Verständnisfrage Anschluss u.a. UV Anlage

  • Hallo!


    Bei unserer Beckenplanung bin ich momentan u.a. an der UV Anlage. Herr Mrutzek hat mir für das Scubaline 250 (kommt im Herbst) eine Deltec 20 Watt Röhre empfohlen, die ich gerne auf meine Liste übernehmen würde.


    Hierzu habe ich aber auch nach Leserei einiger Threads noch immer nicht ganz verstanden, wie man sowas anschließt. Klar, Wasser hier rein und da entkeimt wieder raus. nun hat aber so ne Anlage ja einen Maximaldurchsatz, (in diesem Fall 1000 (Liter/Stunde?), die sich nicht mit der Leistung der anderen Pumpen im TB decken muss. Wie also anschließen? Braucht eine UV dann also noch eine eigene separate Pumpe, die dann ebenfalls max. 1000 Liter kann und sich das Wasser dann aus dem TB holt und dorthin wieder zurückgibt, bevor es wieder hohgepumpt wird? Das bedeutete dann ja aber eine undefinierte Menge an entkeimtem Wasser, weil "ein bestimmter Schluck Wasser" ja mehrmals durch die Pumpe kommen könnte und andere "Schlucke Wasser" gar nicht durch die Anlge sondern direkt in die Rückförderung reinaufen könnten...


    Und wenn ich das so überlege, stellt sich die selbe Frage für mich als Anfänger eigentlich in abgeänderter Form auch für den Abschäumer (mit Pumpe). Wie wird denn da sichergestellt, dass "jeder Wasserpartikel da durch geht? Bei nicht 10000%ig identischen Pumpenleistungen in der ganzen Reihenschaltung läuft doch dann irgendwo ein Abteil im TB leer bzw. über, oder?


    Oder basiert das gesamte System immer nur darauf, aus den x-tausend Litern Gesamtfördeung durch den Filter immer das meistmögliche Wasser davon durch Abschäumer und UV zu leiten? Bei der Vermehrung von Keimen würde sich aber doch die Sinnfrage stellen, wenn man von 20.000 Keimen unten nur 5.000 rasholen würde, oder?


    Wer kriegt meinen Gedankensaalat aufgedröselt?


    Danke und schönes WE!
    Christoph

    Einmal editiert, zuletzt von kickers ()

  • Hallo Christoph,


    Du hast zwei Möglichkeiten:
    - entweder Du nimmst eine separate Pumpe, die die UV-Lampe durchströmt
    - oder wie meist umgesetzt: Du zweigst einfach vom Ablauf über einen Kugelhahn etwas von dem Wasserstrom für die UV-Lampe ab. Über den Kugelhahn kannst Du die Durchlaufmenge steuern.


    Wofür soll den diese Lampe genau sein? Meist verwendet man sie, wenn etwa sehr empfindliche Fische gehalten werden und die Lampe eingesetzt wird, um das freischwimmende Schwärmerstadium zu unterbinden. Da sie natürlich auch alles andere organische tötet (Plankton, Kleinstlebewesen) muss man diesen Nutzen abwägen.


    Gruß
    Sandy

  • Hi!


    Danke Dir!


    Also ist es doch so, dass vom Wasserkreislauf immer nur ein Teil durch die UV / den AS geht? Dann packt man also die Pumpen einfach in das TB rein und stellt sie entsprechend ein, während ein Teil des Wassers gar nicht da durch fließt?


    Ich check das mit dem ganzen Pumpengedöns im TB noch nicht so recht. Eine Pumpe die von oben runterpumpt, eine die alles wieder hochpumpt, dazwischen dann AS, UV... Da das richtig einzutellen, dass nix leerläuft und nix überläuft ist doch bestimmt ne Wissenschaft für sich? Dass ich über derartige Probleme praktisch nie was lese sagt mir irgendwie, dass ich das alles noch nicht so kapiert habe...


    Naja, vielleicht klärt sich das alles, wenn die Sachen hier sind und man es mal selbst in die Hand nimmt.


    Eine UV möchte ich eben so installieren, dass sie ausgeschaltet eingebaut ist, und dann bei Bedaf per Knopfdruck (oder Y-Schlauch aufstecken und Stecker reinstecken etc.) sofort loslegt. Dauerhaft soll sie erstmal nicht laufen, wobei ich auch schon oft gelesen habe, dass das dem gesunden Wassermilleu gar nicht so schaden soll.
    Auf jeden Fall möchte ich sie einplanen und bereit haben, damit ich nicht erst suchen, informieren, bestellen, einbauen muss, wenns dann schnell gehen soll.

