine bei Ankunft. Nach insgesamt 4 Tagen Laufenlassen kamen heute endlich die lebenden Steine per Lebendversand (Whitecorals Supra Rocks handpicked(13,90 Euro/kg), direkt aus der Box geliefert (also ohne Zwischenhälterung), Sulawesi, 12 kg. Ich hatte ja schon Meerwasser zum Spülen angesetzt und habe die unter starkem Schütteln unter Wasser gut ausgewaschen. Lohnte sich, denn in den Eimern a 10 Liter war zum Ende eine ziemliche Brühe (das wäre sonst im Becken gelandet, so ist die Belastung von Anfang an deutlich geringer, denke ich). Einige Steine (leider nicht alle) sind (siehe Bilder) von sehr guter Qualität. In den internen Hangon-Filter habe ich ca. 30g Aktivkohle und 25g Diakat-B, jeweils im Feinstrumpfhosensäckchen reingehängt (vorher mit Osmosewaser gespült), das zieht die entstehenden organischen Stoffe und das in den Steinen befindliche Phosphat gleich raus. Grobe Filterwatte oben auf den Filter zum Abfangen der Schwebstoffe aus dem Becken und unten zum Abfangen der Diakat-Schwebstoffe. Mitbestellt habe ich auch 6 kleine Einsiedler (Tricolor und andere Species), die kamen nach kurzer Eingewöhnung, genauso wie 3 kleine Turbo-Algenschnecken auch gleich mit rein und gingen gleich an die Arbeit auf den Steinen:-). 12 Stunden jetzt Beleuchtung, 100% Lichtleitung.


    Die Steine habe ich erstmal zum Begutachten lose ins Becken aufeinandergestapelt, dies wird in den nächsten Tagen mit Orca-Unterwasser-Aquariensilikon und möglicherweise mit Verdübelungen dann in die richtige Position noch gebracht. Dann der Lebendsand als Bodengrund rein, damit möglichst wenig Steine im Sand stehen (vielleicht lasse ich das Becken 14 Tage erstmal ohne den Sand-dann kann man den Detritus vom Boden besser absaugen).


    Ich lerne ja ständig dazu und in der Meerwasseraquaristik lernt man nie aus: hättet ihr da etwas anders gemacht?


    So, das wars fürs erste, werde die Anlage in ca. 14 Tagen mit den ersten LPS und Zoanthus besetzen, weitere Berichte werden folgen.


    Gruß Thomas

  • also zwei, drei Dinge würde ich persönlich anders machen:


    1. den orca Kleber kannste vergessen zum riffaufbau (spreche aus Erfahrung), also besser mörteln!


    2. lass den "live-Sand" besser sein und hol dir einen von beiden hier: ATI fidji white Sand oder den Bora Bora (schwören hier auch viele drauf! werde ersten auch für mein großes nehmen!!!


    3. bedenke nochmal deinen Aufbau unter Berücksichtigung folgender Punkte:
    - Platz zu den Scheiben um mit dem Magneten zur Reinigung vorbeizukommen (2-3cm sind da schon nen gutes Maß und Minimum)
    - deinen "voluminösen" Aufbau, denn: viele Ableger kommen mit einem ablegerstein und dieser nimmt auch Platz in Anspruch! gerade die zoas wirst du kaum ohne bekommen.....

  • Hi,
    Kann Stressis Aussage nur unterstützen....hab den Fehler auch gemacht und die Steine zu nah an Glas gebaut. Da kommt man nachher kaum noch vernünftig zum saubern dran und dann bilden sich da schnell Schmuddelecken. Bei so einem massiven Aufbau auch schnell hinter den Steinen an der schwarzen Plexiglaswand. Ich habe bei mir nachher eine zweite Strömungspumpe installieren müssen damit das ausreichend hinterspült wird.


    Ich finde den Aufbau auch ziemlich hoch. Wenn du da später lichthungrige Korallen oben mit ihren Ablegersteinen draufstellst kommst du ruckzuck an die Wasseroberfläche.


    Ansonsten viel Spass udn Erfolg beim Einfahren!

