Eisen(III)-Chlorid-Lsg. in den Abschäumer

  • Hallo zusammen,


    Eisen(III)-Chlorid wird gewöhnlich verwendet um Phosphat zu Fällen. Es hat aber auch den unangenehmen Nebeneffekt, dass der pH-Wert gesenkt wird und/oder sich dabei auch das Fällungsprodukt möglicherweise im Becken bei geringen Strömungsverhältnissen akkumuliert.


    Nun meine Frage:
    Aber was mir als Biotechnologe dazu einfällt ist ob es nicht eine Idee wäre, eine Eisen(III)-Chlorid-Dosierung direkt vor den Ansaugstutzen einer Abschäumerpumpe zu applizieren? So würde das Fällungsprodukt direkt abgeschäumt werden und möglicherweise die pH-Absenkung durch den hohen Sauerstoffeintrag kompensiert.


    Was meinen die anderen Biologen dazu? Oder hat sich darüber nicht auch schonmal jemand Gedanken gemacht?


    Ist mir grad so eingefallen. Da ich gerade dabei bin mein Phosphat mit einem Adsorber (Körnung: 2-4mm) zu entziehen. Irgendwie geht gas ganz schön langsam. Aber vielleicht ist langsame Phopsphatentziehung auch gar nicht so verkehrt?!

  • Lieber langsamer....
    Ich hatte nach dem Urlaub auch Ca 150% der üblichen po4 adsorber Menge genutzt
    Nach 4 Wochen ist po4 wieder n.n.




    Zumal ich EisenIIIclorid nur zum leiterplatten ätzen kenne^^

    Dirk

  • Hi Volker,


    einen sehr interessanten Gedankengang hast du da :) Ich habe mir gerade mal die Reaktionsgleichung angesehen, die beschreibt was mit Eisen(III)-Chlorid im Wasser passiert. Ich bin mir nicht sicher, ob du die frei gewordenen Protonen (H+) mit dem hohem Sauerstoffeintrag des Abschäumers kompensieren kannst, denn im Endeffekt müsste aus der eingebrachten Luft und dem Protonenüberschuß wieder Wasser entstehen. Ob das so ohne weiteres funktioniert übersteigt leider meine Kompetenz. Die letzte Chemie-Vorlesung ist schon lange her.


    Ich glaube aber mich daran zu erinnern, dass du einen Kalkwasserrührer verwendest!? Die Zugabe von Kalkwasser fällt doch ebenfalls einen gewissen Teil Phosphat. Könntest du den Einlass des Kalwasserrührers nicht vor den Abschäumer schalten?


    Ebenso gab es bei dem Vortrag über die Ostseeaquaristik so einen externen Phosphatfäller. Wie der nun genau funktioniert habe ich leider vergessen. Da könnte Harald aber vielleicht vermitteln.


    Zum Adsorber: Die Phosphatbeseitigung sollte nicht zu schnell sein, da sich nicht alle Tiere auch so schnell auf die Veränderung einstellen können. Wenn du dein Adsorbermaterial ab und zu durchknetest, dann verbesserst du die Aufnahme von Phosphaten. Aus Bequemlichkeit verwenden viele Leute mittlerweile dafür Fließbettfilter und co.. Zudem gibt es riesige Qualitätsunterschiede bei den Adsorbern. Manche sind rasend schnell erschöpft.

  • Nunja, in der Wasserklärung wird Eisen3-chlorid ebenfalls zur Vorreinigung zur Entfernung von Phophat verwendet um die biologische Phosphatentfernung zu entlasten.


    Es wird also nicht nur zum Platinenätzen verwendet. :rolleyes:


    Bei meiner 16-jährigen Süsswassererfahrung habe ich das Mittelchen öfters mal benutzt um das Phopsphat zu entfernen, wenn ich keine Lust auf einen Wasserwechsel hatte.


    Außerdem war meine Technik etwas anders aufgebaut, u.A. hatte ich auch Filterwatte im einsatz um das Fällungsprodukt zu entfernen.
    Aber in der Meerwassertechnik wäre doch der Abschäumer dafür prädestiniert oder?

  • Hallo Ben,


    klar ich habe jetzt auch dafür mein Fließbett-/Wirbelbettfilter im Einsatz. Eine Socke hat nicht viel gebracht, weil die Hauptströmung an der Außenseite des Sockenbeutels (entsprechende dem geringsten Widerstand) bevozugt wurde.


    Nun habe ich gestern ganz frisches Material eingesetzt. Und nach Anlauf des Filters das Filtrat mit einem Becher aufgefangen, sterilfiltriert (waren noch ein paar Trübstoffe drinnen) und gemessen.


    Also der Phophatwert war schon etwas geringer als im Ausgangswasser, allerdings habe ich mir mit dem groben Material mehr erhofft. Vielleicht hätte ich auch die feine Körnung nehmen sollen. Aber gut. Das war gestern abend. Ich messe nachher nochmal das Beckenwasser.

  • Huhu


    Sehr spannende Diskussion und ebenso spannende Idee.


    Was mir noch eingefallen ist, pass auf da das Eisen ja auch als Dünger wirkt! Das könnte doch einiges Durcheinander wirbeln.


    Im Koralle Art für Art "Algen" war da was erwähnt, ich habs kurz nachgeschlagen. Der Auto meinte das Goldalgen (Dinos) wohl empfindliche auf Eisenmangel reagieren. Das heißt zwar nicht unbedingt das sie bei einem Eisen Überschuss aufblühen müsse, aber als ich den Thread gelesen hatte viel mir ein das ich da mal was gelesen hatte davon...


    Calciumchlorid fällt phosphate ebenfalls aus, und ist gut fürs Becken innerhalb bestimmter Grenzen.


    Grüße
    Michael

  • Hallo,
    Du hast einen kleinen Denkfehler. Die pH-Wert-Absenkung kann nicht durch den Abschäumer zu 100% kompensiert werden. Zwar wird der Abschäumer das CO2 austreiben können, aber nicht die KH-Absenkung verhindern.


    lg
    Beate

  • Ebenso gab es bei dem Vortrag über die Ostseeaquaristik so einen externen Phosphatfäller.


    Hallo Ben


    Dietmar benutzt Kalziumhydroxid um Phosphat zu fällen. Ebenso war die Sprache von einem Fließbettfiter.

    Beste Grüße
    Harald


    Freunde gibt es viele. Nur die Echten wird man erkennen.

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