Bodengrund sauber und weiß halten - aber wie?

  • Hallo!


    Wie der Name des Threads schon sagt, bin ich auf der Suche nach Möglichkeiten, den Bodengrund schön sauber und vor allem weiß zu halten.
    Nach ca. einem halben Jahr war mein Sand im Aquarium (ATI Fiji Sand) nicht mehr weiß, sondern von unschönen bräunlichen, gräulichen und violetten Ablagerungen überwachsen und verdreckt.
    Aus diesem Grund habe ich mir zwei Baggergrundeln (Valenncienea puellaris) angeschafft und was soll ich sagen..der Bodengrund ist strahlend-weiß.
    Natürlich war ich mir bewusst, dass das Wasser nicht mehr so klar sein wird, wie es zuvor war, jedoch war mir der weiße Bodengrund lieber. Mittlerweile (wiederum 6 Monate später) ist es jedoch so, dass mich die Baggeraktivitäten der Grundeln stören. Es werden zwar keine Korallen zugeschüttet, da die Grundeln den Sand nur am Boden durch ihre Kiemen herauslassen, jedoch empfinde ich die Trübung des Wassers bzw. den beinah "zugelehmten" Riffaufbau bedeutend schlimmer.
    An manchen stellen befindet sich eine mehrere Millimeter dicke Dreckschicht, außerdem verstopfen die Pumpen sehr schnell. Absaugen habe ich versucht, jedoch funktioniert das eher schlecht als recht.


    Nun ist natürlich die Frage:
    Ist das normal, dass so viel Dreck aufgewirbelt wird und sich auch auf meinem gesamten Riffaufbau niederlässt?


    Und die wesentlich wichtigere Frage:
    Gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Bodengrund sauber zu halten? Habe schon öfters etwas über grabende Seesterne gelesen, jedoch nie die Bestätigung bekommen, dass dadurch der Bodengrund auch wirklich komplett sauber bleibt.


    Zur Unterstützung der Baggergrundeln befinden sich auch mehrere grabende Schnecken im Becken.


    Ich bin gespannt, was für Vorschläge Ihr für mich habt. :thumbup:

  • Hi,
    ich habe eine Nadelschnecke im Becken. Sie lutscht den Sand regelmäßig durch und er ist wieder heller geworden. Er war rötlich-bräunlich, jetzt ist er hellbeige.
    Sie frißt alles, von Cyanos, über Kieselalgen...


    Meine Nadelschnecke ist nicht kompatibel mit den Tricolor-Einsiedlern gewesen, diese wollten die Schnecke sofort aus der Bude zerren.


    http://www.meerwasser-lexikon.…9_Cerithium_caeruleum.htm

  • Hallo Stef,


    interessantes Tier, die Schnecke kannte ich noch garnicht.
    Des Thema mit den Einsiedlern ist bei mir auch ein großes Problem. Ich habe neben ein paar Tricolor auch Großscheren-Einsiedler (Calcinus laevimanus) im Becken und die vergreifen sich liebend gerne an den Schnecken. Haben schon einige Turbos und Naritas auf dem Gewissen..


    D.h. wenn Einsiedler im Becken sind keine Nadelschnecke?

  • Die Nadelschnecke lebt zusammen mit einem Clibanarius longitarsus, einem Calcinus morgani, einem Calcinus laevimanus und einem Paguristes cadenati, alles kein Problem, NUR die beiden Clibanarius tricolor...
    Aber Schnecken und Einsiedler sind oft ein Problem. Ich hatte ja sogar Nadelschnecken-Wechselhäuser, hätten sie ja nehmen können...


    Mein Laevimanus lebt mit 2 Turbos zusammen und noch nie Interesse daran gehabt. Auch an den Babylonia hat sich noch niemand vergriffen.

  • Hallo Daniel,


    ich habe vor kurzem bei mir ein halbes Dutzend grabende Seesterne eingesetzt mit hervorragendem Erfolg. Sie haben sich sogar um Reste von Dinoflagellaten gekümmert. Der Sand ist schön hell geworden. Ich werde eventuell noch ein paar Kollegen dazusetzen. Ich schätze, so einen grabenden Seestern für 70-100l Beckenvolumen. Vorher hatte ich monatelang nur einen grabenden Seestern als Test laufen, dort habe ich absolut keine Auswirkung gesehen.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,


    vielen Dank für deine Antwort!
    Werde mir nächste Woche wohl einen grabenden Seestern besorgen, die Grundeln habe ich nämlich gestern abgegeben.
    Ich werde auch versuchsweise mal einen einsetzen, so groß ist das Becken schließlich nicht. Wenn es nicht ausreicht, dann kommt eben noch ein zweiter hinzu.


    Hätte noch eine Frage bzgl. dem Bodengrund, zu der ich zwar schon viel gelesen habe, jedoch nie eine zufriedenstellende Antwort bekommen habe.
    Ich habe das Gefühl, dass mein Bodengrund extrem voll mit Mulm ist. Das ist mir besonders durch die Grundeln aufgefallen, aber auch, wenn ich mal einen Stein im Aquarium verschiebe und dabei auch den Sand verschiebe.
    Ist der Mulm schädlich und sollte beseitigt werden? Kenne das nur noch aus dem Süßwasserbereich, wo mit einer Mulmglocke bei jedem Wasserwechsel der Bodengrund mitgereinigt wird.
    Kann das auch im Meerwasser angewandt werden oder zerstöre ich dadurch zu viele Bakterienstämme, insbesondere anaerobe?