    Herzliche Grüße


    Tom



    Aqua Medic Blenny mit Aqua Medic ReefLED/Sunrise Controller
    Start: November 2011


    "Do not despise the snake for having no horns for who is to say it will not become a dragon"
    "Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat manchmal nur keine Lust mit Idioten zu diskutieren"

  • Uff, der Aufbau hat mich erst mal erschlagen. Nach Deiner Beschreibung und Erfahrung, die Du da vermittelt hast, war ich erst mal erstaunt, dass Du das Becken so zustellst.


    Bei der Verbindung der Steine gibt es auch die Möglichkeit, diese mit PVC-Rohren zu verbinden. Dazu muss mit einem Bohrer in jeden Stein ein entsprechendes Loch.


    Hier ein Thread, der die Frage zu PVC behandelt: http://www.nanoriffe.de/index.php?page=Thread&threadID=670


    Irgendwo hat einer auch mit Bildern dokumentiert, wie er die Löcher gebohrt und die Säulen aufgebaut hat, find ich grad nicht.

  • Hallo,


    zuerst bedanke ich mich für die Anmerkungen von Euch. Überraschenderweise muß ich sagen, daß ein Becken auf dem Schreibtisch eine ganz andere Sicht auf Details eines Riffs erzeugt. Faszinierend...Natürlich habe ich nicht vorgehabt, daß Becken einfach nur zuzustellen mit Steinen...manchmal ist es schwer, abzuschätzen, wieviel man wirklich an Lebenden Steinen braucht. Ich habe das mir einfach den Luxus gegönnt, aus dem Vollen zu schöpfen und mir die besten Steine dann rauszusuchen (gute Ladenlokale zum Selbstaussuchen habe ich hier nicht in der Nähe und da bin ich, wenn ich gute Quali will, auf Lebendversand angewiesen. Was ich nicht fürs Blenny verwende wandert ins größere Becken im Wohnzimmer. Geplant waren von Anfang an keine größeren Sandflächen (die sehr schön sein können, keine Frage-aber bei Nanobecken mit im Meerwasser verkürzter Optik ist sowas sowieso nicht recht möglich, meiner Meinung nach), sondern eine Riffsäule, dicht am Glas für gute Detailbeobachtungsmöglichkeit. Gut beim Blenny gefällt mir das Weißglas, das macht schon was aus. Es sollten möglichst viele Stellflächen für SPS und LPS sowie Zoanthus entstehen, Höhlen für Garnelen sowie für wenige, kleine Fische und natürlich ausreichend Platz für Pflegearbeiten (Scheibenreinigen, Absaugen usw.) sein. Gar nicht so einfach bei so begrenztem Platzangebot...


    Ich habe also gestern alle Steine wieder rausgenommen und auf dem Tisch Konstruktionen ausprobiert. Dann habe ich versucht Steine zu verdübeln. Das war ziemlich schwer, fand ich, so hab ich es seingelassen habe (oder ich bin handwerklich nicht so begabt, das kann auch sein...). Allein das Bohren für 6 mm-Dübel erzeugte mit Steinbohrer rasch größere, für die Dübel einfach nicht mehr passende Löcher. So habe ich experimentiert mit einfach nur gestellten Konstruktionen eine gefällige Aufstellung mir gemerkt und im Becken dann nachgebaut. 1 Kg war dann doch zuviel und wanderte ins andere Becken-11 Kg brauchte ich also.


    Dann habe ich versucht, die Steine mit Orca-Unterwasersilikon im Becken zu verkleben. Leider (wie von Stressi ja schon angesagt) war das auch nicht ganz einfach. Der Kleber haftet einfach ungenügend. An ein paar Stellen ist mir das jedoch mit Geduld gelungen, reicht aber noch nicht für eine sichere Stabilität des Riffs (und darauf lege ich Wert) nicht ganz aus. Habe noch Riffmörtel (Bond), den werde ich dazu dann vielleicht verwenden, besser gefällt mir der Umgang dann aber schon mit 2-Komponentenharzen (Aquascape oder so), die sind, so finde ich, besser modellierbar und weniger klebrig an den Fingern als der Mörtel...


    Das kommt also noch (Korallenkleber muß ich aber erst noch bestellen)-welchen findet ihr am Besten?


