Ocellaris-Zucht mit Brachionus und Easy Reefs Produkten

  • Hallo allerseits,


    wie evtl. einige schon mitbekommen haben laichen meine beiden Ocellaris in letzter Zeit regelmäßig ab. Derzeit habe ich wieder ein schönes Gelege am Fuße meiner Pilzlederkoralle. Mittlerweile habe ich auch alles an Equipment zusammen, um die eine oder andere Larve möglicherweise „durchzubekommen“.
    Insbesondere setze ich gerade die Phyto- und Zooplanktonkulturen an. Dies ist bedauerlicherweise doch schon mit Aufwand verbunden, jedoch kann man sich die Phytoplanktonproduktion –und damit eine Menge Arbeit- auch ersparen, indem man Ersatzprodukte hierfür verwendet
    Georg von Easy Reefs war so freundlich mir die hierzu benötigten Produkte zur Verfügung zu stellen mit der Bitte die Verwendung hier ein wenig zu dokumentieren.
    Und so kommt ihr nun hier in den fraglichen Genuss meiner Ergüsse. Viel Vergnügen!


    Derzeit habe ich das easyart und das easyrich von Easy Reefs hier. Vielen Dank hier nochmal an Georg! Das easyroti kommt hoffentlich in der nächsten Woche.



    Aber lasst uns starten:
    Es sieht so aus als könnte ich damit rechnen, dass die Larven in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bzw. Mittwoch auf Donnerstag schlüpfen. Hier muss ich mir noch eine gute Larvenfalle basteln. Ich habe keine Käufliche gefunden, die meines Erachtens keine Nachteile hat. Aber zum Equipment komme ich sicher die Tage noch...


    Was ist nun schon zu tun?
    Genau, Futter! Die Larven wollen ja was zu mampfen haben. Hier scheint das ideale Anfangsfutter Brachionus plicatilis (https://www.meerwasser-lexikon…Brachionus_plicatilis.htm) zu sein.
    Die Rädertierchen haben eine gute Größe um von den Larven aufgenommen werden zu können. Brachionus selbst hat keinen spektakulären Nährwert, jedoch mit dem richtigen Mittelchen angereichert ist es ideal. Hier werde ich das easyrich nutzen. Einigen ist bestimmt die Möglichkeit bekannt die Larven sofort mit kleinsten Artemia-Nauplien (AF430) zu füttern. Dies ist sicherlich möglich, wenn auch nicht ideal. Mir jedoch war es nun „Jacke wie Hose“, ob die Artemien vor sich hinblubbern oder die Brachionus.


    Der Brachionusansatz ist da, wir starten...


    Erstmal brauchte ich entsprechende „Reaktoren“ .... hierzu habe ich die Verschlusskappen von Wasserflaschen entsprechend modifiziert. PVC-Röhrchen hinein und fest verklebt. Eine Membranpumpe und entsprechenden Silikonschlauch hatte ich noch hier.
    Und dann kann es schon losgehen: Ich habe zum Test sofort mehrere Kulturen an verschiedenen Standorten angesetzt. Einmal an der Fensterbank in belüfteten 1 Liter Flaschen (die werden aber bald 2 Liter Flaschen weichen) und einmal auf dem Balkon in 5 Liter Behältnissen. Beide Kulturen werden entsprechend der Dosierungsanleitung auf der Homepage von easyroti gefüttert (http://www.easyreefs.com/en/easyroti_en.html). Sollte hier jemand eine Übersetzung brauchen, so möge er den Wunsch äußern. Leider muss ich hierzu jedoch das easyrich benutzen, da das easyroti –wie Eingangs erwähnt- halt noch nicht da ist.


    Des Weiteren habe ich noch schnell einen Phytoplanktonreaktor gebastelt und habe weitere Ansätze mit Nannochloropsis gefüttert. Hier werden wir –so hoffe ich- einen guten Vergleich bekommen.
    Und nun die ersten Bilder vom gestrigen Tag...
    Der heutige Tag folgt zu späterer Stunde noch.
    Anregungen? Fragen? Dann ‚raus damit!

