TV-Doku "Zierfische in Gefahr"

  • Also ich bin da diesbezüglich sehr radikal - schluss mit dem Raubbau an der Natur! Es gibt schon so viele Nachzuchten. Warum müssen einige unbedingt einen Wildfang haben?


    Wenn es das Tier nicht als NZ gibt, sollte ein vernünftiger Aquarianer darauf verzichten - und so handhabe ich es auch.


    Gruss Rudi

  • Da unterstütze ich Rudi. Ich sehe das genauso, muss meinen Händler allerdings auch vertrauen können. Wenn ich in der Doku höre wie billig nen Fisch zu kriegen ist, dann mal überlege was arbeit,futter usw. kostet dann kann ich mir vorstellen das nicht jede als Nachzucht gekennzeichneter Fisch auch von hier kommt. Nur so ein Gedanke.

  • Solange die NZ an der Hand abzuzählen sind, und die Aquarianer nicht bereit sind den Mehraufwand zuzahlen. Wird bis zum letzten Fisch abgefischt werden.


    Die Nachzuchtprojekte oder auch die Unterstützung der "verschleißfreien" Wildtierzucht sollte mehr gefördert werden.


    Wieviele künstliche Riffe für die Korallenzucht gibt es mittlerweile im indonsichen Raum.


    Gruß Markus

  • Hi,


    ich denke genauso wie Ihr über das Thema. Es ist viel einfacher, bequemer und billiger den fertigen Fisch aus dem Meer zu holen als ihn selber aufzuziehen. Ebenso die Korallen. Nur wenige machen sich die Mühe, Fische zu züchten. Bei einigen Arten geht das auch nur sehr schwer bei anderen ist es unmöglich. Oder wurde (aufgrund des hohen finanziellen und zeitlichen Aufwands) noch gar nicht richtig probiert.


    Aber die wichtige Frage ist ja dann die: Brauchen wir so ausgefallene und schwierig zu haltende Arten wie Weißkehldoktor oder Acanthurus Achilles? Online bestellen, 2 Wochen Pünktchen angucken, dann stirbt der Fisch. Oft wird nachgekauft und nochmal probiert...und nochmal...


    Es gibt wenige Händler, die ausschließlich auf Nachzuchten setzen. Ich glaube Joe von der Korallenfarm verkauft nur aquariengewachsene Nachzuchtkorallen. Finde ich eine prima Sache sowas!!!


    Wir haben hier im Forum ja auch einige, die bereits erfolgreich züchten oder gezüchtet haben. Ich glaube, darunter ist auch jemand der professionell Clownfische züchtet.


    Die IFMN - Interessengemeinschaft für Marine Nachzuchten ist auch eine super Informationsquelle und ein prima Ansprechpartner, wenn man Fragen hat. Und die tollen Projekte der IFMN und die Erfolge sprechen für sich.


    Bei den Nachzuchten findet eben kein so gravierender Eingriff in die Natur statt und man schädigt die Natur nicht nachhaltig wie das bei Wildentnahmen der Fall ist.
    Muss gerade mal sagen, dass ich ja großer Fan von Lebendgestein bin. Aber vielleicht muss ich auch in diesem Punkt etwas umdenken, sollte ich noch ein Aquarium starten. Es geht zwar nicht nur um meine 10 oder 30 kg LG, aber da muss schon jeder Einzelne mal überlegen, ob's das sein muss. Geht ja um die Gesamtnachfrage..


    Ich will jetzt gar nicht so sehr auf die Details im Film eingehen, denn der springende Punkt ist doch der: Der Fische handelt mehr oder weniger aus der Not heraus und muss Fische liefern damit er seine Familie ernähren kann. Ich weiß nicht, ob man direkt ihm einen Vorwurf machen kann/darf. Wenn das in einem gewissen Rahmen passieren würde, wäre das auch nicht so "schlimm". Aber die Menge, die nachgefragt wird, ist einfach zu hoch. Er muss zuviel fischen und es reicht leider trotzdem kaum zum Überleben.


    Was tun?
    Man könnte nun die Fische teurer machen, um die Nachfrage zu drücken. Paracanthurus hepatus ab 200,-- und schon gibt's weniger Naturentnahmen. Chromis viridis für EUR 6 - 7 ,-- finde ich viel zu billig. Stirbt einer, wird einfach nachgekauft. Kostet ja nix :pardon:


    Da sollte man auch klarere Importverbote aussprechen für bestimmte Arten von Zierfischen. Ich wäre durchaus bereit auf einige Fische zu verzichten, damit die Natur keinen so großen Schaden nimmt. Ganz klar.