  • Ja, es geht immer nur ein Teil durch den Abschäumer oder auch die UV-Lampe.


    Die einfachste Methode ist ein Y-Stück in den Abfluß aus dem Hauptbecken ins Technikbecken zu setzen. Hinter dem Abzweig des Y-Rohrs dann ein Kugelhahn zur Reduzierung bzw. kompletten Schließung des Abzweigs zur UV-Lampe.


    Generell halte ich eine UV-Lampe für nicht notwendig, wenn Du nicht gerade Weißkehldoktor oder ähnlich empfindliche Fische halten möchtest, was ich einem Anfänger definitiv nicht empfehle! Es tut einfach zu weh, wenn die schönen Fische wegsterben und vielleicht sogar noch den übrigen Bestand mit anstecken.


    Der andere Einsatzzeitpunkt ist, wenn Du eine Bakterien- oder Algenblüte hast, also eine explosionsartige Vermehrung von Algen, Bakterien oder Plankton. Ansonsten sehe ich die UV-Lampe wirklich nicht als notwendig an. Generell ist es besser auf Technik zu verzichten, wenn sie nicht notwendig ist.


    Gruß
    Sandy

  • Hai Christoph,


    Eine Pumpe die von oben runterpumpt, eine die alles wieder hochpumpt,


    wer hat denn sowas ? Es gibt eine Rückförderpumpe, die sitzt unten im Technikbecken und drückt das Wasser


    nach oben ins Hauptbecken...oder hab ich da was falsch verstanden ?...schau dir vll. nochmal div. Beschreibungen


    hier an oder nimm nochmal ein Buch zur Hand...besser um die Technik zu verstehen bzw. Bescheid zu wissen,


    kann einem von Verkäufern auch nichts vom Pferd erzählt werden. :thumbup:


    LG Thomas :thumbup:

  • Hi Christoph,


    ich kann Dir auch nur ganz stark ans Herz legen, erst ein paar Grundkenntnisse anzueignen, bevor Du die Beckenplanung machst. Das Hobby Meerwasseraquarium ist keine Hexerei, erfordert aber doch etwas an Kenntnissen, sonst geht es schnell daneben und man hat eine Menge Frust und obendrein noch Geld in den Sand gesetzt.


    Wenn jemand hier im Forum in der Nähe wohnt wäre eine praktische Demonstration vielleicht die beste Methode, erst mal einen Einblick zu bekommen, was für Technik notwendig ist und was alles dazu gehört. Solltest Du mal in der Nähe von Düsseldorf sein, könntest Du mal auf einen Sprung vorbeikommen.


    Als Ergänzung sind ein paar Bücher eine sehr gute Idee. Hier im Forum gibt es einige gute Buchbesprechungen hier. Schau Dich mal dort um, das lohnt auf jeden Fall. Ich würde den Brockmann empfehlen, weil dieser sehr gut auf die Technik eingeht. Auch der Fossa/Nilsson ist sehr gut. Es wird eine Weile dauern, bis die vielen Begriffe und Konzepte in den Kopf reinsickern, aber es lohnt sich. Ohne ein Verständnis dieser Konzepte ist es schwer möglich, ein Meerwasseraquarium zu betreiben.


    Gruß
    Sandy

  • Danke Euch!


    Ich gebe zu es frustriert langsam doch deutlich, auf jede Anfängerfrage immer nur zu lesen "lies mal ein Buch".
    Ich lese seit einem halben Jahr Bücher, Koralle-Büchleins, die Koralle-Magazine und lese in allen existierenden Foren mit.


    Im Detail ist der Brockmann, den ich hier schon lange habe, aus meiner ganz persönlichen Sicht für Einsteiger absolut ungeeignet, da er praktisch von Beginn an und größtenteils nur auf Wasserchemie oder die Spektralauflösungen der diversen Beleuchtungsarten eingeht. Auf Seite 22 ist eine völlig aussagelose Zeichnung abgebildet, die zeigt, das eine Pumpe den Kreislauf zwischen AQ und TB realisiert. Das erklärt aber nicht meine Frage(n), wie das Zusammenspiel zwischen verschiedenen, mit eigenen Pumpen ausgestatteten Komponenten im TB funktioniert. Die vorvorletzte Antwort hier im Thread "nur ein Teil des Wassers..." hat mir dieses Thema schon größtenteils erklärt. Danke dafür!