  • Danke Marion für deine Mühe, ich hoffe doch sehr, das etwas mehr als ein paar Larven durchkommen!!

    Gruß Norman


    Red Sea Reefer 250 ( Schuran Edition )
    2x Radion XR15w Pro G4
    Bubble Magus Curve 5
    AquaBee UP8000 24V

  • Und weiter geht es an Tag 2 ...


    Die Brachionus-Ansätze auf der Fensterbank haben sich interessanterweise unterschiedlich entwickelt. Auf dem Bild sieht man deutlich, dass die mit dem easyrich gefütterte Kultur nahezu wieder hell geworden ist. Es sieht jetzt leicht trüb und milchig aus und ich hoffe, dass dies keine Bakterien sind. Das würde mich aber nach einem Tag schon wundern. Es wurde aber offensichtlich schon mal alles weggefuttert. Bei der Flasche mit der Nannochloropsis ist noch deutlich eine grüne Färbung zu sehen.


    Das mit easyrich gefütterte Behältnis auf dem Balkon ist noch gut grün gefärbt.


    Mein Nanochloropsis-Reaktor macht scheinbar auch gut was er soll.


    Fazit: Die Kultur auf der Fensterbank macht mir gerade wegen dem milchigen Zustand etwas sorgen, dies kann aber auch ganz normal sein. Hier werden wir morgen wohl mehr wissen. Scheinbar ist die leichte Belüftung genau richtig, da das ganze easyrich ja „weggefuttert“ wurde. Also passt die Dosierung auch gut. Das Behältnis auf dem Balkon geht hier offensichtlich nicht so „ab“. Dies ist möglicherweise der fehlenden Belüftung geschuldet oder auch den Temperaturschwankungen.


    Wie geht es weiter...
    Die Kulturen auf dem Balkon bleiben so wie sie sind, hier sehe ich erst mal keinen Handlungsbedarf. Auch die Brachionus-Flasche mit der Nannochloropsis verursacht meiner Meinung nach keinen Handlungsbedarf.
    Die Brachionus-Flasche mit dem easyrich wurde dagegen entsprechend der Dosierung in der Anleitung für das easyroti mit mit easyrich angereichertem Salzwasser aufgefüllt.
    Mal schauen, wie es morgen aussieht...evtl. gibt es dann auch eine erste Einführung in das weitere Equipment und die weiteren Pläne...

  • Was hat sich getan?
    Fangen wir mit den unspektakulären Dingen an:
    Beide Behältnisse auf dem Balkon haben noch immer eine grüne Farbe. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht mal richtig ‚rein zu sehen, da das Wetter gerade nicht sonderlich gut ist. Hier besteht also für mich derzeit kein Handlungsbedarf.
    Die Behältnisse bleiben so wie sie sind dort stehen.


    Wie schaut es auf der Fensterbank aus?
    Beide Flaschen sind deutlich heller geworden. Es wird also planmäßig weitergearbeitet.
    Die Flasche mit der Brachionuskultur und den Nannochloropsis-Phytoplankton wurde mit eben diesem aufgefüllt.
    Die Kultur mit dem easyrich wurde ebenfalls mit der entsprechenden Dosierung aufgefüllt. Was hierbei noch zu sagen wäre: Diesmal habe ich die entsprechende mit easyrich versetzte Wassermenge in zwei Etappen zugefügt (sozusagen zwei Fütterungen). Warum das Ganze? Wie man auf den Bildern sieht, gibt es bei der Flasche mit den lebenden Phytoplankton wenig Ablagerungen am Boden, bei der Flasche mit dem easyrich ist es schon deutlich mehr. Insgesamt wirkt die Flasche mit dem easyrich ein wenig „schmockiger“. Ich führe dies zurück auf die „hohe“ einmalige tägliche Dosis vom easyrich und möchte -wenn möglich- die tägliche Menge in zwei Etappen beigeben.
    Mal sehen, ob das etwas ausmacht. Auch habe ich noch eine andere Vermutung, woran das liegen kann, aber dies möchte ich erst noch weiter verifizieren.