    Nach Neuaufstellung habe ich das Becken dann wieder laufenlassen und ging zur Nachtschicht. Als ich wiederkam war der Abschäumer (wahrscheinlich schon stundenlang) übergekocht. Ich habe die Einstellung mit trockener Abschäumung verändert, aber der Skimmer schäumte immer noch wie blöd, habe auch versucht den Luftschlauch am Abschäumer mit einer Klemme zu drosseln-auch das half Nichts. Innerhalb weniger Minuten war der kleine Becher jeweils wieder voll. Da ich aber am Schreibtisch daneben saß, habe ich das jedesmal aber bemerkt und den Becher ausgeleert. Waren gut 1,5 Liter, die da rauskamen und die ich schließlich mit frischem Meerwasser (habe immer einen frischen Ansatz parat) ersetzen mußte. Auch fiel mir auf, das kleinste Wasserentnahmen sofort vom Osmolator aufgefüllt werden, ist halt nur ein kleines Wasservolumen, mit dem man arbeitet...Ich habe mal den Phosphatgehalt gecheckt ("Checker"-Handmessgerät, kann ich nur empfehlen): 0,32 mg/l. Ziemlich viel. Habe zur Phosphatelimination dann einen 1200l/h Schnellfilter, den ich noch hatte, mit Diakat-B-Säckchen und Watte gefüllt und zwangsdurchfiltert. Liegt jetzt bei 0,9mg/l nach knapp 6 Stunden, das Zeug ist Gold wert...Ziel soll dauerhaft unter 0,05 mg/l sein.


    Mittlerweile schäumt der Skimmer wieder so gut wie gar Nix ab...aber so ist das halt in der Einlaufphase...nur beim Nano läuft das alles halt wesentlich rasanter.


    Die kleinen Säckchen (Diakat und Kohle) aber ich wieder aus dem kleinen Filterkasten entfernt und 70g neue Kohle da reingesetzt). Irgendwie hab ich das Gefühl, der Durchfluß ist da nicht optimal...vielleicht werde ich da ne kleine Pumpe zusätzlich ins Technikabteil installieren, nur zur Beströmung des Filterkastens (Wasser aus Abschäumerauslass läuft großteils daneben und wenn man den Ablauf direkt darüberhängt, hängt der Abschäumer schief und schäumt nur noch schwach ab).


    Werd mir die Leistung und Zuverlässigkeit des Aquablue 500 ansehen...eventuell kommt ein externer (hinter dem Becken habe ich ja noch Platz) Abschäumer stattdessen dran, mal sehen. Im Moment werden viele kleinen Luftbläschen, die im Wasser umherirren, erzeugt...gibt sich hoffentlich noch.


    2 größere, algenfressende Schnecken aus meinem Wohnzimmerbecken hier herübergeholt, zwar noch nicht sichtbare Algen (die aber kommen werden) sollen gleich maximal weggefressen werden.


    Guckt Euch die Bilder an, die Quali der Steine ist schon ziemlich gut, finde ich, ich habe möglichst viel Stellfläche für Korallen erzeugt.


    Thema Sand: Werd den lebenden Sand, wie ihr geschrieben habt, nicht fürs Nano verwenden, bei doch recht anständiger Strömung im Blenny kommt es da garantiert zu ständigen Sandverwehungen, da ist wohl Preis "Borabora" (kenne ich auch und hat in der Mischung in meinem anderen Becken überzeugt) Einbringung ist erst in 14 Tagen angesagt.


    Werd mir in ca. 8 Tagen als nächstes Makroalgen bestellen (Mrutzek-kann ich empfehlen), am Besten schöne Braun-oder Rotalgen-hier ist ja kein Doktor später drin, der sie frißt...


    Was meint Ihr (übrigens habe ich mir mal das Becken von Tom angesehen, sehr schön...die anderen werde ich mir auch noch ansehen), welche Fisch sind empfehlenswert ?
    Ich dachte an zwei Stonogobiops nematodes (Pärchen) mit Alpheus Randalli-Pärchen sowie ein Pärchen Pseudochromis fridmani, thats it.