    Aber um zum Thema "Buch" zurückzukommen: Auch der Herr Knop verzichtet in seinem ebenfalls sehr oft empfohlenen und genauso durchgearbeiteten "Riffaquaristik für Einsteiger" auf die Darstellung eines schematischen Aufbaus eines MW-AQ mit Pumpen, Wasserwegen, TB-Abteilen usw. *völlig*. :fie:
    Ab Seite paarundvierzig (von 220!) geht's nur noch um die Tiere, ihre Haltung und deren Vermehrung. Schemata begrenzen sich auf Vierecke (AQ) mit Rechtecken (AS) darin und erklären lediglich, wann welcher Arbeitsschritt bei der Inbetriebnahme des Beckens ansteht.


    Ich hab in beiden Büchern ne Menge theoretisches Wissen abgegrast, aber die Fragen nach "von wo nach wo pumpt eigentlich die UV Anlage ihr Wasser" oder "warum läuft ein Abteil im TB nicht leer, wenn Pumpe A weniger leistet als Pumpe B" bleiben offen. Da dachte ich eben, ich frag hier mal. Zonk. Nachdem ich auch schon in einem anderen Forum diesen Zonk gezogen hatte... Schade irgendwie.


    Vielleicht hast du recht Sandy und der Besuch bei jemandem, der ein MW-AQ mit TB hat, ist wirklich der Durchbruch durch diese bisher doch recht wehrhafte Wand von Fragen.


    Danke - und nochmal: Ich weiß dass Ihr das absolut nicht überheblich sondern absolut hilfreich meint. Bitte nicht falsch verstehen. Nur mit dem "Buch" bin ich evtl. etwas überempfindlich. Da könnt Ihr ja nix für :P


    LG
    Christoph

    Einmal editiert, zuletzt von kickers ()

  • Hoi Christoph,


    bei mir hat es auch etwas gedauert, bis ich einen Überblick über die Funktionsweise eines Meerwasseraquariums bekommen habe. Deshalb kann ich Deinen Frust gut verstehen!


    Hier mal eine kleine Zusammenfassung für den groben Überblick:


    In einem Meerwasseraquarium, wo Korallen gepflegt werden sollen, brauchst Du als Minimum zwei Sachen:
    - Strömung, welche das Wasser im Becken bewegt
    - Licht, welches die Korallen versorgt, die größtenteils von Licht leben


    Du brauchst die Strömung, weil die Korallen auch Nährstoffe im Wasser benötigen und als festgewachsene Tiere nicht auf Suche gehen können: sie sind darauf angewiesen, dass die Nährstoffe zu ihnen kommen. Auch Sauerstoff kommt so immer neu zu den Tieren. Je nach Art der Korallen ist die 5-30fache Umwälzung des Beckenvolumens empfohlen, teilweise sogar noch mehr! Die Strömungspumpen sollten bei einem 100l-Becken etwa 2000l pro Stunde schaffen.
    Dies verursacht gleichzeitig, dass die Wasseroberfläche in Bewegung ist und so immer wieder der Luftaustausch möglich ist.


    Auf der Wasseroberfläche bildet sich häufig (wenn man es nicht verhindert eigentlich immer) eine sogenannte Kahmhaut. Dies ist eine Schicht aus Bakterien und Algen, die auf der Oberfläche schwimmen und mit ihrer Entstehung sowohl die Lichteinstrahlung zu den Korallen behindern als auch den Luftaustausch. Deshalb sollte ein Meerwasseraquarium immer einen sogenannten Oberflächenabzug haben. Dabei wird Wasser von der Oberfläche angesaugt und unter Wasser wieder ausgestoßen. Die Kahmhaut wird so abgesaugt und das Licht hat freie Bahn.


    Bei Aquarien mit Technikbecken wird dies gemacht, indem im Hauptbecken ein Ablaufschacht dazugesetzt wird, in dem das Wasser über einen Ablaufkamm fliesst. In dem Ablaufschacht gibt es dann Bohrungen, wo ein Rohr vom Ablaufschacht runter in das Technikbecken geht. Dafür ist keine Pumpe erforderlich, die Schwerkraft sorgt dafür, dass das Wasser von oben nach unten fließt.


    Damit das Wasser wieder nach oben in das Hauptbecken kommt, muss ein Pumpe das Wasser hochpumpen, das ist die Rückführpumpe.