    Hiervon bekomme ich gerade keine anständigen Bilder zu Stande, jedoch kann man –so glaube ich- sagen, dass es in der Flasche mit dem easyrich deutlich mehr wuselt, als in der Kultur mit dem lebenden Phytoplankton. Nur ein erster Eindruck, wir werden sehen...


    Wie sieht es mit dem Phytoplankton-Reaktor aus?
    Gut, ich habe ja heute Phytoplankton entnommen und der Kultur beigefügt. Sodann wurde der Reaktor mit frisch angesetzten Meerwasser und ein wenig Dünger weiter befüllt. Sollte der Reaktor morgen wieder schön grün sein, so werde ich wohl einen Phytoplanktonansatz im Kühlschrank als Backup lagern.


    Soweit hierzu... vielleicht lasse ich mir im Laufe des Tages noch etwas einfallen, um das „Gewusel“ in den Flaschen mal auf ein Bild zu bekommen...

  • Danke Mario,
    ich werde alles hier mal ganz gespannt mitverfolgen, da ich hoffe, dass meine Clowns auch mal langsam nachziehen. :6_small28:
    Brachionus habe ich bisher eigentlich gern mit Tisbe bestellt, dann soll die Kultur länger sauber bleiben. :EVERYD~16:

  • Um den Balkon kümmern wir uns heute wieder nicht. Es hat sich nix getan. Jetzt gehen meine Überlegungen in die Richtung, hier
    möglicherweise abzubrechen und die Ressourcen anders zu verwenden. Ich glaube
    nicht, dass hier noch etwas Aufschlussreiches passiert, was nicht jetzt schon
    abzuleiten ist. Dass werde ich aber morgen entscheiden...


    Auf der Fensterbank sieht es –so vermute ich mal- gut aus.


    Zuerst zu dem Bachionusansatz mit lebendem Phyto gefüttert:


    Der Ansatz ist noch ein wenig hellgrün, hier werde ich also
    vorerst keine größere Flasche verwenden und noch nicht mit Phyto nachfüttern. Es
    wuselt ganz gut darin, das scheint ein Erfolg zu werden. Wenn auch mit weniger Tempo...


    Der Brachionusansatz mit dem easyrich:


    Der Ansatz ist auch wieder deutlich heller geworden und wieder ein wenig milchig trüb.
    Um ehrlich zu sein: Ich kann eigentlich gar nicht so richtig sehen, was in der Flasche so abgeht. Wie schon mal berichtet, sieht die Flasche
    ein wenig „schmockig“ aus und ich kann die Situation irgendwie nicht so richtig
    einschätzen. Scheinbar wird das easyrich ja gefressen, sonst würde die Flasche ja nicht aufhellen. Von daher gehen wir mal vom Besten aus und hoffen, dass wir morgen daraus einen schönen neuen Kulturansatz gewinnen und den Rest an Larven
    verfüttern dürfen bzw. eine Produktionskultur haben...wir werden sehen.


    Was mir noch so hierbei durch den Sinn geht:


