Nitratsenkung mit Siporax?

  • Hallo Filterspezis,


    hat jemand Erfahrung mit NO3 Reduzierung mit Siporax?


    Ich habe es mit Zeolith bei 80 l/h versucht, da tut sich aber nichts Erkennbares.
    Vor allem interessiert mich bei Erfolg (alkoholfrei) wie niedrig die Durchströmung sein sollte.


    Danke für Hinweise im Voraus!

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Das geht nur in einem Aneroben Filter unter Zugabe von Wodka bei Vll 5l/h Durchfluss.

    Grüße Benedict


    Versuche nicht wie der Meister zu sein, sondern suche nachdem was der Meister sucht...

  • Das mit dem anaeroben Bereichen ist schon richtig aber was hat Vodka damit zu tun? Oder irgendwelche anderen Kohlenstoffquellen? In den anaeroben Bereichen siedeln sich anaerobe Bakterien an die die Fähigkeit haben aus NO3, N2 zu machen. Aber um auf deine Frage zurückzukommen Werner, ich empfehle dir für solche Sachen lieber nen Marine Pure Block oder so. :D

  • Hallo miteinander,
    danke Benedict für Deinen Hinweis. Ich möchte das ohne Alkohol als Nährstoffquelle machen. (Oscar: mit Schnaps geht's schneller.) Ansonsten muß ich noch mehr messen/kontrollieren/etc.
    Aber die 5 l/h sind wichtig, da lag ich ja ganz erheblich zu hoch.
    Richtig ist, dass Siporax auch im Meerwasser zur NO3-Reduktion geeignet ist?

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • Habe zu Discuszeiten mich mit der Materie beschäftigt. Damals sogar einen solchen Filter gebaut. Aufgrund dessen, dass ich für meine Paare einen gut zahlenden Abnehmer gefunden habe, wurde der Filter aber nicht in Betrieb genommen. Ich würde immer Alkohol als Kohlenstoffquelle verwenden und das Ganze über den Redoxwert im Filter steuern. So kann man nämlich auch den No3 im Aq steuern. Beim Durchfluss kommt es drauf an welches System und welches Volumen. Es darf nie so viel O2 eingetragen werden, dass der ganze Filter aerob wird.
    Ich hatte 2 alte Außenfilter kurzgeschlossen (Kreislauf) welche in ihrem inneren eine starke Umwälzung erzeugten und den Zu und Abfluss mittels T-Stücken 4/6 Schlauch sowie RSV‘s und Hähnen realisiert. Sollte im Meerwasser exakt so auch funktionieren.

    Grüße Benedict


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  • es gibt schon fertige nitratfilter zu kaufen.
    entweder auf schwefelbasis oder mit biokugeln. in beiden fällen dient das material den denitrifizierenden bakterien als nahrung.


    ohne steuerung über eine sonde, über die der durchfluss gesteuert wird, würde ich sowas aber nie betreiben, weil es sonst kaum kontrollierbar ist.
    funktioniert aber, wenn erstmal am laufen. habe vor ein paar jahren selber die schwefelversion betrieben.


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  • Hallo Denitrifizierer,


    Dankeschön an Euch alle für die Tips.


    Ich mag nicht noch mehr Technik ins Becken einladen. Da keine unmittelbare Notwendigkeit der Stickstoffreduktion besteht, möchte ich nur nebenbei eine sanfte Methode anwenden. Beispielsweise 1 kg Siporax in die Technikabteilung - und das war's. Einfacher Selbstläufer mit wenig Wirkungsgrad, aber letztendlich mehr als nichts.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • Hallo miteinander.


    Zitat

    mit 1kg Siporax einfach so im Technikbecken wird Dein Nitratwert eher steigen,aber sicher nicht sinken.

    Da hatte ich mich zu salopp ausgedrückt. Gemeint war sinngemäß "ein Kilo" extrem gering durchströmt im Technikbecken.
    Steigen wird NO3 dadurch eher nicht, da dadurch keine stärkere Nitrifizierung stattfindet, weil weder Ammoniak noch NO2 nachweisbar ist. Zudem gibt es ja auch nichts für den Abschäumer herauszuholen.

    Zitat

    Welche Menge an Zeolith hast Du denn mit 80l/h durchströmt?

    Zum Schluß 250 ml.


    Jedenfalls werde ich die Förderung extrem drosseln. So vom Anschauen + Gefühl denke ich, dass Siporax besser als Zeolith ist, was die notwendige Porösität betrifft.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • Das ist meiner Meinung nach viel zu viel. Schau mal, dass da max. 80l am Tag durchfliessen.
    Du kannst das Zeolith auch 24h mit Bakterien animpfen. 1 Liter Aquarienwasser, paar Tropfen Bacs und einen Tropfen Bakterienfutter, dazu dann das Zeolith. Umrühren und am nächsten Tag in den Reaktor.


