Umkehrosmose und Luftbefeuchtung

  • Hallo zusammen,


    mir ist bewußt, dass meine Frage hier etwas Off-Topic ist. Aber ich denke, dass hier genug Teilnehmer sind, die mir aufgrund ihrer Aquaristikerfahrung am ehesten weiterhelfen können. Insofern würde ich mich über etwas Hilfe für einen Nicht-Aquaristiker freuen. :)


    Nun zu meinem Problem:


    Ich möchte im Winter - während der Heizperiode in einer Altbauwohnung die Luftfeuchtigkeit möglichst ausgewogen bei ca. 50% halten.
    Dazu nutze ich seit zwei Jahren einen Luftbefeuchter auf Ultraschall-Basis. Durch den fortlaufenden Betrieb im Winter ist mir aufgefallen, dass sich auf empfindlichen Möbelstücken ein sichtbarer Niederschlag bildet. insbesondere auf einer Leuchte aus durchsichtigem Acrylglas und meinem schwarz lackierten Klavier.


    Nachdem der Austausch der "Entkalkerpatrone" keinen Erfolg brachte, bin ich als Ursache darauf gestoßen, dass der Ultraschallvernebler auch Feststoffe im Wasser vernebelt.


    Daraufhin habe ich mit im Automarkt zwei 5l-Kanister "destilliertes Wasser" besorgt. Und siehe da: der Niederschlag war so gut wie verschwunden.


    Da ich danach gelesen habe, dass es sich dabei meist um Wasser aus Umkehrosmose handelt und mir deren Handhabung einfacher schein, habe ich mir vor wenigen Tagen von Dennerle eine Compact 130 gekauft. Jetzt stelle ich fest, dass der Niederschlag sich zwar erheblich reduziert hat, aber anders als bei dem im Kanister erworbenen Wasser nicht ganz ausbleibt.
    Im Augenblick bin ich deshalb erstmal etwas ratlos und enttäuscht.


    In anderen Themen habe ich vorliegend gelesen, dass man für wirklich reines Wasser noch einen zusätzlichen Filter braucht.


    Jetzt ist meine Frage: Würde das mein Problem vermutlich lösen? Falls ja, welche Form von Filter benötige ich? - Ich brauche nicht viel Wasser, bei niedrigen Außentemperaturen ca. 5-7 Liter am Tag. Derzeit deutlich unter 5l täglich bei Außentemüeraturen um tagsüber +5° C und mehr.


    Oder kann es sein, dass die Umkehrosmoseanlage noch nicht ausreichend "eingelaufen" ist?


    Über Hilfe und Anregungen freue mich und sage schon einmal im Voraus Danke!


    Viele Grüße,
    Markus

  • Hallo Markus,


    eine einigermaßen gute Umkehrosmose arbeitet mit einem Wirkungsgrad von etwa 95-97%. Sie holt also nicht alles aus dem Wasser. Je nachdem, wie gut das Wasser aus der Leitung ist, bleibt noch etwas übrig. Mein Wasser hier hat einen Leitwert von über 500 µS, das entspricht ca dH 19. Nach der Osmose ist noch ein Leitwert von ca. 20 µS übrig, etwas weniger als 1°dH. Erst nach dem Mischbett-Harzfilter ist das Wasser wirklich rein. Du kannst also einen Mischbettfilter von 2l oder so dahinterschalten, dann sollte das Wasser keine Rückstände beim Verdampfen mehr erzeugen.


    Ich würde Dir empfehlen, einen günstigen Leitwertmesser zu kaufen, dann kannst Du gut abschätzen anhand des Wertes, ob das Wasser tauglich ist oder nicht. Die kosten um die 20 Euro bei Ebay. Wichtig ist der Meßbereich: 0-xxxx µS, nicht Millisiemens!


    Die bessere Alternative wäre natürlich, eine schönes Meerwasserbecken aufzustellen, da kommt die Luftbefeuchtung ganz automatisch!


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Also laut Auskunft meines Wasserversorgers aus dem Vorjahr haben wir hier ohnehin schon weiches Wasser mit ca. 3-4°dH.


    Mit dem Meßgerät das leuchtet mir noch nicht so ganz ein. Denn ich sehe ja auf dem Acryl, dass noch was im Wasser drin ist. Darauf sieht man wirklich alles. :)


    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hat wirklich reines Wasser gar keine Leitfähigkeit mehr? Oder was soll mir der gemessene Wert sagen?


    Viele Grüße,
    Markus


    P.S. Der Tip mit dem Meerwasserbecken war einen Versuch wert ;)

  • Hi Markus, das Wasser aus der Osmoseamlage mag nicht 100% rein sein, aber eigentlich solltest du bei dem Ausgangswasser gar keine brauchen, denn da ist ja schon kaum Kalk etc.drin. Bist du sicher, dass das, was sich absetzt, kein Staub etc. ist, der "gebunden" wird und sich absetzt?

