E. Stigmatura - der Selbstversuch!

Hallo zusammen,

nachdem wir von 60L auf 160L vergrößert haben, sehnte ich mich langsam nach fischigen Besatz.
Da ich von der Paarhaltung überzeugt bin, kam auch nur diese für mich in Frage.
Ausgesucht habe ich mir dafür den Ecsenius Stigmatura.
Beckendaten: 160l 80x50x40 BxTxH - kein fischiger Besatz und ansonsten nur Schnecken als Besatz.

Im WWW findet man bzgl. der Geschlechtsbestimmung sehr wenig und so richtig eindeutig scheint da auch nichts zu sein, es ist offenbar auch fraglich ob die Tiere Geschlechtswandler sind.
Da sich 4 dieser schönen Fische bei meinem Händler tummelten, hatte ich ein wenig Auswahl.

Geschlechtsmerkmale die ich im WWW gefunden habe: Männchen Schwanzflosse in der Form wie eine Gabel, Weibchen nicht. Männchen rötlich schimmernde Schwanzflosse, Weibchen nicht.
Was ich nun mit dem ersten Hinweis anfangen sollte, weiß ich nicht so genau... ich habe mir jedenfalls ein Tier mit sehr ausgeprägten "Schwertern" (am oberen und unteren Teil der Schwanzflosse) und ein Tier mit einem sehr kleinen Schwertansatz (am oberen Teil) der Flosse ausgesucht.

Zur weiteren Auswahl stand ein Dauer-gestresstes Tier (das kurz danach den Löffel abgab, also keine Option) und ein weiteres Tier, wie das erste was ich wählte, dieses war allerdings wesentlich scheuer.

Ob ich mir bei Tier 2 das Mini-Schwert nur einbilde oder ob eine Geschlechtsumwandlung möglich ist, weiß ich leider nicht, deswegen startet nun hier mein Selbstversuch!
Ich nenne Sie Tier 1: großes Tier, mit offensichtlichen Schwertern an der Schwanzflosse, einer Gabel ähnlich, also offenbar ein Männchen laut WWW)
Und Tier 2 mit einem Schwertansatz am oberen Rand - evtl. ein Weibchen oder eben ein Männchen im Wachstum, Tier 2 ist locker einen Kopf kleiner wie Tier 1.

07.11.13
Die Tiere wurden sachte eingewöhnt, Beutel schwammen 1 1/2 Std im Becken und wurden immer wieder mit Beckenwasser angeimpft. Beide Tiere in starker Stressfärbung (Streifen auf dem Körper)
Beim Einlass ins Becken ließen Sie sich nieder wo sie gerade ankamen, einer unter einem kleinen Stein, der andere an der Frontscheibe.

Nach 10 Minuten einige Bewegungen, erstaunlicherweise verschwindet die Stressfärbung SOFORT bei schwimmender Bewegung und setzt im Ruhezustand wieder ein - höchst Interessant!

Nach 15 Minuten hang Tier 1 immer noch in Stressfärbung an der Kante zur Frontscheibe während Tier 2 (welches deutlich kleiner ist) immer mutiger wurde, dabei entdeckte Tier 2 das Tier 1 an der Scheibe und schwamm sofort hin, das ganze schien positiv und sie suchten offenbar einanders Nähe - nach weiteren Minuten und "Begegnungen" wurde Tier 2 doch etwas ruppig, Sie schienen zu posieren - Flossen hoch und im Kreis miteinander - Tier 2 schoß kurz für einen kleinen Angriff vor und haute dann ab. Tier 1 war sichtbar erleichtert und sank wieder in Ruheposition.

Beide scheint der Umzug sehr zu stressen, Sie gehen immer wieder in Ihre Ruhepositionen, auch wenn Tier 2 da deutlich aktiver ist.

Bin gespannt wie es weiter geht und ob eins der Tiere sich zu einem Weibchen wandelt oder schon eines ist?
Denn bei der ersten Begegnung hatte ich durchaus das Gefühl, das Sie die Nähe des anderen schätzten, saßen Sie doch beide im selben - neuen und unbekannten - Boot.
Hoffe Sie haben vorerst genug Ausweichmöglichkeiten.

Hallo Tagebuch,

es scheint Tier 1 (zu Anfangs zwar das größere aber schwächere Tier) hat das Sagen übernommen und schwimmt deutlich öfter frei im Becken als Tier 2.

