Einsatzzeit Zeolith

  • N'Abend Zeolith-Einsetzer.


    Ich habe eine Frage an die langjährigen Zeolith-Benutzer:


    Zeolith arbeitet nicht als Adsorber - wie Kohle oder PO4 ./. -, sondern als biologischer Absorber. Einerseits lese ich, dass die biologische Wirkung von Zeolith nach etwa drei Wochen beginnt, andererseits, dass nach ebendieser Zeit dreiviertel der Menge auszutauschen sei. Letzteres halte ich für Unfug!


    Kann mir das jemand bestätigen oder (m)einen Irrtum erläutern?


    Dankeschön vorab von der schneeweißen Eifelkante.



    Ergänzung: Nach dreiwöchigem Einsatz kann ich übrigens noch keine deutliche NO3-Reduzierung messen.

    Einmal editiert, zuletzt von Werner F. () aus folgendem Grund: Ergänzung.

  • Hallo Werner,


    Zeolith ist in erster Linie dafür da nh4 zu absorbieren. Man tauscht 3/4 bei allen gängigen Zeolith Methoden nach ca. 6 Wochen aus. Bei all diesen Methoden wird Kohlenstoff zugeführt. Zeolith sorgt also dafür, dass wenig nh4 im System ist, und dem zu Folge wenig No3 am Ende dabei raus kommt. Für die restlichen doch noch vorhandenen Nährstoffe werden Bakterien und eben der Kohlenstoff zugegeben, um diese Nährstoffe in Biomasse zu binden und dann über des AS raus zu hohlen.


    Lg
    Martin

  • Tach Martin,


    ich danke für Deine Erklärung. Das ist aber nicht direkt das, was ich meinte.


    Eben nur Zeolith; kein Wodka dazu, keine Bakterienpräparate. Mit dem Alkohol erreiche ich eine erheblich verstärkte Population der Nitrifizierer. Dies möchte ich aber nicht. Die Bakterienpräparate sind Geldverschwendung, da in einem eingefahrenen Becken sämtliche N-bacter, N-somonas, etc. vorhanden sind und zwar in ausreichender Menge.


    Mir ging es in der Frage darum, warum Zeolith als Absorber ausgewechselt werden sollte? Das macht keinen Sinn, weil das Material der Besiedelung von aeroben und anaeroben Bakterien dient. Wird es durch regelmäßiges und häufiges Spülen sauber gehalten, funktioniert dies "ewig", wohingegen der Materialaustausch kontraproduktiv ist, da das neue Material erst eingefahren/besiedelt werden muß.

  • Hallo Werner,
    wenn ich es richtig verstanden habe, ist das reine Zeolith dafür verantwortlich Vorstufen von NO3 abzubauen und diese Möglichkeiten sind nach einer Zeit erschöpft, daher der Wechsel von 3/4 wie es im Süßwasser ja mit Siporax üblich ist damit ein Teil der Bakterien erhalten bleibt. Geht es nur um die Bakterien, so wäre wohl ein Wechsel nicht nötig. :EVERYD~16:
    Edit: So habe ich mir dies zumindest zusammen gereimt.

    Einmal editiert, zuletzt von Wassermaus ()

  • Hallo Miteinander.

    Zitat

    wenn ich es richtig verstanden habe, ist das reine Zeolith dafür verantwortlich Vorstufen von NO3 abzubauen und diese Möglichkeiten sind nach einer Zeit erschöpft, daher der Wechsel von 3/4 wie es im Süßwasser ja mit Siporax üblich ist damit ein Teil der Bakterien erhalten bleibt. Geht es nur um die Bakterien, so wäre wohl ein Wechsel nicht nötig.

    Liebe Carmen,
    Richtig, über die Nitros wird Ammonium/Ammoniak und Nitrit abgebaut, genauer gesagt in Nitrat umgesetzt. Und in dem aneroben Bereich wird wiederum das Nitrat abgebaut. Das machen die Bakterien. Im und auf dem Bodengrund, Riffgestein, Zeolith, Siporax. Somit muß weder Zeo noch Sipo gewechselt werden, sofern die Oberfläche nicht verschlammt.



    Lieber Michael.

