Plankton

  • Hallo,
    Ich habe in einem Buch ("Der große Aquarienführer") gelesen, die Ansiedlung von Plankton im Becken wäre unerwünscht. Wieso ist das so? Oder ist das gar nicht so?
    Und wo wir schon dabei sind, würde ich gerne noch eure Meinung zum Füttern mit lebendem Plankton hören.

  • Hallo Isabel


    Es kommt darauf an was du als Plankton bezeichnest. Es gibt ja verschiedene Arten. Ich habe dazu einen kleinen Bericht geschieben.


    Was soll´s exlusiv für euch.


    Plankton was ist das?
    Plankton ist eineSammelbezeichnung für alle im Wasser schwebenden Organismen, die keine größere Eigenbewegung ausführen und passiv durch Wasserbewegungen verdriftet werden. Dies unterscheidet Plankton von Nekton, das sich aktiv über große Strecken bewegt (z. B. Fische, Kopffüßer). Das pflanzliche Plankton heißt Phytoplankton, das tierische Zooplankton, die einzelnen Planktonorganismen heißen Plankter. Die Lebensgemeinschaft des Planktons umfasst so unterschiedlich große Organismen wie wenige tausendstel mm große Einzeller und Quallen mit über 1 m Durchmesser. Dabei unterscheidet sich das Plankton des Süßwassers (Limnoplankton) in seiner Zusammensetzung stark von dem des Salzwassers (Haliplankton).


    Man teilt das Plankton ein in Nanoplankton (kleiner als 0,02 mm), das durch die Maschen feinster Planktonnetze schlüpft, wogegen Mikroplankton (0,02 bis 0,2 mm), Mesoplankton (0,2 bis 20 mm) und Makroplankton (größer als 20 mm), in Planktonnetzen gefangen werden kann (Netzplankton).


    Das Phytoplankton setzt sich aus Bakterien und einzelligen Algen zusammen, die aber oft zu Ketten miteinander verbunden sind (Cyanobakterien, Grünalgen, Diatomeen [Kieselalgen], Dinoflagellaten [Panzergeißeltierchen]). Die Diatomeen sind die häufigsten Phytoplankter und gleichzeitig die häufigsten Pflanzen der Erde.

    Zum Zooplankton steuern fast alle Tiergruppen von Einzellern (z. B. Radiolarien, Heliozoen) bis zu den Fischlarven bei. Die häufigsten Zooplankter und gleichzeitig die häufigste Tiergruppe der Erde sind die Ruderfußkrebse (Copepoda) von ca. 0,04 bis 5 mm Größe. - Holoplankter verbringen ihren ganzen Lebenszyklus im Plankton, Mesoplankter nur einen Teil ihres Lebens als Jugendform (Larve), z. B. die Larven der Seesterne, Würmer des Meeresbodens oder die Fischlarven. Zur Erleichterung des Schwebens dienen vielen Planktern Gas- oder Öleinlagerungen oder Stacheln und Borsten zur Vergrößerung der Oberfläche (Fallschirmwirkung).

    Das Plankton spielt eine große Rolle als Nahrung für Fische, Muscheln und andere wirtschaftlich wichtige Tiere. Die größten Meerestiere wie Bartenwale, Riesenhaie und Teufelsrochen sind Planktonfresser. Eine typische Nahrungskette im Meer besteht aus Phytoplankton > Zooplankton (Kleinkrebse) > Fische (Hering) > Raubfische (Kabeljau). Planktonarmes Meer- und Seenwasser sieht blau aus („Wüstenfarbe des Meeres“), planktonreiches Wasser grünlich. Zusammensetzung und Massenwechsel des Planktons sind abhängig von Temperatur, Licht und Nährstoffen. In Küstengewässern und Seen führen Nährstoffzufuhr durch Abwässer (Eutrophierung der Gewässer) zu Massenentwicklung von Planktonalgen („Wasserblüte“), wobei sich das Wasser grünlich, bräunlich oder auch rötlich verfärben kann („rote Flut“).

    Beste Grüße
    Harald


    Freunde gibt es viele. Nur die Echten wird man erkennen.

  • Hallo,
    also verstehe ich das richtig, dass Plankton unter anderem unerwünscht ist, weil es sich zu stark vermehren kann und dadurch das Wasser färbt, das Licht dämpft?

  • Es kommt darauf an was du als Plankton bezeichnest.


    Ich verstehe in dem Fall unter Plankton die bewusste Zucht und Einbringung von Zoo- und Phytoplankton zur Zufütterung der Korallen. Also nicht die bewusste Zucht von irgendeiner bestimmten Art des Planktons sondern einfach das "ich habe jetzt hier etwas, das ich Plankton nenne".

  • Hallo


    Darf ich diese Diskussion wieder aufwärmen?