    1.
    Ich überlege morgen die Brachionus mit easyrich
    auszusieben und in neuem Wasser zu starten (dies alleine, um ein mögliches
    Kippen zu verhindern). Es heißt zwar auf der Homepage, dass die
    Produktionskultur von nun an für 5-7 Tage bis zur „Verschmutzung“ genutzt werden
    kann, jedoch weiß ich nicht, ob ich dieses Risiko eingehen möchte.
    2.
    Leider habe ich heute kein ausreichend kleines
    Sieb bekommen. Empfohlen wird ein 50µm Sieb, ich habe leider nur ein 120µm
    bekommen. Die Lieferung des kleineren Siebs lässt wohl bis frühestens Mittwoch auf sich warten. Hier stelle ich mir gerade die Frage, ob ich das 120µm dann verwende oder nicht? Müsste für die Brachionus doch eigentlich auch gehen, oder?
    3.
    Da das easyroti auch erst frühstens Mittwoch zur Verfügung steht, überlege ich auch hier den bestehenden Ansatz mit dem easyrich
    weiterzuführen und das easyroti in einem „unabhängigen“ neuen Ansatz nochmal zu verwenden. Dazu tendiere ich gerade oder macht es anders Sinn?
    4.
    Sollte jemand einen Tipp haben, wie ich die Brachionus gut vor die Kamera bekomme, dass man mal sieht wie die wuseln, so
    her damit. Derzeit ist das bei mir eher ein graues rätseln mit meinen hübschen Augen. Aber meine Mittel sind hier beschränkt ... iphone, digitale
    Kompaktkamera und billiges Aldi-Traveler-Mikroskop ...
    5.
    Die Eier sehen gut aus. Wie viele sind es wohl? Wer kann mal aus Erfahrung schätzen?


    Ach ja, der Phytoplanktonbehälter sieht gut aus, schön nachgedunkelt. Ich werde wohl erst morgen wieder etwas entnehmen und dann auch
    gleich ein Backup in den Kühlschrank verbringen. Was mich noch ein wenig quält ist, dass das eher ein Zufallsding ist. Ich weiß also nicht wirklich, in
    wieweit ich hier alles richtig gemacht habe. Im Prinzip ist der Reaktor belüftet, 14 Stunden beleuchtet und gedüngt. Hier werde ich wohl die Tage mal
    den Nitratwert vor und nach der Düngung messen, um für mich einen Anhaltspunkt zum Verbrauch zu bekommen.


    Bis bald...

  • Die Brachionus haben (auch temperaturabhängig) einen sehr schnellen Stoffwechsel und erzeugen daher eine große Menge an Detritus. Wenn Du stark mit Luft sprudelst hälst Du diesen Detritus in Schwebe, was die Trübung verursacht.


    Sinnvoll wäre es, die Luftzuleitung nicht bis ganz nach unten in die Flasche zu leiten, sondern einige Zentimeter über dem Boden enden zu lassen. Die unterste Zone wäre dann die Sedimentationszone, wo der Detritus sich ablagern kann. Dieser Detritus sollte dann alle paar Tage abgesaugt werden. Am besten vor der Zugabe von frischem Phyto/Easyroti, eine Art kleiner Wasserwechsel. Das dürfte die Trübung deutlich vermindern und die Kultur auch stabiler machen.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,
    vielen Dank für den Hinweis.
    Ich belüfte wirklich sehr sanft, aber Bewegung ist dadurch natürlich gegeben. Der Austritt ist schon einiges Oberhalb des Bodens.
    Ich denke hier noch abzusaugen würde es unnötig verkomplizieren (sind ja auch kleine Behälter), vielleicht ist es da wirklich sinnvoller einen Zyklus abzuwarten und dann die Brachionuskultur zu sieben und in neues Wasser zu packen. Das ist sicherlich weniger Aufwand...
    Danke!

    Viele Grüße

    Mario

    _________________________________________________ Fluval M90 mit "gepimpter" Technik - 136 Liter

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!:EV790A~137:

  • @ Djvader08
    Hallo Mark,
    vielen Dank für dein Angebot, vielleicht komme ich später hierauf zurück.
    Im Moment erschließt sich mir der Sinn nicht, dass Phytoplankton zu wechseln. Gerne kannst Du uns aber was hierzu sagen.
    Danke!

    Viele Grüße

    Mario

    _________________________________________________ Fluval M90 mit "gepimpter" Technik - 136 Liter

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!:EV790A~137:

  • ...an der Larvenfalle bastle ich noch, dennoch wird es wohl eher
    etwas Improvisiertes geben. Ich habe zwar eine sehr konkrete Vorstellung einer
    idealen Larvenfalle, jedoch wird sich hierfür nicht mehr alles so schnell
    auftreiben und bearbeiten lassen. Daher wird wohl ein großer, verdunkelter
    Joghurtbecher mit einem schwarzen Trichter und einer kleinen LED-Lampe versehen
    seinen Dienst verrichten müssen. Wir werden sehen...