    Im Technikbecken sind die klobigen und teils auch lauten Geräte untergebracht, die wir nicht oben direkt ins Becken stecken wollen. Das wichtigste darunter ist der Abschäumer: wenn wir füttern, bringen wir Nährstoffe ins Becken. Nicht alles Futter wird von den Fischen gefressen und auch die Ausscheidungen der Fische belasten das Wasser. Diese müssen deshalb wieder entfernt werden, und das macht der Abschäumer. Er bläst viele kleine Luftblasen ins Wasser, an die sich organische Stoffe heften und als brauner Schaum im Auffangkorb landen. Außerdem sorgt er mit den vielen kleinen Luftblasen dafür, dass Sauerstoff ins Wasser kommt und ein Gasaustausch stattfindet.


    Meist wird auch noch ein Heizstab dazugesetzt, damit die Temperatur nicht zu niedrig wird. Normalerweise bringen die Pumpen und vor allem die starke Beleuchtung so viel Wärme ins Wasser, dass eine Heizung nicht notwendig ist, aber manchmal kann es doch passieren, dass die Temperatur zu niedrig wird.


    Jetzt im Sommer haben wir eher das entgegen gesetzt Problem: das Becken heizt sich auf durch die hohe Umgebungstemperatur. In der nächsten Woche wirst Du wahrscheinlich lesen können, dass der eine oder andere hier ein Problem mit Hitze hat. Bei mehr als 29°C wird es für die Korallen kritisch, deshalb haben viele Ventilatoren, die sie auf die Wasseroberfläche richten, um die Temperatur durch Verdunstung abzusenken.


    Das ist eigentlich die ganze Technik, die notwendig ist. Es gibt noch einige andere Sachen wie Ozongeneratoren, UV-Lampen, Fließbettfilter, Nitratadsorber usw., aber diese kommen erst in zweiter Linie.


    Hoffentlich hat Dir dies einen kleinen Überblick über die Technik gegeben und warum sie eingesetzt wird.


    Gruß
    Sandy

  • Na Christoph...gutes Forum ?


    @Sandy :6_small28: :EV3584~124: Bravo super Ausführung sehr gut erklärt


    Bericht aufheben und evtl.ins Lexikon aufnehmen :thumbup:


    Gruß Thomas

  • Hi Thomas,


    warten wir erst mal ab, was Christoph dazu meint. Erst wenn er sagt "Jetzt begreife ich so langsam, wofür die ganze Technik sein soll" ist das Ziel erreicht.
    Schließlich ist das für die geschrieben, die noch nicht den Überblick haben und nicht für uns, die das alles schon wissen. 8)
    Von daher kann nur er beurteilen, ob der Beitrag seinen Zweck erfüllt hat oder nicht.


    Gruß
    Sandy

  • Thomas
    Sehr gutes Forum, das steht auch ohne Sandy's Posting außer Frage. Ich lese hier schon relativ lange mit und auch als thematischer Neuling hat man ein ganz gutes Gespür dafür, ob ein Forum "passt" oder nicht. Das macht nicht zuletzt schon der Ton hier aus, der eben nie überheblich oder unfreundlich ist.


    Dass man sich aufgrund eines einzelnen Neulings mit 5 Postings so eine Mühe macht, ist eine klasse Sache. Sehr sehr nett von dir Sandy, vielen Dank. Man sollte dieses Posting wirklich als eine Art "Basisinfo" irgendwo speichern und verlinken. Für komplette Neulinge steht da im Grunde das allerwichtigste in 20 Sätzen drin.


    Allerdings denke ich bin vielleicht doch schon eine Stufe weiter. Dein Posting hat mir in sofern viel genüzt, als dass ich die letzten 2 Stunden hier wirklich am Zweifeln war, ob die Sache, gemessen an den Reaktionen auf meine Frage, vielleicht doch noch nix für mich ist - trotz einiger Monate, in denen ich eigentlich glaubte, mich bestmöglich mit der Materie befasst zu haben. Als ich aber nach dem Lesen festgestellt habe, diese Grundlagen alle schon komplett intus zu haben, war ich doch irgendwie erleichtert. Ich vermute bei mir hängt es doch eher an so einigen Stellen, die sich vielleicht für eine schriftliche Beschreibung auch nur schwer eignen und eben zu individuell für eine Seite in nem "Grundlagen"-Buch sind. Es sind eben genau die Sachen, die man vielleicht doch besser lernt, wenn man so ein Teil mal sieht, mal in nen Unterschrank reinguckt, einen Abschäumer mal in die Hand nimmt, das Wasser unten mal durchlaufen sieht. Und hin und wieder formuliere ich die Dinge auch etwas komplizierter als ich sie wirklich meine. Wie man sieht bin ich da ja eher der Vielschreiber 8o


    Ich habe in den 24 Stunden die ich hier bin schon 2 Leute in unserer direkten Umgebung gefunden. Ich denke ich werde mal aufhören, mir so einen theoretischen Kopp über über- oder leerlaufende Technikbeckenabteile zu machen und erstmal versuchen, einem der beiden User einen Reinguck-Besuch abzuschwätzen. Je mehr ich jetzt drüber nachdenke desto sicherer werd ich mir, dass mir das deutlich mehr hilft, als wenn mir jemand von seinem individuell eingerichteten Becken schreibt, wo er welche Pumpe in welcher Richtung drin hat.