    Gruss,
    Florian - Tapatalk

  • wie willst du eine so geringe durchflussmenge im tb realisieren?


    ich würde es auch nicht einfach so "offen" versuchen. es besteht bei sowas ja doch immer ein gewisses risiko. ich würde da wirklich eine geschlossene lösung anstreben mit eingener durchflussregelung. bis so ein anaerobes system läuft vergeht auch ne menge zeit. sobald zu viel o2 ins system gelangt wird das schon nichts mehr.
    dann wäre ein entfernen, wenn man es denn so überhaupt zum laufen bekäme, auch nicht ganz einfach. das system müsste erst nach und navh wieder zurückgefahren werden. das ist ohne sinnvolle steuerung kaum kontrollierbar.


    mein schwefel filter hat bestimmt 3 monate für den start benötigt. dabei wurden dann nur ml an frischwasser nachdosiert. auch wurde intern umgewälzt, damit keine "hotspots" entstehen. ich würde sogar sagen, es wurde nie mehr als 1 liter die stunde wasser nachgefüllt. eher weniger.


    wie gesagt, dauerhaft anaerobe zonen zu schaffen ist schwierig. diese zu kontrollieren noch mehr.
    glaube es wurde schon erwähnt. es gab mal solch filterschwämme oder -blöcke. die sollten auf grund ihrer struktur die schaffung solch zone ermöglichen. da fehlen mir aber erfahrung. sowohl persönlich als auch vom hören-sagen.


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  • Gemeint war: Innerhalb des TB einen separaten Zylinder/Filter mit sehr geringem Durchfluß. Der momentane AM mit Zeolith macht (bereits mechanisch gebremst) 80 l/h. Den drossel ich auf 5 l/h. Entweder mit Zeolith oder Siporax. Plazierung waagerecht unten.


    Ja, dauert sehr lange, bis anerobe Reduktion funktioniert. Aber es ist kein "Ich muß"-Druck dabei. Also einfach laufen lassen und schauen, was ich im September besser weiß.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • nein, natürlich ist kein druck dabei...


    aber wie kontrollierst du das? also die sauerstofffreiheit?
    der filter ist oben und unten offen. dort wird sauerstoff eingetragen. maximal im innern entstünde eine kleine o2 freie zone... allerdings fast ausgeschlossen bei immer wiederkehrendem oder gleichbleibendem durchfluss. selbst 5 l/h sind deutlich zu viel.
    unser wasser hat mitunter eine o2 sättigung von 120%.


    wenn das no3 nicht komplett verarbeitet wird, dann entsteht lediglich no2...


    also nochmal, entweder das system ist komplett verschlossen und hat ne interne pumpe oder dein siporax hat solch ein volumen, dass tatsächlich o2 freie zonen entstehen können.


    aber probier es ruhig mal aus. im schlimmsten fall erhöht sich dein no3... :D


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  • N'Abend Michael,


    danke für Deine Denkanstöße.


    Zitat

    aber wie kontrollierst du das? also die sauerstofffreiheit?

    Unkontrolliert. Einfach so wenig Durchsatz wie möglich.


    Zitat

    der filter ist oben und unten offen. dort wird sauerstoff eingetragen. maximal im innern entstünde eine kleine o2 freie zone... allerdings fast ausgeschlossen bei immer wiederkehrendem oder gleichbleibendem durchfluss. selbst 5 l/h sind deutlich zu viel.

    Die geringe Durchsatzmenge beschäftigt mein Gedankenspektrum noch: a) Nutze ich am besten eine Dosierpumpe für solch geringe Mengen? b) Wie wenig hilfreich ist eine solch geringe Menge nitratfreies Wasser? Ergo: großes Volumen für mehr Durchsatz.


    Zitat

    wenn das no3 nicht komplett verarbeitet wird, dann entsteht lediglich no2...

    Das wäre dann kein Erfolg, aber auch nicht negativ, da das Nitrit zügig wieder zu Nitrat oxidieren würde.


    Zitat

    es sei denn dein siporax hat solch ein volumen, dass tatsächlich o2 freie zonen entstehen können.

    Das wäre nicht das Problem, 1 l Volumen ist gut unterbringbar.


    Zitat

    im schlimmsten fall erhöht sich dein no3

    Das bezweifle ich. Es ist immer wieder von "Nitratschleudern" zu hören und zu lesen. Es ergibt sich für mich aber kein nachvollziehbaer Schluß, warum NO3 ansteigen soll? Es wird, egal was ich mache, keine erhöhte Stickstoffproduktion entstehen.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • Das wäre nicht das Problem, 1 l Volumen ist gut unterbringbar.


    mein gedanke wären eher 5 liter siporax!


