Tote Tiere finden?

  • Hallo Community,


    eben ist mir ein merkwürdiger Gedanke gekommen und ich dachte, ich stelle die Frage mal in den Raum.
    Und zwar habe ich überlegt, was wäre denn wenn einem irgendwann, wenn das Becken mal läuft und mehr oder weniger voll besetzt ist, ein Bewohner stirbt und man es nicht mitbekommt?


    Ich meine jetzt keinen Fisch, die treiben ja dann meines Wissens nach dann auf der Wasseroberfläche.
    Ich meine eher Tiere, welche sich auch so gern mal etwas verstecken und nicht immer gleich gesehen werden, wie zum Beispiel ein Seestern oder ein Einsiedlerkrebs. Die hat man ja nicht unbedingt immer in Sichtweite. Was, wenn so ein Tierchen sich in irgendeine hintere Ecke zwischen Aufbauten verschleppt hat, wo man sie nicht gleich sieht und dort dann verendet?


    Vom Verlust des Tieres mal abgesehen, ist das dann sehr tragisch? Inwiefern und wie stark wird das Becken davon belastet?
    Sicherlich gibt es Tiere, deren Tod dramatischer ist, als andere. Beim Stöbern nach einem geeigneten Seestern, hatte ich eine Gattung gesehen (weiß nicht mehr welche, ich mein so ein blauer war das) bei dem dabei stand, dass dieser beim Tod das ganze Becken vergiften würde und es daher kein Anfängertier sei.


    Wie kann man sowas rechtzeitig merken? Ich glaube ja nicht, dass Ihr jeden Abend erst einmal alle Tiere durchzählt, oder doch? :rolleyes:

  • Meistens sind es niedere Tiere die irgendwo sterben ohne das man es merkt. Und das passiert häufiger als man denkt, das LS ist meist voll mit kleinen Krebsen und co die man einfach nur noch nicht gesehen hat. Das stirbt schnell mal was, gerade Nachts wenn die Räuber unterwegs sind.


    Normalerweise kann man gut seine Einsiedler und Seesterne beobachten, die merken es sofort wenn irgendwo etwas gestorben ist und begeben sich alle "in die Ecke". Gerade Nachts erkennt man es sehr gut wenn sich einige zusammen rotten, meist ein Zeichen dafür das dort etwas totes lag.


    Normalerweise fressen deine niederen Lebewesen sehr schnell diese Reste auf, nicht selten das ein kleiner Fisch frühs stirbt und du abends nur noch Knochen (jaja ich weiß..) finden kannst.


    Von tieren die beim Sterben das Becken vergiften würde ich abstand nehmen... normalerweise kommt ein Becken mit dem Ableben eines (größeren) Tieres noch gut zurecht.

  • Die Belastung hängt ja von der Beckengröße ab. Einem 1000 Liter Becken macht es wohl kaum was aus, wenn da ein kleiner Fisch o.ä. stirbt, zumal die ja in der Regel dann auch schnell von der Cleaning-Crew verspeist werden. Und ein toter Einsiedler wird auch in einem Nano-Becken kaum zu einem Problem führen.


    Anders sieht das aus, wenn z.B. Seegurken versterben. Da kann in der Tat eine Vergiftung entstehen.


    Eine Belastung des Beckens spiegelt sich ja in den Wasserwerten nieder. Eine nennenswerte organische Belastung würde dann feststellbar sein, wenn z.B. Nitrit oder Nitrat hoch gehen. Wenn sogar Ammonium/Ammoniak in die Höhe geht, ist die Nitratkette so stark überlastet, dass der erste Schritt schon nicht schnell durchgeführt wird.

  • Hm, kann ich den Tippfehler im Titel nicht mehr nachträglich editieren? Doof :thumbdown:


    Aber danke für die Antworten. Das ist ja beruhigend, dass das offenbar kein großes Thema ist. Von Tieren, welche das Wasser bei Tod vergiften, werde ich eh die Finger lassen, ich dachte nur, dass "normale" Tiere ja auch eine Mehrbelastung darstellen. Wenn das Ökosystem damit aber prinzipiell gut klar kommt, ist es ja halb so schlimm. Wasserwerte muss man ja eh regelmäßig überprüfen.