    Vielleicht kann man ja auch in nem Kölle Becken mal in einen Schrank schauen...
    Und wenn man mir hier mit weiteren Anfängerfragen nicht den Kopf abreißt, werd ich auch hier weiter meine Roman-Fragen raushauen.
    Bestmöglich gefiltert nach "Im Buch schon gelesen" natürlich :D


    Nochmal vielen Dank für die Antworten.
    LG
    Christoph

    2 Mal editiert, zuletzt von kickers ()

  • Hai Christoph,


    Danke für deine Einschätzung.

    Man sollte dieses Posting wirklich als eine Art "Basisinfo" irgendwo speichern und verlinken. Für komplette Neulinge steht da im Grunde das allerwichtigste in 20 Sätzen drin.

    vielleicht doch noch nix für mich ist - trotz einiger Monate, in denen ich eigentlich glaubte, mich bestmöglich mit der Materie befasst zu haben.


    kann deine Verzweiflung verstehen...ich glaube es ist eine Kombination aus Theorie und Praxis und begreifen...als auch lernen im selbst machen.
    Hinzu kommt noch wenn hier etwas geschrieben steht, man vll. aneinander vorbei denkt oder sich nicht richtig verstanden fühlt.
    Dein Besuch beim Salzkollegen um die Ecke ist der richtige Weg... :thumbup:

    Und wenn man mir hier mit weiteren Anfängerfragen nicht den Kopf abreißt

    NÖÖÖ....frag doch...


    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Hecht ()

  • Moin Christoph,


    wenn das, was ich erzählt habe, schon alles verstanden ist, dann ist die Grundlage schon geschaffen. :thumbup:
    Da passt natürlich Dein Kommentar, mit "Pumpe, die von oben runterdrückt" nicht ganz zu. ^^


    Mal sehen, ob ich vielleicht Deine Frage noch beantworten kann:


    Stand: die Rückführpumpe ist ausgeschaltet
    Das Wasser im Hauptbecken oben steht bis zum Ablaufkamm im Hauptbecken, im Technikbecken ist ebenfalls etwa die Hälfte des Beckens mit Wasser gefüllt.


    Rückführpumpe wird eingeschaltet:
    Das Wasser im Technikbecken sinkt, da die Pumpe es ja herausfördert. Es geht im Rückführrohr durch den Ablaufschacht bis ganz nach oben und zurück ins Becken. Dort strömt es dicht unter der Wasseroberfläche wieder zurück ins Hauptbecken. Hier steigt der Wasserpegel jetzt langsam und beginnt, über den Ablaufkamm des Ablaufschachtes wieder zurück ins Technikbecken zu fließen.


    Im Technikbecken ist der Wasserstand jetzt erheblich niedriger als vorher: Vor dem Ablaufkamm im Hauptbecken staut sich das Wasser etwa 2cm hoch an, der Wasserspiegel im Hauptbecken ist also höher als vorher angenommen!
    Also in Windeseile noch zwei Eimer Meerwasser angemischt und nachgekippt. Puh, jetzt passt der Wasserspiegel unten im Technikbecken wieder im richtigen Bereich. Der muss ja schließlich in dem Bereich sein, dass die Rückführpumpe
    nicht trocken fällt, das gefällt der gar nicht! Auch der Abschäumer
    braucht einen Mindestwasserstand (er hat auch einen maximalen Wasserstand, über dem er nicht mehr richtig arbeitet).


    Immerhin ist der Kreislauf jetzt im Gange und es kann losgehen! Na ja, eigentlich möchte man jetzt lieber flüchten, denn der Lärm des gurgelnden und plätschernden Wassers ist zum Ausreissen! Im Ablaufschacht plätschert das Wasser, wenn es runterstürzt wie verrückt, auch das Ablaufrohr ist am Rauschen wie die Klospühlung, und zwar im Dauertakt! Wie kann das sein, beim Kumpel klappt da doch auch ganz leise?!?