  • Hi Thomas,


    ja, ich bin mir sicher.
    Der Ultraschall zersetzt offensichtlich auch die geringsten Feststoffe - wohl kein Kalk - im Wasser in hauchfeinen "Staub". - Dazu kommt, dass der Unterschied zwischen normalem Leitungswasser und dem "destillierten" Wasser, welches ich im Kanister gekauft habe, frappierend ist. - Ich habe damals innerhalb eines Tages 5l destilliertes Wasser aus dem Kanister vernebelt und hatte quasi nichts mehr an sichtbarem Niederschlag. Das Wasser, welches jetzt aus der Osmoseanlage kommt, ist deutlich näher am "Kanister-"Wasser aber produziert immer noch leichten Niederschlag.


    Klar bin ich jetzt wohl sehr kritisch. Aber mich reizt es jetzt auch, das Wasser selbst entsprechend herzustellen.
    Danach sollte, nach allem was ich bisher - gerade hier aus dem Forum - weiß, vermutlich ein zusätzlicher Mischbettfilter hinter der Osmose auch die restlichen Feststoffe aus dem Wasser nehmen. Das ist doch richtig?


    Allerdings reicht mir da wohl ein sehr kleines System, denn das Mischbettharz wird ja kaum noch beansprucht, so dass ich es wohl eigentlich kaum werde austauschen müssen, bei den Mengen, die ich benötige. Welchen günstigen Filter sind denn empfehlenswert?


    Danke, und viele Grüße,
    Markus

  • Nur zur Information: Die Dennerle C150 hat bereits einen Feinfilter integriert !
    Wenn es stimmt, dass Dein Leitungswasser eine Härte von ~3°dH hat.....
    -(was mir allerdings als sehr gering vorkommt)
    -3°dH entsprechen bei Durchschnittswerten einer Leitfähigkeit von 90µS
    -90µS bei einem Rückhalt der Osmose von 97%= ~ 3µS
    .... dürftest Du keine Niederschlagsprobleme haben.
    Das Problem bei den Mini-Osmoseanlagen ist, dass diese nur mit dem Leitungswasserdruck
    arbeiten, der meist noch im Gerät, da alles dünn ausgelegt ist, reduziert wird.
    Die Industrieanlagen, deren Rückhalt 97% beträgt arbeiten mit Hochdruckpumpen im 10bar Bereich.
    Daher können Membranen verwendet werden, welche die 97% zurückhalten.
    Die tatsächliche Leitfähigkeit kann man nur mittels des bereits empfohlenen Lf Meßgerätes feststellen.
    Da die Geräte bis in den Milli (mS) Siemenstbereich messen, ist darauf zu achten, wie auch schon oben
    gesagt wurde, dass das Gerät im µS (MikroSiemns) Bereich misst.
    Da gibt es ebenfalls, wenn Du Dir nicht ein Super (teures) Gerät mit vielen Messbereichen anschaffst,
    einen Spielraum bis über 999µS. Es empfehlen sich Geräte die den für Dich wichtigen Bereich von
    < 10µS Abdecken, so dass Du noch < als 1 also die 0,! Stelle (also 0,5µS) ablesen kannst.
    Mit dem vorgeschlagenen Mischbettfilter schaffst Du dann die 0,5µS, was schon in den Reinstwasserbereich
    kommt.
    Wenn Du zusätzlich separate Feinfilter einsetzt, achte ebenfalls darauf, dass diese in verschiedenen Qualitäten
    gehandelt werden. Die Angaben dazu sind die Filterrückhaltgrößen in Mikron. Standard sind meist die im
    normalen Wasserbetrieb eingesetzten 50µ Filter. Es gibt aber auch 5µ, welche natürlich mehr zurückhalten.
    Es gibt auch noch feinere, aber die empfehlen sich nur für spezielle Anwendungsfälle (Preis!)


    Ich würde also mal abklären: 1. Wie ist die Gesamthärte Deines Leitungswassers, 2. wie ist die Lf nach Deiner Osmose.
    Dann kannst Du immer noch einen Mischbettfilter nachsetzen. Da diese Harze nur schwer selber zu regenerieren sind,
    werden sie nach der Erschöpfung meist verworfen und neu gekauft.
    Eine andere Frage ist, wieso Du so hoch befeuchtest. Normalerweise reicht es regelmäßig zu lüften!
    Am Heizkörper kann man auch Verdunstungsgefäße anbringen, welche ja de facto durch die Verdunstung auch nur
    Destillat in die Luft bringen.
    :rolleyes: Übrigens die Mehrzahl sowie die Größe der Tasten des Klaviers sind ja weiß, da siehst Du den Niederschlag ja nicht so! :thumbup:
    Also viel Erfolg von einem, der zu faul ist, den Putzlappen selber zu schwingen. :gamer: (soll kein Gamer sondern ein Putzer sein.)

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