Kurz vor Verzweifelungstat

  • Hallo liebes Forum,
    seit ca 1 Jahr steht jetzt unser Demmerle Marinus. Nach den anfänglichen Problemen lief es sehr gut und sah auch wirklich schön aus. Den Tieren ging es hervorragend.
    Vor ca 3 Monaten änderte sich Folgendes: Das Aquarium wurde um 180° gedreht (wegen zu viel Lichteinfall) und wir haben unser Osmosewasser mit Dennerle selbst hergestellt mit einer kleinen Anlage.
    Seit dem ließ das Wachstum im Becken zu wünschen übrig. Dann haben wir das Becken wieder in die ursprüngliche Position gedreht, was aber keine Besserung brachte. Inzwischen haben wir ein echtes Algenproblem. Zuerst eine kleinblättrige grau-grüne Alge die ich so noch nirgens gefunden habe. Die Blättchen sehen wie Schirmchen aus.
    Sie wachsen an Stielchen und verankern sich im Gestein, aus dem man sie nicht restlos entfernen kann. Die Nächste Riesenplage waren dann die Kugelalgen, die sich nicht absaugen ließen, da unser LS total porös und voller kleiner Spalten ist. Nachdem wir auch noch beobachtet haben, dass einzellne Kugeln von unserer Pumpe angesaugt, zerhäckselt und als "Saatgut" ans Becken abgegeben wurden wissen wir jetzt, wie man die Dinger am allerschnellsten vermehrt.
    Als erstes Tier gab die Pachyclavularia violacea auf. Immer kleinere und immer weniger Polypen. Die gelbe Hystrix ist definitiv des Todes. Von grün ist bei den Polypen nichts mehr zu sehen. Die Bartkoralle öffnet nur noch sehr sparsam, gestern haben wir die orangefarbene Ricordea Florida abgesaugt weil sie sich in grau-wabernder Auflösung befand. Sogar die Zooanthus bildet sich zurück, die bisher völlig unempfindlich waren. Auch die Sarcophyton ehrenbergi tut sich schon schwer. Xenien verschwinden nach und nach.
    Als letzen Versuch haben wir ein Percnon gibbesi gegen die Kugelalgen eingestzt, die hat aber nur 1 Woche unsere Kalkrotalgen an der Rückwand dezimiert und ist dann verstorben. Jetzt wollen wir auf keinen Fall etwas Neues einsetzen, und sind kurz davor, alles was noch lebt vom Stein zu entfernen, das gesamte Riff weg zu schmeißen und zu schauen was noch überlebt. Wir hatten eigentlich vor auf das etwas größere Cubicus-Becken umzusteigen, aber ob wir dazu jetzt noch den Mumm haben? Ich weiß es nicht. Auch mit den diversen Methoden wie Balling Sangokai und Triton wollten wir uns befassen, aber jetzt sind wir einfach nur noch down.
    Hier die Liste mit Bewohnern:
    Karibische Gorgonie (steht noch gut)
    Seriatopora Hystrix
    Ricodea Florida orange + und blau
    Bartkoralle
    Rhodactis
    Minmax
    Knopia
    Pilzleder
    pumpende Xenien
    Stylophora Milka
    versch.Zooanthus
    Röhrenwürmer
    Gänsefußseesterne, Einsiedler, einige Ohrenschnecken, Schlangenseesterne (auch schon reduziert) , Seescheiden


    Unsere Wasserwerte:
    Dichte 1.023
    pH 7,9
    NO2 0,025
    NO3 nicht nachweisbar
    PO4 0,04
    Ca 375
    Mg 1280
    SiO2 0,15
    Temp 25°
    KH 6,3


    Teste von Red Sea und JPL
    Fotos sind schwierig, krieg die doch nicht geladen.


    Vielleicht könnt Ihr noch helfen, ansonsten .....
    Liebe Grüße
    Ute

  • Würde KH auf 7,5und Ca 420 erstmal erhöhen. Die Wasserwerte gegenmessen ob es auch passt.Vergiss auch nicht dein osmosewasser zu messen ,denn Si sollte da nicht sein notfalls ein Mischbett Volletsalzer hinter hängen. Gibst du Spuris und Nährstoffe ins Wasser ?

    Gruß Denis



    Becken 200x80x60
    Pacific Sun Pandora R2+ 4x135LED/4x80W T5
    ATB Medium Size mit regulierbarer DC Pumpe
    1x MP 40 QD
    Maxspect Gyre XF 350
    Pumpe 10,0m³
    Technickbecken 100x50x50 davon 50% Algenrefugium

  • Hallo Dennis
    danke für Deine Antwort, und nein, wir haben noch keine Spuris dazugegeben. Aber beim Nachlesen ist uns das auch schon aufgefallen, weil die Xenien ja empfindlich reagieren auf zu wenig Jod. Kannst Du uns ein Präparat empfehlen?
    Grüßle von Ute

  • Hallo Ute,


    es ist nicht leicht, von der Ferne den perfekten Ratschlag zu geben. Vor allem hast Du mehrere Probleme:
    - die Korallen stehen schlecht
    - die Algen vermehren sich stark
    - nachgesetzte Krabbe ist schnell verstorben


    Diese Probleme sind nur mittelbar verknüpft. Dass die Korallen sterben, weil die Algen wachsen, halte ich für wenig wahrscheinlich. Ich denke eher, dass es ein Problem von zuviel Schadstoffen oder zu wenig benötigten Stoffen ist. Die Priorität sollte hier auch erst die Rettung der Korallen sein.