    Es ist immer wieder von "Nitratschleudern" zu hören und zu lesen. Es ergibt sich für mich aber kein nachvollziehbaer Schluß, warum NO3 ansteigen soll? Es wird, egal was ich mache, keine erhöhte Stickstoffproduktion entstehen.


    mehr raum für ablagerungen, mehr abbaumöglichkeiten und siedlungsflächen. daher wird auch oft auf die verwendung von schwämmen hingewiesen. damit keine ablagerungen und ein daraus resultierender abbau und zusätzliches nitrat entsteht, sollten diese regelmässig ausgespült werden. das wird bei deinem system nur schwerlich möglich sein. funktioniert es nun nicht so wie gedacht, dann entsteht zwangsläufig auf die dauer no3.


    a) Nutze ich am besten eine Dosierpumpe für solch geringe Mengen? b) Wie wenig hilfreich ist eine solch geringe Menge nitratfreies Wasser? Ergo: großes Volumen für mehr Durchsatz.


    zu a) eine dosierpumpe wäre nur eine option, wenn diese gesteuert wird. nicht alle sind für den dauerlauf konzipiert.
    zu b) die stetigkeit gibt hier den ausschlag. bei einem durchfluss von nur 1 l/h sind es immerhin 24 liter am tag die im besten fall no3 frei werden. in abhängigkeit natürlich von der abbaurate.
    grösseres volumen bedeutet natürlich mehr abbau und würde mehr durchlauf ermöglichen, ja.
    das alles aber erst, wenn sich ein entsprechendes millieu eingestellt hat. bis dahin darf ein nur absolut geringer fluss von ein paar tropfen je minute bestehen.


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  • Zitat

    mein gedanke wären eher 5 liter siporax!

    Das wäre machbar.

    Zitat

    mehr raum für ablagerungen, mehr abbaumöglichkeiten und siedlungsflächen. daher wird auch oft auf die verwendung von schwämmen hingewiesen. damit keine ablagerungen und daraus resultierender abbau und entstehung von nitrat entsteht, sollten diese regelmässig ausgespült werden. das wird bei deinem system nur schwerlich möglich sein. funktioniert es nun nicht so wie gedacht, dann entsteht zwangsläufig auf die dauer no3.

    Aber dann müßte dieses zusätzliche NO3 dem Abschäumer entzogen werden, da ja nicht mehr Eiweis etc. entsteht. Da mein Abschäumer wenig bringt, ist auch nicht viel von dieser Vorstufe der Nitrifizierung im Wasser enthalten.

    Zitat

    zu a) eine dosierpumpe wäre nur eine option, wenn diese gesteuert wird. nicht alle sind für den dauerlauf konzipiert.

    Gut zu wissen. Aber die Minimierung des Durchlaufs ist nur eine geringe technische Herausforderung.


    Zitat

    zu b) die stetigkeit gibt hier den ausschlag. bei einem durchfluss von nur 1 l/h sind es immerhin 24 liter am tag die im besten fall no3 frei werden.

    Stimmt, effizienter als meine dreitägigen WW.

    Zitat

    das alles aber erst, wenn sich ein entsprechendes millieu eingestellt hat. bis dahin darf ein nur absolut geringer fluss von ein paar tropfen je minute bestehen.


    Das wußte ich nicht. Aber auch einrichtbar.


    Unabhängig von diesen Gedanke sorge ich nun 1) für eine deutlich verstärkte Ringströmung und werde 2) die Durchströmung des derzeitigen Zeolith-Zylinders auf 1 l/h reduzieren.


    In einem Vierteljahr wissen wir mehr.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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  • Guten Morgen Werner,


    ich finde Dein Projekt recht interessant aber wollte nochmals auf das Zeolith eingehen. In Deinem Fall wird Zeolith als Ammoniumaustauscher verwendet. Es kann also nur Ammonium aufgenommen werden. Und da das Zeolith auch iwann voll ist, muss es alle 4 bis sechs Wochen getauscht werden. Falls man nun Kohelstoff zugibt, vermehren sich Bakterien im ganzen Becken, sicherlich auch im Zeofilter aber das ist uninteressant. Das Zeolith soll aus reiner Ammoniumaustauscher dienen, das ist sein Hauptzewck. Fall Du nochmals Bock hast würde ich mir das Zeolith von Aquaforest besorgen, die Schreiben, dass Ihre Zeo nicht geschüttelt werden muss und im normalen Fliesbettfilter verwendet werden kann. Lese doch mal hiernach. Wichtig ist, dass man den Durchfluss auch auslitert um hier korrekte Daten zu haben. Der Durchluss im TB muss natürlich auch dementsprechend sein. Eine gute Strömung im Hauptbecken sollte auch vorhanden sein, um das Ammonium gut und schnell ins TB kommt.


    Es wäre auf jeden Fall einfacher als jetzt nen Nitratfilter zu bauen.


    Lg
    Martin

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