Allgemein kann ich sagen, das die beiden trotz reichlich Höhlenauswahl häufig beieinander zu finden sind, so haben sie sich am Samstag z.b 2 Nebeneinander liegende Höhlenausgänge ausgesucht
Aktuell lebt jeder in einer Höhle der anderen Säule, also pro Säule ein Fisch. Aber beide kommen auch öfter raus und Nr. 1 schwimmt ab und an mal zu Nr. 2 rüber - dann kriegt Nr. 2 kurz eins über die Rübe und von da an bewegen sich beide friedlich gemeinsam hin und her. Der eine schaut zu was der andere macht usw.

Ich kann also sagen bislang läuft es vergleichsweise friedlich ab.

Tier 2 hat weiterhin den oberen verlängerten Flossenstrahl, aber die Körperfarbe ist blasser geworden, dennoch ist er aktiv und frisst gut.
Tier 1 leuchtet in den tollsten Farben und frisst ordentlich. Auch die Flossen schimmern deutlich rötlich.

Ich bin gespannt wie's weiter geht, hoffe ja stark auf eine Wandlung zum Weibchen bei Tier 2

P.S: Auf dem Bild oben sieht man, das Tier 2 (rechts) schon von Anfangan etwas blasser war.. guter Hinweis, ein Danke an die Kamera! Also offenbar kein Grund zur Sorge.

Hallo Leute,

leider muss ich heute berichten, das Tier 2 - also der Kleine mit dem einzelnen Schwert - sich in letzter Zeit ziemlich zurückzieht, körperlich sind mir - bis auf die blassere Farbe - keine Unterschiede aufgefallen, er frisst auch.
Aber er schreckt sofort zurück sobald er Bewegung wahrnimmt, dann huscht er hinter den Heizstab oder in seine Höhle, er ist sehr scheu geworden, was er am Anfang nicht war.
Er bewegt sich auch nur selten bis nie im freien Wasser und auch dann nur sehr vorsichtig.

Tier 1 hingegen ist oft präsent, sehr vorwitzig (auch wenn die Hand im Becken ist), frisst wie ein Scheunendrescher und genießt sein Leben.

Nun frage ich mich ob das bereits die Anfänge von Unterdrückung sind... da auch Harald meinte das man das Geschlecht eindeutig an der Gabelform der Schwanzflosse erkennt, fange ich an zu Zweifeln und bin etwas verunsichert.

Überlege nun wie es weiter gehen soll... wenn der Kleinen nen Hauweg bzw. nen Infekt durch Stress bekommt, ist es ja schon zu spät.
Menno.

Hallo,

er ist überhaupt nicht abgemagert, hat ein Dickes Bäuchlein und frisst auch gut, aber es ist eben Ängstlich geworden und bewegt sich nur im Radius um seine Höhle.
Die Paarhaltung soll durchaus klappen, aber hier handelt es sich offenbar doch um 2 Männchen, Schade!
(Haben dafür hier ja im Forum ein tolles Beispiel sogar mit Eiablage)

Gestern haben beide nochmal zusammen beim Heizer gesessen, aber der Große hat den Kleinen dann doch gescheucht.

Ich denke nicht das es so weiter Sinn macht und möchte dem Großen dann doch lieber ein echtes Weibchen gönnen und dem Kleinen das nötige Eigene Revier.

Ich hatte oft das Gefühl der Große sucht die Nähe des Kleinen, denn sie saßen und schwammen auch oft friedlich miteinander ohne jede Drohgebärde, deswegen denke ich schon das eine Paarhaltung - wenn es sich um Weibchen und Männchen handelt - durchaus möglich und für die Tiere auch sinnvoll ist.

Liebe Grüße,
Susanne

Hallo zusammen,

seit heute greift der Große den Kleinen regelrecht an, der Kleine hockt inzwischen nur noch in einer Ecke und hat seine Schreckfärbung an.

Somit ist das Projekt mit diesen beiden Fischen gescheitert.

Der Kleine bezieht heute Abend ein neues Revier (Danke an die restlichen Interessenten) und ich werde mich bald auf die Suche nach einem passenden Weibchen machen und den Bericht hier zu gegebener Zeit nochmal aufnehmen.

Liebe Grüße,
Susanne