Palytoxin - Gefahr im Meerwasser?

  • Guten Abend zusammen,


    wie groß ist die Gefahr im Meerwasser durch das Gift Palytoxin? Man hört und liest viel - viel dummes Zeug - aber trotzdem bringt es einem zum Nachdenken.


    - geht es wirklich nur von Krustenanemonen aus?


    - man weiß nie, was aus dem Lebendgestein noch alles so rauskommen kann - ist es gefährlich mit den bloßen Händen zu hantieren?



    Wie geht ihr mit dem Thema um?

  • Hallo!


    Zuerst möchte ich anführen, dass ich kein Profi bin und daher sicherlich nicht eine Gefahr herunter reden will.
    Daher alles meine Meinung!
    Ich selber habe -mehr oder minder- freiwillig Paly's im Becken.
    Ich greife da 'rein, streife sie auch schon mal, hab' den Stein auch schonmal umgezogen.
    Bisher habe ich nichts Wildes erlebt. Würde ich jetzt Polypen vom Stein kratzen, da wäre ich auch vorsichtig (Schutzmaßnahmen).
    Aber das hat generell etwas mit besonnenem Vorgehen zu tun.
    Von daher ist meine Meinung: Wer besonnen und mit dem Bewusstsein der "Gefahr" umgeht, dem wird wohl nix passieren.
    Wie gesagt nur meine Meinung ohne irgendeine Gefahr herunterspielen zu wollen.

    Viele Grüße

    Mario

    _________________________________________________ Fluval M90 mit "gepimpter" Technik - 136 Liter

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!:EV790A~137:

  • Es gibt Krustenanemonen und richtig giftige Krustenanemonen. Ob man nun so einen echten Giftpilz im Becken hat bekommt man meist erst zu spät mit, nämlich dann, wenn man so darunter leidet, dass man es nicht mehr einfach als eine Erkältung oder ähnliches wegwischen kann.


    Zusätzlich spielt dann noch eine Rolle, wie empfindlich man selbst auf das Gift anspricht. Auch dies ist sehr unterschiedlich.


    Auf welche Weise kann man mit dem Gift in Berührung kommen? Der Klassiker ist, dass man einen Stein aus dem Becken nimmt und diessen dann mit einer schön durch die Gegend sprühenden Bürste abschrubbt. Teilweise kann man auch regelrecht von den kleinen Viechern angespritzt werden, wenn sie sich plötzlich schließen und dabei das Gift absondern.
    Eine weitere Variante ist, dass man eine kleine Wunde hat, durch die das Gift eindringen kann, etwa ein Kratzer an der Hand.


    Es hat aber auch schon Fälle gegeben, wo der Aquarist gar nicht am Becken gearbeitet hat und trotzdem betroffen war. Da hatte es ausgereicht, dass Beckeninsassen die Krusten belästigt und diese dann das Gift abgegeben hatten. Über den Abschäumer ist es dann auch teilweise in die Luft gekommen und wurde so eingeatmet.


    ich persönlich habe einige Palythoa im Becken und eine verbissene Fischgesellschaft (2 Rauchkaiser und drei Zwergkaiser), die auch ab und zu mal die Palythoa abzupfen und einen starken Abschäumer, habe aber noch keine solchen Folgen merken können. Obwohl die Tritonmethode die Palythoa durchaus mit den nötigen Mitteln versorgt, dass diese ihre Giftigkeit behalten, wie mir Ehsan mal gesagt hatte.


    Gruß
    Sandy

  • Obwohl die Tritonmethode die Palythoa durchaus mit den nötigen Mitteln versorgt, dass diese ihre Giftigkeit behalten, wie mir Ehsan mal gesagt hatte.


    Hallo Sandy,


    kannst du darüber mehr sagen? Was für Substanzen sollen das sein?


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    da hatte ich nicht weiter nachgefragt, weil mich das nicht so interessierte. Ehsan hatte es mir aber an einer Kolonie Palythoa grandis in seinem Schaubecken gezeigt, wie das aussieht, wenn das Gift von den Anemonen abgegeben wird. (^-^)


    Gruß
    Sandy

  • Palytoxin ist ein riesiges komplexes "small molecule".
    Die Giftigkeit ist nicht zu unterschätzen. Es zählt zu den fünf potentesten bekannten Tiergiften.
    Ich habe eine Protopalythoa Kolonie, die regelmäßig ausgedünnt werden muss. Ich mache das nur untergetaucht mit einer Schere , Handschuhen und Schutzbrille. Danach fasse ich mindestens drei Tage nicht ohne Handschuhe ins Wasser.
    Bisher ging das gut so und es hat auch noch kein Mitbewohner Schaden genommen - ausser vielelicth zwei Garnelen, die ich an einem Tag nach einer Kürzung tot im becken gefunden habe.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Hi,


    also ich hatte früher sehr viele Krustenanemonen. Damals habe ich auch sehr viele Ableger gemacht. Aus Respekt vor dem Gift habe bei allen Palythoa und Protopalythoa Schutzmaßnahmen wie Handschuhe, Schutzbrille und Mundschutz verwendet.


    Bei vermeintlichen Zoanthus-Arten habe ich dies nicht getan. Nach einem Spritzer ins Auge hatte ich leichte Symptome. War ein wenig so als wenn man krank wird, so ein Unwohlsein. War allerdings auch nicht so stark. Trotzdem unangenehm wenn man weiß woher dies kommen kann.


    Deshalb würde ich auch bei Zoanthus-Arten lieber zu den Schutzmitteln raten. Gerade wenn man sich bei der Bestimmung nicht sicher ist.

    Gruß Alex

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