    Was steht sonst noch so bereit?


    Ein kleines 12 Liter Aquarium. Dieses habe ich noch und
    würde es für die erste Zeit auch explizit nicht größer wählen. Dies hat den
    Hintergrund, dass am Anfang eine möglichst große Futterdichte herrschen sollte.
    Die Larven jagen am Anfang nicht aktiv sondern schnappen nur nach dem was sich
    so vor ihrem Maul tummelt. Daher überlege ich sogar es nur zur Hälfte zu
    füllen. Fraglich ist natürlich, was dass mit den Wasserwerten macht. Es wird
    also wohl einen „trade-off“ zwischen Wasserwerten und futterdichte werden.


    Das kleine Becken wird durch einen kleinen 25W Stabheizer
    auf 25 Grad gehalten sowie mittels einiger Blasen aus der Membranpumpe sanft
    umgewälzt und belüftet.


    Beleuchtet wird wohl entweder mit einer noch vorhandenen
    Aquarium-Beleuchtung oder aber mit einer kleinen LED-Stablampe, wird heute
    Abend entschieden.


    Das war es, was vorerst noch zur Verfügung steht. Alles also
    ganz simpel.


    Bei der Phyto- und Zooplanktonzucht sieht es allerdings
    nicht so gut aus, es haben sich heute Morgen einige Fehler eingeschlichen und gezeigt.
    Hätte ich nicht gedacht, dass das so schnell gehen kann. Hierzu aber später
    mehr...


    Bis bald!

  • ... aber nicht gut ...


    Zu dem Brachionus-Ansatz mit dem easyrich gibt es nicht mehr
    viel zu sagen. Ich glaube der ist einfach gekippt. Über die Ursachen können wir
    hier jetzt spekulieren.
    Doch zu stark belüftet, zu viel easyrich oder hätte ich den Ansatz einen Tag eher teilen sollen. Ich weiß es gerade noch nicht, war eigentlich alles nach Anleitung. Ich befürchte ich hätte ihn einfach ganz aufklaren lassen müssen bevor ich neues easyrich hinzugegeben habe.
    Ich spare mir hierzu jetzt auch erst mal die Bilder...bin ein bischen frustriert. Das sah am Anfang so gut und
    einfach aus...

    Der nächste Fehler: Ich habe den Brachionusansatz mit dem
    lebendem Phyto neues Phyto zugeführt. Dummerweise habe ich erst nachher den
    Nitrat-Test gemacht, irgendwas zwischen 75 und 100. Das ist natürlich eine
    Menge und ich hoffe der Brachionusansatz verkraftet das. Zwei Ausfälle dieser
    Art wären sehr hart, gerade sollten heute Nacht die Larven schlüpfen. Die
    dürften sich also ruhig noch einen Tag gönnen. Das 50µm Sieb bekomme ich im
    Übrigen auch morgen erst...
    Jetzt war ich ja guter Dinge, dass das alles so gut läuft
    und dann das!
    Aber ich bin ja ein cleveres Kerlchen und habe noch ein paar
    Ansätze hier herumstehen, von denen ich noch nicht berichtet habe. Im Prinzip
    noch zweimal Brachionus mit Nannochloropsis (einmal belüftet/einmal nicht) und
    noch zweimal Brachionus mit easyrich (beides unbelüftet und nicht so stark mit
    easyrich angesetzt). Ich habe aber durchaus die Befürchtung, dass das von der
    Masse nicht mehr ausreicht bzw. da auch noch was passiert.



    Aus einem Ansatz habe ich noch ein paar Brachionen in einen
    neuen mit easyrich versetztes Behältnis
    gegeben und belüftet. Hier habe ich aber wesentlich weniger easyrich genommen,
    um zu sehen, ob dieser wieder komplett aufklart und damit einen Hinweis auf die
    Ursache des Kippens zu haben.


