Artemia groß ziehen - Selbstläufer auf dem Balkon/Terasse/Garten

  • Hallo zusammen,


    das Thema Artemia ist ja meistens kaum die Rede wert, da jeder schon mal oder gar regelmäßig immer Artemia zum verfüttern "ausbrütet".


    Ich habe jetzt aber schon vermehrt gelesen, dass man die Tierchen als "Selbstläufer" im Sommer in einem Behälter auf dem Balkon oder im Garten wirklich groß ziehen kann, so dass sich die Tierchen ohne zutun selbst vermehren und eine gewisse Population immer bereit steht.


    Bisherige Infos wie es gehen soll und was man benötigt:
    - Geeigneter Behälter (Wanne, Blumentopf, Aquarium, eigentlich egal was)
    - Eine Hand voll Erde (auch Blumenerde)
    - Regenwasser, Destilliertes Wasser oder Leitungswasser (sofern es sehr Kalkarm ist)
    - Salz


    Wasser in den Behälter - Erde und Salz dazugeben und gut vermischen/verrühren - Erde absetzen lassen und Behälter 1 Woche etwa in der Sonne stehen lassen, damit sich Algen als Nahrung bilden. Dann ein paar wenige kleine Artemia´s einsetzen die zuvor ausgebrütet wurden.


    Wer nicht 1 Woche warten will kann auch Algen aus einem Bach/Teich als Nahrungsgrundlage hinzugeben, bis sich von selbst welche bilden. Das ganze benötigt keinen Luftheber, Umwälzpumpe oder sonstige Technik.


    Werde das demnächst mal testen, da ich größere Artemias als Zusatznahrung gerne ins Aquarium geben möchte (auch für den Leierfisch). Die kleinen aus den Eiern sind viel zu winzig.


    Hat das jemand von euch so schon mal erfolgreich geschafft? Für Tipps, Tricks und/oder Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr :)


    lg Sascha



    EDIT: Wichtig ist mir das es ein wirklicher "selbstläufer" über mehrere Monate ist, ohne künstliches Füttern oder des gleichen. Maximal verdunstetes Wasser auffüllen.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Sascha1983 ()

  • Genau dazu. Oder zumindest zum Thema Artemia lebend züchten hab ich mich gestern auch belesen.
    Ich fände eine Lebendfutterquelle eigentlich recht wichtig. Und da mir meine Fische die Artemia regelrecht aus dem Tiefkühler ziehen wenn sie könnten, würde ich eben genau das gerne züchten. Zumal FroFu Artemia wohl nicht sehr Nahrhaft sind. Bei lebenden ist das wohl 1000x besser. Allerdings habe ich selbst bei meinen wenigen Tieren pro Tag schon ordentlich verbrauch an Futter.
    Ich würde auch gerne solch einen Reaktor oder ähnliches kaufen. Aber andauernd sauber machen und neue Zucht ansetzen usw. ist mir eigentlich zu anstrengend. Hab mit den Aquarien selber eigentlich schon genug zu tun und möchte ungern noch ein "Aquarium", was bemuttert werden muss. Also mehr als 1x pro Woche Service sollte es auch nicht sein. Und der Service sollte keine 30min dauern. Bzw. nicht mehr als 30min.


    Daher bin ich hier echt gespannt auf den Ansatz! Zumal ich noch mein altes 60 Liter Cube rumstehen habe. Der würde sich anbieten.


    Auf welcher Salinität sollte man die Artemia halten? Hab gelesen 30g Salz auf 1 Liter wasser. Also 30 PSU?
    Hab gelesen, dass der Ansatz nicht unter 18 Grad kommen soll. Also sollte es auch in der Wohnung am Fensterbrett gehen? Zur Not noch eine 0815 LED drüber?

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    Einmal editiert, zuletzt von -Saithron- ()

  • Moin, also in kleinen Behältern macht es meines Erachtens keinen Sinn, da die Ausbeute zu gering und der Aufwand zu hoch ist. Um regelmäßig große Tiere zum verfüttern verfügbar zu haben, braucht man mindestens eine, besser zwei oder mehr große Regentonnen oder Maische Fässer um eine hohe Dichte bereit zu haben und um es auch als Selbstläufer zu haben!
    Das sind so meine Erfahrungen aber Probier es selbst mal aus, vielleicht machst du da andere Erfolge. Ich verfolge das mal wie es bei dir läuft.


    Gruß Boris

  • Vielleicht meldet sich ja der ein oder andere noch. Soweit ich weiß praktizieren hier einige Mitglieder soetwas. Was ich aber sagen kann ist, dass 60l nicht für eine Selbstläuferzucht reichen und die adulten Tiere auch lebend jetzt nicht so berauschend Nahrhaft sind. Es sei denn sie werden angereichert. Am Nahrhaftesten sind leider die kleinen Nauplien noch mit Dottersack. Die Adulten Tiere würde ich ehr als "Beschäftigungsnahrung" einstufen. :EVERYD~16:

  • Moin ich lese das hier ebenfalls gerad sehr interessiert.
    Wieso soll denn da Blumenerde rein ? Einfach stumpf aus dem Garten entnommen ?
    Ich meine vom Besatz her müsste ich höchsten die Wurdemanni mal mit Artemia füttern... wie lange dauern denn diese Eier bis die schlüpfen ? Habe durch Zufall gesehen dass ich die direkt um die Ecke für 1,99€ pro Beutel bekommen kann, habe da aber 0 Erfahrung mit.

