Dichte korrekt messen / Refraktometer justieren

  • Hallo,


    nachdem ich mit meinem Aqua Medic Salimeter regelmäßig die Dichte gemessen habe (http://www.zooroyal.de/aquaris…aqua-medic-salimeter.html) ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass das vom Händler gelieferte Wasser augenscheinlich viel zu wenig Salz enthielt. Ich habe das Wasser dann langsam aufgesalzen, so dass ich heute bei einem Wert von 1,023 bin, was ja ziemlich perfekt sein sollte. Diesen Wert habe ich bei 25,3 °C gemessen, die Temperatur habe ich dabei sowohl mit einem Digital-Thermometer wie auch mit dem im Salimeter eingebrachten Thermometer geprüft.


    Das Salimeter, welches aufgrund der Höhe von 27cm gut ablesbar ist, gilt doch eigentlich als zuverlässige Messmethode. Die Messungen habe ich an verschiedenen Tagen mehrfach ausgeführt, teilweise direkt im Becken, teilweise indem ich Wasser entnommen habe. Jedesmal erhalte ich den gleichen korrekten Wert.


    Nachdem mein Nachbar ein China-Refraktometer erhalten hat, wollten wir dieses testen, es zeigte aber 1,030 an, also ein viel zu hoher Wert und ich war zunächst verunsichert. Wir haben dann mit einem anderen Aräometer nachgemessen, welches aber ebenfalls einen Wert von ca. 1,023 - 1,024 anzeigte (da es kleiner war, ließ sich der Wert nicht so exakt ablesen, wie bei meinen großen). Wir haben daraufhin das Refraktometer auf den Wert von 1,023 kalibriert.


    Als ich nun zu meinem Händler fuhr (Aquatop Würselen) nahm ich etwas Wasser mit, um dort die Dichte nochmal testen zu lassen, erwähnte auch, dass ich jede Menge Salz nachlegen musste in dem gelieferten Wasser. Das Refraktometer dort zeigte ebenfalls 1,030 an. Der Händler verwies darauf, dass er immer ein Refraktometer bevorzugen würde, weil diese viel genauer wären als die "billigen" Aräometer.


    Ich war natürlich frustriert weil ich mich zunächst fragte, wie er mir dann überhaupt guten Gewissens das Gerät verkauen kann, denn zwischen ungenau und einer kritischen Abweichung liegen ja schon Welten. Ich fragte den Händler, wie dort das Refraktometer kalibriert wird. Sie nehmen Osmose-Wasser und stellen es auf "0" (wobei mir jetzt nicht klar ist, ob mit 0 die Salinität oder Dichte von 1,0 gemeint war).


    Zuhause wollte ich das aber nicht akzeptieren, da mir mein physikalisches Verständnis sagte, dass ein Aräometer sehr genau messen kann, wenn man die Temperatur einhält, wobei selbst Abweichungen von 1-2 Grad sich nur in einer Differenz von 0,0006 Punkten äußert, keinesfalls aber in einer Abweichung von 0,007.


    Daraufhin habe ich Leitungswasser mit 25 °C gemessen und es sollte um die 0,999 haben (UHQ Wasser hat eine Dichte von 0,99707 siehe http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~dc134/view3.pdf). Tatsächlich zeigte mein "billiges" Aräometer einen Wert von ca. 0,998 an.


    Wer hat also jetzt recht?


    Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man aufgrund des nicht linearen Dichteverlaufs von Wasser, keinesfalls mit Reinstwasser oder Osmosewasser kalibrieren darf, die Kalibrierung muss möglichst genau im Messbereich erfolgen, den man tatsächlich verwendet, was nur mit einer qualitativ hochwertigen Referenzlösung gehen kann. Osmosewasser halte ich für völlig unzureichend, um die Dichte auf 1,0 zu kalibrieren, da Osmosewasser schlichtweg nicht die Dichte von 1,0 bei 25 °C besitzt.


    Ich bin außerdem der Meinung, dass eine Spindel exakter misst, da bei einem Refraktometer sich alleine durch Temperaturveränderungen (Ausdehung des Gerätes etc.) einiges verstellen kann oder auch die Justierschraube sich verstellen kann, z.B. durch Transport.


    Ein Refraktometer müsste demnach immer mit einer Spindel oder einer Referenzlösung in regelmäßigen Abständen justiert werden.



    Was meint Ihr?

  • Hallo Timo,
    ich bin altmodisch. Für mich geht irgendwie nichts über Spindeln. Aber nicht die billigen. Gute Spindeln sind das große Teil von Tropic Marin und von Dupla. (Wobei für mich die Skala vom Dupla noch etwas besser abzulesen ist, als die Skala vom TM).
    Und ja, Refraktometer messen genauer, wenn man eine Kalibrierungslösung mit einer Salinität von 35 benutzt und nicht das noch übliche Osmosewasser. Aber weitergehend habe ich mich damit noch nicht beschäfigt, da für mich nicht besonders interessant. :rolleyes: Jedoch kann man immer wieder die Empfehlung lesen, das Refrak ab und an mal mit einer guten Spindel abzugleichen.
    Nun könnte man ja einwenden, Refraktometer sind Temperaturunabhängig und wer hat schon ein supergenaues Thermometer im Becken?
    Allerdings bin ich der Meinung, dass man die Dichte jetzt nicht unbedingt hypergenau einstellen muss. Ob die heute 1,023 und nächste Woche 1,0233 ist, finde ich nicht so dramatisch.
    lg
    Beate

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