    Den Brachionus-Ansatz vom Balkon habe ich auch hereingeholt
    in der Hoffnung, dass die wärmere Temperatur ihm wohlmöglich Beine macht.


    Anbei erhaltet ihr heute die Bilder meiner improvisierten
    Larvenfalle. Zwei Joghurtbecher ineinandergesteckt. Den Inneren noch mit
    undurchsichtigem Klebeband umwickelt, um kein Licht austreten zu lassen. Und
    dann einfach einen schwarzen Trichter eingeschoben. Auf der Konstruktion sitzt
    dann eine kleine Klemm-LED, welche ich auch noch mit zweifach halbtransparentem
    Klebefilm gedimmt habe. Das alles kann jetzt mittels Klemme am Aquarium
    befestigt werden und wird hoffentlich funktionieren. In der Theorie erhoffe ich
    mir, die gefüllt Larvenfalle dann mit einem dritten Joghurtbecher von unten
    übergestülpt entnehmen zu können. Wir werden sehen...


    (Entschuldigung, alles heute ein wenig unstrukturiert
    heruntergeschrieben. Ab Donnerstag ist wieder mehr Zeit da, dann wird es hoffentlich besser!)

  • Hallo Mario,
    wahrscheinlich ein wenig spät die Info aber hier mal einen Auszug von meinem Händlern zu den Brachionus (allerdings mit Tisbe als Dreckvernichter):

    Pflegeanleitung:
    Die Brachionus am besten mit lebendem Phytoplankton füttern. Nannochloropsis reicht zum erhalten der Kultur aus, hat allerdings für aufzuziehende Larven nur wenig Nährwert. Am besten ist eine Mischung aus Nannochloropsis und Isochrysis. Meine Phönixalge scheint vom Nährwert her nicht viel schlechter zu sein wie die Mischung, sollte aber sparsam und täglich gefüttert werden da sie sich bei der schwachen Umwälzung schnell absetzt und dann abstirbt. Das gleiche gilt auch für Algenfertigmischungen und für alle Arten von Kunstfutter die so im Handel sind. Sparsam füttern!


    Wichtig: Brachionus vertragen keine Düngerreste im Phytoplankton! Bitte spezielle Phytoplanktondünger verwenden und vor dem verfüttern mit z.B. Merck oder MacheryNagel Nitratteststreifen überprüfen ob der Dünger verbraucht ist. Speziell Blumen- bzw. Hydrokulturdünger enthalten Kupferkonzentrationen die vom Phytoplankton nicht verbraucht werden und für die Brachionus tödlich sind!


    Wird mit lebenden Algen gefüttert muß auch beleuchtet werden, ansonsten reicht den Brachionus das Streulicht. Temperatur am besten zwischen 20 und 25°C. Belüftung so 2-3 Blubberblasen/Sekunde ohne Ausströmersteine oder ähnliches. Bilden sich Beläge an der Behälterwandung oder am Boden müssen die Brachionus in einen neuen Behälter umgesetzt werden, Dazu am besten die Brachionus aus der Mitte des Behälters absaugen, in einem sauberen Behälter neu ansetzen und den Rest verfüttern oder verwerfen. Ein extra Wasserwechsel ist bei Brachionus nicht unbedingt notwendig da über das frische Phytoplankton ständig frisches Wasser dazukommt. Wird mit Algenkonzentraten oder Kunstfutter gefüttert, sollten die Brachionus pauschal jede Woche mit 50% gereiftem, frischem Meerwasser frisch angesetzt werden.



    :EVERYD~16:

  • Hallo Carmen,
    spannender Weise erzählst Du mir nicht viel Neues, und trotzdem geht es ganz schnell mit den Fehlern. ;(
    Ich hab' soviel gelesen und dann ist das Handeln doch schneller als das Denken.
    Die Larven sind bis jetzt nicht geschlüpft und von daher bin ich zuversichtlich, dass sich die ein oder andere Kultur gut entwickelt.
    Ich habe jetzt nochmal rein gesehen und die eine Kultur der Brachionus mit easyrich entwickelt sich scheinbar prächtig.
    Von daher ist das ein guter Fortschritt, alleine schon um Fehler auszumerzen.
    Wir werden sehen, was das gibt. Ich bin jetzt wieder ein wenig optimistischer und wenn da nur Erkenntnis heraus kommt.
    Danke Dir!