    Bis neulich Thomas

  • Hi Thomas!
    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber wenn ich deinen letzten Bericht so lese, habe ich den Eindruck, als würdest du recht rabiat an die Sache rangehen? Wenn du einen zu hohen Phosphatwert später mal in einem besetzten Becken so schnell drückst, wird es das dann wohl gewesen sein...
    Der Einsatz einer Makroalge, wie von dir schon angedacht, ist auf die Zukunft hin bestimmt eine bessere Alternative! :7_small27:
    Am Besten platzierst du diese abseits vom Riff, damit sie dir nicht hineinwächst, und du sie später vielleicht nicht mehr los wirst.
    Zu den Fischen: Ich denke, die Fridmanis brauchen ein paar Liter mehr! Zumal dein Steinaufbau ja auch schon einiges an Volumen benötigt.
    Ansonsten, immer schön weiter berichten! :D

  • Hallo,
    bei der Phosphatmessung wurde eine Verwechselung vorgenommen. Es wurde (bei gleichzeitiger Messung auch der Werte in meinem größeren Becken) dort der Wert gemessen (0,09ppm). Kam mir auch schon spanisch vor, das der Wert so schnell zurückging...aber bei der kleinen Wassermenge habe ich das erstmal so hingenommen. Klar, das man nur in Maßen den Phosphatwert erniedrigen soll...Ich habe heute also nocheinmal gemessen und er liegt bei immer noch 0,32ppm oder mg/l. Diakat läuft im Schnellfilter weiter, so geht der Wert hoffentlich wenigstens nicht noch höher. Der Abschäumer arbeitet sehr unregelmäßig, gestern ist er urplötzlich wieder übergekocht...mußte 0,5l Meerwasser wieder ersetzen. Allen eingesetzten Tieren (auch den größeren Schnecken, die hauptsächlich Nachts unterwegs sind und am heutigen Morgen auf der höchsten Stelle des Riffs zu finden waren) geht es bisher tadellos. Ich hatte anfangs Bedenken, ob denen ein Nitritanstieg in den ersten Tagen wohl nicht bekommt, aber es scheint bisher nicht so zu sein. Ich werde, wenn ich die Zeit finde, täglich mit dem Schnellfilter eine kleine "Riffdusche" machen, also die Steine manuell kurzfristig stark beströmen, um den Detritus aus den Steinen zu blasen und mit dem Schnellfilter gleich wegzufangen und die Watte im Schnellfilter alle 2-3 Tage auswechseln.
    Algen sind an den Scheiben immer noch nicht die Spur zu sehen.
    Zu den Pseudochromis fridmani: da bin ich auch unentschlossen. Ich hatte früher mal ( in 470l) eine ganze Gruppe davon und stellte fest (so auch meine eigenen Beobachtungen beim Tauchen), daß die sich hauptsächlich im Riff selbst aufhalten, nur selten im Freiwasser und ein recht kleines Revier beanspruchen. Also kommt denen ein mit vielen Höhlen bestehender Riffaufbau doch gelegen...so bleibt ein Pärchen von denen in der engeren Auswahl, auch wenn z.B. im Meerwasserwiki min. 150l als Empfehlung stehen (sind ja da auch nur von einigen beschriebene Empfehlungen). Zur Zucht werden ja auch nur kleine Becken verwendet. Hat vielleicht jemand Fridmani im Blenny? Wenn möglich, ist eine Paarhaltung von mir favorisiert, ganz egal, welche Art nun zum Zuge kommt (wenn Paarhalten jeweils möglich und erhältlich). Was meint Ihr, welche Grundelart ist als Pärchen in Kombi mit Knallkrebs(-paar) in einem Nano dieser Größe besser zu halten: Stonogobiops nematodes oder Stonogobiops yasha ? Oder eine weitere, kleinbleibende Alternative?
    Gruß Thomas

  • Hi


    Was vielleicht für Dich auch interessant sein könnte, sind Grundeln aus der Gattung Gobiodon.
    Siehe auch:
    http://www.meerwasser-lexikon.de/kategorie/13.html#Gobiodon


    In dem Zusammenhang, ich habe gerade das Koralle Art für Art "Zwerggrundeln" gelesen, das eigentlich nur Grundeln für Nano Becken behandelt. Ich kann es sehr empfelen, vielleicht wäre es ja was für Dich?



