Algenprobleme.

Hast du irgendwas geändert im Vergleich zur Zeit davor wo du nicht solche Algen hattest oder bist in der Einfahphase?

Hallo Michael,

wie sehen die Verläufe der Wasserwerte aus?
Wie beleuchtest du?
Wie sieht die Beckengeometrie aus (Maße & Foto)?
Wie sieht die Strömung aus (Technik und Strömungsrichtung)?
Welcher Besatz ist vorhanden?

Ich vermute, das sind die wesentlichen Fragen, um eine erste Einschätzung durchführen zu können. Meine Erfahrung ist, dass das Thema Strömung und die Art (blau,weiß,rot,uv-nah etc.) und Länge der Beleuchtung sowie der Besatz die ausschlaggebenden Parameter sind, die ein Algenwuchs fördern oder eindämmen können.

Gruß
Steffen

Saug die Beläge erstmal ab. Dann wirst du sehen ob und in welchem Maße sie wiederkommen.

Deine Wasserwerte und dein gesamtes momentanes Setup wären, wie oben geschrieben, nicht schlecht.

dann hebe mal ca noch ein wenig an. bis ca 420-430. und dann kannste schon unempfindliche korallen einsetzen.

po4 und no3 sind gegengemessen?

wie oder womit wirst du dein becken versorgen?

ich meinte eher das system zur versorgung der korallen.

Hi Michael,

ups, du befindest dich also mitten in der Einfahrphase? Das hatte ich nicht auf dem Schirm.

Ich kann eigentlich nur empfehlen, möglichst kurz hintereinander folgende Punkte in dieser Reihenfolge durchzuführen:

1. Ca anheben (hier bietet sich im Grunde das Calciumchlorid an http://www.bartelt-meerwassera…tes-im-Meerwasseraquarium)

2. Algen mechanisch entfernen

3. Mit Korallen besetzen

4. Kalkhaushaltsversorgungssystem entsprechend des Verbrauches starten

Ich hatte bei mir auch eine kurze Zeit lang einen enormen Schub von Algen. Nachdem ich diese dann mechanisch entfernt und die Anzahl an Korallen erhöht habe, kamen diese auch nicht zurück. Allerdings kamen dann Cyano-Bakterien.

Anmerkungen:

Ich habe deine Beleuchtung noch nicht ganz nachvollziehen können. Du sagtest 12 h. Welche Beleuchtung hast du über dem Becken? LED, T5? Falls T5, sind die Röhren i.O., also noch nicht zu alt?
Und das Thema Strömung scheint immer eine Rolle zu spielen. Die Strömungspumpen sollten einen möglichst langen weg frei beströmen können und zu schwach sollte diese auch nicht sein, damit das Wasser nahezu überall in Bewegung ist.

Ich wünsche viel Erfolg bei den Prüfungen


Gruß
Steffen

Hallo Michael,

mach doch bitte mal eine Gesamtaufnahme vom ganzen Becken.
Dann erhält man ein besseres Bild der Situation.

Gruß,
Matthias

Hallo,

da könnte man beim nächsten Wasserwechsel durchaus mal etwas davon absaugen. Wurde ja schon erwähnt.
Wenn Du einen Schlauch zum Absaugen verwendest, dann kannste ja mal schauen ob Du die roten "Algen" (wohl eher Bakterien) absaugen kannst. Wenn das klappt, dann hast Du erstmal sehr schnelle Erfolge. Das geht recht schnell, und kostet fast nix (das frische MW halt). Solange die Ursache der Bakterienplage aber nicht behoben wird, werden die sich aber wohl wieder bilden.

Kann es ggf. sein, dass da etwas mit der Strömung im Becken nicht ganz passt? Das ist ja schon ein ganz schön verteilter "Teppich". Auch Scheiben nicht vergessen zu putzen, da bildet sich auch ein Film von allem möglichen drauf.

Gruß,
Martin

Hallo,

ich kann Martin nur zustimmen. Ich würde aus der Ferne auch vermuten, dass es sich um einen Bakterienrasen handelt, der auf ein paar vorhandenen Algen sitzt. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist das mit den Bakterien so eine Sache. Bei Cyanos z.B. soll es ja so sein, dass sie in der Lage sind, weiterhin zu wachsen, auch wenn keine Nährstoffe in Form von Nitrat und Phosphat vorhanden ist. Das heißt, sie sind idR ohnehin vorhanden und verzehren die o.g. Nährstoffe mit allen anderen Lebenwesen im Aquarium (Algen, Korallen etc.). Wenn es dann dazu kommt, dass diese Nährstoffe aufgebraucht sind, bekommen idR Algen und Korallen ein Problem und stangieren im Wachstum oder degenerieren sogar. Das ist dann die Stunde der Bakterien, da sie auch mit niedrigsten Nährstoffkonzentrationen wachsen können. Das sieht man dann in einem plötzlich auftretenden Schub. So wie von dir beschrieben, vor zwei Wochen. Demnach wäre deine Messung zum Nitrat und Phosphat auch plausibel.