    Das zuviel an Schadstoffen könnte von Schwermetallen in der Leitung her rühren, aber messen kannst Du dies natürlich schlecht. Nur eine Analyse bei Triton könnte das herausfinden. Ausweg wäre, vorerst das Osmosewasser vom guten Händler zu nehmen und mehrere größere Wasserwechsel zu machen. Das würde Schadstoffbelastungen senken.


    Das zuwenig sollte mit den großen Wasserwechseln ebenfalls zum guten Teil ausgeglichen werden. Danach würde ich die Korallen erst einmal beobachten, ob sie sich etwas erholen.


    Die Algenplage kannst Du nur durch Rupfen oder mit einem Seehasen, Seeohr oder ähnlichem bekämpfen. Ich denke nicht, dass eine Krabbe an so große Makroalgen geht.


    Gruß
    Sandy

  • Vielen Dank für die Tips,
    es könnte schon sein das das Dilemma mit der Osmose Anlage angefangen hat. Könnte vom Zeitraum her ungefähr passen. Aber wenn wir den Korallen erstmal helfen können wäre das toll, werde also Osmose Wasser beim Händler besorgen. Die Algenplage kriegen wir nicht mehr in den Griff, diese kleinblättrige was auch immer-Alge klammert sich so fest an den Stein, dass sie abreisst wenn man sie abpflücken will, der gesamte Krustenstein (gelbe Krustenanemonen) ist auch noch mit Bryopsis bewachsen! Da werden wir den Riff-Aufbau herausnehmen müssen, die Kolonien von Zooanthus abknipsen, alles schneiden was schneidbar ist und erstmal auf den Sand setzen im alten Becken. Wahrscheinlich kommt dann doch ein neues und ein Neustart, mal sehen was die Interzoo in Nürnberg so bietet.


    Grüßle von Ute

  • Mit gedult und Spucke bekommt man alles in den Griff. Ich würde erstmal einen guten Mischbettharzfilter nachrüsten und wie schon geschrieben mehrere kleine Wasserwechsel machen. Selbst Bryopsis hat irgendwann die schnauze voll wenn die Beckenbiologie stimmt und geht ein.


    Sich jetzt gleich auf einen Neuanfang zu setzen ist mit sicherheit nicht der beste weg....einfach ja aber nicht der beste.
    Am besten währen natürlich mal 2-3 Fotos von dem Becken und der verwendeten Technik


    Gruss Daniel

    Suche SPS Korallen zum Tauschen oder Kaufen in der Nähe von Balingen

  • Hallo Ute,


    ich würde auch bei Deinem Wasser bleiben, ich glaube nicht das dieses Schuld an den Problemen ist.
    Ebenso würde auch ich einen Mischbettharzfilter nachschalten, der holt Dir das Silikat raus.


    Die besten Tipps hast Du erstmal schon bekommen, mehrere kleine Wasserwechsel und die Algen manuell entfernen.


    Wie schauts denn mit der Temperatur aus oder mit euren bisherigen Wasserwechseln? Wart ihr da vielleicht nachlässig?
    Oder Creme/Reinigungsmittel an den Händen?


    Mit dem nachsetzen neuer Tiere wäre ich vorsichtig und würde erstmal schauen das es den verbliebenen besser geht.


    Habt ihr vielleicht sehr viel Bodengrund drin, der evtl. gammelt?
    Ein Foto wäre tatsächlich hilfreich.

  • Hi Ute!
    Ich würde auch ersteinmal den Calziumwert anheben!
    Dann käme NO3 und Kh dran.
    Möglicherweise löst sich dann auch das Algenproblem, wobei dazu ohne Bilder kaum ein brauchbarer Tipp an dieser Stelle abzugeben ist...

  • Vielen Dank für all Eure Tipps,
    zum Wasserwechsel: wöchentlicher Wechsel von 8 Litern, Bodengrund ca 2-3 cm, eigentlich sauber.
    Beim Hantieren passen wir schon auf dass die Hände sauber sind, daran kann es eigentlich nicht liegen.
    Das Algenproblem können wir nicht durch mechanische Entfernung lösen, die sitzen wirklich an sehr unzugänglichen Stellen und reissen sofort ab.


    Was ist ein Mischbettharzfilter? Welchen Filter könntet Ihr mir da empfehlen?


    Gut, das mit den Fotos sehe ich natürlich ein, ich versuchs nochmal.
    Liebe Grüße
    Ute

  • Einfach mal bei bartelt oder so in die Suche eingeben. Den schliesst man an den Ausgang der Osmoseanlage an. Der zieht dann den ganzen rest an ungewolltem dreck usw aus dem Wasser. Also ohne würde ich mein Becken nicht mehr betreiben. Nachdem ich mischbettharz benutzt habe gingen auch die Algen (bryopsis) dann nach und nach. Auch Schwermetalle hat man gern im Wasser die unser hobby nicht unbedingt besser machen.


    Gruss Daniel

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