    Zitat

    Nun aber zum Zeolith. Dieses funktioniert ja auch wie eine Art Schwamm und saugt Giftstoffe auf. Wie ein Schwamm nimmt es Stoffe ins Innere auf und das Material ist innen voll. Das grobe setzt sich außen fest. Ich muss als den Schwamm das Zeo Spülen um die grobe Schlacke außen abzutragen um den Weg für Stoffe für das Innere wieder frei zu geben. Irgendwann ist das Material aber voll und erschöpft. Also muß es getauscht werden. Außerdem ist es ja Siedlungsfläche für Baks. Baks sterben aber auch und diese müssen auch abgespült werden.

    Nicht ganz richtig. Typische "Giftstoffe" - was immer das sein soll - können nitrifizierende Bakterien kaum oder nur extrem langsam umwandeln, da sie davon eingehen bzw. sich erst eine andere Kultur bilden muß. Giftige Eiweißabbauprodukte wie Ammoniak und Nitrit werden hingegen zügig zu ungiftigem NO3 verarbeitet.


    Zitat

    Ohne Bakszugabe kann es aber auch passieren das du eine Monokultur mit der Zeit bekommst.

    Nein! Monokultur gibt es im eingefahrenen Kreislauf nicht. Die Nitrifizierung baut sich auf in Abhängigkeit von der Produktion der zu klärenden Menge. Letztendlich pendeln sich die absolute Menge und das relative Mengenverhältnis der verschiedenen Bakterienstämme stabil ein.


    Zitat

    Entgiften beim Mensch, zerpulvre zieht Giftstoffe aus dem Körper und wird durch Stuhl oder Urin ausgeweideter.

    Dafür braucht's kein Zeolith, Hoffmannstropfen oder Globulis & Co. Das machen Leber, Nieren, etc. Im Darm zudem wiederum die natürlichen Bakterien.


    Zitat

    Beim Menschen essen wir viel Zucker, aber davon überleben viele böse Baks.

    Nein! Zucker ist Kohlenstoff in konzentrierter Form, also Nahrung und das macht schlimmstenfalls dick. Hat nix mit "bösen" (welche?) Bakterien zu tun. -



    Ich denke, daß Zeolith sinngemäß eine weitere Besiedelungsfläche für anerobe und außen aerobe Nitrifizierer ist. Über die Filtertechnik wird die Nitrifizierung optimiert. Somit muß es nicht ausgetauscht werden, da es sich nicht verbraucht.


    Absterbende Bakterien werden ohnehin übrigens von den ständig nachsiedelnden wieder abgebaut. Das ist der sogenannte "Stickstoffkreislauf".

  • Hallo Werner,
    da du dir bei deiner Sache so sicher bist und auch deine Argumentation Hand und Fuß hat, probiere es doch einfach aus. Da ich davon ausgehe, dass du genau wie ich die Wasserwerte regelmäßig prüfst und nicht ins Ungewisse rennst, probiere es aus. Das wäre zumindest das was ich jetzt an deiner Stelle tun würde. :EVERYD~16:

  • Hallo zusammen
    Ich nutze nur eine Handvoll zeo im Fließbettfilter ohne Fütterung mit Baks. Allein wegen der Adsorptiven Eigenschaft des Zeos das Nährstoffe wie Ammonium oder ortho-Phosphat bindet . Ausgetauscht werden soll es weil durch die Durchlussmenge ein hoher Abrieb der Oberfläche stattfindet.


    Nachlesen kann du das gerne Hier

    LG Andre

  • Hallo,
    Zeolih ist nicht nur ein Besiedlungsraum für Bakterien, sondern auch ein Ionenaustauscher und wie alle Ionenaustauscher ist die Ionenaustauschkapazität nicht unendlich. Vielleicht deswegen die Empfehlung des Wechsels.
    Ich benutze Zeolith nur als FFM, also nicht als normales Filtermaterial.
    lg
    Beate

  • Hallo Miteinander.


    Danke für die hilfreichen Hinweise!

    Zitat

    da du dir bei deiner Sache so sicher bist und auch deine Argumentation Hand und Fuß hat, probiere es doch einfach aus. Da ich davon ausgehe, dass du genau wie ich die Wasserwerte regelmäßig prüfst und nicht ins Ungewisse rennst, probiere es aus. Das wäre zumindest das was ich jetzt an deiner Stelle tun würde.