    Viele Grüße

    Mario

    _________________________________________________ Fluval M90 mit "gepimpter" Technik - 136 Liter

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!:EV790A~137:

  • Hallo Mario,
    ich kann den Frust verstehen. Ich sagte ja mit den Artmia habe ich so gut wie keine Probleme, die Brachionus sind mir nach 14 Tagen gekippt. Allerdings hatte ich nur einen Ansatz. Dies werde ich künftig auch auf 3 Verteilen. :EVERYD~16:
    Das Zeug von EasyReef ist einfach klasse, habe den Masstick. Aber, da ich hier eh Phytoplankton nebenher züchte, war es mir für einen Dauereinsatz zu teuer. Allerdings, wenn man nur ab und an Zooplankton braucht, dann ist es mit Sicherheit eine gute Alternative, da man sich den ganzen Aufwand mit dem Phytoplankton züchten natürlich spart.

  • Hallo allerseits,


    zuerst muss ich mich entschuldigen, ich konnte mich in den
    letzten Tagen einfach nicht gemeldet haben. Kurz vor dem Wochenende sind ein
    paar private Dinge passiert, mit denen ich so nicht gerechnet habe.



    Aber nun sollte wieder ein wenig mehr Zeit da sein, so dass
    ich meine Gedanken hier teilen kann.
    Zuerst möchte ich nochmal schnell Georg hier begrüßen.
    Ich werde natürlich alle meine Eindrücke hier mitteilen, sodass evtl. auch für
    easy reefs der eine oder andere Rückschluss möglich ist. Interessant ist auch die Anleitung zum Produkt, hier hat man auch einen guten Überblick über die Inhaltsstoffe von easyroti und easyrich.


    Fangen wir mit den Dingen an, wie sie so stehen...


    Nachdem die Larven erst in der Nacht von Donnerstag auf
    Freitag geschlüpft sind, hatte ich ja noch einige Zeit ein wenig zu
    experimentieren. Kurzer Rückblick: Das easyroti stand mir bisher nicht zur
    Verfügung, daher habe ich das easyrich wie das easyroti verwendet, wobei ich hier
    am Anfang einige Schwierigkeiten hatte. Hierzu gleich mehr...


    Nun zu dem nächsten Rückschlag: Wie gesagt, sind die Larven
    von Donnerstag auf Freitag geschlüpft. Hiervon hat meine Larvenfalle nicht eine
    „gerettet“. Ich habe wirklich nicht eine Larve herausbekommen. Stattdessen saß’
    wieder schön ein Kauderni unter dem seichten Schein des Licht der Larvenfalle.
    Ich vermute die beiden haben sich hier bedient. Es gilt also hier eine Lösung
    zu finden. Sehen wir es positiv: Ich habe mehr Zeit das Kultivieren des
    Planktons zu üben (Ich habe ja festgestellt, dass dies eben keine Sache ist,
    die unbedingt immer ohne Probleme klappt.).


    Von daher können wir jetzt gemütlich hier wieder ansetzen...


    Dabei möchte ich von nun an meine Kommentare zur Vermehrung
    des Phytoplanktons vernachlässigen. Das klappt einfach von Anfang an zu gut, um
    hier stets etwas schreiben zu müssen. Dies war ja eigentlich auch nur ein
    Versuch, um den Aufwand und Erfolg im Gegensatz zur Anwendung der easyreefs
    Produkte zu haben. Ja, es ist Aufwand, ja, man braucht Platz. Aber die
    Vermehrung scheint leichter als generell die Handhabung des Zooplanktons.


    Von daher werden wir jetzt gezielter auf die Handhabung der
    easyreefs Produkte gucken.


