Fische/Korallen/Beckengröße-Diskussion

  • Moin,


    da ich heute die erste Halbzeit des München Spiels gesehen habe und zutiefst enttäuscht bin, das die Affen wieder super gespielt haben, nutzte ich die Zeit sinnvoll und hab mich durch diverse Foren gelesen.


    Es gibt ja immer die lustigen "Tierquäler" Threads wo es um die Beckengröße geht.


    Ich persönlich empfinde die Diskussionen irgendwie immer als befremdlich, viele "Poster" werden an den Pranger gestellt.


    Wie seht Ihr das?


    Wenn ich ein altes Meerwasserlexikon zur Hand nehme, sind da Liter Angaben, die weitaus geringer sind als heutige "Empfehlungen".


    Wie bestimmt Ihr, ob die Fischgröße passt?


    Wenn man sich so die Becken anguckt, dann panscht man ja eh irgendwie was zusammen, was einigermaßen fundiert ist, aber so in der Natur nie zustande kommen würde. Oder wachsen die Korallen in Belize, Sulawesi, Australien oder sonst wo wirklich in der Kombination zusammen?


    Während meiner Zeit im Urlaub haben meine Eltern mein Becken gepflegt und einen neunen Freund gefunden... Den Korallenwächter.
    Der Kollege hat ein Muster wie eine Hose von Kai Ebel, demnach ists nun der Kai.
    Wäre es nun Frevel ihn einzufangen, in ein Glas zu setzen um das erste Formel 1 rennen zusammen mit meinen Eltern zu gucken? Danach könnte er ja wieder in mein Aquarium zurück...


    Dieses durchaus idiotische Beispiel verdeutlicht vielleicht das Problem, wie fühlen sich Fische wohl? Durch unsere rein subjektive Meinung? Oder würde Kai den sozialen Kontakt super finden?


    Ich persönlich finde es schwer zu sagen, wann ein Fisch sich wohl fühlt. in meinen 700 Litern schwimmen 3 Hawaii Docs. 2 habe ich von Spielkind übernommen, alle 3 schwimmen nun zusammen ihre Bahnen... Aber fühlen die sich nun wohler?


    Ich finde dieses Thema relativ schwer, wie entscheidet Ihr da?


    Viele Grüße


    Max

  • Hallo Max,


    Du hast völlig recht, wenn Du sagt, dass unsere Aquarien künstliche Lebensräume sind, in denen Tiere zusammenkommen, die aus völlig unterschiedlichen Gebieten stammen und in der Natur sich nie sehen würden. Trotzdem sehe ich das nicht als Problem, wenn die Umgebung (Korallenriff) für alle diese Tiere die gewohnte Umgebung ist.


    Bezüglich der Fische kann natürlich niemand das Revier bieten, welches die meisten Fische im natürlichen Lebensraum beanspruchen würden: das sind gerade für Doktorfische teilweise viele hundert Quadratmeter. Nur darf man darüber nicht vergessen, dass sie so ein großes Revier brauchen, weil even das notwendige Futter dazu zwingt, so ein Revier zu durchsuchen. Dies ist durch unser Füttern aber nicht notwendig.


    Statt dessen schaue ich mir eher seine natürlichen Bewegungen an. Mein Dori, der kleine Paletten-Doc, den ich aus dem Forenbecken übernommen habe, hat eine enorme Wendigkeit und Spurtgeschwindigkeit. Die 2 Meter meines Beckens hat der in kaum einer Sekunde durchschossen, wenn er Tempo macht. Von daher muss so ein Becken schon eine gewisse Mindestgröße haben, wenn die Fische sich nicht wie Legehennen fühlen sollen. Sollte der Dori ungehemmt wachsen und auf die 30cm zugehen, dann ist auch mein Becken eindeutig zu klein für ihn. Dann muss ich ein deutlich größeres Becken für ihn suchen, und davon gibt es nicht so viele. ;(