Jetzt müsste die Antwort auf die Frage nach der Lösung kommen. Ich vermute, dass absaugen nie verkehrt ist. Allerdings bekämpft das lediglich die Symptome. Mittelfristig solltest du sicherstellen, dass der Nährstoffeintrag in einer Balance zum Nährstoffaustrag steht. Das heißt nichts anderes, als dass du mehr Erzeuger ins Becken bekommen solltest, also Fische. Durch die regelmäßige fütterung bringst du Nährstoffe ins Wasser, von denen Sich Fische und aus deren Endprodukt auch Algen und Korallen ernähren (mal ganz stark vereinfacht). Um dann aber nicht in eine Algenplage zu rutschen, kann es Sinn machen, kurz nach dem Besatz mit Fischen auch eine höhere Alge einzusetzen. Ich bin gerade dabei eine Rotalge zu beschaffen. Ob das wirklich gut funktioniert, kann ich heute noch nicht sagen. Ich habe bei mir zurzeit auch mit zu niedrigen Nährstoffen zu kämpfen, da ich im Ablegerbecken auch nicht unendlich viele Fische habe. Auch habe ich bemerkt, dass meine eingesetzte Drahtalge kein Wachstum zeigt (eher untypisch). Kurzfristig könntest du auch Stickstoffverbindungen in Kombination mit Phosphat dosieren (solange keine Fische drin sind). Dies ist aber aus meiner Sicht äußerst heikel und es ist erforderlich regelmäßig die Wasserwerte zu Testen.

Zum Thema Strömung wurde schon was angemerkt. Die Beleuchtung ist immer interessant, ich habe für mich beobachtet (und wirklich nur meine Erfahrung), dass Licht mit hohem Weiß-Anteil (was an und für sich auch gut für Korallen ist) das Wachstum der Cyanos fördert. Vielleicht musst du hier übergangsweise etwas blaulastiger fahren. Wäre nen Versuch wert.

Gruß
Steffen

und da habe ich genau gegensätzliche erfahrungen gemacht.

cyanos sind immer in irgendeiner form da. ob viele nährstoffe, ob wenig nährstoffe.

weiter scheinen cyanos doch eher auf blaues licht zu stehen. daher auch immer die empfehlung den blauanteil zu verringern.

ich habe gerade prächtiges grünes cyanowachstum gehabt. habe ne sirius x4 beleuchtung. da habe ich den blauen farbkanal auf das nivieau des ohnehin schon geringeren royalblauen kanal gestellt und sie gehen zurück.

die einstellungen sind jetzt:

weiss - 255
blau - 180
royalblau - 180
rot - 5

also scheinen cyanos doch eher auf blau zu reagieren.
ansonsten sind sie nährstoffmässig das anpassungsfähigste was wir kennen.
was sie nicht mögen sind veränderungen in der strömung in verbindung mit absaugen und lichtveränderung.
so meine beobachtungen.

mit chemischen mitteln habe ich sie auch schon bekämpft. auch das ging problemlos und binnen einer wocher ohne anschliessendes wiederauftreten oder sichtbare beeinflussung des systems.

ich denke man schleppt sie sich wie einen virus von aussen mit ein. sie stellen sich auf das neue system ein und vermehren sich. dabei denke ich, dass es meistens nicht am eigenen system selber liegt, sondern an der fähigkeit der bakterien selbst, sich darauf einzustellen. man wird sie nur schlecht wieder los.
das system selbst ist meiner meinung nach nicht der eigentlicher auslöser für diese plage.

Hi CeiBaer,

sehr gut. Ich werde dann den Blauanteil bei mir auch reduzieren. Wie gesagt, bisher habe ich eine Verbindung zwischen blauem Licht und Cyanos festgestellt. Das kann aber auch ganz andere Ursachen gehabt haben. Dann versuche ich mal die weißen Lämpchen in den Voordergrund zu rücken

Welches chemisches Mittel hast du denn erfolgreich angewandt?

Ich habe übrigens gelesen, dass die Schnecke Cerithium caeruleum u.a. Cyanos verdrücken soll. Könnte ja auch eine Möglichkeit sein ...

Gruß
Steffen

ich habe mycosidol verwendet. hat wie gesagt geholfen.

für alle die, die jetzt die bio-polizei sein wollen:

ich weiss um das mittel und nen bericht dazu gabs vor ein paar jahren hier schonmal.

mit schnecken habe ich keine guten erfahrungen gemacht. dann muss man schon wirklich sehr viele einsetzen. und wie du sagst: ...sie fressen unter anderem...