    Kurz telefoniert und das Gurgeln des Wassers mit erhobener Stimme übertönend verzweifelt um Rat gefragt: "wie zum Teufel kriege ich das leise, warum donnern bei mir die Niagarafälle im Wohnzimmer?!?" Der Kumpel gibt den entscheidenden Hinweis: Du musst den Kugelhahn vom Ablaufrohr so weit zudrehen, dass das Wasser im Ablaufschacht sich anstaut. Dann fällt das Wasser nicht mehr so tief und auch das Röhren und Rauschen des Ablaufrohres ist dann weg!"


    Also kurzentschlossen den Hahn weit zugedreht, damit das Wasser sich anstaut im Ablaufschacht. Tatsächlich: die Klospühlung, öh, das Rauschen im Ablaufrohr, wird sofort viel leiser! Mit steigendem Wasserspiegel im Ablaufschacht wird auch das Plätschern, dass das Wasser beim Runterfall in den Ablaufschacht macht, immer weniger, bis endlich das Plätschern weg ist.
    Dafür bemerke ich, dass der Wasserstand im Technikbecken wieder viel zu niedrig ist! Also noch einen Eimer Meerwasser angemischt und schnell reingekippt.
    Uff! Endlich Ruhe! Aber Moment mal, was glubbert denn da jetzt schon wieder?!? Hört sich nicht an wie die Klospülung von vorher, irgendwie wie ein auslaufender Kanister: "Glu-glupp..Glu-glupp". Was verflixt noch mal stört jetzt schon wieder meine Kreise? Oh, das Wasser im Ablaufschacht ist so hoch angestiegen, dass es jetzt über den Notablauf runtergeht, das dritte Rohr neben Ablaufrohr und Rückführrohr. Also den Kugelhahn wieder etwas weiter aufgedreht. Hach, endlich geschafft! Alles ist ruhig und im Gleichgewicht! Das hat ja nur den ganzen Tag gedauert, dieses ständige Hin- und Her mit dem Wasserstand!
    Ich setze eine Markierung an den Pegel des Wassers im Becken. So soll es jetzt bleiben!


    Am nächsten Tag sehe ich, dass der Wasserpegel im Technikbecken gestiegen ist und das Glubbern wieder da ist. Aha! Der Wasserstand im Ablaufschacht ist gesunken, also wieder eine Spur anstauen und gut ist. Das klappt auch ganz gut, nur ist komischerweise der Wasserpegel jetzt unter der Markierung? Wo ist das Wasser hin, feucht ist es rund ums Aquarium auch nirgendwo?!? So langsam werde ich nervös und rufe wieder meinen Kumpel an und erzähle ihm das.
    Er beruhigt mich und sagt: "Alles in Ordnung, das Wasser verdunstet nun mal aus dem Becken."


    Ich stutze etwas und frage: "Warum verschwindet es denn dann aus dem Technikbecken und nicht dem Hauptbecken?" will ich wissen. "Weil die Rückführpumpe konstant immer die gleiche Menge Wasser hochpumpt und sich so immer der gleiche Pegel vor dem Ablaufkamm staut. Deshalb bleibt der Wasserstand im Hauptbecken gleich. Nur der Stand im Technikbecken hat keinen Ausgleich." Na gut, sage ich, also etwas Meerwasser anrühren und nachkippen?" "Tut, tut!!" meint mein Kumpel. "Was verdunstet ist reines Wasser, das Salz bleibt im Becken und die Dichte dort steigt entsprechend. Was du brauchst ist reines Wasser zum Nachfüllen! Das ist das leere Abteil im Technikbecken!


    Also die Osmoseanlage angeworfen und gewartet, bis das Becken langsam wieder auf den richtigen Stand getröpfelt ist. Und das jetzt jeden Tag?! Nö, das macht keinen Spaß! Also zum Kumpel rübergetuckert und ihn ausgehorcht. "Du bist doch auch so eine faule Socke und kippst bestimmt nicht jeden Tag die Liter Wasser rein", frage ich vorsichtig.


    "Nö, das macht die Nachfüllanlage bei mir automatisch" , meinte er und zeigte auf einen kleinen Kasten, an dem eine Pumpe und ein Sensor hing. Pumpe im Nachfüllwasser und Sensor im Technikbecken an der Wasserstandsmarkierung. Ich zücke den Zettel "was genau ist das und wo bekomme ich das her?!?"


