Problem mit Chelmon rostratus

Hallo Ben,

das nennt man "Hospitalismus", wenn der Fisch so unentwegt an der Scheibe auf- und niederschwimmt. Wie hat er sich denn verhalten im Verkaufsbecken beim Händler? Hast Du Dir zeigen lassen, dass er Frostfutter nimmt?

Mache doch mal ein Foto von der Gesamtansicht des Beckens, damit wir einen Eindruck bekommen. Gibt es noch andere Fische außer den Grundeln?

Gruß
Sandy

Zitat von Flipper

Gibt es noch andere Fische außer den Grundeln?

Hallo Ben,
wichtige Frage. Im Meer sind es die Fische auch nicht gewohnt den ganzen Tag alleine rumzuschwimmen. Ein zu gering besetztes Aquarium gibt dem Fisch möglicherweise ein Gefühl der Unsicherheit. Er denkt, da stimmt was nicht.

Wie stark ist denn die Beleuchtung und wo steht das Aquarium genau?

Gruß,
Matthias

Hallo Ben,

im Augenblick ist der Chelmon in einem Horrormovie. Kennst Du die Art von Szene, wo Du plötzlich in einer anderen Gegend bist, niemand ist zu sehen und nur eine Tür knarrt unheimlich im Hintergrund, der Rest ist gespenstisch still? Der Chelmon lebt das gerade.

Was normal wäre ist eine Fischgesellschaft, wo immer mal der einer oder andere zwischen den Steinen wuselt und herumschwimmt. Die Grundeln sitzen den größten Teil der Zeit in Deckung und schwimmen wenig herum.

Am Anfang hatte ich nur den kleinen Palettendoktor im großen Becken, der saß größtenteils nur in der Ecke und schwamm nur etwas an der Frontscheibe herum, in das Riff ging er nie herein. Als ich ihm einen Zwergkaiser gleicher Größe dazusetzte, hatte er ihn freudestrahlend aufgenommen und ist ihm derart eifrig hinterhergeschwommen, dass der Zwergkaiser nur noch laut "Stalker!!" blubberte. Da schwamm er plötzlich zwischen den Steinen herum, weil der dem Zwergkaiser dorthin einfach folgte. Heute interessiert ihn der Zwergkaiser nicht mehr, jetzt ist Dori der Dicke im Becken.

Was der Chelmon jetzt braucht sind ein oder zwei Fische in etwa der gleichen Größe, mit denen er sich einigermaßen vertragen kann. Dann kommt so langsam für ihn auch wieder das Gefühl der "Normalität" wieder, dass im Augenblick fehlt.

Als ich meinen Chelmon geholt hatte aus einer Beckenauflösung habe ich seinen Kumpel, einen Papagei direkt mitgenommen. Es hat tatsächlich etwas geholfen, dass Chelmi ein bekanntes Gesicht wiedersehen konnte im neuen Becken, und trotzdem hatte es gute vier Wochen gedauert, bis der Chelmon sich einigermaßen eingelebt hatte, ohne dass es Zank zu den bereits im Becken schwimmenden Fischen gab.

Gruß
Sandy

Schön wie wir anfangen alles zu vermenschlichen

Ich denke aber auch er ist auf der Flucht. Ein fischleeres Riff bedeutet in der natürlichen Umgebung nichts gutes. Meistens sind grosse Räuber unterwegs und alles hat sich in Sicherheit gebracht. Sehr viele Fische orientieren sich sicherlich auch an den Reaktionen anderer. Wenn dort nun aber gar nichts mehr zuckt und sich rührt kann er damit nichts anfangen. Hau noch ein paar Heringe und Dorsche mit rein und es wird sich, denke ich mal, normalisieren.

Hi Ceibaer,

Du weisst, was verkehrt ist und ich weiss es, aber der TE eben nicht, deshalb habe ich die Fischgebärdensprache einmal in Worte gepackt.
So versteht es auch ein nicht so erfahrener Chelmonbesitzer und kann es zuordnen. (^-^)

Bei der Fischgesellschaft würde ich aber trotzdem eher auf Zwerglippfische und vielleicht einen Pärchen Zwergkaiser setzen. Bei der Beckengröße kann man auch an einen kleineren Doktor denken, das würde ganz gut passen zum Chelmon. Was nun passt hängt jetzt auch stark von der Vorstellung ab, welche Fische der TE noch anzuschaffen gedenkt.

Gruß
Sandy