    Viel spass beim anschauen und grüße
    Michael

  • Hallo,
    Zeit für einen Zwischenstand.
    Becken läuft jetzt seit September letzten Jahres (knapp 7 Monate).
    Zuerst:
    Technische Veränderungen:
    ---Originalabschäumer nervte (laut und warf ständig Bläschen aus)-ich habe den Knop 60 mini mit Schego 300 Membranpumpe (gedrosselt) installiert. Kein Laut mehr und besseres, dunkleres, ergiebigeres Schaumbild. Zusätzlich fahre ich (niedrigst dosiert) mit Ozon (Sander, 2 mg). Darunter wird das Wasser klarer und die Korallen gehen noch besser auf.
    In dieser niedrigen Dosierung läuft auch keine Aktivkohle ständig mit.
    ---Fluval-Digitalheizer eingesetzt, dieser ist sehr genau (25°C plusminus 0,5°C), ich kann diesen nur empfehlen (50W).
    Die ständigen Temp.-Schwankungen unter den konventionellen Bimetallheizern waren für mich nicht akzeptabel.
    __Mini-Fließbettfilter von Aquaristik Bartelt (600l/h, 49 Euro) mit NP-Biopellets (nur 50 ml) in die hintere Kammer installiert, der Originalplastikfiltereinschub flog raus.
    Funktioniert prima und das Polypenbild überzeugt. Sehr langsam in 10 ml-Schritten aufdosiert einsetzen…auf gute Durchwirbelung achten. Von Zeit zu Zeit sollte der Fließbettfilter durchgespült werden (Meerwasser), denn der Bakterienfilm setzt den Filter nach der Zeit leicht zu.
    Die LED-Leuchte ging nach insgesamt 5 Monaten Betrieb ohne ersichtlichen Grund kaputt (ging einfach ohne jegliche Manipulation aus)-zu Aqua Medic eingeschickt und nach ner Woche kam die repariert zurück (die Zwischenzeit habe ich mit 2 mal 24W je Blau und Daylight überbrückt).
    LED sieht schon natürlicher aus als reine T5-Beleuchtung.
    Die Aquareef-LED 50 W-Leuchte könnte für meinen Geschmack etwas mehr Blauanteile haben-vielleicht werde ich die eine oder andere weiße LED gegen eine “Royalblue, 3W) ersetzen…Garantie dann natürlich ade…hat jemand das schon durchgeführt oder Erfahrungen damit gemacht?
    Die Tiere sehen unter reinem Blaulicht phänomenal aus, leuchtendes Orange, Rot, Gelb…einfach toll.


    Zu dem Besatz: drin sind insgesamt bestes 9 Kg Lebendgestein und 3 kg BoraBorasand.
    Das Mikroklima braucht min. 14 Tage bei feuchter Abschäumung, um sich zu stabilisieren.
    Und was kam zu meinem Entsetzen?
    Bryopsis - Fadenalgen im Massen.
    Abzupfen brachte gar Nichts-im Gegenteil.
    Ich war schon am Überlegen-neu anzufangen.
    Dann die “rettende” Nachricht im Netz über Erfolge mit Magnesiumerhöhungen mit Kent Marine Tech M Magnesium.
    Kommt aus den Staaten und nach einer kurzen Suche wurde ich im ebay fündig n(um die 25 Euro für 500ml).
    Nach Anleitung rasch den Mg-Gehalt erhöht und wirklich nur die Bryopsis-Fadenalgen wurden glasig und lösten sich in einer Woche vollständig auf.
    Sehr gute Sache. Kein Rezidivaufkommen. Den Mg-Gehalt (um die 1500-1800 mg/l) habe ich innerhalb von 2 Wochen durch häufigere Wasserwechsel wieder normalisiert. Nach weiteren 2 Wochen kamen die ersten Makroalgen rein. Dann nach einer weiteren Woche nach und nach die Tiere (hat ein halbes Vermögen gekostet).


    Nach und nach habe ich die Steine (und auch die Korallen) mit Reef-Bond-Zement miteinander verbunden. Der Zement ist letztlich der beste Kleber mit den haltbarsten Verbindungen, alle anderen “Korallenkleber” haben entweder gar nicht gehalten oder ließen allmählich an Klebekraft nach, so meine Erfahrungen.
    Ich habe das kleine Riff recht dicht mit Korallen suksessive besetzt, aufpassen mußte ich bezüglich der Karbonathärte zwischenzeitlich, das anfängliche bleeching einiger empfindlicherer Acroporas hat sich jedoch seit ein paar Wochen wieder zurückgebildet.
    Das Becken läuft jetzt schon viele Wochen recht stabil.
    Extrem artenreiche Kleinstlebewesenwelt (planktonisch), die da zwischen den Steinen hin-und herwuselt-alles voll mit kleinen Larven (sehen aus wie kleine Garnelen), diverse Algenarten und kleinere Röhrenwürmer, die erst nach Wochen oder gar Monaten aus den Steinen kamen.
    Wasserwechsel alle 10 Tage 20 Liter angewärmtes und exakt auf Dichte gebrachtes Meerwasser (bisher hauptsächlich Tropic Marin Bioactif), Osmosewasser wird mit Preis Mineralsalz zum Nachfüllen aufgehärtet-das hält die Karbonathärte stabiler.