    Das würde ich gerne machen. Bisher ist aber noch keine NO3 Senkung erkennbar.


    Zitat

    Nachlesen kann du das gerne Hier

    Interessanter Artikel! Aber nicht in allen Punkten schlüssig.


    Zitat

    Zeolih ist nicht nur ein Besiedlungsraum für Bakterien, sondern auch ein Ionenaustauscher und wie alle Ionenaustauscher ist die Ionenaustauschkapazität nicht unendlich. Vielleicht deswegen die Empfehlung des Wechsels.

    Das ist stimmig. Irgendwo habe ich gelesen, daß Zeolith regeneriert werden kann.


    Zitat

    Ich benutze Zeolith nur als FFM, also nicht als normales Filtermaterial.

    Was ist bitte "FFM"?

  • Tach Beate,


    danke! Das benutze ich ebenfalls seit Jahren im Süßwasserbereich. Erst damit ist es mir gelungen, Garnelen nachzuziehen.

  • Hey Werner,


    ich kann Deiner Argumentation nicht ganz folgen. Zeolith bindet Ammonium und noch ein paar Sachen mehr (Wasser wird klar nach Einsatz Gelbstoffe?). Das ist die Aufgabe von Zeolith. So und wenn das Zeolith voll ist, dann muss es gewechselt werden. Du schreibst immer von Zeolith als Siedlungsfläche. Das geht sicherlich auch. Das geht aber auch mit Siporax oder oder oder jedem porösem meerwassertauglichen Material. Wie dem auch sei... Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei...


    Deine Installation passt soweit ja.
    Auszug aus dem ZeoGuide:
    "Einsatzmenge bei stark mit Nährstoffen belasteten Becken sowie bei Erstanwendung in bereits besetzten Becken:
    1 Liter je 800 Liter netto Volumen mit einem Wechselintervall von 6 – 8 Wochen, anschließend wie bei nährstoffarmen stabil mit ZEOvit® laufenden Becken. Durchflussmenge pro Liter ZEOvit® für die ersten Wochen zwischen 200 – 250 Liter in der Stunde."


    Nur wirst Du alleine mit Zeolith keine Reduktion der vorhandenen Nährstoffe erreichen. Darum würde ich hier noch auf die Grundwasserpflege von Pohl zurückgreifen. Aus meiner Erfahrung aus meiner ZEO Zeit würde ich noch ZEOstart 3 dazu geben. Hier aber nur ganz wenig. Vielleicht 1 Tropfen am Tag zu beginn evtl. auch nur alle 2 Tage muss man sehen (Bakterienbeläge)/messen(No3 Po4). Food7 würde ich evtl. auch verwenden hier auch ganz wenig (macht ein hübsches Polypenbild bei Überdosis aber auch heftige Bakterienbeläge). Mehr braucht man bei der Grundwasserpfege mit Pohl übrigens nicht. Die Sache mit ZEObak naja weiß nicht ob man das braucht. Die restlichen Flaschen sind "nur" als Zusatz falls man "mehr" will. Selbstverständlich sollten der Wasserwechsel und Ca Mg Kh Kalium entsprechend gehalten werden. Mit den zwei Produkten oben kann man, mit ein wenig Übung, seine gewünschten No3 und Po4 Werte gut einstellen/halten.


    Einfach hier mal lesen.


    Lg
    Martin

  • hi,


    zeo zieht ammoniak/ammonium raus und reduziert somit diese nährstoffe solange, bis nix mehr rein passt.


    zeitgleich wachsen auch bakterien auf der oberfläche, die dabei selbstmurmeknd po4 verbrauchen.


    durch das schütteln in entsprechenden filtern werden die bakterien täglich von der oberfläche entfernt, um weitere ammoniak/ammonium - anlagerungen zu ermöglichen und auch wieder bakterien platz zu bieten.


    die abgeschüttelten bacs sollen korallen zur nahrung dienen und werden auch vom ab erfasst und aus dem system entfernt.


    das ist der grundgedanke des einsatzes.

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