    Wiederum der Dori als Beispiel, ob ein Fisch sich wohl fühlt im Becken: er war Monate lang alleine als einziger Fisch im Forenbecken und hatte sich ziemlich gestört verhalten (seine Schwimm-Muster und wie er sich im Becken bewegte). Dies hatte sich auch bei mir in meinem 2-Meter-Becken nicht sonderlich gebessert. Er ist etwas ruhiger geworden und ist nicht mehr bei jedem Schatten sofort unter seine Schlaf-Riffsäule verschwunden, aber außer an der Frontscheibe praktisch in der Strömung zu schweben hat er sich nicht im Becken besonders bewegt. Dies hat sich sehr schnell geändert, als ich einen Bispinosa Zwergkaiser eingesetzt hatte, der so groß war wie der junge Dori. Dori hatte fast vom ersten Tag an versucht, sich bei dem Bispinosa (er hat noch keinen Namen) anzubiedern und mit ihm zusammen zu schwimmen. Ohne jede Scheu folgte er ihm jetzt auf einmal zwischen die Steine und in die Tiefe des Beckens, die er alleine nicht eines Blickes gewürdigt hatte vorher.
    Dieses Geselligkeit suchen zeigt sehr deutlich, dass er die Gesellschaft andere Fische schätzt und braucht.


    Deshalb würde ich abschließend sagen, dass Fische durchaus sich wohlfühlen können in Aquarien, wenn gewisse Größen eingehalten werden und die Gesellschaft richtig abgestimmt ist.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo,


    kaum ein anderes Thema bietet so viel Zündstoff wie dieses. Also wohl die Frage der Fragen, aber leider ohne eine wirkliche Aussicht auf eine eindeutige Antwort....


    Um mich kurz zu halten, das ist meine Meinung:


    Wir versuchen die freie Natur so gut wie möglich nachzuempfinden, dennoch ist dies so gut wie unmöglich. Freisprechen kann sich wohl kaum jemand von uns von der Tatsache einen Fisch in einem viel zu kleinen Becken gehalten zu haben, aber was ist wirklich artgerecht?!? Nicht nur Schwimmraum ist meiner Meinung nach entscheidend, sondern auch viele Dinge wie Riffaufbau, Kantenlänge, Paarhaltung, Symbiosekorallen, Ernährung der Tiere usw. Deshalb finde ich eine Mindestbeckenangabe für den Anfang als Einschätzung schon ganz okay, aber es hängt dann im Endeffekt von viel mehr Faktoren ab.


    Es gibt leider viel zu viele Fischarten, die in einem normalen "haushaltsüblichen" Aquarium nichts zu suchen haben, aber dennoch in vielen Becken rumdümpeln. Dazu zählen u.a. auch Doktoren, Großkaiser usw. Jeder der mal die Tiere in der freien Natur gesehen hat, wird wissen wovon ich spreche.
    Ich muss hier auch ehrlich zugeben, dass sich diese Ansicht bei mir mit der Zeit entwickelt hat, vieles auch aus der Beobachtung der Tiere in ihrer natürlichen Umgebung.


    Ich denke diese Diskussionen sollen keine Belehrung oder gar "an den Pranger" stellen sein, sondern viel mehr ein "Augen öffnen", uns zu sensibilisieren. Wir sollten einfach lernen die Tiere als Lebenwesen anzusehen und ihnen eine würdevolle Zeit in Gefangenschaft zu bieten.


    Viele Grüße
    Micha


    P.S.: Leider erlebt man immer wieder, dass gerade die Leute, die am lautesten aufbrüllen, wenn es um artgerechte Haltung geht, auch selber die meisten Leichen im Keller liegen haben..... :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von mitscha ()

  • Hi
    Ich finde es auch schade, dass gerade in Foren immer wieder User heruntergemacht werden, weil sie diesen oder jenen Fisch halten. Meist wird auch die Größe des Fisches nicht beachtet. Einen 3cm Palettendoktor kann ich sehr wohl eine Weile in einem kleineren Becken pflegen.
    Clownfische kuscheln die meiste zeit in ihrer Anemone. Brauchen sie deswegen weniger Platz?
    Ich denke diese Diskussion ist nur individuell zu beantworten. Denn Fisch muss sich nicht nur Wohlfühlen, das Aquarium muss sich auch mit dem Fisch Wohlfühlen ( Wasserbelastung, etc).

