...ein Blenny

Hallo,

nach über einem halben Jahrhundert Süßwasser-Panscherei habe ich mich vor etwa zwei Monaten entschieden, es auf meine alten Tage doch noch mit Meerwasser zu versuchen.

Gestartet habe ich den Versuch mit einem AM Blenny, welches einige Veränderungen aushalten mußte. So gefielen mir die Drahtbügel für die serienmäßige Beleuchtung doch nicht so richtig. Ich habe sie durch eine Giesemann Teszla ersetzt, die in meinen Augen nicht nur gefälliger aussieht, sondern auch besseres Licht und Sunrise-/Sunset-Funktion bietet sowie ein Mondlicht.

Erstaunt war ich über die Wasserverdunstung, die innerhalb 24 Stunden doch bei etwa einem Liter liegt. Um da nicht täglich die Wasserpanscherei mit Osmose-Wasser nachfüllen an der Backe zu haben, habe ich einen AM Niveaumat installiert, der zwar mitunter vernehmlich klackt, wenn die Pumpe ein- oder ausschaltet, dafür aber seinen Dienst so versieht, wie ich das erhofft habe.

Damit ich das Blenny nicht die ganze Zeit hochhalten muß, habe ich einen Unterschrank für das Becken gebastelt (MDF und dann furniert). Die Elektro-Abteilung hat in dem Schränkchen ihren Platz gefunden, überdies ein 10-ltr-Weithalskanister, aus dem der Niveaumat sein Osmosewasser bezieht. 'n bißchen Gerödel paßt noch in das Schränkchen und so sieht die Geschichte etwas aufgeräumter aus.

Das Becken wurde mit ca. 8 kg LS eingerichtet und läuft bislang erstaunlich gut. Es gab bislang keine Algenprobleme und auch die von mir gemessenen Werte sind eigentlich so, wie sie sein sollten. Es sind bereits einige Bewohner eingezogen, die sich auch bislang sehr zufriedenstellend zeigen: ein paar Ricordea, Zoanthus, Acanthastrea, Euphyllia u. Montipora. Natürlich ist der Besatz noch nicht vollständig, es sollen noch einige Anemonen dazu (ich wollte hauptsächlich Anemonen einsetzen), aber auch an einige wenige Korallen habe ich gedacht.

Natürlich habe ich auch ein paar kleine Einsiedler eingesetzt. Gesellschaft haben die vor etwa einer Woche in Gestalt von zwei Stonogobiops yasha u. einem Alpheus randalli erhalten. Auch die neuen Bewohner haben sich bislang nicht beklagt (wie auch ). Die Grundeln haben sich nur kurz verkrümelt, mit Artemia-Nauplien, mittlerweile auch Frostfutter habe ich sie nach kurzer Zeit aus ihren Löchern locken können. Der Knalli zeigt sich ebenfalls immer wieder mal. Noch ist die Truppe zwar sehr vorsichtig bei ihren "Ausflügen", aber sie haben sich wenigstens nicht für ein paar Wochen völlig unsichtbar gemacht.

Ich werde immer mal wieder eine Art Zwischenbericht geben, wie's mit dem Mini-Ozean weitergeht und ihr könnt die Daumen drücken, daß nicht doch irgendwann ernste Probleme den Spaß beeinträchtigen.

Gruß, Dieter

Danke für die Blumen! Aber ist alles halb so wild, die Rückwand ist keineswegs so sauber wie es vielleicht scheint. Da sind schon Algen drauf, allerdings hätte ich da mehr erwartet. Es hält sich so noch im Rahmen.

Im Becken wachsen schon sichtbar Kalkrotalgen, aber die mögen die Rückwand offensichtlich noch nicht - obwohl die dürften ...

Das Blenny läuft seit gut 6 Wochen. Ja klar, ich weiß, daß ich die Anstandsfrist eigentlich nicht eingehalten habe, aber da alles so gut lief, konnte ich mich nicht so wirklich beherrschen. Zwar habe ich anfänglich nur "Schmuddelkinder" im Sinn gehabt (also Scheibenanemonen und Tiere, denen auch schlechtere Wasserwerte nicht so sehr zusetzen), aber wie das so ist: da noch schöne Zoas, 'ne Acanthastrea, der ich nicht widerstehen konnte usw. Aber bislang geht's, wie erwähnt, erstaunlich gut. Die beiden Yashas toben vorne 'rum, wie auf dem Präsentierteller (klar, die Herzchen haben nix anderes als Futter im Sinn) und selbst der Randalen-Krebs stiefelt gelegentlich hinter den Beiden her.

Angehängt habe ich mal 'ne Seescheide, die mir so "zugelaufen" ist (steckte an einem Stein mit Discosoma). Hält sich bislang problemlos.

Naja, nix im Leben ist umsonst und ich erwarte auch nicht, daß nun alles immer supi läuft - die Schwierigkeiten werden ganz bestimmt noch kommen. Aber dann habe ich ja euch und werde um Hilfen bitten

Ein paar Bilder werde ich so ab und zu sicher posten können, aber da ist nichts Besonderes zu erwarten, weil ich nicht beabsichtige, ausgefallene und schwierig zu haltende Tiere in das Becken zu setzen.