  • - Erde
    Die Blumenerde bringt eine gewisse Menge an Dünger und Nährstoffe ins Becke, das soll das Algenwachstum beschleunigen. Alternativ kann auch Komposterde genommen werden.


    - Gefäß
    Es ist klar, das je größer das Gefäß, desto größer die ausbeute. 20 - 40 Liter sollten es schon sein. Zum Test kann man aber natürlich auch kleiner anfangen. Wie gesagt, es geht jeder X-Beliebiger Behälter (laut den Infos aus dem Netz).


    - Salzgehalt
    Die Salinität kann die vom Aquarium sein, bissel niedriger geht natürlich auch. Zum schlüpfen aus den Eiern reicht z.B. Brackwasser mit einer Salinität von 15, später muss aber dann erhöht werden, sonst gehen die Tierchen ein.


    - Temperatur
    Je wärmer desto aktiver sind die Tiere. Die täglichen/nächtlichen Temperaturschwankungen machen Ihnen aber wohl nicht ganz so viel aus wie man denken mag. Tagsüber sollte für ein paar Stunden schon voll die Sonne drauf knallen (gut für die Algen). Manche lassen ihre Zucht sogar das ganze Jahr draußen. Wenn die Temperatur dauerhaft niedriger werden, fangen die Adulte-Tiere an Dauereier zu legen. Wenn man also alles im Winter draußen lässt, würde im nächsten Jahr alles von selbst von vorne beginnen.


    - Eier
    @ Aki: Die Eier schlüpfen in der Regel nach 24-48 Stunden. Sind also relativ schnell und einfach zum ausbrüten.



    Alle Infos sind bisher nur im Netz aus unterschiedlichsten Quellen gesammelt, bisher kann ich persönlich nichts bestätigen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sascha1983 ()

  • Probierts mal, bin gespannt.
    Im übrigen habe ich die besten und schnellsten Ergebnisse mit einer Salinität von 40-50 Promille gemacht. In der Natur ist dieser ja bis zu 270 Promille in denen die adulten Tiere leben.
    Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen berichtet.


    Gruß Boris

  • Hallo zusammen,


    ein paar eigene Erfahrungen zu solchen Selbstläufern will ich gerne beisteuern:


    Vor Jahren habe ich ein 10 l Aquarium mit Salzwasser (Wechselwasser aus meinem Aquarium) gefüllt, eine Messerspitze Artemia dazugegeben und auf der Fensterbank aufgestellt. Ohne Erde, ohne Heizung, ohne Belüftung, ohne zusätzliche Beleuchtung. Die Nauplien schlüpften, wuchsen und gediehen, nach kurzer Zeit zog eine Wolke Artemien durch das Becken. Sie vermehrten sich, ein paar habe ich immer mal wieder verfüttert, weil es zu viele wurden.
    Die Artemiaeier waren aus einem Baukasten für Kinder, ein kleines Döschen Futter war auch dabei. Das ganze hatte mehrere Jahre im Kinderzimmer meiner Nachbarn gelegen und ich hatte diesen Erfolg gar nicht erwartet. Alle paar Tage habe ich meine Artemia ganz wenig gefüttert, im Winter wurde das Becken abgebaut, weil es zu kalt wurde und das Licht nicht mehr reichte. Außerdem war das Becken inzwischen recht unansehnlich geworden und musste mal gereinigt werden.


    Alle meine späteren Versuche, so einen Selbstläufer zu installieren, verliefen leider nicht so erfolgreich. Woran das liegt, wüsste ich selbst gerne. Letztes Jahr habe ich ein kleines Becken im Wintergarten aufgestellt, das hat auch ca. 2 Monate ganz gut funktioniert, danach starben plötzlich alle Tiere. Vielleicht war es zu warm. In mehreren vorherigen und weiteren Versuchen überlebten die Tiere nur wenige Tage.


    Viele Grüße
    Erika

  • Hallo Krebszüchter,



    ich nutze seit vielen Jahren jahresdurchgängig frische Artemia Nauplien für Microrasboras, nun auch für das Reefer 170.


    Begonnen über die üblichen Flaschen mit Korken, die simple Dohse-Schale und JBl Batterie. Klappt zu jeder Jahreszeit. Schlupf im Sommer nach 18 h, im Winter ohne Heizung oft mehr als 2 Tage. Wichtigste Voraussetzung ist erstklassige Qualität der Eier, Red Dragon aus USA zum Beispiel. (ca. 400 g Büchse 100 € +/- 10,-.)


    Mit der Aufzucht sieht es ganz anders aus. In einem 40 l Becken geht das mit wenigen Krebsen ganz gut, wenn man das beobachten will; zum Füttern zu wenig. Draußen in einer Regentonne geht das im kühlen Frühjahr und Herbst mehr schlecht als recht, Licht muß rein und kräftige Umwälzung/Lufteintrag. So richtig zum Füttern hat es aber nur selten sinnvolle Ausbeute gegeben. Zudem veralgt das unkontrolliert, es gelangen Insekten hinein, etc.



    Mein persönliches Fazit:


    Frische Nauplien ja. Nicht älter als 12 Stunden, noch schön rot.


    Großziehen ist viel Hantier und ständige Kontrolle, die Ausbeute ist gering.

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