Niedrige Salinität in Händlerbecken?

  • Hallo miteinander,
    häufiger lese ich, daß "böse" Händler die Salinität an der unteren Grenze halten. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
    Wer weiß den Grund?
    Danke vorab!

  • weil Parasiten dadurch geschwächt werden und die Tiere besser damit klar kommen LG

    Becken Waterbox Cube 10...Kessil A80 Tuna blue LED...Lebendgestein... RFP Tunze...Versorgung mit All for Reef

  • Moin!


    Bin schon mehrfach drüber gestolpert das in einer niedrigere Salinität sich die Keime auf Grund des osmotischen Drucks nicht so locker ausbreiten könnenwie sie es gern hätten. Wird wohl überwiegend in den reinen Fischverkaufsbecken so gehandhabt.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']

    Bis denn, dann...
    Peite


    [size=10]Wenn zwei Leute schnell gleicher Meinung sind, hat wahrscheinlich nur einer über die Sache nachgedacht.
    [align=center]Lyndon B. Johnson

  • Hi Toni,


    hier geht's in erster Linie darum, dass der Fisch *zunächst* ohne Krankheiten oder parasitär geschwächt zum Kunden kommt.
    Daher verminderte Dichte. Geringerer Keimdruck.
    Mit Korallen hat das im Grunde nix zu tun.


    Gruß,
    Matthias

  • ja schon klar, nur ist im Hauptverkaufsbecken beim Händler (Fische und Korallen) die Salinität auch sehr niedrig, daher meine Frage. Beim Händler stehen die Korallen gut da.

    VG
    Toni

  • die Korallen passen sich an. Wie die Fische ja prinzipiell nach Eingewöhnungsphase auch (je nach Empfindlichkeit des Fisches Tröpfchenmethode oder vor Einsetzen zur Vorsicht wegen Krankheiten etc ….Quarantäne oder oder oder..)
    Zur Not einfach Händler fragen und auf ne ehrliche Antwort hoffen wegen der Dichte.
    Korallen brauchen aber im Grunde nicht vor dem Einsetzen angepasst werden.
    Das ist der Unterschied.


    Gruß,
    Matthias

  • Ich maß eine Dichte von 31 psu. Bin dann von einem verstellten Refraktometer ausgegangen, aber nein, 2 Referenzlösungen lagen richtig.

    VG
    Toni

  • mir erzählte mal ein händler das sie die verkaufte wassermasse erstmal mit osmosewasser auffüllen und dann erst kurz vor knapp die dichte wieder gezielt anheben. man habe in der woche kaum zeit dies zu tun. zumal die wassermenge die entnommen wird doch teilweise recht hoch und nicht kalkulierbar ist.


    signatur.jpg


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    bis zum Betrieb des Beckens

  • Hallo miteinander,
    teilweise plausibel, wegen Keimdichte & Parasiten. Was mich stutzig machte, das ist, daß einige Händler damit werben, daß sie "nicht, wie andere Händler, mit niedriger Salinität fahren". Ich verstehe das so, daß niedrige Salinität für Händlerbecken Vorteile hat, die sich dann beim Endverbraucher nachteilig auswirken.

  • Ich verstehe das so, daß niedrige Salinität für Händlerbecken Vorteile hat, die sich dann beim Endverbraucher nachteilig auswirken.

    Ja stimmt. Diese Botschaft steckt da drin, wenn Händler extra damit werben dies nicht zu tun.


    Ich frage mich nur wo der Nachteil für den Kunden steckt :EVC471~119: . So lange man ausreichend lange akklimatisiert ist Fischen das ja eigentlich egal. Die Keimdichte in Aquarien ist so oder so um ein vielfaches höher als im Meer, weshalb eigentlich niemand behaupten kann, eine geringe Dichte in Händlerbecken und eine daraus resultierende geringere Keimdichte würden das Immunsystem der Fische schwächen, weil sie ja keiner so straken Belastung ausgesetzt sind.


    Heikle Kandidaten wie den Weißkehl, Achil und co. lasse ich jetzt mal außen vor.


    Welchen Vorteil eine geringe Dichte dem Händler bei Korallen bringen soll, ist mir wie den anderen hier aber auch schleierhaft.


    Der einzige Grund der mir einfällt wären finanzielle Ersparnisse durch geringeren Salzbedarf. Aber ob das den Kohl so fett macht...

  • Korallen brauchen aber im Grunde nicht vor dem Einsetzen angepasst werden.

    ……Frage mal in die Runde…:


    Wer passt denn seine Korallen vor dem Einsetzen an?
    Oder wie seht Ihr das?