Einen schönen Abend an die Runde, Dieter

Ja, ich glaube, daß Aqua Medic mit dem Blenny ein richtig gutes Paket auf die Beine gestellt hat. Die nötige Technik ist hinter der Acrylglas-Platte untergebracht und stört so nicht den ohnehin kleinen nutzbaren Raum. Wer sich mit der serienmäßigen Beleuchtung anfreunden kann, bekommt ein modernes Beleuchtungssystem, womit eine ansich gute Idee verwirklicht ist. Man hätte vielleicht um ein paar Euro mehr eine etwas wertigere Haltevorrichtung für die LEDs konstruieren können - die Drahtbügel sind in meinen Augen nicht so der Brüller.

Warum sich AM eine Heizung verkniffen hat, ist mir ebenfalls nicht so ganz klar geworden. Natürlich läßt sich ein Regelheizer in den "Technikbereich" einfügen. Es bleibt aber dafür eigentlich nur das mittlere Abteil, somit paßt die mitgelieferte "Filterbox" nicht mehr.

Ich habe die Filterbox entsorgt, weil sie mich auch so nicht ganz überzeugt. Sollte es erforderlich sein, Gelbstoffe per Kohle herauszufiltern, hänge ich einfach für einige Tage einen kleinen Aquaclear 20 an das Becken und gut is.

Meiner Ansicht nach ist das aber Meckerei auf hohem Niveau, in der Summe der Eigenschaften halte ich das Blenny auch für ein gutes Paket - vermutlich das beste, was in dieser Größe auf dem Markt ist.

Zur Giesemann Teszla ist zu sagen, daß sie für solch kleinere Würfel eine sehr gut passende Beleuchtung darstellt. Die Lichtmenge ist mehr als ausreichend und läßt sich in drei Kanälen einstellen. Dämmerungsmodus und Mondlcht bietet sie ebenfalls - wie wohl bekannt sein dürfte. Die Leuchte sieht auch gefällig aus, hat aber mit ca. 400 Euronen auch einen entsprechenden Preis.

Klar zu kritisieren ist an dem Ding, daß sämtliche Einstellungen zum Teufel sind, wenn die Leuchte auch nur kurz vom Netz geht bzw. ausgeschaltet wird. Warum Giesemann da keine bessere Lösung installiert hat, ist mir ein Rätsel. Auch wäre es sicher kein Problem, den internen Timer dahingehend zu gestalten, daß z.B. 10 oder 11 Stunden Beleuchtungsdauer einstellbar wären - aber nix da: 12 Stunden fix und das war's.

Da diesbezüglich schon mehrfach gemosert wurde, könnte ich mir vorstellen, daß Giesemann diese Schwachstellen irgendwann behebt. Dann wäre die Teszla sicher eine rundum prima Leuchte...

Gruß, Dieter

bzw. vom Inhalt.

Offensichtlich habe ich recht gutes LS bekommen. Nahezu unmöglich, aufzuzählen, was sich da so alles an blinden Passagieren eingeschlichen hat. Diverse Schnecken, Wurmschnecken, höhere Algen, es gibt eine winzige Krabbe (hell olivgrün, zwei helle Streifen zwischen den Augen Richtung Rücken, behaarte Beine und winzige Scheren. Der Bursche ist weniger als 1 cm breit und hat sich in einem Loch verbarrikadiert. Ja, wörtlich: er hat sich ein paar größere Korallenbruchstückchen gekrallt und damit seinen Verschlag regelrecht verrammelt. Keine Chance, ihn zu fotografieren. Ich habe ihn gelegentlich geärgert, indem ich seine Barrikaden entfernt habe, aber über Nacht hat er den alten Zustand wieder hergestellt. Hat vielleicht jemand 'ne Idee, was das für'n Geselle sein könnte?)

Natürlich habe ich nicht jeden unbekannten Bewohner im Bild festhalten können - manche sind nur mit der Lupe erkennbar und andere sitzen an Stellen, wo ich mit der Knipse keine Chance habe.

Einige wenige seien hier vorgestellt:

Ein Schwamm, der auch nur 5-6 mm groß ist, aber immer noch existiert...

...'ne Ohrenschnecke, die sich nur gelegentlich zeigt. Scheint zum lichtscheuen Gesindel zugehörig...

...und hier noch die bereits vorgestellte Seescheide in größerer Abbildung. Die war zwar nicht im LS, hat sich aber auf einem Steinstück mit Scheibenanemonen eingeschlichen. Hat 'ne dauerhafte Aufenthaltserlaubnis erhalten und ich hoffe, daß sie die auch richtig ausnutzt. Seescheiden sollen ja nicht immer sonderlich haltbar sein.

Wenn's nicht nervt, werde ich gelegentlich noch weitere Bewohner meines Blenny hier vorstellen.

Gruß, Dieter

Hallo Sven,

das LS habe ich gar nicht so weit weg von Essen gekauft - bei Joe's Korallenfarm in Witten.

Gruß, Dieter