Hilfe Turbellarien was tun?

  • Hallo,
    meine bisherigen Erfahrungen und mein bisheriges Wissen zu dem Elimiphos rapid von Tropic Marin:


    Das Präparat funktioniert auf Lanthanbasis und wirklich sehr effektiv und sehr, sehr schnell, was die Phosphatabsenkung angeht.
    Lanthan ist ein Schwermetall und seit neuerer Zeit verwendet man das auch in der Humanmedizin bei Hyperphosphatämie (zuviel Phosphat im Blut) und Dialysepflichtigkeit (Nierenausfall).
    Bisher hat man noch keine wirklich toxischen Grenzwerte nachgewiesen, das ist noch Gegenstand der Forschung. Bei Schwermetallen aber sicher zu erwarten.
    Hier handelt sich dabei ja um Lebewesen mit Leber (Mensch), bei denen das Schwermetall gebunden werden kann.
    Bei niederen Tieren sieht das schon anders aus, die haben keine Leber in diesem Sinne.


    Primäres Einsatzgebiet auch in der Aquaristik die rasche und wirkungsvolle Phosphatabsenkung, dies mit Ausfällungen verbunden.
    Phosphat geht offensichtlich eine chemische Verbindung ein und kommt an die Löslichkeitsgrenze.
    Ob diese sich dann irgendwann wieder lösen kann, bleibt im Raum.
    Deshalb denke ich ist es sinnvoll, den Kram aus dem System gleich möglichst effektiv rauszuholen.
    So spitze ich das Mittel in geringer ml-menge (max. 2 ml pro Tag) direkt in den Abfluß zum Hauptbecken, damit es gleich als erstes über den Papierfilter ausgeflockt entfernt wird.
    Wenn ich Socken hätte, würde ich die Socke nach ein paar Minuten einfach Auswaschen.
    Lanthan ist in der ICP nun auch nachweisbar.


    Elimiphos ist wesentlich effektiver in der Phosphatbindung als die üblichen Adsorber auf Eisen-oder Aluminiumbasis.
    Der große Unterschied ist hier die Geschwindigkeit der Entfernung.
    Eben sofort.


    Phosphat ist in geringen Konzentrationen für absolut jedes Lebewesen essentiell.
    Das eine Tier kann mehr vertragen oder braucht mehr, das andere weniger. Ein gewisses Quantum braucht aber jedes Lebewesen, sonst ist Ende.


    Wenn also der Phosphatspiegel abrupt auf Null gesenkt wird (oder wirklich nahe Null), dies besonders bei sowieso schon an der Nachweisgrenze vorhandenen geringen Phosphatwerten im Wasser kann das also fatal sein, für alle Lebewesen.


    Also das Zeug eigentlich nur verwenden, wenn man nachgewiesenermaßen eher Probleme mit zu hohem Phosphat hat.


    Als Nebeneffekt wird jetzt das Absterben von Turbellarien (Planarien) bei Anwendung von Elimiphos beobachtet.


    Kann jetzt zwei Gründe haben:
    1.) für die Turbellarien zu schnelle Phosphatwertsenkung, deren Phosphatstoffwechel kommt damit nicht klar und die gehen ein.
    Dies jedoch nur effektiv bei schnellen, größeren Phosphatspiegelsenkungen.


    Oder


    2.) Lanthan als Schwermetall ist toxisch, zumindest auf die Turbellarien, warum bleibt offen und genauso bleibt offen, ob nicht auch für andere niedere Tiere (oder Mikrobiologie, ob nun für uns sichtbar oder schon zu klein zum Gesehenwerden).


    Auf jeden Fall gilt es, wenn der Phosphatspiegel sowieso sehr, sehr niedrig ist, das Zeug mit äußerster Vorsicht, wenn überhaupt anzuwenden (eher hier nicht), denn sonst besteht Lebensgefahr für viele Lebewesen im System, eben nicht nur für die Turbellarien.
    Wenn nun nur ein Teil der Turbellarien jeweils nach moderaterer Dosis abstirbt, kann das ein Hinweis auf die Grenze des Erträglichen für diese Tiere (ob nun Phosphatsenkung oder Lanthan selbst) sein, das wissen wir nicht.


    Denke eher, der größere und vor allem schnelle Wechsel zu niedrigen Phosphatwerten (oder Lanthananstiegen) läßt die zuverlässig komplett absterben.
    Wenn also die Phosphatwerte sehr niedrig bei Turbellarienbefall sind würde ich den vor Anwendung schon ein wenig Anheben, mit ein paar Tagen deutlich mehr Futter oder eben als Phosphatflüssigzugabe.
    Dass mal meine Gedanken dazu.
    Gruß
    Thomas

  • Danke für Deine Ausführungen Thomas!


    Deinen 2 Möglichkeiten der Wirkungsweise auf die Strudelwürmer stimme ich zu.
    Entweder sie vertragen den schnellen Phosphatabfall nicht oder sie vertragen das Lanthan nicht.


    Ich tendiere allerdings zu Option 2.
    Dirk hat es ja auch bei einem sehr niedrigen Phospahtwert eingesetzt und dazu noch sehr gering dosiert.
    Eine Änderung seines Phosphatwertes konnte er bei diesem Einsatz nicht feststellen.
    Deshalb denke ich, die Biester vertragen schon geringe Mengen von Lanthan nicht.


    Grüße Jochen

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