    Würde dazu gerne kurz mal Meinungen, Erfahrungen diskutieren.




    Gruß,
    Matthias

  • ich gleiche korallen nicht in der dichte an. lediglich die temperatur wird angepasst.


    eine koralle wird sich auf unterschiedliche dichten sicher einstellen. ich glaube aber das dieser prozess länger dauert als unsere übliche angleichung. vielleicht sogar tage?


    wichtig sind da wahrscheinlich eher die werte für ca und kh.


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  • Nein, ich gleiche Korallen auch nicht an, sehe da keinen Sinn dahinter. Setze eigentlich Recht zügig nach dem Auspacken um ;)


    Gruß
    Daniel

    Trust me - i´m an engineer. :closed:


    Fluval M40 mit Algenrefugium, ohne Abschäumer und einer Hypernova 34 W ( aufgelöst Fluval Spec 10 mit einer Zetlight ZN1702)

  • Ich gleiche auch keine Korallen an. Da ich bisher noch keine Korallen im Internet gekauft habe und zum Tierkauf immer eine gut isolierte Thermotasche mitnehme, kann der Temperaturunterschied bei mir eigentlich selbst im Winter nicht mehr als 2 Grad betragen.


    Ich habe allerdings schon von zwei Händlern unabhängig voneinander gehört, dass man Euphyllias gerne eintropfen darf. Denen scheint eine radikale Umgewöhnung nicht so zu gefallen. Aber wenn erstmal etabliert kaum empfindlich.

  • warum erachtet man überhaupt das anpassen von korallen für nicht so wichtig?

    Sehr sehr sehr gute Frage. Ich kann es mir nur so erklären:


    Korallen haben eine sehr offene Gewebestruktur. Sie sind ja nicht durch eine Art Haut wie wir oder durch Schuppen wie Fische von ihrer Umgebung abgeschirmt.Das ist für uns natürlich Fluch und Segen zugleich. Gefallen ihr die Bedingungen nicht zeigt sie es sofort. Andererseits passt sie sich dadurch unwahrscheinlich schnell an neue Bedingungen an. Schneller als zum Beispiel ein Fisch. Dazu kommt natürlich die Tatsache, dass Korallen zwar ein Nervensystem besitzen aber keines, welches dazu in der Lage ist, Trauer und Leid aktiv zu fühlen (wie ein Fisch). Die offene Gewebestruktur lässt es zu, durch Osmose (den physikalischen Begriff meine ich hier, nicht die Anlage :D ) innerhalb kurzer Zeit den eigenen Ionenhaushalt auf die Umgebung anzugleichen. Beim Fisch dauert dies eine Weile und resultiert eventuell in Schock oder Stress.


    Meiner Theorie nach müssten allerdings SPS/LPS es dann erheblich schwieriger haben, sich schnell osmotisch anzupassen, da sie zum Teil aus fester Barriere bestehen, die nicht so einfach einen Ionenaustausch ermöglicht. Aber das Entscheidende: die Polypen liegen ja auch hier eigentlich frei. Insofern eigentlich doch nicht wirklich 8|



  • Ich sehe es anders ich passe jedes Tier an. Da es bei Änderung der salinität vom Händler zum Aquarium im Haus doch in den einzelnen Zellen (auch ein Korallen Polyp ist eine Zelle) zum entstehen eines Osmotischendruckes kommen kann dabei können die Zellen geschädigt werden.



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    Lieben Gruß


    Patrick

  • Hallo Eingewöhner,
    ich passe grundsätzlich an. Zwar nur etwa ein halbes Stündlein, aber immerhin. Schaden kann es nicht. Umgekehrt vielleicht doch.

  • Da es bei Änderung der salinität vom Händler zum Aquarium im Haus doch in den einzelnen Zellen (auch ein Korallen Polyp ist eine Zelle) zum entstehen eines Osmotischendruckes kommen kann dabei können die Zellen geschädigt werden.

    Die Theorie gibt Sinn. Aber ich glaube nicht, dass ein Polyp langfristig durch osmotischen druck geschädigt wird, wenn er einem Dichteunterschied von beispielsweise 1,019 zu 1,023 ausgesetzt ist. Ich erinnere mich da an ein Experiment aus meiner Schulzeit. Nichtmal das Platzieren einer Gurkenscheibe in destilliertem Wasser konnte deren Zellen vollständig schädigen.


    Das soll jetzt nichts gegen dich oder diejenigen, die ihre Korallen eingewöhnen sein. Im Gegenteil ich wäre froh diese Zeit/Geduld zu haben :MALL_~12:

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