  • Hallo Daniel,


    Mulmansammlungen im Sand sind eine potentielle Zeitbombe: wenn sie einmal stark aufgewühlt werden, wird der ganze Mulm mit einem Schlag ins Wasser gehen und die Wasserwerte entsprechend drastisch verschlechtern. Das gleiche in etwas kleinerem Umfang geschieht jedoch, wenn Du mit der Mulmglocke an den Sand gehst, deshalb würde ich das nicht machen. Außerdem zerstörst Du natürlich die Kleinlebewesen und Bakterien im Bodengrund.


    Ich würde das wirklich den grabenden Seesternen überlassen. Aber bitte nicht nur einen reinsetzen. Für ein 250l-Becken würde ich schon 3-4 vorschlagen, je nachdem, wieviel Bodengrund Du hast (bei flacherem Bodengrund weniger).


    Im Augenblick sind sie gar nicht so einfach zu bekommen, auf unserer letzten Einkaufstour habe ich in zwei Geschäften die letzten paar Seesterne an mich gerafft, die anderen hatten gar keine mehr. :vain:


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,


    nachdem die Grundeln meinen Bodengrund so durchgearbeitet haben und sich dadurch der Mulm am gesamten Riffaufbau angeheftet hat, bin ich nur auf diese Idee mit dem Absaugen gekommen.
    Warum ich derart viel Mulm im Bodengrund habe ist mir auch ein Rätsel. Könnte das auf zu wenig anaerobe Bakterien hindeuten?


    Ach, doch so viele. Dachte, dass einer bei der Beckengröße völlig ausreichend wäre.
    Schade, dass ich gestern nicht gleich welche mitgenommen habe. Ein Meerwasserladen hat gestern nämlich eine komplett neue Lieferung bekommen und darunter waren unter anderem 4 grabende Seesterne.
    Mein Bodengrund hat ca. 3cm, mal mehr mal weniger. Da sollten dann wirklich mehr als nur ein Seestern reinpassen.

  • Hi Daniel,


    bei durchschnittlich 3cm brauchst Du wirklich mindestens drei von den Buddlern. Ich habe nur 1-1,5cm etwa im Durchschnitt und habe bei mir jetzt sechs Stück am Buddeln, allerdings auf 800l.


    Gruß
    Sandy

  • Hi Daniel,


    wenn du grabende Seesterne kaufst, dann lass dir diese vorher einmal auf den Rücken legen. Wenn die Seesterne es schaffen sich innerhalb einer Minute wieder umzudrehen, dann sind diese Fit und du kannst sie bedenkenlos kaufen. Ansonsten Finger weg, Todeskandidaten!


    Zum Bodengrund. Wenn dein Bodengrund nicht tief genug ist, werden dort keine anaeroben Zonen entstehen (höchstens unter den Steinen). Ich habe jahrelang den Bodengrund beim Wasserwechsel mit einem Mulmsauger gereinigt. Keine Probleme gehabt.


    Die Grundeln holen beim baggern die Kleinstlebewesen aus dem Boden und wollen weniger gerne den Dreck daraus fressen. Der Mulmsauger entfernt beides. Anders machen es die Seesterne. Diese wollen den Detritus (Dreck) und weniger die Kleinstlebewesen fressen. Daher sind die Seesterne nun auch meine bevorzugte Wahl.

  • Hallo
    Ich hatte mal zwei Seesterne auf ca 300 Liter. Beide sind gestorben, wieso weiß ich nicht aber hatte immer die Vermutung dass sie vielleicht verhungert sind.
    Wenn ich jetzt höre dass ihr deutlich mehr einsetzen würdet damit die überhaupt was bewirken kann das ja eigentlich gar nicht sein.
    Wie empfindlich sind denn die grabenden Seesterne wenn einmal erfolgreich eingewöhnt?
    Lebenserwartung?
    Vg



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  • Hallo Thorsten,


    wenn Du sagt, dass die Seesterne gestorben sind: von welchem Zeitraum reden wir da? Ich füttere relativ viel, da werden die Seesterne genügend zu futtern bekommen. Wenn Du merkst, dass die Seesterne die ganze Zeit viel Wandern, was ein Zeichen für hektische Nahrungssuche ist, dann kannst Du den Boden auch ruhig mit etwas Granulat und Futter "animpfen". Andere Bodenbewohner als die Seesterne habe ich auch nicht, auch keine Grundeln oder so. Die Seesterne sollten schon ein paar Jahre alt werden, bevor sie auf natürliche Art sterben.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo,


    ich finde auf die Schnelle keine Angabe zu Deiner Beckengröße, aber ich habe auf 65x65 cm Bodenfläche einen Archaster sp, der eifrig umgräbt. ich persönlich würde einen einsetzen, dann ein paar Wochen warten, wenn das nicht reicht, einen zweiten...
    Das Blöde an den Seesternen ist, man merkt erst spät, dass sie verhungern..
    Gruß
    Alex

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