    Ich jedenfalls werde mir nun mehr als ohnehin schon zwei Mal überlegen, ob ich einen Fisch als Wildfang kaufe oder nicht.


    Gruß,
    Matthias

  • Hi,


    meine Meinung. Wir alle (ich auch) wollen doch oft nur "billig".
    Würden für Nachzuchten, egal ob Fisch oder Koralle, auch anständige
    Preise bezahlt, würde es auch mehr Züchter geben. Die meisten haben doch
    nur deshalb aufgegeben, weil WIR eben nicht bereit waren, den Aufwand zu honorieren
    und auf den günstigeren Import Fisch zu verzichten.


    IHR ALLE bestimmt mit EUREM Kaufverhalten, wo die Reise hingeht.


    LG


    Immo


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  • .............ich gebe mal ein paar Beispiele:


    • auf Reptilienbörsen waren wir entsetzt über die Haltungsbedingungen der Tiere, insbesondere Chamaeleons, das sind Baumbewohner und werden in kleinen Tupperdosen gezeigt, die Tiere versuchen den ganze Tag nach oben zu klettern, nur es gibt kein "Oben", dazu keinerlei Versteckmöglichkeiten. Jeder kann so ein Tier kaufen, Kosten: zwischen 35 und 50€ für ein Jungtier. Das "Drumherum" kostet für ein Pantherchamaeleon locker 1000€ um das Tier einigermaßne artgerecht halten zu können, was glaubt ihr wie viele Chamaeleons, Schlangen, Geckos und Echsen an so einem Tag spontan gekauft werden und hinterher elend verr..... Wir haben unser Pantherchamaeleon von einer sehr erfahrenen Züchterin gekauft, zusammen mit dem Terrarium und der ganzen Technik, dem Chamaeleon ging es vom ersten Tag an super, vollkommen problemlos. Wir haben den Kleinen früh ausgesucht und seine Entwicklung über Wochen verfolgen können bis wir ihn endlich abholen konnten..................natürlich wäre ein "Börsentier" und die Technik über den Onlinehandel ein paar hundert Euros billiger gewesen. Aber wir haben uns so entschieden und das war richtig.
    • das Gesagte gilt übrigens sowohl für Haustiere (denkt mal an Vögel, Nager, Hunde aus Osteuropa........) und natürlich auch für Nutztiere (Geflügekhaltung, Schweine,..........), geiz ist nun mal geil. Haustiere bekommen das Premiumfutter und für sich selbst wird das Hühnchen für 0,99€ beim billigsten Discounter gekauft.................
    • wir sitzen auf der Insel der Glückseeligen und meinen wir können die Welt retten, der Mensch hat seine ökologische Nische schon lange verlassen, im Mittelalter wurde halb Europa abgeholzt, während der industriellen Revolution wurden erste "Altlasten geschaffen". Ich erinnere mich noch an tote oder sterbende Flüsse während der 70er Jahre, saurer Regen, wir habe gelernt und heute ist "bei uns alles sauber", nur wo ist denn die chemische, oder produzierende Industrie heute? In Asien, da kommen auch unsere Korallen und Fische her............zum Glück dreht sich das eben wieder etwas.
    • Aquaristik oder die Herpetologie im allgemeinen verdeutlicht wie komplex Lebensräume sind, was investieren wir in Technik um ein Miniriff einigermaßen stabil laufen zu haben. Ist es nicht erstaunlich wie die Natur das alleine und ohne uns hinbekommen hat und teilweise noch hinbekommt?

    zum Glück findet Umdenken statt und Darkforce schreibt genau das Richtige, jeder muss sein Verhalten ändern und seinen Konsum etwas bewußter betreiben, dann haben wir eine Chance, Tendenzen gibt es ja, der Bio Trend in Europa, Fair Trade usw.. Ich denke die Zukunft ist nicht so schwarz wie es manchmal scheint, es braucht halt Zeit und Bewußtsein.


    So, das wars, mir würden noch ein paar Seiten einfallen.


    Das geschriebene ist meine persönliche Meinung und hat nicht die Absicht andere zu belehren, es musste einfach mal raus.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    auch ich habe den Beitrag vor ein paar Tagen bei ZDF gesehen und eine schon lange bestehende Befürchtung, hat sich zumindest Teils bewahrheitet.