  • Die Frage ist immer wie groß ist das Tier im Vergleich zum Becken. Die zweite Frage ist, ob das Tier beim Tod das Wasser besonders belastet, da hat Timo schon die Seegurke angesprochen. Wenn das Tier nicht überdimensioniert ist im Vergleich zum Becken ist das nicht so kritisch. Ein 20cm Doktor in einem 200l-Becken würde die Wasserwerte heftig beeinflussen.


    Häufiger dürfte das Beispiel sterbende Anemone in einem relativ kleinen Becken sein, weil man ja die Anemone für die Clownies braucht. Also kauft man sich ein Pärchen Ocellaris (passt ja prima in einen 50cm-Würfel und dann dazu eine 20cm Kupferanemone "zum Kuscheln" für die Lieblinge. Das Becken läuft schon acht Wochen, Einfahrphase ist ja schon abgeschlossen, alle Korallen stehen gut.
    Nach drei Tagen Hin- und Herwandern (die Anemone wird natürlich immer schön an den gewünschten Platz zurückbugsiert, wo man einen tollen Blick drauf hat) gibt die Anemone den Geist auf und löst sich in kurzer Zeit auf, das ganze Zimmer stickt nach Verwesung, das Wasser ist nur noch dicke Suppe, der Abschäumer in der Nacht schon übergekocht, hat seine Brühe zusätzlich noch in die Suppe gegeben. Das reicht, um auch den Rest des Bestandes an Korallen, Fischen und Wirbellosen hinzuraffen. Zehn Stunden später ist das Becken tot, alle Korallen in Auflösung, das Wasser ist braun und stinkend.


    Weit hergeholt? Leider nicht, eher der Regelfall bei den begeisterten Neuanfängern, wo die Kinder darum betteln, doch endlich den "Nemo" haben zu wollen.


    Gruß
    Sandy

  • Meine kleine tote Grundel (6cm lang) wurde umgehend von meiner Einsiedler-Armada verspeist, da ist aber auch gar nix übriggeblieben.
    Da sie, als ich sie entdeckte, eh schon fast weg war, habe ich sie den Einsiedlern gelassen.


    An den Wasserwerten hat das alles nichts geändert.

  • Tote Fische schwimmen nicht automatisch an der Oberfläche. Meiner Erfahrung nach (hauptsächlich damals Süßwasser) liegt der Fisch dann irgendwo auf dem Boden.


    Im AQ mit verschiedenen Lebensformen merkt man sehr schnell, wenn irgendwo ein krankes Tier ist. Wir haben vor ca. 3 Wochen u.a. ein Mandarin-Pärchen gekauft per Online-Handel; beim Weibchen war auch alles super. Beim Männchen haben wir leider nicht gesehen, dass die Schwanzflosse bereits bei Anlieferung total zerfleddert war. Daher hatten wir ihn eingesetzt. Zum Glück hatte er sich vor dem gesamten Aufbau aufgehalten. Als nämlich am hellichten Tage die Borstenwürmer hinter im her waren und auch schon Einsiedler in seine Richtung wanderten, konnen wir ihn gerade noch vor der lebendigen Verspeisung bewahren. Wohl gemerkt "nur" ein kranker Fisch (..der leider den nächsten Tag nicht erlebt hat -.-). Also die sind da schon sehr zügig mit der Vertilgung, weswegen man es gar nicht immer mitbekommt.


    Das sieht zwar "hart" aus, wenn da die Tiere am Hinterteil des noch lebenden Fisches raffgierig schnappen - aber das ist die Natur; "der Schwächste fliegt"


    Anmerkung: wir haben den Fisch selbstverständlich rausgenommen und in ein Übergangsbecken verfrachtet, konnten ihn aber leider nicht retten.

    Aquarium:
    Maße: 160 x 70 x 60 (LxTxH)
    Beleuchtung: 4x AI Hydra 26er & Aquaticlife T5HO mit 4x54W (2 x BluePlus / 2 x CoralPlus)
    Strömung: 2 x Gyre 350er
    Abschäumer: Bubble Magus Hero 180
    Versorgung: Balling Light

  • Yep, die Fische die in meinem Becken ablebten schwammen alle nicht an der Oberfläche. Sie lagen unten auf dem Boden.
    Ich habe nur einen 130l Würfel und das hat den WW nichts gemacht.
    Das hat nur den Einsiedlern und Krabben was gemacht > die waren alle richtig satt :whistling:

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