    Zum Besatz:
    0.) unterschiedliche Macro-Algen (eine Rotalgenart, drei unterschiedliche Caulerpaarten) und zwei Kalkalgenarten (grün, wovon eine regelrecht wuchert !), die halten die Nährstoffe im Zaum
    Einen “Busch habe ich immer im Ablaufkamm. So kann man das Wachstum immer gut sehen und gut abernten. Nicht empfehlen kann ich die “beerenförmige” Caulerpa, die läßt sich von Steinen nur mühsam entfernen.
    Die Tiere wurden hauptsächlich von Mrutzek, whitecorals und extremecorals online bestellt und kamen per Lebendtierversand-das lief bisher prima.
    1.) 1 Lanzensymbiosegrundel Stonogiops nematodes (es waren Initial zwei, nach ein paar Tagen verschwand jedoch eine spurlos und seitdem ist sie allein)-recht scheu und kaum zu sehen, selbst in dem kleinen Würfel nicht.
    Lebt in Gemeinschaft mit einem
    2.) Alpheus Randalli-Pistolenkrebs.
    2a.) Gespenstergarnele Stenorhynchus seticornis (läßz sich seltener Blicken
    3.) Zwei Garnelen Urocaridella antonbruunii
    - bleiben klein und sind sehr interessant-kann ich nur empfehlen.
    4.) zwei Kardinalsgarnelen
    4a.) Etwa 6-8 kleinbleibende Einsiedler (selbst die Wollhandschuheinsiedler wurden schnell zu groß und zu ruppig- am besten sind die Tricolor)
    5.) ein gebänderter Schlangenseestein (kommt bei Futtergabe recht schnell raus)
    6.) insgesamt etwa 15 Schnecken unterschiedlichste Arten (algenfressend oder Sandschnecken), die das Becken ständig sauber halten
    7.) 1 Tridacna Crocea (10 cm)
    8.) 1 Tridacna maxima (6 cm) beide Muscheln kommen unter dem LED-Licht prima zurecht und halten die wirklich extreme Blaufärbung bei
    9.) 3 rosa-Röhrenwürmer (Bispira guinensis)
    9a.) Kalkröhrenwurm Protula bispiralis rot-weiß-ich habe die lange Röhre (20 cm) gut integrieren können, gut zu halten
    LPS:
    10.) 4 verschiedene Acantastreaarten
    11.) 1 grüne Euphyllia paradivisa
    12.) giftgrüne Euphyllia glabrescens
    13.) Catalophyllia grün (Farbe schnell sehr hell, wird aber schon allmählich dunkler), blaue Spitzen, nesselt
    14.) Lobophyllia orange-braun (hat transparente Fangtentakel häufig ausgefahren)
    15.) Platygyra spec (tricolor)
    16.) Scolymia (mastergrade, scarlet) , reagiert prompt auf Goldpodszugabe
    17.) Caulastrea neon grün (6 Köpfe), sind etwas empfindlicher
    18.) Bartkoralle Duncanopsammia axifuga, 2 Köpfe, die sich schon deutlich an der Basis vervielfältigt haben, grünlich, unempfindlich
    19.) Goniopora bläulich-pink, kugelförmig (werden von den Garnelen bei der Fütterung oft heimgesucht und schließen sich dann schnell)
    20.) Favia-spec. (grellhellgrün)
    21.) Alveopora (kleines Ablegerexemplar, weiß)
    21a.) Leptastrea (grün mit roten Polypen)
    SPS:
    22.)Pavona malediviensis (grellorange-sehr dekorativ und sehr gut haltbar)-im Kommensalismus mit mehreren, kleinen, weißen Schlangensternen
    23.) “Multicolorstein“, Poritiskoralle mit kleinen Gigantea-Kalkröhrenwürmern (halten sich jetzt 6 Monate prima)
    24.) Montipora “Hoffmeisteri” leuchtend gelbe Polypen
    25.) Montipora spec. in orange
    26.) Montipora “Chili pepper” winziger Ablegerstein (teuer), sehr schöne rote kleine Polypen
    27.) Montipora “Superman”, überwiegend rote Polypen
    28.) Montpora “danae”-blich schnell aus, regeneriert sich jedoch wieder (grün)
    29.) Montipora capricornis (orange-rot), wächst schnell und ich habe schon mehrere Ableger für mein größeres Becken erfolgreich entnehmen können
    30.) Acropora echinata-empfindliche Art, habe die seit 3 Wochen und sie dunkelt zunehmend ein
    31.) Acropora gomezi (hellblau) sehr helles blau, scheint auch empfindlicher zu sein-hält sich aber schon ein paar Wochen zufriederstellend
    32.) Acropora hyacinthus, blich anfänglich rasch fast vollständig aus, aber nach Wochen färbte sie sich fast auf die Originalfärbung zurück (steht ganz oben hinten in der Mitte), wächst schon ganz gut
    33.) Stylopora hystrix (wild, rosa), sehr kleiner Frag
    Anemonen und Zoanthus:
    34.) bisher 13 (!) verschiedene Zoanthus-Unterrarten, teilweise sehr dekorativ
    35.) Rockanemone, sehr seltene Rot-Grün-Blau-Weiße Farbvariante, bis jetzt 5 cm im Durchmesser (allein diese kleine Anemone hat 120 Euro gekostet)
    35a.) Kleine Felsenanemone, sehr klein
    36.) Gorgonie-Ableger aus meinem größeren Becken
    37.) Pterogorgia citrina ging schnell auf und häutet sich oft, scheint gut haltbar zu sein
    38.) Parazoanthus (gelbe Krustenbanemone)
    38.) Alcyonium verseveldti -blaue Sympodium-Weichkoralle (anfänglich empfindlich, blau-grün-wächst jetzt aber gut)
    39.) Tubipora musica (Orgelkoralle)-kam als winziges Fragment-hat die Größe vervielfacht-schön grün-gelb