  • Ich hab ja nicht viel Ahnung, aber versuche, mich an die Angaben im Mewa-Lex zu halten oder frag Leute wie Euch.;)


    Ich kenne diese Diskussionen zb auch aus den Meerschweinchenforen, auch da geht's heiß her, was die Haltung angeht.
    Früher wurde noch nicht so geforscht, da hieß es auch, Meeries brauchen nicht viel Platz und zusammen mit einem Kaninchen geht es wunderbar. Heute weiß man es besser, trotzdem gibt es immer noch welche, die sagen “aber in den alten Büchern steht doch...“


    Und es gibt halt Leute, denen alles scheißegal ist, die ihre Böcke alleine in 55x55 Boxen halten... Halter, die versuchen, die Tiere möglichst artgerecht zu halten....und die ganz “ Extremen “, die mindestens 2 qm pro Tier fordern...
    Ich denke mal, das kann man 1 zu 1 übertragen und alles richtig machen wird man nie...dann darf man als Konsequenz überhaupt keine Tiere halten...


    Gesendet von meinem GT-I9000 mit Tapatalk 2

    LG, Manu


  • Die Meinungen und Empfehlungen gehen meiner Ansicht aus in diesem Bereich auch stark auseinander....


    in meinen Einsteigerbuch steht drin das 2 zebrasoma vlavencens (gelber Hawaidoc) auf 250L empfehlenswert sind. Meerwasser-lexikon
    steht ~400L..... was denn nun....


    Dann braucht es nur noch nen Fischhändler der nur verkaufen will.... und schon hast ihn in nem 50L Becken.....


    Hab meinen Hawaidoc in 140L gehalten.... habe keine auffälligen Verhaltensmuster feststellen können.
    Den Doc gibts nach 4 Jahren immernoch, allerdings momentan nicht bei mir.

  • Hallo zusammen,


    im Endeffekt entscheidet jeder selber, solange man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Schade nur, wenn es auf Kosten von Leben geht oder gar nicht artgerecht ist, weil keine Paarhaltung möglich, Verkümmerung, Mangelerscheinung usw....


    Nur ob ein Fisch "glücklich" in einem kleinen Becken ist, werden wir meiner Meinung nach nicht beurteilen können , genauso wenig ob dieser Fisch in einem 1000 Liter Becken soviel glücklicher sein kann, dass man ihn dann dort halten darf.
    Ein Aquarium ist eben nur ein Versuch die natürliche Umgebung so gut wie möglich nachzuempfinden. Sollten wir doch den Ansporn haben, diesen Tieren ein so naturnahes Umfeld wie möglich zu schaffen.


    Viele Grüße
    Micha

  • Moin,


    ich bin auch aus einem anderen Grund auf diese Diskussion gekommen:


    Die Triton Methode wird ja heftig diskutiert, nicht hier, in anderen Foren. Da wird vieles als "lächerlich" abgetan, meist von den Personen, die auch die Tierquäler Flagge hoch halten. Meist sind die, die vor Jahren Anfängerfehler gemacht haben, die schlimmsten. Weil die Erfahrungen wurden vor Jahren gemacht und nun steht man drüber.


    Da lobe ich doch mal hier das Forum, wo wirklich freundlich und fundiert miteinander umgegangen wird, ohne Vorverurteilung!


    Viele Grüße


    Max

  • Hallo ihr Lieben,


    ich finde diese Diskussion sehr spannend, zumal sie hier objektiv und kritisch verläuft. Versuche in anderen Foren wurden meistens mit der Monster-Frankenstein-Methode geklärt: ein Mob treibt wenige angeprangerte mit Fackeln und Mistgabeln durchs Dorf.


    Meine Meinung und Erfahrungen basieren auf selbst gemachten Fehlern, aus 10 jährigem Betreiben des Hobbys, aus langjährigen Treffen mit Freunden des gleichen Hobbys sowie der Beteiligung in meinem Aquarienverein. Ich habe mir angewöhnt nur dazu verbindliche Aussagen zu machen womit ich mich auch beschäftigt habe bzw. es persönlich ausprobiert habe. Ein weit verbreitetes Hobby ist es, sich nach langen 3 Monaten als Spezialist anzusehen und nur gelesenes in vollbrüstiger Überzeugung weiterzugeben.