    Einen Tag später kam dann die Nachfüllanlage und ich übergab die lästige Arbeit an die Automatik. Jetzt konnte ich endlich mich zurücklehnen und nur das Becken geniessen! Na ja, warum das nicht klappte, ist eine andere Geschichte und gehört nicht mehr hier her ...


    Dies ist ein kleiner Bericht, wie es bei vielen am Anfang hier wohl so abgelaufen ist und was Dich demnächst erwartet. Ich hoffe, dass diese Erzählung aus der Praxis des Anfangs Dir ein paar Lacher verschafft und etwas die Tücken des Anfangs näher gebracht hat. :D


    Gruß
    Sandy

  • Moin Thomas!


    Dabei habe ich noch gar nicht geschrieben, was passiert, wenn die Rückführpumpe abgeschaltet wird! Stimmt aber, die Bewertungsmöglichkeit eiens Threads scheint da irgendwie weg zu sein. ?(
    Nö, die ist immer noch da, ganz unten rechts vom Thread. Das Sternevergeben ist ja die Boardmethode des "Likens".


    Gruß
    Sandy

    Einmal editiert, zuletzt von Flipper ()

  • @ Sandy: Wie aus dem richtigen Leben, Klasse! :EV6CC5~125:


    @ Christoph:
    Kannst gerne bei Gelegenheit mal vorbei schauen und in meinen Schrank gucken. Das 250er ist ja auch technisch mehr oder weniger identisch mit meinem SC 165, nur etwas größer halt. Ich antworte auch demnächst noch auf deine PN...

  • @Sandy


    Jaaaaa, das hilft (mir). Vielen herzlichen Dank für die Mühen, die Du Dir hier für mich machst. Diese kleine witzige "Story" passt zu 100% in meine Verständnislücke und hat mir im Vorfeld schon mindestens noch eine weitere anstehende und hier möglicherweise zur erneuten Argumentation "Buch" verleitende Frage nach der Beschaffenheit des Ablaufs beantwortet (genau die von Dir angesprochenen Niagarafälle hatte ich im Kopf).


    Wenn die Rückförderpumpe ausfällt, hoffe ich ja igendwie dass aus dem Hauptbecken nur noch soviel runterläuft, wie unten in die Reserve des Technikbeckens reinpasst, dass also die Höhe des Ablaufkamms maximal der Menge Wasser entspricht, die unten noch reingeht.
    Und da der Sensor ja im TB sitzt, springt dann auch die Nachfüllautomatik nicht an und flutet nicht das Wohnzimmer. Oder?


    Thomas (den Taunus-Thomas): Auf das Angebot des Reinschauens komme ich sehr gern zurück. PM.


    Vielen Dank nochmal!


    LG
    Christoph

  • Hi zusammen,


    @ Sandy: :6_small28: :6_small28: :6_small28:


    @ Christoph:

    Zitat

    Wenn die Rückförderpumpe ausfällt, hoffe ich ja igendwie dass aus dem Hauptbecken nur noch soviel runterläuft, wie unten in die Reserve des Technikbeckens reinpasst, dass also die Höhe des Ablaufkamms maximal der Menge Wasser entspricht, die unten noch reingeht.
    Und da der Sensor ja im TB sitzt, springt dann auch die Nachfüllautomatik nicht an und flutet nicht das Wohnzimmer. Oder?


    Richtig.
    Meist hat das TB auch noch mehr Reserve. Der Sensor der Nachfüllautomatik sitzt dann ja sowieso unter Wasser und hat keinen Grund zu reagieren.


    MfG


    Ben

  • Hi Christoph,


    ja, das Technikbecken sollte so bemessen sein, dass beim Ausschalten der Rückführpumpe (oder halt Stromausfall) das zurücklaufende Wasser komplett aufgefangen werden kann. Dabei gibt es mehrere Tücken, die Du prüfen solltest, ob sie auch auf Dich zutreffen:


    - das Rückführrohr hat seinen Ausguß meistens in einem Bogen bis unter die Wasseroberfläche des Hauptbeckens, damit es nicht so laut plätschert. Hier greift dann wieder das Prinzip des hydrostatischen Ausgleichs: so lange das Rohr komplett mit Wasser gefüllt ist, läuft das Wasser aus dem Hauptbecken dort herunter. Es ist das gleiche wie mit einem Gartenschlauch, der dort dringehängt wird und mit dem das Wasser abgelassen wird. Das Wasser läuft also nicht nur über den Ablaufkamm runter, sondern vor allem auch noch weiter, bis das Rückführrohr anfängt, Luft zu saugen und so die Wassersäule im Rohr gebrochen wird. Wenn bei Dir das Rückführrohr 10cm unter der Wasseroberfläche ist, dann werden auch diese 10cm nach unten ins Technikbecken abfließen!!
    Aus diesem Grunde macht man kurz unterhalb der Wasseroberfläche dann ein kleines Loch (etwa 4-5mm Durchmesser) in das Rückführrohr, damit genau das Luftansaugen kurz nach dem Abschalten der Rückführpumpe stattfindet, oder das Rückführrohr endet ohnehin kurz unter der Wasseroberfläche.


