Junger Hawai-Doctori frisst schlecht

Hallo miteinander,

seit kurzer Zeit schwimmt in meinem Becken ein noch junger Zebrasoma flavescens-Doc, etwa die Größe vom 5-Mark-Stück (die alten Hasen kennen so etwas) und leider arg mager.

Der frisst sehr schlecht. Auf mein selbstgemachtes Frostfutter reagiert er nicht. Auch nicht auf Flockenfutter oder Pellets. Die taufrischen Algen (großblättrig, hellgrün transparent) interessieren ihn nicht. Auch die vielgepriesene Banane, Löwenzahn oder unser hauseigener Salat ist erst recht nix für ihn. Lediglich frisch geschlüpfte A-Nauplien nippt er mäßigen Eifers. So bekommt der nichts auf die Gräten!

Ist das normal für junge Docs?

WW sind perfekt.

Ich weiß nicht wie sie heißen. Wachsen bei mir zaghaft und nur stellenweise im Becken. Optisch sehen sie genau aus wie "Süßwassertang".

Was mich stutzig macht, ist, dass er nicht reagiert darauf.

N'Abend miteinanander, und vielen Dank für die regen Hinweise.
Zur Verdeutlichung: Der Fisch kommt aus Polen für einen sehr, sehr geringen Preis. Von einem Piloten als Gefälligkeit von dessen Schwager/Onkel/Halbruder/etc. dafür, dass ich an dessen Flugzeugwartung beteiligt bin. Somit kam der Jungfisch ohne Druckkabine und dadurch einhergehende Druckschwankungen zu mir.

Der Fisch selbst in offensichtlich o. k. Lebhaft, zieht sich bei vermeintlicher Gefahr nur kurz ins Gestein zurück und zeigt Reviervertreibern deutlich die Kralle. Soweit i. O.
Aber er reagiert schlichtweg nicht auf Fütterung. Egal ob groß oder klein oder rot, perlig, flockig. Treibt unbemerkt an seiner Langnase vorbei, als ob er sehr schlecht sehen und riechen würde. Auch die bei mir ohnehin tagtäglichen Artemiagaben werden nur ganz gering genutzt.

Merkwürdiger Kerl, der mich ratlos macht.

Ich weiß nicht, ob es ein Wildfang ist. Der Fisch geht beim Hantieren oberhalb des Beckens in Deckung, ist jedoch keineswegs schreckhaft oder hektisch.

Fische sind rundum reichlich vorhanden, durchweg deftige Schnellfresser. Wie geschrieben, er reagiert nicht auf Futter, egal welche Form. Schwimmt hindurch als ob nichts da wäre und reagiert auch nich tauf die anderen Fische, die ihm das Futter vor der Langnase fortschnappen. Er reagiert auch nicht auf die Fütterungssituation, bei der alle andere Fische unruhig werden. Steigt nicht mit nach oben, jagt keinem Krill oder sonstwas hinterher. Auch nicht Roten Mückenlarven, mit denen ich meinen Mandarin locken konnte.
Die frischen Nauplien werden lustlos genommen, vielleicht 5 Stück, aber auch nur dann, wenn die gesamte Strömung abgeschaltet ist und er zugällig in die Futterwolke gerät.
Allerdings pickt er hin und wieder an Korallen oder Gestein herum, (nur?) das scheint er somit zu kennen.

Die Ausfärbung ist blass, aber das ist für diese Größe o. k., auch die hohe Flossenstellung und das lebhafte Umherschwimmen nebst gutem Kotstrang sprechen gegen eine Erkrankung.

N'Abend miteinander, nun eine frohe und interessante Mitteilung:

Die Ursache des Fressfehlers lag nicht am Doc, sondern bei mir. Ich hatte ganz einfach aufgrund des Stülpmaules die greifbare Futtergroesse überschätzt. Ich fütterte lebende Mysis, auf die der Fisch reagierte. Aber er war offensichtlich nicht in der Lage, sie zu verschlingen. Daraufhin habe ich die Mysis gehackt und konnte beobachten, dass Größen eines Grieskornes das Maximum waren. Daraufhin habe ich das rhytmusfolgende Futter 'Noji' zerrieben - und siehe da, der Bursche schluckt es ab Salzkornformat.
Heute das erste Mal eine Wölbung des Bauches erkennen können!Hierzu gehört dankenswerterweise auch der Hinweis, dass vor Jahren, als ich mit einem Mandarin Probleme hatte, unser eifriger Moderator Michael mir dieses Futter empfahl. Wieder einmal ein dickes Dankeschön, Ceibär!

Blechman,

schön, Deine Zeilen zu lesen. Sicher ist nun, dass der Neuling überleben wird; um mehr zuzulegen, muß er noch viel das Schnellfressen üben.Wenn Deine Nachzuchten nicht an Artemia-Nauplien gehen, versuche es mal mit einer dichten Wolke. Stehen sie darin, beginnen sie irgendwann zu picken, und dann geht es los, bis der Bauch richtig rund ist.

Ich füttere jeden Tag frische A-Nauplien. Allerdings seit drei Jahren nicht mehr die aus den übliche Schaleneiern, sondern geschälte. Die haben den Vorteil, dass kaum Schalen dazwischen sind und dass noch nicht geschlüpfte Eier ebenfalls gefressen werden.

Abschließender Hinweis:
Nach nun einem Monat kann ich freudig vermelden, dass der Doc alles und auch rege frisst. Pickt ständig im Felsgestein herum. Nimmt Flocken, gierig ausgewachsene Artemia, mäßig mein selbstgemachtes Meeresfrüchte-Futter. Offensichtlich reagiert er auf die Form des gereichten Futters.

Algenzupfend sehe ich ihn zwar kaum, dennoch schwinden die Algen zusehends. Und morgens hat er vor der Fütterung bereits einen fülligen Bauch.

Fazit: Der/mein Hawai-Doc braucht eine Woche, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und in dieser Zeit zickt er halt etwas herum.

Ein schöner und sehr lebhafter Fisch; hoffentlich wächst er nur langsam und wenig ...