    So, da ist der Besatz bisher, den ich angesammelt habe.
    Ich finde, die Tiere stehen ausgezeichnet.
    Futter und Spurenelemente:
    Jeden Tag einen Tropfen Jod-Konzentrat, Nyos Coral Nectar und Absolute Aminos, 0,5 ml je Bioactif-Anionen und Kationen-Spuris, sehr geringe, aber tägliche Pulverzugabe von Tropic Marin Kalzium und Magnesium sowie Strontium der Bio-Actif-Reihe.
    2 mal wöchentlich Planktonersatz vom Tropic-Marin (Phyto+Zoo)und Coral Food plus Pulver.
    Jeden zweiten Tag eine geringe Menge Formula one Pellets sowie Goldpods oder Chromis von Nyos.
    Von Zeit zu Zeit ein kleines Algenblättchen (Trocken) mit Garlic und lebendes Phytoplankton sowie flüssige Vitamine(Aminovit).
    Alle 2 Wochen für ein paar Tage Diakat-Phosphatabsorber sowie pelletierte Aktivkohle im Damenstrumpf ins Becken gut beströmt gehängt sorgen für Wasserreinheit.
    So, das wars fürs erste, Bilder siehe unten, weitere werden folgen.
    Nächste Bestellung wird nächsten Monat sein, zwei König-Salomon-Zwergbarsche und den einen oder anderen Ableger. Wenn der Besatz zu dicht wird wandern einige Korallen ins größere Becken, das ich demnächst auch hier vorstellen werde.


    Gruß Thomas

  • Sehr schönes Becken!


    Als ich deine Liste an Tieren gelesen habe und da ich auch selber ein Blenny besitze dache ich mir nur "Oh mein Gott, wo passt das alles nur hin?". Aber siehe da. Es sieht auch von den Proportionen schön und nicht zu gestaucht aus.


    Weiter so und mfG!


    Snick

    “Since I don't smoke, I decided to grow a mustache - it is better for the health.
    However, I always carried a jewel-studded cigarette case in which, instead of tobacco, were carefully placed several mustaches, Adolphe Menjou style. I offered them politely to my friends: "Mustache? Mustache? Mustache?"
    Nobody dared to touch them. This was my test regarding the sacred aspect of mustaches.”
    -Salvador Dalí

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