    Grad bei Fischen gehen die Meinungen extrem auseinander, das haben ja schon viele vor mir geschrieben. Am schlimmsten finde ich die "1cm Fisch auf 1 Liter" Regel. Das geht garnicht. Das Aquarium ist ein vom Menschen geschaffenes und gewolltest Habitat für Tiere die nicht freiwillig bei uns sind. Also kann unser Anspruch nur sein, das Aquarium so angenehm und naturnah wie möglich zu gestalten.
    Dementsprechend gehört der Aufbau und die Aquarienform auch zur Betrachtung, ob ein Fisch "passt" oder nicht. Es entscheidet nicht immer nur die Körpergröße und Fischgattung über die Aquariengröße. Bestes Beispiel ist der Sechstreifenlippi, welcher nicht der Größte ist. Aber ein so agiler Schwimmer hat überhaupt garnichts in Nanoaquarien zu suchen! Wie oft sehe ich ihn in 80L Aquarien.


    Im Endeffekt muss es jeder vor sich selbst rechtfertigen.

    Lieben Gruß


    Christian

  • Eine sehr Interessante Diskussion die hier betrieben wird.
    Ich kenne es aus einem Süßwasser Forum wo man direkt angepampt wird, weil man einen Fisch in einem vermeintlich zu kleinem Becken hält.
    Und daher immer weniger Leute mich eingeschlossen sich überhaupt trauen was zu schreiben.
    Da man nie genau weiß, wie in einem
    neuen Forum ich spreche jetzt von hier man nie weiß, wie man aufgenommen wird habe ich die Besatzfrage auch erstmal privat mit einem Member hier besprochen.
    Muss sagen, dass mir dieses Forum hier sehr gut gefällt wie ich es mittlerweile mitbekommen habe, denke das liegt auch daran das es ein regionales Forum ist, wo auch nicht zu viele Member sind, was mir sehr gut gefällt.
    Bin froh ein Forum gefunden zu haben in dem der Umgang untereinander noch geschätzt wird.

  • Hai@ all,


    find es auch gut das ich hier im Forum einen regen Austausch erfahre, das Fragen zeitnah beantwortet werden.


    Wir alle haben doch den Wunsch ein Stück Natur im Wohnzimmer zupflegen, da fängt es doch an, wieviel


    Verantwortung nehme ich was kann ich vor mir verantworten, diese Frage muß jeder selbst mit seinem


    Gewissen vereinbaren. Ja da werden sicherlich Entscheidungen getroffen, die grenzwertig sind....


    Wesentlich und vor allen Dingen wichtig finde ich, darauf zu achten, möglichst Nachzuchten zu


    wählen, bzw. Tiere die schon in freier Natur auf unsere Bedingungen vorbereitet sind und solche


    die selten sind, in der Natur zu belassen, oder diese gezielt nachzuzüchten. Wobei das sicher grenzwertig ist.


    Mein Wunsch an alle : geht sorgsam mit der Natur um :rolleyes:


    LG Thomas

  • Hallo Christian,


    da hast Du mir so richtig aus der Seele gesprochen. Von allgemeinen Regeln zur Berechnung von Fischbesatz allein auf Basis der Größe von Becken und der Größe von Fischen halte ich auch nicht viel. Mein Sechsstreifenlippfisch stromert wirklich kreuz und quer 5 mal die Stunde durch das Becken. Ich staune, dass ich überhaupt noch Kleinkrebse und tropische Mysis im Becken habe. Den im großen Becken zu sehen macht einfach Freude.


    Genauso sollte man abe seinen Verstand bei manchen Haltungsempfehlungen im MeWa-Lex einschalten: die kleine Warzenseewalze steht dort mit 500l angegeben. Wie bitte?!? Die hängt nur am Überlauf und filtert aus der Strömung Plankton. Nur, weil einer die Seewalze in einem 500l-Becken gehalten und dann achtlos bei der Haltungsempfehlung seine Beckengröße eingetragen hatte, muss das kein Gesetz sein.


    Auch beim Palettendock kann man Glück und Pech haben.


    Bei einem bleibt der Doc mit 20cm relativ klein und beim
    anderen wächst er in weniger als zwei Jahren auf gut über 20cm. Da ich weiss,
    dass dies möglich ist, halte ich wenig davon, den Fisch in ein Becken zu
    setzen, wo er in kurzer Zeit absehrbar einfach zu groß für wird.


    Andererseits bleibt der Kenntnisstand nicht statisch: bei
    einer Webrecherche bin ich auf einem Beitrag von 1999 gestoßen, wo der
    Palettendoc als eine der kleinbleibenden Doktorarten angepriesen wurde. Duh…


    Auch Angaben zur angemessenen Beckengröße schwanken stark:
    im MeWa-Lex geht der Trend zu eher hohen Angaben, Bei Brockmann im seinem
    Einsteigerbuch hatte ich eine Empfehlung gefunden, wo ab 400l die Paarhaltung
    als möglich stand.