    Als das größtes Problem sehen ich die fehlende Regulierung: Wie kann man von einem Aquarianer höhere Preise für Tiere fordern, wenn wir als Leihe überhaupt nicht nachvollziehen können, ob die Angaben unserer Händler stimmig sind.


    Lösungsansatz: Es müsste eine offizielle gesetzliche Regelung geben: z.B. ein Siegel, welches unter staatlicher Aufsicht garantiert, dass es sich um eine Nachzucht oder um einen "kontrollierten" schonenden Fang handelt.


    Dann wäre , und ich spreche hier nur für mich, ich bereit einen höheren Preis für Fische und Korallen zu bezahlen.


    Letztendlich sollte dies auch im Sinne der Händler und "Farmer" sein, da ohne Fische und Korallen im Meer, es nichts mehr zu handeln gibt!


    Grüße Flo

  • Regulierung ist das Stichwort, Regulierung durch zB die EU die es einfach verbietet solche Tiere einzuführen. Dann wäre das Thema beendet. Ansonsten wird sich gar nichts ändern, auch nicht wenn ein paar von uns Anfangen nur noch Nachzuchten zu kaufen. Wenn ein Verbot bzw Restriktionen kommen würden, wären auch Anreize da professionell in Europa Seewasserfische zu züchten, da liegt der Punkt finde ich.


    Und am Aquarium sind die Fische, für mich gesehen nicht das teure, denn da passen ja nicht "unendlich" rein. Ich würde auch mehr bezahlen, muss es aber nicht. Importfisch ist Importfisch.


    Bei Zookölle ( im Beitrag genannt) und anderen Großen sehe ich doppelte Preise wie im Internet bei den Großen. Ich nehme diesen Ketten und dem Sprecher im Video trotzdem nicht ab das sie sich mehr als das was sie müssen oder nach außen tragen wollen für den Schutz der Tiere einsetzen( um den höheren preis zu rechtfertigen ) .


    Es ist und bleibt big Business.. und es mag komisch und hart klingen aber es gibt wirklich schlimmeres als den Export bzw. Import von Zierfischen auf dieser Welt... wenn ich ein Fischer wäre wurde ich auch mit dem Gift jagen gehen, was jucken mich verwöhnte Europäer mit ihren Luxus Problemen und ethischen Ansätzen wenn ich kein Fressen aufm Tisch hab aber mit Gift oder sonst was effektiver fischen kann und für mich 10 Cent die ich am Tages Ende habe pro Fisch ein etwas besseres leben bedeutet.



    Ich stimme fluthecrank Beispielen voll und ganz zu, jedoch nicht das ein Umdenken stattfindet, oder es den Tieren besser geht, einen großen Sprung besser meine ich, das ist doch alles die glänzende Verpackung für den Verbraucher, lasst euch nicht täuschen und seht Dinge realistisch.


    Früher dachte ich auch es bringt was zB. wenn ich allen sage kauft Freilandeier statt Bodenhaltung. heute weiß ich es wird sich nichts ändern. Menschen wollen konsumieren und das so billig wie möglich. Das ich zB nur Freilandeier kaufe oder nur das "gute" " teure" Fleisch aus der Edeka Theke lässt mich mit einem guten Gefühl nach Hause fahren aber nicht die Welt retten, da muss jeder selbst entscheiden wie er mit "dem System" umgeht.


    Bio Produkte ist doch die größte Verarsche von allem, also ehrlich! Oder Edekas neue "Deine Heimat" Produkte, alles Marketing, konventionelle mittelständische Landwirtschaft war besser als alles was heute Bio heißt.


    Regeln geben den Grundriss, den Rest macht der Verbraucher und der bekommt von den Firmen genau das was er will.


    Wenn du ein Stück Fleisch in der Hand hast denk kurz über den Weg des Tieres nach den es durchlebt hat und dann iss es! Nicht das du an einen Schlachthof denken sollst sondern wie das Tier gefressen hat gelebt, geatmet. Ich persönlich liebe Fleisch aber es muss nicht in Massen konsumiert werden sondern bewusst gegessen werden, und vor allem nichts wegschmeißen, nur weil es billig war. Nen verschimmelten Salat von mir aus, aber Fleisch nein, dann lieber etwas weniger kaufen.


    Ich denke egal welches Beispiel; es bleibt das gleiche System und jedem seine persönliche Entscheidung ( von mir aus auch Kaufkraft des Verbrauchers ).

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