    Zuerst wurde ja von mir das easyrich, mangels easyroti,
    verwendet. Hierzu lässt sich kurz Zusammenfassen, dass die Dosierung hier am
    Anfang deutlich zu hoch war. Hier gibt es also mehrere Möglichkeiten:


    a. die Dosierungsanleitung von easyroti passt generell nicht zum easyrich
    b. die Dichte der Brachionuskultur war nicht so hoch, wie in den Annahmen vorausgesetzt
    c. das Produkt ist dafür nicht so geeignet
    d. andere „Umweltbedingungen“ haben nicht gepasst.


    Ich habe ja weiter mit dem easyrich Brachionuskulturen
    angesetzt und ein wenig experimentiert. Hierzu folgende Schlüsse: Nachdem ich die
    Dosierung um die Hälfte gekürzt habe, hat es wirklich gut funktioniert. Eine
    Dosierung sollte daher meines Erachtens weniger starr, an Hand einer Anleitung
    erfolgen. Vielmehr muss man sich schon die Mühe machen, stets nach zu dosieren,
    sobald die Flüssigkeit wieder klar ist.


    Des Weiteren denke ich, dass die Anleitung beim Equipment
    vollkommen richtig liegt.
    Zwei-Liter-Behältnisse scheinen mir sehr gut und praktisch
    zu sein, auch die Belüftung mit nur wenigen Blasen hat gezeigt, dass dies für
    ein gute Vermehrungsrate förderlich ist. Bei dem easyrich kam es dennoch immer
    zu deutlichen Ablagerungen auf dem Boden
    der Behältnisse. Ob dies generell an der Nutzung von totem Phytoplankton liegt
    oder an der Inhaltskombination mit 50% Isochrysis (Ich habe gelesen, dass
    Isochrysis gerne zu Ablagerungen führt.) wird die Nutzung des easyroti zeigen.


    Dies ist mittlerweile hier und so werde ich in den nächsten
    Tagen die nächsten Anläufe mit easyroti starten.


    Wir werden sehen, welche Schlüsse dann zu ziehen sind....


    Gerne hoffe ich natürlich hier auf „Input“ und Anregungen zu
    den bestehenden Problemchen. Danke!

    Viele Grüße

    Mario

    _________________________________________________ Fluval M90 mit "gepimpter" Technik - 136 Liter

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!:EV790A~137:

    Einmal editiert, zuletzt von MM_aus_OB ()

  • Hallo,


    was die Anleitung angeht bin ich voll und ganz bei dir. Es ist unmöglich eine Gebrauchsanweisung zur Rädertierchenzucht zu machen weil es viele Faktoren git die man unmöglich alle berücksichtigen kann. Die Anleitung ist eher ein Leitfaden an dem man sich orientieren kann. Letztendlich muß man sich dann aber an die optimalen Dosierung für sein System herantatsen und selbst dann muß man flexibel reagieren können. Wir sthen ja mit dem System noch ganz am ANfang. Rädertierchenzucht ist bisher in der Riffaquaristik nicht angekommen. Mein Ziel ist das die Rädertierchenzucht irgendwann mal so selbstverständlich ist wie Artemiazucht aber das ist noch ein langer Weg. Hauptproblem ist aus meiner Sicht aber nicht die Haltung sondern die Verfügbarkeit von Zuchtstämmen bzw. Eiern. Wir beschäftigen uns schon lange damit aber leider ist es nicht so einfach wie bei Artemia. Wir haben z. B. Angebote für Eier bekommen die in flüssigen Stickstoff transportiert werden müssen. Die Gebrauchsanweisung möchte ich sehen :sb: Naja von einem anderen Hersteller bekommen wir sie wenigstens mit einer Temperatur von 2°C geliefert aber selbst das ist logistisch kompliziert weil es ja sonst nix gibt was mit der Temperatur verschickt wird. Also wir arbeiten daran aber es wird noch ein bißchen dauern. In der Zwischenzeit hoffe ich das Mario uns weiter auf dem Laufenden hält und hoffentlich ein paar Larven durchbringt.


    Grüße


    Georg

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