    Ein Test, ob dieses wirklich funktioniert, ist auf jeden Fall angebracht vor der Inbetriebnahme des Beckens mit lebenden Steinen oder Lebewesen! Ein Kugelhahn, der den Rückfluß stoppen kann für kurze Abschaltungen, ohne dass alles ins Technikbecken fließt, ist auch keine schlechte Idee!


    - stehen alle Geräte noch, wenn das Wasser im Technikbecken steigt? Ich habe bei mir das Problem, dass der Abschäumer dann umfällt und seinen ganzen Schmodder dabei ins Wasser gibt. Bleargh!! Einer der Gründe, warum auf dem Abschäumer ein Kühlkörper als Gewicht liegt. :D


    Mit der automatischen Nachfüllanlage ist das auch so eine Sache: auch hier hat der hydrostatische Ausgleich zugeschlagen und mein Beckenwasser schleichend verdünnt. Ich hatte das Nachfüllwasserabteil bis zum Rand vollgemacht, aber der Schlauch, aus dem die Nachfüllpumpe das Wasser ins Becken gab, hing einige Zentimeter tiefer ins Technikabteil rein. Und prompt tröpfelte es unbemerkt und leise schön langsam über den hydrostatischen Ausgleich ins Becken und die Salinität sank schleichend ab und der Wasserstand im Technikbecken stieg und stieg über die Tage. :dash:


    Es wird immer etwas geben, dass man erst im adleräugigen Rückblick erkennt, aber versuchen sollte man schon, so weit wie möglich die Probleme direkt vorauszusehen.


    Den Wasserstand im Technikbecken zu kontrollieren gehört jedenfalls zu den täglichen Aufgaben. Und ich meine wirklich jeden Tag!


    Mit der Regulierung des Wasserstandes im Ablaufschacht und dem Technikbecken wirst Du noch Deine helle Freude haben und merken, dass im Laufe der Zeit keine Einstellung für immer gültig bleibt. Meist steigt oder sinkt der Wasserstand im Ablaufschacht und entsprechend muss nachjustiert werden am Kugelhahn des Ablaufrohrs. Ein guter Kugelhahn, der hier fein justiert werden kann, spart später sehr viel Frust!


    Ich habe es wirklich mal als "Bericht, während des Beckenstarts" geschrieben, damit man gut nachvollziehen kann, was und warum etwas passiert. Wenn man es selbst noch nicht erlebt hat, dann steht man wirklich erst wie ein Ochs vorm Berg bei diesen Problemen. Und gerade diese Probleme mit der Konstanz der Wasserwerte und der Lautstärke des Beckens vermiesen einem den Anfang manchmal so richtig.


    Ben: vielen Dank für den Daumen nach oben! 8)


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,


    wie wahr, wie wahr.


    Ich hab auch in meinen vielen Jahren (Süsswasser-) Aquaristik schon so manches Pferd kotzen sehen.


    Meine persönlichen "Höhepunkte" waren eine herausgebrochene Frontscheie im 500L Aquarium (ganz am Anfang der Silikontechnik - noch mit transparentem Silikon) und ca. 1995 ein Haarriss in einem PVC-Rohr, das ich durch eine Wand geschoben hatte, gepaart mit einem neuen Kugelhahn, der nicht dicht war. Beides sollte zum halb-automatischen Wasserwechsel genutzt werden. Wäre der Kugelhahn nicht defekt gewesen, hätte ich das wahrscheinlich erst viel später gemerkt. Aber so sind mir über Nacht ca. 30l Wasser zwischen Wand und die Wandfliessen im Bad gelaufen. Im Wohnzimmer war nichts und im Bad erst auf den 3. Blick etwas zu sehen - ganz wenig quoll aus einer Silikonfuge. Aber beim Nachbarnw im Keller hat's dann getropft. Stimmung! :EVERYD~415:


    Gerade Bohrungen und TB sind hier schon richtige Knackpunkte. Von daher sind solche Threads hier sehr wichtig.

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