    Vorweg ACHTUNG: Anfänger-Alarm!! ;o)


    Ich gebe täglich Staubfutter (Fauna Marin Staubfutter, Coral V-Power, Cyclop-Eeze), in mein Nano, wobei ich das Futter in etwas Beckenwasser auflöse und in die Strömungspumpe pipettiere. Meine Schwämme danken es mit sehr starkem Wachstum, die LPS (Acanthastrea, Tubastrea, Goniopora und Calaustrea) fahren jeweils die Tentakel aus und fangen im Wasser nach Partikeln.


    Würde es Sinn machen, statt Staubfutter Zooplankton und Phytoplankton anzubieten? Wenn ja, welches? Ich möchte keine Tiere züchten, einfach den Tieren im Aquarium hochwertiges Futter bieten. Über Google bin ich in einem anderen Forum auf einen Thread gestossen (das Verlinken unterlasse ich jetzt mal) wo jemand Nannochloropsi salina in einem kleinen Aquarium mit Luftheber auf dem Fensterbrett hält und gleichzeitig darin Artemien grosszieht. Zur Fütterung siebt er einfach etwas Wasser ab und gibt das Plankton mitsamt der Artemien ins Aquarium.
    Wie geschrieben, ich will keine sterilen Ansätze als Aufzuchtmittel, sondern einfach vielleicht eine 1.5l Flasche mit Phyto- und Zooplankton, von welchem ich täglich etwas ins Becken geben kann.


    Haralds Beitrag hier und den Beitrag im Gorgonien-Lexikon habe ich gelesen, sehr interessant!


    Würde mich über Tipps freuen :)


    Grüsse,
    Fabian

    Aquarium: 50*50*60cm (l*b*h), Technikbecken (ca. 20l), Riffrückwände auf zwei Seiten, 2* Maxspect G2 LED (ca. 220 Watt), Turboflotor Blue 500, Tunze 6055 mit Singlecontroler, Tunze Nivearegulierung, Dosieranlage mit iks Aquastar Midi ([definition=9]Balling[/definition] "light"), Mischbesatz (LPS/SPS/[definition=6]Weichkorallen[/definition])

  • Hi!
    Ich züchte im Sommer extra Phytoplankton (Nannochloropsis
    salina)
    und Zooplankton (Moina) um meinen Bewohnern etwas Gutes zu tun. Alle Korallen und auch Kleinstlebewesen danken es mir.
    Aus Platzgründen muß ich die Zucht in kälteren Monaten einstellen.
    Ich bin der Meinung, daß Staubfutter und natürliches Futter die beste Kombi ist, welche wir unserem Besatz bieten können.


    Gruß Jörg

  • Hoi Jörg


    Danke vielmals für deine Antwort!
    Könntest du mir skizzieren, wie du bei der Zucht vorgehst? Hast du die Ansätze in Flaschen? Züchtest du das Phyto- und das Zooplankton getrennt oder gemeinsam in einem Behälter? Wie häufig fütterst du das Plankton?


    Danke & Gruss,
    Fabian

    Aquarium: 50*50*60cm (l*b*h), Technikbecken (ca. 20l), Riffrückwände auf zwei Seiten, 2* Maxspect G2 LED (ca. 220 Watt), Turboflotor Blue 500, Tunze 6055 mit Singlecontroler, Tunze Nivearegulierung, Dosieranlage mit iks Aquastar Midi ([definition=9]Balling[/definition] "light"), Mischbesatz (LPS/SPS/[definition=6]Weichkorallen[/definition])

  • Hi!


    Für die Phyto-Zucht stelle ich 3-4 Behälter, welche mit frischem, gereiftem Meerwasser und ca. 100ml Phyto gefüllt sind, ans Fenster. Somit brauche ich keine Lampe und auch sonst keine Technik. Nache einigen Tagen färbt sich der Ansatz satt grün. Nun kann ich nach Bedarf ( 3x die Woche) 200ml ins Becken geben.
    Die Moina-Zucht ist auch recht simpel. Ich gebe Altwasser aus dem Aqua in ein kleines Aquarium.Dazu kommen einige Moina aus der Zucht eines Freundes und soviel Phyto, daß das Wasser leicht grün wird. Für die Umwälzung nutze ich eine kleine Membranpumpe, die Luft nahe dem Boden in den ansatz blubbern lässt. Alle 2 Tage muß das Zooplanton gefüttert werden. Wichtig ist dabei, daß die Moina-Dichte nicht zu stark zunimmt, da sonst die ganze Kultur zusammenbricht.


    Gruß Jörg
    PS: Es ist ratsam immer mehrere Ansätze zu haben, falls mal was schief geht.

  • Jörg, DANKE! Ich werde das genau so auch mal testen!!


    Gruss,
    Fabian

    Aquarium: 50*50*60cm (l*b*h), Technikbecken (ca. 20l), Riffrückwände auf zwei Seiten, 2* Maxspect G2 LED (ca. 220 Watt), Turboflotor Blue 500, Tunze 6055 mit Singlecontroler, Tunze Nivearegulierung, Dosieranlage mit iks Aquastar Midi ([definition=9]Balling[/definition] "light"), Mischbesatz (LPS/SPS/[definition=6]Weichkorallen[/definition])

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