    Von daher halte ich mich mit Verurteilungen zurück. Ganz zu
    schweigen von den Käufern, die schlicht falsch beraten wurden.


    Die einzige Einschränkung, wo ich mißbilligend drauf
    reagiere ist, wenn jemand sehenden Auges in die Katastrophe geht: einen Besatz
    zusammenstellt, der sich zwangsläufig bekriegen muss oder so überdimensioniert
    ist, dass es keine Rückzugsmöglichkeit mehr gibt.


    Gruß
    Sandy

    Einmal editiert, zuletzt von Flipper ()

  • ein bisschen offtopic:


    hier , mit euch, ist es echt angenehm moderator zu sein...


    eine derart gepflegte diskussionsatmospaehre muss man in i-net-foren echt suchen.....


    DANKE DAFUER !!!


    netter gruss


    der lutz

  • Ich finde das Thema auch wirklich schwierig. Vor allem auch, weil wirklich überall unterschiedliche Angaben zur Beckengröße zu finden sind und wie schon erwähnt, die Lieterzahl nicht alles ist.
    Ursprünglich haben wir uns unseren 60l Cube auch mit der Absicht gekauft Clownies einzusetzen. Jede größere Zoomarkrkette in welcher wir waren hat das ohne weiteres für möglich erklärt, auch im Internet habe ich genügend Beispiele dafür gefunden. Als Anfänger denkt man noch "ok, auf zwei Seiten wird der Clownie für 100l empfohlen, aber wenn ich länger suche, finde ich auch Empfehlungen ab 50l" - klar, wenn man lange genug sucht, findet man immer ein Bespiel, vor allem in den USA, wo die kleinen Nemo Becken Standard sind. Auch weiß man als Anfänger vielleicht nicht, dass eine geeignete Anemone ziemlich groß wird, geschweige denn, dass ein gut wachsendes Exemplar in einem 60l Becken allen anderen Korallen das Leben schwer macht.


    Letzt endlich muss jeder für sich selbst entscheiden und die Konsequenzen seiner Entscheidungen mit seinem Gewissen vereinbaren können.
    Auf das Gesetz kann man sich leider nicht berufen, da dieses für einen ausgewachsenen Fisch standardmäßig ein 54l Becken fordert, für viele, gerade Meerwasser, Fische wohl zu klein ist, wobei ich manche Nanofische (Süßwasser) auch theoretisch in 10l halten kann, aber damit gegen das Tierschutzgesetz verstoßen würde.


    Eigentlich geht es immer nur mit dem Verweis an das Gewissen und das Verantwortungsbewußtsein. Wenn dann nur ein Shitstorm losgetreten wird, schlägt dies nur in Trotz um und die Person traut sich nicht mehr im Forum zu fragen, was den Tieren, ohne Profihilfe, u.U. nur noch mehr schadet.


    Letztendlich werde ich nie Clownies in ein 60l Becken zwängen, auch wenn es mir sehr schwer fiel meiner Freundin zu sagen, dass da nun ein Meerwasserbecken steht und sie ihren Wunschfisch (Hauptanschaffungsgrund) nicht bekommen wird. Aber weder ich, noch meine Freundin, hätten Spass daran gehabt, wenn uns immer das Gewissen geplagt hätte.


    Zuletzt muss man sich auch einfach eingestehen, dass es niemals eine perfekte Antwort auf diese Frage gibt:
    Anfänger: "Ich halte 2 Nemos ohne Anemone in 60l"
    Profi: "Wie kannst du nur, die brauchen eine Anemone und mindestens 100l"
    Besserwisser: " Für ein natürliches Verhalten brauchen die Mindestens 200l und 3 verschiedene Anemonen"
    Öko: " Kein Tier gehört in gefangenschaft und ein natürliches Verhalten wird auch nur in der natürlichen Umgebung an den Tag gelegt"
    Weltretter: " Lasst uns im Kollektiv Suizid begehen, damit sich die Natur erholen kann. Sonst bekommen die Fische nie ihren natürlichen Lebensraum zurück"


    Sodele und Dank für die sachliche Diskussion.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!